Typ: IDU VC 250-A AWO-E-AC 251.A16 2C
Herstellnummer: 7720500201216126
Hallo,
seit Ende November tritt bei unserer Wärmepumpe ein Problem beim Abtauprozess auf. Seit 2 Wochen nun arbeitet Viessmann an einer Lösung, bisher ohne konkrete Antwort. Ich möchte deshalb auch die Community und die Viessmann Experten hier dazu befragen.
Problembeschreibung: Die Regelung fordert Abtauen an (S.176 - Wärmepumpenregelung Abtauung angefordert), danach geht das 4/3-Wege Ventil in die Stellung Auftauen (Status geändert: S.135 - 4/3-Wege-Ventil Auftauen). Einige Minuten später erscheint die Meldung "Aktive Information: I.131 - Min. Verdampfungstemperatur erreicht". Diese Zustand kann von 1 Minute bis zu 4 Stunden andauern. Ca. 5 Minuten nach der Meldung, dass die minimale Verdampfungstemperatur nicht mehr erreicht wurde (Vergangene Information: I.131 - Min. Verdampfungstemperatur erreicht) kommt die Meldung, dass das 4/3-Wege Ventil den Status Auftauen verlässt (Vergangene Status Meldungen: Status geändert: S.135 - 4/3-Wege-Ventil Auftauen). Das 3/4-Wege Ventil ist also nach diesen Ereignisprotokollen bis max. 4 Stunden in Abtau-Stellung. Dies sehe ich aber nicht im Schaubild „Kältekreis“ des Service Menus (s. Anlage). Die Wärmepumpe arbeitet in dieser Zeit mit ca. 10 kW Strom und 12 kW thermischer Leistung. Über 4 Stunden sind das über 40 kWh thermische Energie. Ich frage mich wohin diese Wärme geht (s. Anlage Analyse vom 15.12.24, von 09:15 bis 12:45).
Es gibt durchaus auch „normale“ Abtauvorgänge ohne den Status der minimalen Verdampfungstemperatur. M.E. dauern diese aber auch zu lange (ca. 30 Min) und sind immer unter Einschaltung der elektrischen Zusatzheizung.
Die Temperatur lag in dieser Zeit zwischen -3 (nachts) und 1 Grad tagsüber bei einer Luftfeuchtigkeit von 90-100%, zum Teil mit Schneeregen. Inzwischen sind die Temperaturen angestiegen, so dass sich die Situation gebessert hat.
Ich möchte noch hinzufügen, dass dieses Problem einen Tag nach der Wartung der Anlage durch Viessmann aufgetreten ist. Das kann Zufall sein, aber es könnte auch einen Zusammenhang geben. Lt. Wartungsprotokoll kann ich nicht erkennen, dass spezielle Einstellungen geändert wurden (nur die Heizkurve und die maximale Vorlauftemperatur (40 Grad).
Ich würde mich freuen über Ideen und Vorschläge zu Ursache und Abhilfe. Denn dieser Winter hat ja gerade erst begonnen.
Vielen Dank und Grüße
Michael
Hallo Micha,
Bitte prüfe den Lufteintrittstemperatursensor, dieser sitzt an der Rückseite deiner Außeneinheit am Verdampfer oben links, sieht aus wie eine Nadel, es kommt vor das dieser abreißt, falsch hängt, verdreckt ist usw. Auch die Verkabelung würde ich überprüfen.
Man sieht an deinem Schaubild des Kühlkreislauf das dieser keine Werte liefert. Und für das Abtauen ist dieser Sensor unabdingbar.
LG Daniel
Der Temperatursensor ohne Wert ist meines Wissens aber nicht der Sensor außen, am Verdampfer!
Außerdem sind auf dem Schema schon 2 Temp.-Sensoren zu sehen, die keine (plausiblen) Werte anzeigen.
Welche Sensoren sollen das sonst sein?
Auf jedenfall Y 27 dann Y 62 oder Y 66
Der Temp. Sensor, draußen am Verdampfer ist der Y28 - Y27, Verdampfereintritt ist im Gerät verbaut (Sichtweise der Beschreibung aus Wärme- / Kältererzeugersicht).
