Hallo Zusammen,
Im Januar/Februar diesen Jahres wurde in meinem Haus eine neue Heizungsanlage verbaut.
Leider funktioniert sie nicht wie erwartet, mein HB ist bemüht, eine mängelfreie Übergabe/Abnahme konnte bis Heute nicht erfolgen, der Werkvertrag ist noch nicht erfüllt, die Gewährleistungszeit hat noch nicht begonnen. Inzwischen unterstütze ich als fachlicher Laie und suche nach geeigneten Lösungen. Mein Ziel ist eine funktionierende Anlage, primär durch Optimierung der bestehenden Installation. Daher möchte ich gerne folgende Fragen stellen:
1. Nach einem Tipp habe ich über meinen HB meine (rd. 20% überdimensionierte) Vitocal 250-A AWO-E_AC 251 A19 (Heizlast des Gebäudes aus 1995 = 14,2 kW, Vorlauftemperaturniveau 30/45, 15 Heizkörper getauscht) über den "geräuscharmen Betrieb" aus dem Takt gebracht. Frage ist diese Kompensationseinstellung dauerhaft geeignet, oder sind Nachteile (COP, Lebensdauer, Garantie) zu erwarten? Welche sonstige Einstellungen könnten hilfreich sein, gibt es geeignete Software für diesen Sonderfall? Inwieweit kann Viessmann vor Ort mit analytischem Sachverstand unterstützen.
2. Der installierte 600 Liter Kombiboiler (Vitocell 120-E mit Vitotrans 353) verliert Wärme, mehr als 10 K je Stunde. Welche Ursache könnte das haben, welche Einstellungen könnten hilfreich sein? Inwieweit könnte die Funktionalität der Wärmepumpe durch diesen Mangel auch beeinträchtigt werden?
3. Die Frischwasserstation (Vitotrans 353) zeigt, mit wenigen Tagen Unterbrechung, seit rd. 10 Monaten eine Störung an (rot blinkende Diode). Der Fehler wurde bisher nicht gefunden. Zumindest scheint es ein Indikator für einen Mangel, unabhängig von der Ursache.
Über Einschätzungen, Bewertungen und Rückmeldungen sachlicher Art würde ich mich sehr freuen!
Viele Grüße,
Gelöst! Gehe zu Lösung.
@VitocalA19 schrieb: Für den Versuch notiere ich die Ausgangswerte vor dem Aufheizvorgang und schalte die Zirkulation auf Dauer.
Die Zirkulation sollte während des Versuchs möglichst ausgeschaltet sein. Denn die 10K pro Stunde verliert dein Puffer ja auch ohne die Zirkulation. Außerdem käme durch die Zirkulation noch ein zusätzlicher Effekt ins Spiel, der die Fehlersuche verkomplizierte. Also am besten zunächst mal die Zirkulation an der Vitotrans ausschalten, oder auf "Anforderung" stellen und während des Versuchs nie weniger als vier Sekunden lang Warmwasser zapfen. Es sollte also während des gesamten Versuchs über eine Stunde die grüne LED der rechten Zirkulationspumpe nie anfangen zu blinken.
@VitocalA19 schrieb: Im Anschluss würde ich den gleichen Test wiederholen, jedoch ohne Wasserentnahme (oder gibt das keinen Sinn?).
Die Wasserentnahme braucht nur kurz sein, und muss auch nicht mit voll aufgedrehtem Warmwasserhahn erfolgen. Es geht dabei nur darum, die Temperatursensoren der Vitotrans auf die Wassertemperaturen zu bringen. Dazu muss aber Wasser fließen, und zwar sowohl das HV-Wasser an S1 ("T-VL") vorbei als auch das WW-Wasser an S2 ("T-WW") vorbei. Im Menu Information->Status->Warmwasser der Vitotrans kann man dabei beobachten, wie sich bei Wasserentnahme die Meßwerte recht schnell auf die neuen Temperaturen einpendeln.
Insofern macht es bei einer Wiederholung des Versuchs ohne Wasserentnahme aus meiner Sicht keinen Sinn, dann noch T-VL oder T-WW der Vitotrans zu notieren.
