Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem. Ich habe das Gefühl, dass der Verdichter unnötig oft startet. Wir betreiben die Vitocal 250-A seit ca. 15 Monaten. Die App sagt, dass ich bei insgesamt 3992 Betriebsstunden des Verdichters auf 8774 Starts komme. Ist das so in Ordnung?
Ich habe bereits einiges hier im Forum gelesen. Unser Energieberater hat 6kW Wärmebedarf für unser Reihenmittelhaus errechnet. Nun habe ich gelesen, dass man an dem Produktnamen der WP ablesen kann, für welche Leistung diese ausgelegt ist. In der App wird mir IDU Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A16 angezeigt. Da sehe ich allerdings eine Abbildung der Inneneinheit. Ist das relevant? Auf der Außeneinheit steht: AWO-AC 251.A13
Auf dem Angebot meines Fachbetriebes wurde die WP mit 8kW angegeben.
Meine konkrete Frage wäre, ist meine Anlage überdimensioniert und wären damit die vielen Starts erklärbar (sind es überhaupt zu viele Starts, oder ist das im Normbereich?). Oder ist die Anlange korrekt dimensioniert? Falls ja, warum die vielen Starts des Verdichters?
Wir haben alle Räume mit Smarten Thermostaten von Viessmann ausgerüstet.
Ich freue mich über Antworten.
Viele Grüße
Philippe
Eine Berechnung von 6KW und dann eine 13KW Maschine eingebaut? Das funktioniert so nicht. Da lief was schief. Das Angebot des HB war korrekt, er hat es dir allerdings falsch eingebaut. Du hast Anspruch auf Nachbesserung.
Die Angabe auf deiner Außeneinheit ist entscheidend für die Nennleistung: AWO-AC 251.A13
Wenn dir eine 8kW-Anlage angeboten worden ist, wäre das eigentlich eine A08.
Zu 6kW Wärmebedarf aus der Berechnung passt eine A13 nicht so recht.
Deine Vermutung, dass diese für deinen Verbrauch zu groß ist und es deshalb zu so vielen Takten kommt, weil sie ihre Mindestwärmeleistung nicht loswird, ist sehr wahrscheinlich korrekt.
Erst einmal vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Ich habe das Typenschild der Außeneinheit mal fotografiert (siehe angehängtes Fotos). Auf dem unteren Teil des Aufklebers steht etwas von
"Wärmeleistung Wärmepumpe (nominal) A7/W35 8,1kW".
Was für eine Anlage habe ich denn nun hier stehen?
Eine A13 siehe Foto
Und was bedeutet dann:
"Wärmeleistung Wärmepumpe (nominal) A7/W35 8,1kW" ?
Da steht ja etwas von 8,1 kW.
Das die Wärmepumpe bei einer Außentemperatur von A7 also 7 Grad bei einer Vorlauftemperatur W35 also 35 Grad eine Wärmeleistung von 8.1 KW liefert.
Ok, vielen Dank. Das hat mir sehr geholfen. Dann würde ich damit mal auf meinen Heizungsbauer zugehen.
Ist das 100% verifiziert, dass die Zahl 13 am Ende für die ausgelegte Wärmeleistung steht? Ist das irgendwo dokumentiert oder einfach "bekannt"?
Ja, es gibt natürlich verschiedene definierte Normarbeitspunkte, um die Anlagen vergleichbar zu machen.
Die Angabe in der Bestellbezeichnung ist die sog. Leistungsklasse AWO-AC 251.A13, "ähnlich max. Leistung bei A7/W35 in kW" lt. DB. Die sind bei der A13 13,4kW.
Deine Wärmebedarfsrechnung bezieht sich jedoch auf die Normaußentemperatur deiner Ortslage. Die A13 kann z.B. bei -12°C AT (ohne Zusatzheizer) noch bis zu 10kW liefern, also deutlich mehr als die berechneten 6kW. Im Gegensatz dazu kommt sie nicht unter 3-4kW Minimalleistung, die du bei moderaten AT gar nicht abnehmen kannst.