Genau den meine ich, Y 27 das ist der Sensor bei dem Micha23 keinen Wert anzeigt. Der zweite Sensor ist entweder der Y 62 oder Y 66, hier mal mein Kreislauf zum Vergleich
Ohne den Y 27 kann definitiv kein Abtauvorgang gestartet werden, man sieht bei Micha wie seine Anlage so lange versucht bis irgendwann bei - 17 Grad im Niederdruck die Anlage meldet Verdampfertemp zu gering.
Hallo, ich meine auch, dass die Lufteintrittstemperatur links neben den Ventilatoren angezeigt wird, also -0,4 Grad auf der Graphik. Die fehlenden Werte sind im Kältekreislauf vor und nach dem Verdampfer. Der Wert vor dem Verdichter verschwindet auch ab und zu. Ich weiß nicht, ob das gemessene oder berechnete Werte sind.
Seit heute morgen 6 Uhr ist das Problem wieder aufgetreten und hat 4,5 Stunden angedauert. Ich war gerade im Heizungsraum als dann endlich das Abtauen gestartet wurde. Ich konnte keine konkrete Ursache dafür feststellen. Beiliegend die Graphiken des Kältekreislaufes vor und nach dem Umschalten auf Abtauen und ein Foto von der vereisten Außeneinheit. Die Vereisung ist einige mm stark, da geht keine Luft mehr durch.
Ich hatte letzen Sommer auch Probleme mit der Deckenkühlung (SCOP = 0,6). Vielleicht hängen beide Probleme zusammen, denn beim Kühlen wird ja auch der Kreislauf umgedreht.
Da die Grafik des Kälteverlaufs anders ausschaut, als bei mir mit 2417, mit einer Dezimalstelle und der Anzeige des Volumenstroms und des Systemdrucks, gehe ich davon aus, dass es sich hier um die Software 2440 handelt, oder irre ich? Wurde diese bei der Wartung eingespielt? Wenn ja, könnte das auch eine Rolle spielen - obwohl ich keine Ahnung hätte welche?
@Melifrankus das sieht wirklich wie die 2440 aus
@Micha23 stimmt das das dein Volumenstrom für deinen Heizkreis 1950 Liter ist? Das ist sehr hoch.
Wie hoch ist dein Volumenstrom zwischen Innen und Außeneinheit?
Deine Anlage vereist ziemlich heftig, da stimmt was nicht..
Ja, auf dem Wartungsprotokoll ist vermerkt, dass ein SW-Update eingespielt wurde. Die Werte für Volumenstrom und Druck waren vorher nicht da. Kann natürlich sein, dass ein Fehler im Update die Ursache ist. Ich informiere Viessmann.
ja, der Volumenstrom war immer so hoch, so um die 2000 l/h. Die Anlage versorgt 5 Wohnungen mit ca 420 qm.
Den Volumenstrom zwischen Innen- und Außeneinheit kenne ich nicht. Ich habe nur die Infos, die die Anlage bereitstellt.
Das ist der Volumenstrom zwischen Innen- u. Außeneinheit!
Habe die neue SW noch nicht, und dachte da die Werte ganz rechts stehen das das der Volumenstrom des HK ist...
Mir ist es schon mal passiert das ein Steuergerät beim Update nicht berücksichtigt wurde das hinterher alles verrückt spielte, schau mal im Service Menü bei erkannte Geräte und schau dir alle SW Nummern der Steuergeräte an diese sollten auf diesen Stand sein wenn du die 2440 hast:
Lg
Die SW-Versionen von HPMU, VCMU, EHCU und HMI stimmen mit den von dir genannten Nummern überein.
Statt TCU 300 (0010 TCU), ADIO und TCU 300 (0068 TCU) habe ich anscheinend andere Geräte verbaut:
TCU Backend 63.504.2411.60
TCU Gateway 10.512.2419.4
Netzkopplung 53.508.2.0
LG
Netzkopplung ist egal, die beiden Kommunikationsmodule sind nicht geupdatet worden. Verstehe nicht so ganz warum. Hier nochmal nachhaken. Die Kommunikationsmodule haben aber soweit nichts mit der direkten Regelung des Kältekreis zu tun. Soweit sind deine anderen Updates auf den Stand der Dinge.