LG, Sebastian
PS: Zur Info: In obigem Schaubild aus der Serviceanleitung der Vitotrans ist noch der Temperatursensor S3 ("T-KW") abgebildet, der die Temperatur des zuströmenden Kaltfrischwassers misst (ϑ, also Theta, steht für eine Temperaturmessung). Und dann gibt es da noch den am Vitocell zu befestigenden optionalen Sensor S4 ("T-Speicher") für die temperaturabhängige Rücklaufeinschichtung, und den optionalen Sensor S5 ("T-Zirk RL") in der Zirkulationsleitung. Die sollten aber alle für die jetzige Fehlersuche keine Rolle spielen.
Der 100-E hat wohl kein Trennlochblech zwischen den Zonen. Das erklärt dann die fehlerhafte rasante Durchmischung des WW-Zonenwassers mit Heizzonenwasser. Ich glaube, es wurde hier im Forum mal ein ähnlicher Fall beschrieben.
LG, Sebastian
Danke, Danke, Danke,
Dann ist die Ursache gefunden.
Die 120iger ist zudem um Einiges teurer, besser geeignet für WP, besser geeignet für Hygiene (für uns ein wichtiges Kriterium), deutlich besseres Material (Edelstahl), geringere Wärmeverluste, Dank Dir haben wir es (zumindest Heute) realisiert.
Eine Frage, ist die Vitotrans direkt mit der 120iger im Auslieferzustand verbunden und muss nicht wie bei der 100er Version separat verbunden werden?
Hallo VitocalA19.
Dass der Speicher an Temperatur verliert, liegt vermutlich daran, dass der Heizkreis diesem ebenfalls Wärme entzieht. Dieses Verhalten ist bei Kombispeichern normal. Zudem kann eine angeschlossene und dauerhaft aktive Zirkulationspumpe diesen Effekt noch verstärken.
Der dauerhafte geräuscharme Betrieb wird vermutlich dafür sorgen, dass die Arbeitszahl insgesamt schlechter ausfallen wird, als ohne diesen Betrieb. Ansonsten verursacht der geräuschreduzierte Betrieb keinen Schaden an der Anlage, auch nicht dauerhaft.
Was erwartest du von unseren Servicetechnikern vor Ort? Wenn die Anlage überdimensioniert ist, haben unsere Servicetechniker keinen Einfluss darauf und können auch nicht softwareseitig die Leistung des Systems reduzieren.
Bitte teil mir die Seriennummer deiner Wärmepumpe und der Vitotrans mit.
Viele Grüße
Flo
@VitocalA19 schrieb: 2. Der installierte 600 Liter Kombiboiler (Vitocell 120-E mit Vitotrans 353) verliert Wärme, mehr als 10 K je Stunde. Welche Ursache könnte das haben, welche Einstellungen könnten hilfreich sein?
Ich habe auch einen Vitocell 120-E mit 600l und einer Vitotrans 353. Meiner verliert bei 57°C Zieltemperatur 3K in zwölf Stunden, wenn kein WW gezapft wird. Ich betreibe die Zirkulation aber auch nur strikt auf Anforderung.
@VitocalA19 schrieb: 3. Die Frischwasserstation (Vitotrans 353) zeigt, mit wenigen Tagen Unterbrechung, seit rd. 10 Monaten eine Störung an (rot blinkende Diode). Der Fehler wurde bisher nicht gefunden. Zumindest scheint es ein Indikator für einen Mangel, unabhängig von der Ursache.
Am Display der Vitotrans sollte man die Fehlerursache sehen und zurücksetzen können. Die Ursache ist wohl oft eine WW-Temperaturvorgabe an der Vitotrans, die aus der WW-Puffertemperatur nicht bedient werden kann. Der Puffer muss mindestens 5K wärmer als die WW-Vorgabe an der Vitotrans eingestellt sein.
LG, Sebastian
Hallo Flo,
Danke für deine Antwort.
Die SN der WP ist 7986-430402310122. Wo finde ich die SN der Vitotrans?
Die Zirkulation steht auf Anforderung, begrenzt auf ein morgendliches Zeitintervall von 2 Stunden. Die Temperatur nimmt binnen einer Stunde um mehr als 10 K ab. Der in der Vicare App ausgewiesene "Verbrauch" erhöht sich um ein Vielfaches. Belegt auch durch statistische Vergleiche mit Heizbetrieb (520 (Mai) bis 780 kWh je Monat) / ohne Heizbetrieb (165-215 kWh je Monat). Das kann nicht Stand der Technik sein, hier müssen Fehler vorliegen, in der hydraulischen Einbindung, in der Mess- oder Steuertechnik. Zudem ist naheliegend, das sich das negativ auf die Funktionalität der Wärmepumpe auswirkt.
