Gude aus Südhessen!
Ich bin im Juni 2023 von Gas auf Wärmepumpe umgestiegen. Installation durch lokalen HB, den es seit Jahrzehnten gibt. Ich unterstelle mal, der versteht sein Handwerk. So weit so gut. Über den Sommer hin alles top, Warmwasserzubereitung unauffällig. Jetzt durch Zuschaltung der Heizung habe ich sehr hohe Taktzeiten.
Aber zunächst mal die Eckdaten:
Haus: Baujahr 2009
Heizbedarf: 75 Kwh/m2
Wohnfläche: 240m2, davon 180 m2 beheizt (150m2 über FBH, 30m2 über 2 Niedertemperatur- Heizkörper im Keller)
Heizkreis: 1
ERR über Thermostate
Energiebedarf: 75,15 kWh/m2
Energieträger gemäß ursprünglicher Berechnung beim Neubau:
Gas: 18.447 kWh
Storm: 910 kWh
Holz: 6.722 kWh
Anmerkung: Den Holz- Schwedenofen werfen wir eigentlich immer nur gegen Abend an.
Alte Heizungsanlage:
Gas Brennwerttherme Buderus GBT 152T (16 KW)
Jahresverbrauch Gas: +/- 17.000 kWh
Holzverbrauch: ca. 7 Meter Holz p.a.
Ergo: Alles passend zur Energiebedarfsberechnung
Neue Anlage:
WP Vitocal 200-S D.13 (13.7 KW)
WW Speicher: Vitocell 100-V (300l)
Pufferspeicher: Vitocell 100-E (75l)
Ca. 2 Wochen nach Installation mußte ein Update der Software durchgeführt werden, dieses hat wohl die ursprünglichen Einstellungen überspielt (später korrigiert s.u.).
Also zunächst mal Zuschaltung der Heizung vor ca. 2 Wochen. Von Anfang an hohe Taktung:15 min Pause, dann 5 min. Zuschaltung WP usw. Daraufhin hat der HB die Heizkennlinie angepasst und den Volumendurchfluss erhöht. Nach wie vor hohe Taktung. Außentemperaturen von ca. 12C, Übergangszeit...
Im nächsten Schritt hat der HB den Regeltechniker vorbeigeschickt und zusammen mit dem Viessmann Vertreter die Anlage neu konfiguriert (ursprüngliche Einstellungen wurden wohl überspielt s.o.). Inzwischen durch die Umstellung läuft die Anlage wie folgt: 10min. Pause, dann 10 min Zuschaltung WP. Außentemperatur immer noch mild.
Thermostate sind alle voll geöffnet, Heizkennlinie Niveau 3K, Neigung 0,4
Raumtemperatur auf 21C eingestellt (das ist eine "Pseudo" Raumtemperatur nehme ich an, gibt meines Erachtens nach nur ein Außentemperaturfühler, aber nicht innen)
Ich habe 2 Fragen:
1. Gibt es irgendwelche Auffälligkeiten was die neue Anlage betrifft (Größe, Pufferspeicher usw.)?
2. Hat jemand Ideen, wie ich die Taktungen runterbekommen kann?
Besten Dank und freundliche Grüße!
Hallo,
bei 18000 kWh Heizwärmebedarf komme ich per Schweizer Formel auf 8,6 kW Heizlast.
Da passt die D13 schon mal nicht zusammen. Eine Luftwärmepumpe würde man eher unterdimensionieren.
-Heizkreis: 1- FBH und Heizkörper hängen an einem Kreis?
- Vitocell 100-E (75l) der ist als Reihen oder Parallelpuffer angeschlossen, bzw. gibt es ein Überströmventil
VG
Danke für die Antwort. FBH und Heizkörper hängen an einem Kreis, das kann ich bestätigen.
Und der Puffer ist wohl eine Parallelpuffer.
Habe mit dem HB gesprochen. Es wächst die Erkenntnis, daß das set-up nicht optimal ist.
Gruß
Wenn es nur einen Kreis gibt ist das schon mal gut.
Bei 2 Kreisen wäre das Takten vermutlich noch mal höher.
Ein winziger 75l Parallelpuffer ist bei einer überdimensionierten Anlage relativ sinnlos.
Man sagt ein 1m³ Estrich hat die Speicherkapazität von ca 500l Wasser.
mit 150m2 über FBH hast du hier ein Mehrfaches des 75 l Puffers wenn die EER offen sind.
Du solltest genauer beobachten was die Maschine macht wenn sie gerade einen Takt macht.
Wie ist die Verdichter-Frequenz, mit wie viel % läuft die Sekundärpumpe.
Vielfach passen die HB die Anlage nicht richtig an, so dass sie kaum moduliert.
