Wertes Team,
wir sind nun genau einen Monat Besitzer der Vitocal 200-S AWB-E-AC201.D16. Die Wohnfläche beträgt 160m², im EG und OG befindet sich eine Fußbodenheizung (HZK 2) mit jeweiligen ERR. Im KG befinden sich Heizkörper (HZK 1). Gebäudebaujahr 1999, freistehend.
Nun folgendes Problem:
Die Raumtemperatur für den HZK 2 sollte 21° laut Vicare App betragen, alle ERR sind geöffnet.
Im EG sind es z.Zt. 23° , im OG wird die Temperatur nicht höher als 18° 🤔?!
Hydraulischer Abgleich wurde bei der Installation der Anlage lt. HB durchgeführt.
Des Weiteren kommen uns die Verdichterstarts von 741 Std. und Betriebs-Std. Für den Verdichter von 239 Std. für einen Monat ziemlich hoch vor, ebenso der Stromverbrauch von 1000 KWh 🙄 für diesen eine Monat (gesamter Stromverbrauch des Hauses). Zum Vergleich der Jahresstromverbrauch betrug bei uns im letzten Jahr noch mit der alten Ölheizung 3300 KWh!
Weiterhin fällt auf, das die Rücklauftemperatur fast mit der Vorlauftemperatur identisch ist 🤔!?
Die Heizkennlinie für den HZK2 ist wie folgt eingestellt:
Neigung 0.5
Niveau 4.0
Wie erreichen nun im OG ebenfalls 21°ohne im EG dauerhaft 23°zu haben ?
Wirkt sich eigentlich eine Abschaltung des HZK1 (Heizkörper im UG) auf die Verdichterstarts aus?
Wir hatten den HZK1 abgeschaltet und bemerkt das sich dort die Vorlauftemperatur trotzdem verändert?!
Vielen Dank im Voraus.
Kann hier nicht helfen, aber ich habe gerade das selbe Problem
Hallo,
Thema OG zu kalt:
Dass es im OG zu kalt ist, kann an den hydraulischen Einstellungen liegen oder einfach daran, dass die Heizleistung der FBH im OG im Vergleich zum Wärmebedarf geringer ist als das im EG der Fall ist. Da spielen z.B. die Bodenbeläge eine Rolle. Fliesenboden heizt besser als Parkettboden. Teppiche verringern die Heizleistung. Gaupen, schlechte Dämmung zum Dach hin oder angrenzende unbeheizte Räume erhöhen den Wärmebedarf.
Um dem etwas auf den Grund zu gehen, müsstest du schrittweise ein paar Fragen beantworten.
Wenn du die Abdeckungen der Heizkreisverteiler abmachst, könntest du bei den Durchflussanzeigern mal ablesen, welche Durchflüsse in den einzelnen FB Heizkreisen vorhanden sind. Nur als erster Schritt, damit man sieht, ob im Obergeschoss überhaupt Heizwasser ankommt und ob die Durchflüsse vergleichbar mit dem Erdgeschoss sind.
Du schreibst: Die ERR sind geöffnet. Heißt das, dass du die Raumtemperaturregler dzt. alle auf Max gestellt hast?
Wie ist die Umwälzpumpe für den HZK2 eingestellt (eventuell Foto) ?
Thema Stromverbrauch:
Zur Abschätzung des zu erwartenden Stromverbrauchs wäre interessant zu wissen, wieviel Heizöl du im Schnitt pro Jahr bisher verbraucht hast (unter der Voraussetzung, dass in den Vergleichsjahren auch die Heizgewohnheiten und der Warmwasserverbrauch ähnlich wie im aktuellen Jahr waren.)
Verdichterstarts:
Könnten tatsächlich etwas weniger sein. Wie groß ist der Heizungspufferspeicher?
mfg
Hallo,
>>Im KG befinden sich Heizkörper (HZK 1).