Inwieweit sich die Arbeitszahl durch den geräuscharmen Betrieb verändert, teste ich. Das aber der geräuscharme Modus für den 24/7 Einsatz geeignet ist, ist eine gute Aussage, vielen Dank!.
Meine Frage, wie belastbar ist deine Aussage?
Von Viessmann verspreche ich mir Unterstützung durch Vor-Ort-Einbezug von analytischen, systemischen Sachverstand. Damit ist es vielleicht möglich Fehler zu finden bzw. das System zu optimieren.
Sowohl die Überdimensionierung wie auch die Mängel sind zwischen meinem HB und mir nicht strittig. Er lässt mich jedoch seit Vertragsabschluss/Inbetriebnahme im Glauben, dass er die zugesicherte, somit erwartete Eigenschaften in den Griff bekommt, er ist bemüht und hat stets neue Ideen. Nach nunmehr 10 Monaten sollte jedoch so langsam klar werden, ob es geht oder nicht geht bzw. mit welchen Einschränkungen. Darüber kann dann gesprochen werden. Mein Ziel ist primär die Optimierung der bestehenden Installation, nicht der Austausch, auch wenn das Recht auf meiner Seite sein könnte.
Hallo Sebastian,
Danke für deine Antwort.
Meine Zieltemperatur ist 50°C, die Hysterese steht auf max. Spreizung (12K). Die Vitotrans steht von Anfang an auf Störung, ein Fehler konnte bisher nicht gefunden werden, man sagte mir, das sei normal und nicht weiter schlimm. Danke für deinen Hinweis. Jedoch erwarte ich von meinem HB, dass er zumindest einmal die gesamte Anlage stimmig und fehlerfrei hinbekommt. Ich selber bediene nur Einstellungen in der APP, gehe nicht in den Servicebereich der Anlage, dazu ist mein Wissen nicht rund genug.
@VitocalA19 schrieb: Meine Zieltemperatur ist 50°C, die Hysterese steht auf max. Spreizung (12K). Die Vitotrans steht von Anfang an auf Störung, ein Fehler konnte bisher nicht gefunden werden, man sagte mir, das sei normal und nicht weiter schlimm. Danke für deinen Hinweis. Jedoch erwarte ich von meinem HB, dass er zumindest einmal die gesamte Anlage stimmig und fehlerfrei hinbekommt. Ich selber bediene nur Einstellungen in der APP, gehe nicht in den Servicebereich der Anlage, dazu ist mein Wissen nicht rund genug.
Die Vitotrans lässt sich über die APP nicht bedienen, und ist auch sonst nicht in die OneBase-Regelung der Wärmepumpe eingebunden.
Damit die WW-Bereitung gut funktioniert, muss die Temperatur des WW-Pufferbereichs um 5K höher liegen als die WW-Solltemperatur der Vitotrans. Also zum Beispiel Vitocal WW-Puffertemperatur 50°C, Vitotrans WW-Solltemperatur 45°C. In der APP kannst du aber nur die WW-Puffertemperatur ändern; die WW-Solltemperatur der Vitotrans lässt sich nur an der Vitotrans selbst einstellen.
Ähnliches gilt für die Zirkulation. Alle Zirkulationseinstellungen in der APP werden in deinen Anlagenkonfiguration vollständig ignoriert. Nur am Display der Vitotrans kannst du den Zirkulationsmodus deiner Anlage einstellen. Und die Zirkulation kann und wird bei ständiger Aktivierung ganz gehörig in den Energieverbrauch gehen!
Und die zur roten LED gehörige Störungsmeldung sollte ja zumindest der HB mal im Menü "Störung" der Vitotrans nachschlagen. Das ist ja nun wirklich kein Hexenwerk:
LG, Sebastian
Er wird in jedem Fall vor Ort entscheiden und sehen können, ob der hydraulische Aufbau den Vorgaben entspricht. Dafür sollte aber zusätzlich in jedem Fall das Installationsschema vor Ort sein, nach welchem das System aufgebaut wurde.
Was den geräuschreduzierten Betrieb betrifft. Es gibt dort ein Zeitprogramm, wo dieser frei eingestellt werden kann. Wenn es negativ für die Anlage wäre, müsste es dort begrenzt werden. Schlecht für eine Wärmepumpe ist ein hohes Taktverhalten. Es sollte in jedem Fall eine lange, durchschnittliche Laufzeit angestrebt werden.