Der Abtauprozess wird nur gestartet wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Das komische ist das es mal geht und dann wieder nicht. Die hängt sich dann richtig auf und fährt mit der Last bis zum Anschlag, das sieht man an einem Kältekreislauf, während des Abtauprozess drehen die Ventilatoren hoch und der Luftstrom wird größer was dann mit zur schnelleren Vereisung beiträgt, wenn dieser Zustand 4 Stunden! anhält hast du hinten einen richtigen Eispanzer den die Anlage so nicht mehr selber abtauen kann.
Haben die bei der Wartung am Inneren der Außenanlage irgendwas gemacht?
Nicht das nun ein Stecker oder irgendwas Lose ist usw..
Lg
Zunächst mal vielen Dank für die schnellen und kompetenten Antworten.
Der Service Techniker war auch an der Außeneinheit. Er hat u.a. das Sieb gereinigt. Kann natürlich sein, dass ein Stecker lose ist. Ich werde Viessmann nochmal kontaktieren und über die Ergebnisse aus dem Chat informieren.
LG
Ich denke ich hatte ein sehr ähnliches Problem (und zumindest für meinen Fall eine bisher funktionierende Lösung). Jedenfalls war bei mir die Außeneinheit vor kurzem bei sehr feuchtem Wetter und Temperaturen um die 0°C extrem vereist. Im Log von ViGuide stand ebenfalls die Meldung "I.131 - Min. Verdampfungstemperatur erreicht". In der Übersicht des Kältekreislaufs stand dort, wo dein Temperatursensor nur "..." anzeigt bei mir "-22°C". Abtauung war angefordert, aber die scheint sich nicht an den Sensorwerten der Apparatur zu orientieren sondern an der Uhrzeit, so regelmäßig wie die auch ohne Notwendigkeit stattfindet. Wenn sie dann mal stattfand, konnte nicht mehr die gesamte Eisschicht abgetaut werden. Ich hatte also auch das Phänomen, dass sich die Wärmepumpe über Stunden hinweg bei hohem Stromverbrauch und wenig Wärmeerzeugung abgemüht hat. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vielleicht, dass ich den Heizstab komplett wegkonfiguriert habe und entgegen immer wieder anderslautender Kommentare, dass er zum Auftauen bei Bedarf eingesetzt wird, konnte ich das nicht feststellen, denn die Anzahl der Starts des Heizstabs ist seit seiner Wegkonfiguration stabil (zuvor in wenigen Wochen 88 Starts). Zu der Zeit, als die Probleme auftraten hatte ich die maximale Vorlauf-Temperatur (von Außeneinheit zu Inneneinheit) auf 48°C gesetzt. Das hat ausgereicht, um das Haus ausreichend aufzuheizen, aber die Vereisung und die damit verbundene Ineffizienz haben mich massiv gestört. Eine Erhöhung des Volumenstroms hatte bei mir nur einen kleinen Effekt, die Eisschicht war vielleicht etwas dünner. Was mir dann tatsächlich durchschlagend geholfen hat, war eine höhere maximale Vorlauftemperatur (in der Systemkonfiguration) von 48°C auf jetzt 55°C und eine Anpassung der Heizkurve dahingehend, dass bei 0°C Außentemperatur jetzt 45°C Vorlauftemperatur möglich sind (vor der Änderung waren es 40°C). Der Schlüssel in meinen Augen ist es, dafür zu sorgen, dass bei den gefährlichen Vereisungs-Temperaturen zwischen +3°C und -3°C die Wärmepumpe eine genügend hohe Vorlauftemperatur erzeugt.