>> Vitocal 200-S D.13
hat dich der HB darauf hingewiesen, dass du nach EU-Verordnung Nr. 517/2014 eine jährliche Dichtheitsprüfung von einen zertifizierten Kältetechniker durchführen lassen musst, weil die Anlage mehr als 5t CO2 Äquivalent enthält. Das verwendetet Kältemittel R410a ist auch im "Phase Out" Status.
VG
Ok, danke. Das muß ich mit dem HB besprechen.
Würde es dann mehr Sinn machen, die WP auszutauschen (auf kleineres Modell), oder den Pufferspeicher zu erhöhen. Ich hatte damals ein Alternativangebot, das habe ich mir gerade nochmal angeschaut. Da wurde mir die D.16 mit mit Vitocell-W SVWA (200l) und Vitocell 100-W CVWB (300l) angeboten. Das war ein initiales Angebot, die Anlage sollte nach einem hydraulichen Abgleich ggf. noch angepasst werden.
Wegen Kältemittel. Ich wußte, dass es ein Auslaufmodell ist, ja. Aber nicht, dass dies eine jährliche Dichtigkeitsprüfung nach sich zieht. Darauf haben mich auch beide HBs nicht hingewiesen.
In deinem Fall wäre eine D08 eine D08 etwas knapp, man hätte unter -5 Grad den Heizstab hinzunehmen müssen oder mit dem Holzofen zu heizen. Das hätte dir evtl gar nicht ausgemacht.
Eine eine D10 hätte gut gereicht.
Die D08 hat eine niedrigere unter Modulationsgrenze und wäre bei über ca 5 Grad aus dem grauen Modulationsbereich gelaufen.
D10 und D13 machen hier kaum einen Unterschied.
Ich würde als erstes jetzt versuchen die Anpassung an den Puffer zu optimieren.
Und beobachten wie das Taktverhalten bei AT um die 5 Grad ist.
Deine Antworten sind sehr hilfreich, danke!
Was wäre denn eine gute Größe für den Puffer?
Oder kann man auf den Puffer evtl. sogar ganz verzichten?
Der Stellplatz wird auf alle Fälle eine Herausforderung, denn der Kellerraum ist bereits jetzt sehr voll...
Läuft die Heizung aktuell 24h oder mit Nachabschaltung/Senkung,
In deinem Fall würde ich nur bei kalter Witterung 24h heizen. Evtl. von Dez bis Februar
Mit der nächtlichen Pause muss man dann unter Tags das Nivea um 2 oder 3 K erhöhen, das reduziert das Takten.
Dann sollte die Sekundärpumpe abgestimmt werden.
Beim Parallelpuffer muss die Sekundärpumpe etwas mehr Volumenstrom in den Puffer liefern als die Heizkreispumpe abnimmt.
Um 8,6kW bei 5 K Spreizung an die FBH zu liefern werden ca. 1500l/h benötigt!
Sind denn alle Heizkreise und die Heizkörper offen?
Zeigt die Heizkreispumpe den Volumenstrom im Display an?
Man müsste sich in der Anlagenübersicht anschauen wie die Anlage aktuell abgestimmt. ist.
Man kann das auch an Vor und Rücklauf Temperatur Sekundärkreis in den Puffer und Vor und Rücklauf Temperatur Heizkreis aus dem Puffer sehen.
...das sind Fragen, die ich an meinen HB weitergeben muß.
Es sind nicht alle Heizkreise und die Heizkörper offen, nein. Im Winter werden ca. 130m2 FBH und 20m2 über Heizkörper beheizt, in der Übergangszeit ca. 90m2 + 10m2.
...der HB hat den Viessmann Kundenservice beauftragt. Denn ich habe festgestellt, dass die Heizung auch oft taktet, wenn ich nur das Warmwasser anschalte (Heizung aus).
Unabhängig davon hat der HB mitgeteilt, die Heizlast sei auf 9KW bei -5C Außentemperatur nach Leistungsdiagramm ausgelegt. "Passend zu Verbrauch Gasanalge und Baujahr (2009)".
Die Anlage hatte ich bei den milden Außentemperaturen nur versuchsweise angeschaltet. Jetzt von Do auf Fr lag die Nachttemperatur bei 7C. Da habe ich um 03:00 die Heizung zugeschaltet. Anfangs lief sie etwas länger, dann viel sie in bekanntes Muster zurück (Stromverbrauch siehe Anlage). Habe sie dann um 09:00 wieder abgeschaltet um sie zu schonen. Gegen Abend habe ich dann den Schwedenofen angemacht. Somit komme ich aktuell über den Tag, aber das kanns ja nicht sein. Bin gespannt, was der Viessmann Techniker ausrichten kann...