Also ist meine Anlage definitiv überdimensioniert? Also in einem Maße, dass die Außeneinheit getauscht werden müsste/sollte? Sorry für das nochmalige Nachfrage, aber ich bin natürlich nicht vom Fach und wäre gerne so gut es geht vorbereitet, wenn ich dann gleich bei meinem Heizungsbauer anrufe. Das wird sicher nicht schön, das Gespräch.
Da du in einen Reihenmittelhaus wohnst worüber die Wärme nicht an den Seiten entweichen kann und deine Heizlastberechnung 6KW schriftlich bestätigt wurde schließe ich daraus das eine Anlage mit 13KW Leistung zu groß für euer Haus ausgelegt ist was aus dem Grund zu übermäßigen Takten führt.
Wenn du keinen großen Heizwasserpufferspeicher besitzt erhöht sich die Tacktrate. Bei einem groß dimensionierten Heizwasserpuffer könnte man das Tackten reduzieren da die Anlage die überschüssige Wärme an den Puffer abgeben kann.
Eine A08 wie im Angebot oder gar eine A06 hätte mit Sicherheit gereicht um auch längere Laufzeiten zu erzielen. Die A08 hätte sicherlich nie Probleme und würde sogar im Teillastbetrieb gut zu eurem Haus passen.
Bei einer Fußbodenheizung sogar eine A06.
Lg
Ich würde zumindest nachfragen, wieso er bei dem Wärmebedarf diese Anlage ausgewählt hat.
Vorteilhaft ist meist eine leichte Unterdimensionierung, da die WP dann den Modulationsbereich besser nutzen kann und weniger taktet. Im Extremfall hilft für ein paar Stunden der Zusatzheizer.
Eine A08 hätte bestimmt ausgereicht und gut gepasst.
Da die A06 auch nicht weiter runtermodulieren kann, hätte ich mit den vorliegenden Angaben die A08 genommen.
Ich habe jetzt nochmal ins Angebot geschaut, es wurde tatsächlich eine A13 angeboten, allerdings mit dem Hinweis in Klammern dahinter -> (8,0 - 11,0 kW). Wir haben einen 300 Liter Wasserspeicher im Keller stehen. Ich bin mir jetzt unsicher, kann ich da auf Korrektur bestehen? Der Betrieb hat ja die Berechnungen des Energieberaters damals bekommen.
Das kann ich schwer einschätzen. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.
Wieso hat der Energieberater da nicht drübergeschaut?
Zumindest solltest du mit 300l Speichervolumen eine deutliche reduzierte Taktrate erzeugen können.
ok, vielen Dank nochmal. Ich werde da mal das Gespräch suchen.
Ein Grund, der mir aus den Kennlinien für die Auswahl der A13 noch einfallen würde, wären sehr hohe Vorlauftemperaturen von 65°C und mehr. Aber dann wurde an anderer Stelle falsch geplant.
Die maximale Vorlauftemperatur liegt, laut Heizkurve, bei 55 Grad.
Das ist der eingestellte Wert. Die Anlage kann aber bis 65 Grad Vorlauf gehen.
Evtl. wurde sie deswegen ausgewählt.
Der Verdichter darf max. 6 Starts pro Stunde lt. Hersteller.
Gehe mal von rd. 50.000h Betriebsstunden oder 160.000 Starts bis Lebensdauerende aus.
Du hast mit dieser Anlage aber einen Vorteil bzgl. der extrem stressigen Enteisungszyklen, die deutlich seltener ablaufen und deutliche Vorteile bzgl. COP, wenn sehr häufig im Teillastbereich gefahren wird. Die Zyklen Zahl bekommst Du runter, indem Du Heizschwerpunke und WW-Zyklus nur um die Mittagszeit und Absenkphasen nachts einbaust, solange bis die Raumtemperaturen in den Absenkpausen ungemütlich werden. Also alles halb so schlimm. D
Das ist interessant, denn ich habe genau das versucht. Also nachts Absenkphasen programmiert. Da hat sie aber nachts dann gar nicht geheizt, sondern ging komplett auf Standby. Das hatte zur Folge, dass die Räume morgens, wenn die Absenkphase vorbei war, so stark ausgekühlt waren. Die WP hat dann extrem hochheizen müssen und ging dann regelmäßig auf12 kW Stromverbrauch hoch. Das finde ich sehr ineffizient. Das habe ich dann auch meinem Heizungsbauer gesagt. Der meinte dann, ich soll keine Absenkphase einbauen, da es effizienter ist, eine einheitliche Temperatur über die 24 Stunden zu fahren. Naja, wie man es macht....