An der Vitotrans sollte auch ein Typenschildaufkleber sein. Alternativ kannst du mir den genauen Typ mitteilen.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
es ist kein Aufkleber vorhanden, es ist eine Vitotrans 353. Betrieb Eco, WW-T Soll 41°C, WW-T 52°C (@Sebasian - Danke!), auf Anforderung im Zeitintervall 6-9 Uhr. Seitlich sind 2 Pumpen mit jeweils einer Diode zu sehen, von denen eine Diode grün leuchtet, die Zweite nicht leuchtet (jetzt um 13 Uhr). Die Vitotrans steht weiterhin auf Störung, habe gerade nachgesehen mit der Fehlermeldung "T-VL zu niedrig".
Vielen Dank und viele Grüße,
Das bedeutet, dass die Speichertemperatur zu niedrig ist und dadurch die gewünschte Temperatur nicht erreicht werden kann.
Viele Grüße
Flo
Das heißt, die Vitotrans versagt, weil der Speicher versagt, weil das erforderliche T-Delta ( WW-T Soll 41°C, WW-T 52°C) von mehr als 5 K wegen des Wärmeverlustes im Speicher nach der Aufheizung nur wenige Minuten gegeben ist.
Wie kann ich als fachlicher Laie feststellen, inwieweit die hydraulische Einbindung des Boilers den Vorgaben entspricht. Ein Installationsschema vor Ort gibt es nicht.
Frage, ein Techniker von Viessmann war Ende März bei uns und hat ein Update aufgespielt (hat nichts gebracht). Hat dieser Techniker vielleicht in diesem Zusammenhang den Aufbau geprüft und dokumentiert? Wenn nicht, könnte Viessmann mal rauskommen und prüfen?
Seit dem 1.12.2025 habe ich die Mängel im Rahmen einer Mängelanzeige auf den Weg gebracht und meinem HB eine Frist bis zum 15.01.2026 gesetzt. Natürlich habe ich die Hoffnung, dass er es bis dahin hinbekommt. Wenn nicht muss ich mich selber kümmern. Spätestens dann würde ich Viessmann bitten herauszukommen. Natürlich bezahle ich das dann, gehe in Vorleistung mit Allem was dann folgt ebenso.
Würdet ihr das machen?
Mit welchen mir zugänglichen Einstellungen kann ich selber auf Fehlersuche / Eingrenzung gehen?
@VitocalA19 schrieb: Die Vitotrans steht weiterhin auf Störung, habe gerade nachgesehen mit der Fehlermeldung "T-VL zu niedrig".
Das bedeutet zunächst nur, dass es in der Vergangenheit eine solche Störung gegeben hat, die bisher noch niemand am Display quittiert hat.
@VitocalA19 schrieb: Das heißt, die Vitotrans versagt, weil der Speicher versagt, weil das erforderliche T-Delta ( WW-T Soll 41°C, WW-T 52°C) von mehr als 5 K wegen des Wärmeverlustes im Speicher nach der Aufheizung nur wenige Minuten gegeben ist.
Das kann gut sein.
Die große Frage ist ja, warum sich der obere WW-Bereich des Kombipuffers während des normalen Heizbetriebs derart schnell (10K pro Stunde) abkühlt. Wenn es nicht an der Zirkulation liegt (der Puffer also auskühlt ohne dass die Pumpen der Vitotrans überhaupt laufen, also ohne dass die grünen LEDs an den Pumpen blinken), dann stimmt irgendetwas mit der Umsetzung des Hydraulikschemas nicht. Es muss dann ja anscheinend im normalen Heizbetrieb irgendwie zu einer fälschlichen Durchströmung des oberen WW-Bereichs des Kombipuffers mit (kühlerem) Heizwasser kommen. Mir fallen da die folgenden möglichen Ursachen ein:
Zeig mal Fotos von den Anschlüssen und Rohrleitungen zwischen Vitocell und Vitocal.
LG, Sebastian
PS: Frage deinen Heizungsbauer, genau welche Version des Hydraulikschemas 4805622, und mit welchen eventuellen Abwandlungen, er bei dir verbaut hat. Ich bin kein Jurist, denke aber, dass ein derartiges Schema zwingend zur Dokumentation eines solchen Werks dazugehören sollte.