Angenommen der Pufferspeicher würde erhöht, würde das ggf. Abhilfe schaffen?
Der Viessmann Techniker wird dir sichern nicht sagen, das der HB etwas falsch gemacht hat.
von 75l auf 200l Puffer zu gehen, wird hier nicht so viel bringen.
Bei 10 Grad AT hat die WP 4,5 kW mehr Leistung als das Haus benötigt.
um 1 m³ Wasser um 5 K (Schalthysterese der WP) zu erwärmen werden werden 5,7 kWh benötigt.
Pro 100l zusätzlichem Puffer wird sie in dem Betriebspunkt ca. 7,5 Min länger pro Takt laufen.
evtl kann der Techniker an der Hysterese des Puffer optimieren und an der Sekundärpumpen Einstellung.
VG
Der Viessmann Kundenservice glänzt mit Abwesenheit. Aber der HB war vorgestern und gestern 2x da und siehe da, es hat sich was geändert.
Vorgestern wurden u.a. folgende Einstellungen vorgenommen:
- Heizkennlinie: 4k, Steigung 0,3
- Raumtemperatur: 21C
- Red. Raumtemperatur: 19C
- Delta Vorlauf/ Rücklauftemperatur Sekundär: 5C
- Sekundärpumpe: 80%
- Taktung/ Zeitprogramm Zirlukationspumpe: 5/25 (00:00-24:00)
- Volumendurchfluss von WW/ Puffer Kombi an das Haus auf Stufe 5 gestellt (6 ist die Höchste). Die Heizkreispumpe zeigt den Volumenfluss nicht im Display an.
Gestern hatte ich dann mehrfach die Fehlermeldung "D6 Strömungswächter". Daraufhin habe ich dann nochmal den HB kontaktiert, der dann auch gleich vorbeikam. Der Strömungswächter war in der Tat mit Schmutzpartikeln besetzt und wurde daraufhin ausgetauscht. Seit rund 15h läuft die Anlage jetzt durchgehend und hat dabei nur 1x getaktet (Außentemperatur zunächst 5-6C, letzte Nacht 0C, jetzt 4C). Stromverbrauch +/- 2.5kWh, macht dann satte 60kWh am Tag. Wie kann ich das ggf. noch weiter reduzieren?
Ich habe jetzt mal auf "nur Warmwasser" umgestellt um ein Problem zu testen, dass ich vorher schon hatte. Und zwar, dass die WP auch dann relativ häufig taktet, wenn nur WW angestellt ist. Die Taktung ist jetzt zwar auch zurückgegangen (von 2x stündlich auf jetzt 1x stündlich), kommt mir aber immer noch zu hoch vor. Im Sommer hatte ich ganze 2-4 Takte an einem Tag. Woran kann das liegen?
Ganz ehrlich: Von dem Problem -Takten- bist du sehr weit entfernt.
Eventuell könntest an der Zirkulation noch ein bissel optimieren. Die zieht viel Wärme aus dem Speicher, wo sich die WP genötigt fühlt, nachzulegen. Du könntest das Zeitfenster vielleicht so legen, dass die Pumpe 15 min vor der WW-Entnahme in Betrieb geht ? Es sei denn, euer WW-Bedarf ist tatsächlich so unregelmässig, dass ich die Zirkupumpe Tag und Nacht in Intervallen laufen lassen muss.
Meine Anlage ging im Juli in den Start. Bis vorgestern hatte ich bei 218 Betriebsstunden des Verdichters 975 Takte, macht rund 4,5 Takte pro Stunde. Hoffentlich ist das durch den Austausch des Strömungswächters und den Änderungen in den Einstellungen jetzt erledigt. Wobei es ja aktuell draußen auch kälter ist. Bin gespannt, wie sich die Anlage bei 10-15C Außentemperatur verhält.
Zu deinem Kommentar: Unser WW- Bedarf entspricht dem "Normalfall", also morgens, mittags, abends in der Spitze. Wo genau kann ich die von dir vorgeschlagene Änderung vornehmen? Danke & Gruß
Ich meinte ja auch nach der Reparatur.
Und mit der Umstellung meinte ich diese Zeile: - Taktung/ Zeitprogramm Zirlukationspumpe: 5/25 (00:00-24:00)
Ahh, alles klar, jo. Werde dann noch etwas "finetuning" betreiben und ggf. hier berichten.
Wie Franky schon geschrieben hat, ist die WW Zirkulation Nachts eigentlich Energieverschwendung.
Wenn deine Anlage aber 1 oder 2 mal stündlich WW macht, kann das nicht mehr an der Zirkulationspumpe liegen.
Hier liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Defekt am Umschaltventil zwischen WW und Heizung vor.
Das muss der HB prüfen und das Ventil tauschen.
VG
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