Ich habe Radiatoren im Haus und einen 400l-Pufferspeicher, d.h. ich muss eh mit einer höheren VL-Temperatur fahren, als die Nutzer mit FBH. Ich konnte meine VL-Temperatur gerne auf 55°C erhöhen, wenn damit das Problem weg war. Mir hat's geholfen, muss nicht bei allen Nutzern so sein. Als Nutzer der ungeliebten SW-Version 2417 unterstütze ich das Wohlverhalten der Pumpe dann noch durch den "geräuschreduzierten" Betrieb und hohem Volumenstrom und vermeide damit ein zu starkes Überschießen der Temperatur beim Start der Wärmepumpe.
Die Vorlauftemperaturbegrenzung bezieht sich nur auf den Heizkreis und hat nichts mit dem Abtauprozess zu tun, die Regelung berechnet automatisch die notwendige Abtauenergie, da wird die Vorlauftemperaturbegrenzung nicht berücksichtigt.
LG Daniel
Mag sein, dass das in der Theorie so ist. Ich bin kein Experte. Ich kann nur sagen, dass mein Problem damit gelöst wurde. Das reicht mir.
Die Probleme hören sich wirklich ähnlich an. Nur dass bei mir die Wärmemenge ausreicht um die Außeneinheit komplett zu enteisen. Auch die bei der Wartung durchgeführten Änderungen der Heizkurve (auf 0,4 und 4) und die Begrenzung der Vorlauftemperatur auf 40 Grad (vorher 72) passen dazu. Meine aktuelle VL Temperatur (nach Wartung) liegt bei 36 Grad für 0 Grad Außentemperatur. Meine alte Heizkurve (0,6 und 0) brachte auch 36 Grad. Daran kann es also nicht liegen (Allerdings waren da die Witterungsverhältnisse auch besser). M.E. dürfte die Begrenzung der VL Temperatur sich nicht auf das Abtauen auswirken. Wer weiß aber welche Abhängigkeiten in der Regelung (gewollt oder ungewollt) bestehen.
Da mich Viessmann weiterhin vertröstet - sie arbeiten in erster Priorität an Anlagenstillständen - schadest es nicht, wenn ich etwas an den Einstellungen ausprobiere. Denn den höheren Stromverbrauch, den ich habe, zahlt mir ja auch keiner.
Was ich bisher überhaupt noch nicht verstehen kann, ist: Wohin geht die über 4 Stunden erzeugte Wärme von ca. 40 kWh hin? Das 4-/3-Wege-Ventil steht auf Abtauen. In den Bypasspuffer (W20)?
P.S. Unser Nachbarhaus mit der identischen Anlage (alter SW Stand) hat eine bedeutend höhere VLT (40 Grad bei 0 Grad Außentemperatur) und eine VLT Begrenzung von 72 Grad (wohl Werkseinstellung - für FBH eine Katastrophe). Dort treten diese Probleme nicht auf.
LG Michael
Ganz einfach, der Kälteprozess ist beim Abtauen umgekehrt, das heißt der Verdampfer fungiert dann als Kondensator und gibt die Wärme an die Umwelt ab, dann heizt du quasi mit deiner Außeneinheit die Außenwelt.
Das seltsame ist ja, dass der Kältekreislauf zunächst nicht umgekehrt wird, wie aus der Graphik des Kältekreislaufs (mit den fehlenden Temperaturwerten) zu sehen ist (s.o. 16.12.24). Erst nach einigen Minuten bis zu 4 Stunden in diesem Zustand wird die Meldung "minimale Verdampfungstemperatur erreicht" aufgehoben und das 4-Wege-Ventil in der Außeneinheit kehrt den Kreislauf um, wie aus der Graphik "Kältekreis" (s.o. 17.12.24) zu sehen ist. Dann ist die Außeneinheit in 10-15 Minuten eisfrei.
Kann ich so bestätigen. War bei mir ebenso. Funktioniert haben nur die Abtauvorgänge, die sich an der Uhr orientiert haben, ganz egal, wann die Wärmepumpe angezeigt hat, dass ein Abtauvorgang notwendig wäre. Nach dem erfolgreichen Abtauvorgang war dann alles wieder halbwegs normal, bis die Vereisung dann wieder zu dick war.
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