Einer unserer Servcetechniker kann über deinen Fachbetrieb beauftragt werden. Du selbst hast keine Möglichkeit dazu. Bei dem stattgefundenen Serviceeinsatz wurde nichts notiert, was auf einen fehlerhaften Aufbau schließen lässt. Ob er das in dem Moment feststellen konnte, wenn das Installationsschema nicht mit vor Ort war und die Auftragsursache ebenfalls ein anderer Grund war, kann ich nicht beurteilen.
Es ist aber so wie Wangnick geschrieben hat, hier sollte der Aufbau nochmal geprüft werden um herauszufinden, ob eine falsche Durchströmung dafür ursächlich ist.
Viele Grüße
Flo
Hallo Sebastian,
1. Die Vitotrans wurde durch den HB zuletzt am 27.11. zurückgestellt, am 30.11. war die Störung wieder da, gleichzeitig versagte an dem Morgen gem. APP die zeitlich eingeplante Warmwasseraufheizung (keine Energiezuordnung).
2. Vielen Dank für die Ursachenoptionen und den Hinweis Hydraulikschema. Werde die Info an meinen HB in geeigneter Weise (Link zu dem Forum) weiterleiten. Er wird es nicht gut finden, aber ...
Danke und viele Grüße,
Gerhard
Hallo Flo,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Betreffend der Temperaturanzeige gebe ich folgende Beobachtung weiter:
Die Temperaturanzeige für den Warmwasserspeicher in der App deckt sich nicht mit der manuellen Anzeige am Speicher. Die Anzeige am Speicher zeigt ein höheres Niveau, welches deutlich langsamer sinkt.
Beispiel 1, heute Morgen gegen 10:45 Uhr: Manuel ca. 55°C (ungenaue Anzeige, Ablesefehler geschätzt +/- 10%), APP 30,1°C (Temperatur Pufferspeicher).
Beispiel 2, heute Mittag, gegen 12:15 Uhr: Manuel 45 °C, APP 34,3 °C (ohne Aufheizung WW, ohne Zirkulation)
Das Aufheizintervall ist auf einmal täglich 06-08 Uhr eingestellt, Zirkulation auf einmal täglich 06-09 Uhr.
Zu beiden Zeiten haben wir an der Zapfstelle mit der Hand die Temperatur gefühlt (nach 3 Minuten Wartezeit, wegen ausgeschalteter Zirkulation). Im Beispiel 1 fühlte sich das Wasser gut warm, schon fast heiß an, im Beispiel 2 warm. Im Beispiel 2 haben wir mit einem Badewasserthermometer "gemessen", Ergebnis 33°C.
Inwieweit könnte der Fehler mit der Beobachtung eingegrenzt werden, was sollte als Nächstes geprüft werden?
Viele Grüße,
Gerhard
@VitocalA19 schrieb: Betreffend der Temperaturanzeige gebe ich folgende Beobachtung weiter:Die Temperaturanzeige für den Warmwasserspeicher in der App deckt sich nicht mit der manuellen Anzeige am Speicher. Die Anzeige am Speicher zeigt ein höheres Niveau, welches deutlich langsamer sinkt. Beispiel 1, heute Morgen gegen 10:45 Uhr: Manuel ca. 55°C (ungenaue Anzeige, Ablesefehler geschätzt +/- 10%), APP 30,1°C (Temperatur Pufferspeicher).
Hallo Gerhard,
In gewissen Grenzen sind diese Abweichungen völlig normal. Schau die die Schnittzeichnung auf Seite 2 des Datenblatts des Vitocell 120-E einmal genau an. Der Temperaturfühler für die analoge Anzeige der WW-Zone befindet sich relativ hoch am Vitocell nahe der heißesten Stelle, etwa auf der Höhe der Öffnung des Entnahmerohrs der Vitotrans. Der Fühler, der der Vitocal die WW-Puffertemperatur übermittelt, befindet sich dagegen um einiges tiefer an der WW-Zone zwischen WW-Zonenvorlauf und WW-Zonenrücklauf. Und der Temperaturfühler, der der Vitocal die Heizkreis-Puffertemperatur sendet, ist noch tiefer unterhalb des Trennlochblechs eingeklipst, nämlich zwischen Heizzonen-Vorlauf von der Vitocal und Heizzonen-Rücklauf zur Vitocal.
Aber die DIskrepanzen bei deinen Beobachtungen sind doch viel größer als ich sie erwarten würde.
Fernberatung ist immer schwierig.