Dieser Heizungsbauer hat dir eine Wärmepumpe hingestellt ohne seinen Verstand einzuschalten.
Dieser HzK1 bestimmt den COP der ganzen Anlage
Die WP erzeugt 100% der Heizenergie auf dem Niveau von HZK 1 und kühlt das Wasser dann unter Exergievernichtung wieder runter.
Diese Heizkörper hätte im Zuge des Umbaus vergrößert werden müssen, so dass sie mit der Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung laufen.
Dann hätte man sich auch den Puffer, Mischer und 2. Pumpe sparen können.
Da kann man nur den Kopf schütteln.
Stell bitte die Heizkurve von HZK 1 so ein wie die der FBH.
Dann sollte das Takten deutlich zurückgehen, will die Wärmepumpe dann den Estrich der FBH als Puffer nutzen kann.
Beobachte dann wie lange dr Verdichter läuft, bzw. wie viele Start pro Tag erfolgen.
VG
Hallo qwert089,
vielen Dank für deine Antwort.
Ja es geht wie bei allem nur ums Geld, schade das man bei so einer Investition nicht richtig beraten wird.
Den HZK1 habe ich bereits abgeschaltet, oder bringt das nichts?
Der Verdichter startet im Moment ca. 21-24 mal am Tag. Was wäre denn der Normalbereich?
Viele Grüße und vielen Dank.
Hallo lwp300,
vielen Dank für deine Antwort.
In der Tat haben wir im OG Echtholz-Parkett was ja schlechter die Wärme leitet.
Umwälzpumpe siehe angefügtem Foto. Durchflussanzeiger haben wir nicht, allerdings merkt man das der Vorlauf zum Verteiler warm ist.
Heizölverbrauch lag im Durchschnitt bei 2500L/ Jahr.
Beim Speicher handelt es sich um einen Viessmann Hybridspeicher WPU 300/100L.
Viele Grüße und vielen Dank.
Hallo,
wenn der Puffer jetzt nur noch auf den Sollwert der von HZK2 aufgeladen wird ist es auch ok.
Wenn der Puffer weiterhin auf den Sollwert des deaktivierten HK1 geht nein.
Ein Start jede Stunde ist ok.
VG
Hallo qwert089,
die Temperatur im HZK1 ist trotzdem gestiegen, also ich haben den HZK1 wieder aktiviert und die Heizkurve entsprechend heruntergesetzt (siehe Bild) oder soll ich die Heizkurve auf den identischen Wert wie HZK2 stellen?
Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit die Soll-Temperatur im HZK1 zu reduzieren? HZK1 wird von uns zum Heizen eigentlich garnicht benötigt.
Vielen Dank.
Gruß
Hallo,
Zu den 2500l Heizöl: Das entspricht ca. 25000kWh Energiebedarf für die Beheizung und für die Warmwasserbereitung. Diese Menge an Energie muss nun auch die Wärmepumpe bereitstellen. Wieviel davon aus der Umwelt kommt und wieviel als elektrische Energie benötigt wird, hängt von der Wärmepumpe und von den benötigten Vorlauftemperaturen ab. Bezeichnet wird der Faktor als SCOP. Ich nehme da jetzt mal 4,2 an. Dann ergibt sich ein zu erwartender Stromverbrauch von 25000/4,2 = 6000kWh. Ist aber schwer zu schätzen und je nach Strenge des Winters variiert der Verbrauch auch. Das kommt zu den bisherigen 3300kWh noch dazu. Hat dir dazu dein HB vorab etwas ausgerechnet?
Dein Pufferspeicher hat 100l. Bei dieser Größe ist die Pufferwirkung nur gering, er dient hauptsächlich zur Sicherstellung des Mindestdurchflusses, wenn die ERRs geschlossen sind. Bei dieser Größe ist es wichtig, dass der Durchfluss der Sekundärpumpe und der Heizkreispumpe halbwegs zusammenpassen.