Aber eine Frage noch zur den Stunden und den Verdichterstarts. Wie ist die Rechnung? 6 Starts pro Stunde wären bei sagen wir 16 Stunden Laufzeit pro Tag ja 96 Starts. Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Die Statistik in der ViCare App sagt mir 8783 Starts bei 3995 Betriebsstunden. Das wären ja gerade mal um die 2 Starts pro Stunde? Habe das noch nicht ganz verstanden...
Zunächst würde ich die WP erst mal in den maximalen Geräuschreduzierten Modus schalten. Das reduziert schon mal die maximale Wärmeleistung und verlängert dadurch die Laufzeit. Hast Du nur einen Trinkwasserspeicher oder auch einen Heizwasser-Pufferspeicher?
Ich habe nur einen Trinkwasserspeicher von 300 L. Den geräuschreduzierten Betrieb kann nur mein Heizungsbauer einstellen, das ist in meiner App schreibgeschützt...
Zumindest ging das früher so. Mit der Software 2440 wurde dies wohl wieder geändert.
Im Viguide finde ich den Parameter auch nicht mehr.
Okay, muss man einmalig über den Inbetriebnahme Assist aktivieren, dann kann es über die App wieder gesteuert werden.
Absenkphasen, heißt nicht unbedingt, dass die Anlage nachts auszuschalten ist. Auch habe ich geschrieben, nur soweit die Toleranz der Raumabkühlung dieses zulässt.
Den Geräuschreduzierten Modus muss man erst freischalten, das geht im Servicemenu nach Eingabe des PW indem man den entsprechenden Parameter (s. Anleitung) setzt und anschließend im Hauptmenu die Zeiten und "stark" auswählt.
Genau, so hatte ich es auch verstanden. Mein Problem ist nur, dass nachts nicht abgesenkt wird, sondern einfach komplett gar nicht geheizt wird. Ich hatte die Räume in der App im Zeitprogramm mit zwei verschiedenen Temperaturen programmiert. Nachts: "reduziert" (bedeutet bei mir 18 Grad) und tagsüber: "normal": 20 Grad. Das hat aber, wie gesagt leider nicht funktioniert. Nachts war die WP einfach komplett aus und die Räume sind stark ausgekühlt. Das hatte zur Folge, dass die WP dann morgens, wenn der "normal" Betrieb durch die Zeitprogrammierung begann, sehr stark arbeiten musste (ca 12kw Stromverbrauch). Ich habe dann den Tipp bekommen, im Zeitprogramm nicht zwischen "reduziert" und "normal" zu wechseln, sondern zwischen "normal" und "komfort". Dann war eben "normal" meine nächtlichen 18 Grad und "komfort" die 20 Grad für den Tag.
So, nun hat mir mein Heizungsbauer empfohlen, einfach 24 Stunden durchgehend auf 20 Grad zu heizen, da dass in Summe effizienter sei. Das teste ich gerade seit ein paar Tagen und tatsächlich geht der Verbrauch nicht hoch (zumindest laut App).
Aber nochmal zurück zu den Verdichterstarts. Ich habe in einem anderen Beitrag hier im Forum folgendes Video gefunden. Dort gibt es eine konkrete Aussage eines Viessmann-Mitarbeiters zu den empfohlenen Verdichterstarts. Das finde ich interessant. Hier mal der Link. Die Aussage kommt bei ca. 13 Minuten:
https://youtu.be/1MRMnFoTvg0?si=ylTFIKwVV-MqU_3j
Meine WP kommt allerindings eher auf ca 30 Minuten Laufzeit pro Schaltvorgang und nicht, wie in diesem Beispiel hier im Video, auf 90 Minuten.
Viele Grüße
Philippe
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