Es wäre vielleicht hilfreich, mal direkt im Anschluß an einen WW-Aufheizvorgang eine Stunde lang alle 10 Minuten für 15 Sekunden Warmwasser zu zapfen und direkt danach jeweils folgende fünf Temperaturen abzurufen und zu notieren: Vitocell analoge Anzeige WW-Zone, Vitotrans (über Information->Status->Warmwasser) T-VL und T-WW, sowie Vitocal (über die App) Puffertemperatur Heizzone und Puffertemperatur WW-Zone.
Und Fotos von den Rohrleitungsverbindungen zwischen Vitocal Inneneinheit und Vitocell könnten auch bei der Fehlersuche helfen.
LG, Sebastian
Hallo Sebastian,
vielen Dank für deine Antwort.
Alle Temperaturanzeigen habe ich Dank deiner Erklärung gefunden. Für den Versuch notiere ich die Ausgangswerte vor dem Aufheizvorgang und schalte die Zirkulation auf Dauer.
Im Anschluss würde ich den gleichen Test wiederholen, jedoch ohne Wasserentnahme (oder gibt das keinen Sinn?).
Fotos folgen.
Viele Grüße,
Gerhard
@VitocalA19 schrieb: Für den Versuch notiere ich die Ausgangswerte vor dem Aufheizvorgang und schalte die Zirkulation auf Dauer.
Die Zirkulation sollte während des Versuchs möglichst ausgeschaltet sein. Denn die 10K pro Stunde verliert dein Puffer ja auch ohne die Zirkulation. Außerdem käme durch die Zirkulation noch ein zusätzlicher Effekt ins Spiel, der die Fehlersuche verkomplizierte. Also am besten zunächst mal die Zirkulation an der Vitotrans ausschalten, oder auf "Anforderung" stellen und während des Versuchs nie weniger als vier Sekunden lang Warmwasser zapfen. Es sollte also während des gesamten Versuchs über eine Stunde die grüne LED der rechten Zirkulationspumpe nie anfangen zu blinken.
@VitocalA19 schrieb: Im Anschluss würde ich den gleichen Test wiederholen, jedoch ohne Wasserentnahme (oder gibt das keinen Sinn?).
Die Wasserentnahme braucht nur kurz sein, und muss auch nicht mit voll aufgedrehtem Warmwasserhahn erfolgen. Es geht dabei nur darum, die Temperatursensoren der Vitotrans auf die Wassertemperaturen zu bringen. Dazu muss aber Wasser fließen, und zwar sowohl das HV-Wasser an S1 ("T-VL") vorbei als auch das WW-Wasser an S2 ("T-WW") vorbei. Im Menu Information->Status->Warmwasser der Vitotrans kann man dabei beobachten, wie sich bei Wasserentnahme die Meßwerte recht schnell auf die neuen Temperaturen einpendeln.
Insofern macht es bei einer Wiederholung des Versuchs ohne Wasserentnahme aus meiner Sicht keinen Sinn, dann noch T-VL oder T-WW der Vitotrans zu notieren.
LG, Sebastian
PS: Zur Info: In obigem Schaubild aus der Serviceanleitung der Vitotrans ist noch der Temperatursensor S3 ("T-KW") abgebildet, der die Temperatur des zuströmenden Kaltfrischwassers misst (ϑ, also Theta, steht für eine Temperaturmessung). Und dann gibt es da noch den am Vitocell zu befestigenden optionalen Sensor S4 ("T-Speicher") für die temperaturabhängige Rücklaufeinschichtung, und den optionalen Sensor S5 ("T-Zirk RL") in der Zirkulationsleitung. Die sollten aber alle für die jetzige Fehlersuche keine Rolle spielen.
Hallo Sebastian,
habe gerade den Test beendet, deine letzte Nachricht zuvor nicht gesehen. Beschreibe kurz die Vorgehensweise: Habe mich exakt an das gehalten, was Du vorgegeben hast. Während der Aufheizphase habe ich die Zirkulation auf Dauer dazu geschaltet. Dabei passierte Folgendes, die T-Puffer WW stürzte von 44 auf 38°C, blieb verharrte dort in der Aufheizphase rd. 20 Minuten, worauf ich den Status von Dauer auf Anforderung wieder verändert. Danach marschierte die T zügig nach oben. Der Aufheizprozess selber hat nahezu 2 Stunden gedauert, ich wusste gar nicht, das das so lange dauert, habe noch nie dabei gestanden und gewartet, dachte schon ...