Würde die Heizkreispumpe im Uhrzeigersinn auf Stellung 6 drehen und beobachten, welche Veränderungen es gibt. Hat zusätzlich den Vorteil, dass die HK im OG besser durchflossen werden.
Wenn du keine Durchflussmesser hast, bleibt noch, die Kunststoffschläuche der FB an einer Stelle anzugreifen, kurz bevor sie in den Rücklaufsammler einmünden (oder du hast ein Temperatur-Messgerät). Die Temperaturen der Rücklauf-Kunststoffschläuche sollten während laufender WP für alle Kreise idealerweise gleich sein, Obergeschoss wie Erdgeschoss.
Wenn die Heizkreise im OG alle ausreichend durchflossen sind, dann bleiben als weitere Maßnahmen:
- OG besser dämmen (schreibt sich leicht, ist aber oft nicht leicht möglich, bzw. kostet)
- Falls das Treppenhaus ohnehin beheizt wird, hilft auch Türen öffnen, EG heizt OG sozusagen mit
- Zusätzliche Heizkreise im OG installieren, z.B. Wandheizung (natürlich auch schwierig und teuer)
- Die Heizkurve erhöhen bis die Temperatur im OG passt und im EG die ERRs aktivieren und auf die gewünschte Temperatur einstellen (einfachste Maßnahme)
Zur vierten Maßnahme: Die hat leider den Nachteil, dass die Vorlauftemperaturen steigen und damit die Effizienz der WP sinkt. Außerdem wird die Einschalthäufigkeit zunehmen, wenn mehrere FBH-Kreise durch die ERR geschlossen werden, sobald die Wunschtemperatur im EG erreicht ist. Muss man beobachten und eventuell die Einstellung der Schalthysterese vergrößern.
Betreffend Keller: Wenn du dort nicht heizt, ist zunächst einmal wichtig, dass die Pumpe dieses Heizkreises nicht unbeabsichtigt anläuft. Den Heizkreis daher am besten komplett deaktivieren. Wenn sicher ist, dass die Pumpe nicht läuft, kannst du den Kreis auch noch zusätzlich absperren, wenn ein Absperrventil dafür vorhanden ist und/oder die Heizkörper alle abdrehen.
LG
Bei Frostschutz wird sich die Pumpe hoffentlich einschalten.
Da würde ich auch nicht absperren. Sonst funktioniert der Frostschutz der Thermostatventil nicht mehr. fall mal jemand das Fenster zu schließen vergisst.
Könntest du bitte diese Übersicht posten.
Hier sieht man die aktuellen Soll und Ist Temperaturen.
VG
Hallo lwp300,
recht herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Die Heizkreispumpe (HZK2) werde ich auf 6 erhöhen und schauen wie es sich verhält. Im OG sind nur 3 ERRs für 5 Stellantriebe, vermutlich sind hier welche gekoppelt, leider gibt es auch keine Beschriftung zu den einzelnen HK im Verteiler.
Ist es eigentlich möglichen die HKP vom HZK1 zu deaktivieren? @qwert089 schreibt ja: ,,Dieser HzK1 bestimmt den COP der ganzen Anlage‘‘
- Muss man beobachten und eventuell die Einstellung der Schalthysterese vergrößern. - Wo kann ich diese verändern?
Vielen Dank und einen schönen 4. Advent.
Hallo qwert089,
anbei die Übersicht:
Vielen Dank und einen schönen 4. Advent.
Hallo @mrksslbwsk ,
das sieht gut aus.
Der Puffer wird nur auf den Sollwert der FBH aufgeheizt.👍
Im nächsten Schritt könntest du dir noch anschauen ob die Sekundärpumpe halbwegs korrekt auf den Volumenstrom des Heizkreises abgestimmt ist.
Die Pumpe scheint auf 100% zu stehen, das ist verdächtig.
