Liebe Communiy / Experten,
1. Der Stromverbrauch der Wärempumpe erscheint uns deutlich zu hoch.
Die Norm-Gebäudeheizlast wurde mit 8777 W (nach DIE EN 12831) berechnet.
Demnach wurden bei uns volgende Geräte installiert:
Vitocal 333-G BWT 331.B10
Vitocell 100-W SVPA 46L
2 Wochen nach Einzug wurden neue Stromzähler verbaut, weshalb der Verbauch auch nicht am Hochheizen etc liegen kann, sondern "sauber" in der Nutzung ermittelt wurde. Von Mitte November 19 bis Mitte Februar 20 (d.h. 3 Monate) sind auf dem Zähler der Wärmepumpe nun bereits 4.000 kWh aufgelaufen (HT 3.500 kWh, NT 500 kWh). Der Winter war bisher auc mehr als wild.
Beiheitzte Fläche insgesamt 205qm, wobei hier auch "kältere" Kellerflächen dabei sind, die demnach nicht groß/hoch geheizt werden
Haus-Solltemperatur: 20°C
Warmwasser: 48°C (kurzzeitig waren hier mit 55°C zu viel eingestellt).
4.000 kWh nach 3 Monaten können doch nicht ansatzweise im Normbereich sein, oder?
Zur Info: Zusätzlich ist eine kontrollierte Be-Entlüftung mit Erdwärmetauscher verbaut die auf einem anderen Zähler läuft.
2. Vermutlich hätten wir auch die Variante 343G mit 220l anstatt 170l Wasserspeicher in der 333G nehmen sollen. Interessanterweise sind die neuen 333er ja durchweg mit 220l ausgestattet.
Daher die zweite Frage, welche Möglichkeiten hat man, die Warmwassermenge zu erhöhen? Nach einem Bruchteil der Wannenbefüllung mit Heißwasser wird dieses bereits wieder kalt. Sicherlich könnte man die Warmwassertemperatur erhöhen, dies würde jedoch wieder zur weiteren Erhöhung des Stromverbauches (Problem 1) führen. Gibt es darüber hinaus noch Ideen?
Besten Dank & viele Grüße
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo Stefan_Am_Berg,
dein Stromverbrauch ist extrem hoch. Mal zum Vergleich. Wir haben eine LWWP Vitocal 200-S D10 (400V) für 220qm im KfW55 Haus mit NAT Bereich -16°. Wir 4 sind 04/2018 eingezogen und haben seit dem rund 3.800 kWh Strom für WW und Heizen verbraucht.
Dein Verbrauch wäre nur zu erklären, wenn das Haus unverputzt ist. Wenn deine WP normal aber schlecht arbeitet, hat sie eine JAZ von 4. AZ 4 x 4.000 kWh Strom macht 16.000 kWh Wärme. Das verbrauchen wir an Wärme nicht in 2 Jahren. Ist dein Haus größer als die 205 qm? Welchen Baustandard hat das Haus? Neubau? Einzug wann? PLZ Region (wg. NAT)? Heizkennlinie? ERR offen? WW-Zirkulation??
Punkt 2 könnte man mit einer bedarfsgerechten WW-Temperaturerhöhung machen also ca. 1h vorm baden die Temperatur 2 auf 55°. Sonst nur mit Temp. 1 auf 48°C lassen.
Mehr später, wenn du mehr Daten lieferst.
VG Christian
P. S. Wir haben von Oktober 2019 bis jetzt 4200 kWh Wärme benötigt. Wenn deine Heizung ausschließlich mit Heizstab/Durchlauferhitzer läuft würde das auch zum Stromverbrauch passen.
Hallo Flo,
Danke für den Tipp bezüglich der Fließgeschwindigkeit. Tatsächlich habe ich diese immer auf max eingestellt in der Vermutung, dass ich das warme Wasser das aufbereitet ist, auch nutzen kann. D.h. Hahn auf und warmes Wasser nutzen. Gern kann ich einmal mit reduzierter Geschwindigkeit arbeiten. Als Laie hätte ich vermutet, dass ich die gleich Menge warmes Wasser so erhalten, nur länger auf den gleichen Wasserstand in der Wanne warten müsste.
Heizkreis 1: Heizkennlinie: Neigung 0,6, Niveau -2K.
Eingestellt bzw. optimiert habe ich hier nichts, da wir gerade einmal 3,5 Monate im Haus Wohnen und die Übergange der Heizung vor 2,5 Monaten erfolgte. Der Fachbetrieb hat die Werte eingestellt.
PS. Weitere Ausführungen zur Anlage mache ich im nächsten Kommentar unter der Antwort von "HerrBärt". Hier stellt sich die Frage zur Zeitprogramm E-Heizung. Bitte auch diese lesen. Danke
Beste Grüße
Hallo Flo,
danke für die Antworten bisher. Wir nähern uns einer Lösung!
Mit dem Diagnosemenü kann ich nun weitere Informationen liefern, die auch zu den Stromverbräuchen am Stromzähler passen.