Mit der Aufheizphase gestartet bin ich um 19:49 Uhr, Ziel T-Puffer WW = 57 °C (Hysterese max = 10+2 K). Verbrauch 19 Liter Wasser (Bilanz V.).
Mitten im Test, gegen 22:10 Uhr startete das System mit einer erneuten Aufwärmung, welche ich nach ca. 2 Minuten abgebrochen habe.
Werte wie folgt (alle T Einheiten in °C):
0. Start 21:44 Uhr (kein zapfen), T Analog 58, T-VL 31, T-WW 30,T-KW 33, T-Puffer Heizzone 29.2, T-Puffer WW Zone 58
1. 21:54 Uhr (nach erstem Zapfen), T Analog 57, T-VL 58, T-WW 55,T-KW 28, T-Puffer Heizzone 31.7, T-Puffer WW Zone 54.3
2. 22:04 Uhr (nach Zapfen), T Analog 57, T-VL 55, T-WW 50,T-KW 17, T-Puffer Heizzone 33.3, T-Puffer WW Zone 49.7
3. 22:14 Uhr (nach Zapfen), T Analog 57, T-VL 55, T-WW 50,T-KW 14, T-Puffer Heizzone 33.4, T-Puffer WW Zone 50.7
4. 22:24 Uhr (nach Zapfen), T Analog 57, T-VL 54, T-WW 54,T-KW 36, T-Puffer Heizzone 36.8, T-Puffer WW Zone 47.7
5. 22:34 Uhr (nach Zapfen), T Analog 57, T-VL 53, T-WW 50,T-KW 19, T-Puffer Heizzone 36.8, T-Puffer WW Zone 41.5
6. 22:44 Uhr (nach Zapfen), T Analog 57, T-VL 54, T-WW 54,T-KW 37, T-Puffer Heizzone 33 T- Puffer WW Zone 40.5
Bemerkungen: Aufgefallen sind mir in der V. 2 unterschiedliche Werte für T-WW Soll, unter Info = 66°C, unter Status (veränderbar) = 45 °C
Meine Aussagen betreffend T-Verlust Speicher bezogen sich auf die in der Vi Care App angegebene Temperatur T-Puffer WW Zone, jedoch wenn ich die Werte jetzt richtig verstehe ...
Wie interpretierst Du die Ergebnisse?
Ich bin gespannt und Danke Dir sehr, für diese extrem strukturierte Vorgehensweise, so könnte der Fehler gefunden bzw. zumindest weiter eingegrenzt werden, oder?
Viele Grüße,
Gerhard
Hallo Sebastian,
nach den Ergebnissen liegt das Problem nahezu ausschliesslich am im Boiler fehl positionierten Temperatursensor, wertest Du es auch so?
Viele Grüsse,
Gerhard
@VitocalA19 schrieb: nach den Ergebnissen liegt das Problem nahezu ausschliesslich am im Boiler fehl positionierten Temperatursensor, wertest Du es auch so?
Ich bin da nicht so sicher. Mir scheint sich hier eher zu bestätigen, dass die obere Pufferzone, die die WW-Bereitungsenergie vorhält, irgendwie mit kühlerem Wasser beschickt wird und dadurch so zügig auskühlt. Denn wenn es nur der Sitz des Sensors wäre, und die obere Zone tatsächlich größtenteils heiß bliebe, dann würde sie ja auch beim Nachladen in kürzester Zeit wieder aufgewärmt sein. Das widerspricht auch nicht den Meßwerten von T-Analog und T-VL, denn diese beziehen sich auf das heißeste Wasser ganz oben unter dem Dom des Vitocell, während T-Puffer WW-Zone sich wie gesagt eher im unteren Bereich der WW-Zone befindet.
Mich wundern die zwei Meßwerte für T-KW von 36°C und 37°C nach den Zapfvorgängen 4 und 6. Wie zügig nach dem Zapfen hast du diese Werte abgelesen? Hier mal der Verlauf bei meiner Vitotrans beim Zapfen von ca. 2½ Litern Warmwasser ohne Zirkulation:
Du siehst, dass die Kaltwassertemperatur (hier "S3 Cold In [C]" genannt) zwar nach dem Zapfvorgang beginnt, sich in Richtung der Temperaturen des Wärmetauschers anzugleichen. Das dauert aber ein paar Minuten.
