@Dale schrieb:
@Mr_Vito schrieb:
EBM Papst der Hersteller der Ventilatoren wird denke ich nicht seine Produktion anpassen. Interessant wäre gewesen wenn die Lüfterzarge nicht aus Metall sondern aus Kunststoff bestünde. Ob die Vereisung dann immer noch so extrem wäre.
Es wäre auch interessant zu wissen, ob Ventilator und Lüfterzarge als eine Einheit von EBM Papst kommen und für welche Klima-/Einbaubedingungen der zuverlässige Betrieb der Komponenten garantiert wurde. Sind das Standardkomponenten oder eine OEM-Einzelanfertigung für Viessmann nach konkreten Vorgaben?
Um mir die Frage mal selbst zu beantworten (hatte in der Mittagspause Langeweile 😎)
Es ist ein W3G500-AL04-10.
Der W3G500 ist ein HyBlade Axialventilator von EBM Papst, ein robustes und sehr effizientes Standardprodukt, vorgestellt ca. 2008, und wird besonders für Außenanlagen (Lüftung und Wärmepumpen) empfohlen. Erhältlich in verschiedenen Varianten. Als W3G500-AL04-10 ist es ein (vermutlich individuell hergestelltes) vormontiertes Produkt für Viessmann mit HyBlade, Gitter und Montageplatte/Düse.
Die optimierte Düse (also der Ring um den Ventilator) ist extrem wichtig für die richtigen/geringen Verwirbelungen, von der Effizienz, Wurfweite und Geräuschentwicklung abhängen. Damit wird die Luft weniger seitlich nach Außen (Fliehkraft und so) geschleudert, sondern besser nach hinten.
Ein möglichst geringer Kopfspalt (Abstand zwischen den Schaufeln und der Düse/Ring) verbessert Geräuschentwicklung und Effizienz.
Deshalb hat Ebmpapst vor ein paar Jahren auch die AxiEco-Baureihe vorgestellt, bei der es keinen Kopfspalt mehr zwischen Wandring und Laufrad gibt und die Schaufelspitzen direkt in den Schleuderring übergehen. Der Ring dreht sich mit. Keine Überströmung der Schaufelspitzen mehr, dadurch bessere Effizienz/Geräuschverhalten.
UND: (O-Ton ebm papst): "Die Schaufeln können deshalb nicht mehr am Wandring festfrieren."
(bei neueren Varianten des AxiEco wurde übrigens immer mehr Metall durch Kunststoff ersetzt, was Vorteile für den Betrieb haben soll).
So, was schließe ich daraus: Die Verringerung des Kopfspaltes ist ein bei Fachleuten bekannter Parameter um Effizienz und Geräuschverhalten zu verbessern. Bei der Planung der Anlage hat Viessmann diesen Parameter aber anscheinend überoptimiert und die Risiken des Vereisens bei bestimmten Wettersituationen, die auch "hier" länger vorkommen können, völlig unterschätzt. Das grundsätzliche Risiko des Vereisens war offensichtlich bekannt (bei Pabst und bei Viessmann), weshalb (anscheinend nur für extreme Orte) ein Heizband vorgesehen war.
So, ich wollte Euch an meinen Erkenntnissen einer Mittagspause teilhaben lassen. Lieber wäre es mir natürlich gewesen, ich hätte gar keinen Anlass gehabt (weil nichts knattert) mich mit dem Thema zu beschäftigen.