1. Feststellung: Die Belastungsklasse meines Verdichters ist leider nicht Gleichverteilt:
Belastungsklasse 1: 5 h
Belastungsklasse 2: 29 h
Belastungsklasse 3: 105 h
Belastungsklasse 4: 223 h
Belastungsklasse 5: 425 h
Was sagt mir diese Verteilung? Ist das kritisch oder normal?
2. Feststellung: Energiebilanz Heizen gering, Energiebilanz Warmwasser enorm hoch - Da passt doch was nicht?!
Einzug in KW 44 2019: Seitdem fast identische Energiebilanz bei Warmwasser:
Energiebilanz Warmwasser:
130 kWh Elektrische Energie für die WP - 420 kWh Abgabe zur Trinkwasseraufbereitung in die Heizungsanlage
Energiebilanz Heizen:
Minimum einer Gesamtwoche:
1 kWh Elektrische Energie für die WP - 4 kWh Heizungsenergieabgabe in die Heizungsanlage
Maximum einer Gesamtwoche:
8 kWh Elektrische Energie für die WP - 41 kWh Heizungsenergieabgabe in die Heizungsanlage
Mittelwert einer Gesamtwoche: ca
1,5 kWh Elektrische Energie für die WP - 7 kWh Heizungsenergieabgabe in die Heizungsanlage
3. Meldungshistorie: In der Meldungshistorie des Service Menüs findet sich fast halbstündlich der CODE 49: Gemäß Vitocall 333G Service/Montageanleitung: 49 Vorlaufsens. HK3 - Mishcer Heizkreis M3 wird zugefahren.
Ist hier was defekt? Muss was getauscht werden? Ist das der Grund für die enorme Heizungsbilanz beim WW (enorm hoher Verbrauch) und die geringe Heizungsbilanz beim Heizen (geringer Verbauch)? Hier muss doch sicherlich die Fachfirma, die bereits die Freigabe per Vitoconnect erhalten hat, wach werden, oder? Sorgt das für das ofte Einschalten des Verdichters?
Die VicareApp sagt mir ironischer Weise, dass es der Heizung gut geht. Im Hauptdisplay sehe ich auch keine Störung oder Meldung. Liegt es daran, dass im Hauptmenü "Sammelstörung" "aus" steht?
4. Speicherladepumpe: Aus. Habe noch nicht gesehen, dass diese an war. Ist das ein Thema?
5. Eine Ergänzung: Bei der Anlage steht bei "Heizperiode" "Nein". Ist das ein Thema? Betriebsart ist "Heizung & Warmwasser".
6. Was sagen dir die Bilder? Gibt es hier "Themen"?
Viele Grüße
Stefan
Hallo Flo,
Hallo HerrBärt,
vielen Dank für Eure weiteren Antworten.
1. Die Situation ist tatsächlich wie folgt (entspricht auch den Energiebilanzen die gezeigt werden):
Die Temperatur des Warmwasserbehälters nimmt laufend, ohne Wasserentnahme, ab. Dies fürth dazu, dass die Warmwasserbereitung alle paar Minuten anspringt und mit dem Verdichter die Temperatur erneut erhöht.
Während der Warmwasseraufbereitung steigt tatsächlich auch die Vorlauftemperatur im Heizkreis an.
Es scheint so zu sein, dass das der Heizkreislauf mit dem Warmwasservolumen versorgt wird und demnach dort das Ventil nicht sauber schließt. Ich werde das Ventil morgen prüfen lassen
Anbei die Fotos im Betrieb (hätte besser ein Video machen sollen, sorry):
2. Heizlastberechnung:
Diese sieht wie folgt aus. Die zentrale Lüftungsanlage ist kalkuliert, oder was sagt Ihr?
Die beheizte Gebäudefläche (An, Geb) wird im Formular mit 221,45 qm angegeben. Es sind jedoch nur 205 qm Flächen beheizt, die integrierte Garage mit 40 qm ist nicht beheizt. Passt das?
Viele Grüße
Stefan
Hallo HerrBärt,
Zur Heizlastberechnug. Stand jetzt haben wir die Berechnung nicht vollständig, sondern nur das eine Blatt. Die Bauakte wurde noch nicht übergeben. Grundsätzlich erscheint mir der Wert für ein Neubau auch nicht gering. Die knapp 40 Watt Heitlast je qm sowie der Transmissionswärmeverlust-Koeffiizinet von 0,41 sind nicht sonderlich gut.
Die zentrale Belüftung hat ja zusätzlich ein Erdwärmetauscher. Für den Bauantrag wurde bei den Fenstern mit U 0,9 gerechnet (vermutlich auch bei der Heizlast). Unser Iso-Glas hat jedoch U 0,6. Insgesamt sind die Fensterflächen auch überdurchschnittlich groß, was sicherlich zu schlechteren Werten gegenüber vergleichbaren reinen WDVS Flächen führt. WDVS ist 160mm, WLG 034. Und das Tor der Doppelgarage (diese ist im Haus integriert) ist auch nicht mit WDVS vergleichbar. Vermutlich alles Gründe für die hohen Werte. Bloower Door test wurde gemacht und mit "sehr gut" (auch hier habe ich noch keine finalen Werte) testiert. Letztendlich muss der Nachweis für den Neubau zumindest Enev 2016 konform sein.
Viele Grüße
Stefan
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