Wenn also bei dir die Kaltwassertemperatur wirklich direkt nach dem Zapfvorgang so schnell wieder auf 36°C bzw. 37°C ansteigt, dann kann dies eigentlich nur durch Zirkulationswasser geschehen sein. Bist du ganz sicher, dass die Zirkulationspumpe während der Zapfvorgänge 4 und 6 nicht in Betrieb war?
LG, Sebastian
Hallo Sebastian,
ich beschreibe kurz den Zapfvorgang:
Die Zapfstelle befindet sich im Erdgeschoss, die Vitotrans im Keller. Der Status der Zirkulation war Anforderung (nicht Dauer, absolut sicher!). Dementsprechend habe ich nach einem kurzen Zapfimpuls (knapp 1 Sekunde auf dann wieder zu) einige Sekunden gewartet, dann Zapfhahn auf, nach rd. 15 Sekunden Zapfhahn zu, dann zügig in den Keller zum Ablesen der Werte (gefühlter Zeitverzug so 1 Minute, mal ein paar Sekunden mehr, mal weniger). Insbesondere nach dem ich gesehen, habe, dass sich T-KW schnell (stets nach oben) entwickelte habe ich mich jeweils beeilt.
Frage, sollte ich den Test noch mal wiederholen, bringt das Grundsätzliches, diesmal ohne Zirkulation ?
Mein HB sagte vor wenigen Tagen, "die Frischwasserstation sei das Problem, er sei sich da ganz sicher, das sie das ganze Wasser immer umwälze, er sähe einen Zusammenhang mit der Umschichtung, es gäbe komplexe Zusammenhänge, er denke z.B. darüber nach, z.B. die Schichtung komplett herauszunehmen, so dass die VT nur noch in der Mitte reinfährt, das habe aber was mit unseren Heizzeiten zu tuen und unseren Zirkulationseinstellungen, er meinte, bei uns breche die Schichtung immer zusammen, das sei das Problem, die Vitotrans fahre immer unten in den Puffer hinein, die Pumpe sei immer aktiv, er müsse sich mal richtig Zeit nehmen, sich vor die Vitotrans setzten und in Ruhe testen." Er will es mir auch erklären.
In der Tat, ich höre es, verstehe es aber nicht bzw. nur bedingt, mein Denken ist rein summarisch, versuche durch groben Ausschluss den Fehler einzugrenzen, zu mehr reicht es bei mir leider nicht. Auch war es absolut nicht meine Absicht, mich so intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzten, ich mache es jetzt notgedrungen, Dank deiner Hilfe macht es mich tatsächlich schlauer.
Nach diesem, deinem Test und deiner Kurzanalyse, scheint mein HB zumindest den Hebel an der richtigen Stelle anzusetzen, dies zu ahnen, erleichtert Manches. Zumindest kann der Super GAU wie Fehler in der Hydraulik, Fehler durch T-Sensoren erstmal ausgeschlossen werden, somit (wahrscheinlich) kein physisches Problem, sondern Steuerung. Oder was sagst Du dazu?
Was kann ich weiter tuen, um den Fehler einzugrenzen?
Oder, eine unverschämte Frage (Gedanke) von mir, da Du die gleiche Technik verbaut hast, bei Dir funktioniert es, wenn Du mir schlicht deine Einstellungsparameter geben könntest, zumindest die Wesentlichen, dann probiere ich es bei mir, oder mein HB probiert es, je nachdem, wäre das möglich, oder wird es nicht zielführend sein?
Mit den Fotos habe/hatte ich ein Formatproblem, versuche es nun auf andere Art, sollten Heute kommen.
Definitiv hast Du mir bereits extrem geholfen, ich gewinne Sicherheit durch deinen Sachverstand, alleine durch deine analytischen Gedanken und Ideen.
Ich wünsche Dir eine schönes Wochenende!
Vielen Dank und viele Grüße,
Gerhard
Vereinfacht gedacht, würde ich den für die Steuerung der WW-Zone verantwortlichen Sensor schlicht höher setzen vielleicht sogar ganz oben, dann sollte das Problem auch ohne komplexe Schichtungseinstellungen, etc. gelöst sein, aber es ist halt nicht so einfach ...
Beiliegend die Fotos, habe sie aus den Handy geladen, ...
Noch 2 Fotos, Ausseneinheit auf Garagendach, Ostseite, zwei Etagen tiefer befindet sich direkt die Inneneinheit, super kurze Wege ...
Zweite Foto Übersicht Haus mit Souterrainwohnung ...
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