Wenn die Sekundärpumpe zu hoch eingestellt ist, wird der Puffer mit "Vollgas" geladen und die WP moduliert nicht und hat viele Starts.
Der Volumenstrom im Sekundärkreis sollte ein paar Liter/h mehr sein, als die Heizungspumpe dem Puffer entnimmt.
VG
Hallo,
Handelt es sich dabei auf diese Einstellungen wie auf dem angefügten Bildern? Auf wieviel % sollte ich die Sekundärpumpe einstellen?
Dankeschön.
Das lässt sich pauschal aus der Ferne nicht sagen.
Das könnte man mit einem mobilen Ultraschall Durchflussmesser abstimmen, oder man schätz es über die Leistung ab.
Angenommen dein Haus hat eine Heizlast von 11 kW bei -14 Grad.
Dann läuft die Heizlast des Gebäudes bei ca +2 Grad aus dem Modulationsbereich (graue Fläche).
d.h unter ca. +2 Grad müsste die WP konstant mit Teillast durchlaufen, bis auf die Abtau-Zyklen.
Wenn deine WP bei der aktuellen Witterung mit 100% Verdichter Leistung den Puffer lädt, ist die Sekundär Pumpe zu hoch eingestellt.
Man kann das auch über die el. Leistungsaufnahme und den COP abschätzen.
Voraussetzung ist immer die kennst die Heizlast vom Haus.
Hallo,
ja die Heizlast beträgt 12 kW 👍🏼. Mir ist nur immer noch nicht klar welchen Wert ich bei der Sekundärpumpe einstellen soll 🤷🏽♂️
Vielleicht hast du da ja noch einen Tip, vielen Dank schonmal.
ok dann muss die rote Gerade links noch um 1 KW nach oben.
Dann gehst du im Diagramm auf die aktuelle Außentemperatur.
Wenn das im grauen Bereich ist, sollte die WP konstant durchlaufen.
Wenn deine WP aber mit 100% Verdichter Leistung den Puffer in 10 Min warm macht und dann wieder 20 Minuten Pause macht, kann man die Pumpe sicher auf z.b. 75 % reduzieren.
Wenn sie dann den Puffer nicht mehr warm bekommt ist die Drehzahl zu gering.
VG
Hallo,
Jetzt noch mal generell eine Klärung: Du bist jetzt 1 Monat stolzer Betreiber der WP. Das heißt Garantiezeit läuft. Es wird hier oft recht locker mit Parameterumstellungen umgegangen. Wenn das Ding schon 10 Jahre alt wäre und du schon viel Erfahrung damit hättest, wäre das OK. So kann da schnell mal ein Garantieverlust dabei herauskommen. Der Parameter 7343 gehört zu den kritischen Parametern. Deine WP verlangt einen Mindestdurchfluss von 1400l/h im Sekundärkreis. Wenn du da drunter kommst, verzeiht dir das Viessmann nicht.
Den HK1 kannst du wegkonfigurieren, indem du das Anlagenschema umstellst, Parameter 7000.
Auch das würde ich dem HB überlassen.
Bleibt noch der Parameter 7203 für die Hysterese. Werkseinstellung 50 (bedeutet 5K). Kannst mal schauen wie der steht und auch der 7209.
Den Volumenstrom im EG im Vergleich zum OG kannst du auch drosseln indem du nur im Heizkreisverteiler des EG den roten Vorlauf-Hahn etwas drosselst (da sollte dann ein leichtes Strömungsgeräusch hörbar werden). (Wenn du stattdessen die ERRs aktivierst, dann nur im EG nicht im OG! )
LG
>> Deine WP verlangt einen Mindestdurchfluss von 1400l/h im Sekundärkreis. Wenn du da drunter kommst, verzeiht dir das Viessmann nicht.
Die WP hat einen eingebauten Strömungsschalter.
Wenn 1250l/h unterschritten werden schaltet sie zur Sicherheit ab.
an der Stelle kann nicht passieren.
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