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Stromverbrauch Vitocal 300-G

Hallo Zusammen,
ich habe eine Vitocal 300 -G in unserem relativ neuem Haus von 2018.
Seit unserem Einzug wundere ich mich über den hohen Stromverbrauch von 12.000 ... 14.000 kWh/a.
Nun haben wir seit Kurzem eine PV Anlage installiert inkl. verschiedener elekt. Leistungsmesser u.a. auch einen Separaten, der nur die Leistungsaufnahme der Heizung monitort:

Sossi1977_0-1709025937674.png

 

Ist eine solche Charakteristik normal, oder würde ich eher einen gleichmäßigen Stromverbrauch erwarten?

Beste Grüße und Danke für die Hilfe

27 ANTWORTEN 27

Hallo Sossi1977,

 

bitte teil mir die Seriennummer deiner Anlage mit.

 

Viele Grüße
Flo

Hallo @Sossi1977 ,

  1. Prüf bitte mal, ob die 12.000 bis 14.000 kWh pro Jahr wirklich der Stromverbrauch sind (Das wäre für so ein relativ neues Haus deutlich viel zu viel.), oder ob es die erzeugte Wärmeenergiemenge ist (Das wäre plausibel. Dann durch die JAZ teilen, dann hast den ungefähren Stromverbrauch pro Jahr.)
  2. Die Verdichterlaufzeit nach jedem Verdichterstart ist zu kurz und treibt den Stromverbrauch hoch. => Gegenmaßnahmen, Suchstichwort: "Takten"

VG PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

IMG-20240227-WA0000.jpeg

Hallo @Sossi1977 ,

sorry, ich habe keine guten Nachrichten für Dich. Du schreibst zwar nicht, wie groß Dein Haus ist, aber es ist relativ neu (2018), also auch relativ gut wärmegedämmt. Hast Du Fußbodenheizung (wahrscheinlich, bei einem neuen Haus) oder Radiatorheizkörper?

Deine Außeneinheit ist ein "B13", also 13 kW Heizleistung. Das ist wahrscheinlich vollkommen überdimensioniert, Daraus resultieren dann

  • unnötig hohe Anschaffungskosten (die kleinere WP hätte weniger gekostet)
  • die kurzen Laufzeiten pro Verdichterstart
  • wahrscheinlich höhere Verschleiß- und Wartungskosten
  • deutlich höhere Stromkosten

Wer hat denn diese wahrscheinlich überdimensionierte WP ausgewählt? Der ist Schuld an den oben genannten Punkten.

Es gibt ein paar typische Gegenmaßnahmen, aber eigentlich gibt es nur eine gute Lösung: Die WP gegen eine passende deutlich leistungsschwächere WP zu wandeln. Wenn das nicht geht, dann fang schon mal, an hier zu lesen: 

Viessmann Climate Solutions Community - Viessmann Climate Solutions Community

und hier.

Viessmann Climate Solutions Community - Viessmann Climate Solutions Community

VG PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

@Sossi1977: Wenn ich eine durchschnittliche Leistungsaufnahme von 3,5kW annehme, dann komme ich bei deinen Angaben mit 13.000kWh Stromverbrauch auf eine Laufzeit von ca. 3.700h im Jahr. Das kommt mir sehr hoch vor, da die Primärquelle von Solewärmepumpen mit fixspeed-Verdichter auf 2000 Betriebsstunden pro Jahr ausgelegt werden. 

 

Bist du dir sicher, was den Verbrauch angeht? Wie ist dein System aufgebaut?

 

@PeterF60: Bitte sieh davon ab, den Usern Angst zu machen, wenn im Grund noch nicht wirklich was zur Anlage und dem Objekt bekannt ist. Auch wenn du es durch Wahrscheinlichkeiten relativierst, ist das Erste, was hängen bleibt, ein ungutes Gefühl. Am besten zuerst nach den Punkten Fragen, die für eine Ersteinschätzung wichtig sind und anschließend ein Feedback abgeben. 😉

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

OK, ich werde "Am besten zuerst nach den Punkten Fragen, die für eine Ersteinschätzung wichtig sind und anschließend ein Feedback abgeben." mehr beherzigen. (Ich hatte ja die Punkte, die mir schon bekannt waren, genannt und die ergaben schon eine "klare Verdachtslage", vor allem dem Chart im Eröffnungspost von @Sossi1977 mit den kurzen Heizphasen mit relativ hoher Heizleistung zeigt diese "klare Verdachtslage".)

Auf der anderen Seite ist es erschreckend, wie oft solche Fälle hier im Forum zur Sprache kommen, dass teilweise viel zu leistungsstarke WPs verbaut wurden. Das entgeht Dir ja auch nicht und ich nehme an, dass Du das genauso wenig gut findest wie ich und wie die betroffenen Kunden. Natürlich musst Du Dich in Deiner Position als Viessmann-Angestellter in Deinen Äußerungen hier Deinem Arbeitgeber gegenüber immer loyal verhalten. Das ist mir klar.

Aber: Wir hatten an früherer Stelle schon mal einen kleinen Disput miteinander, warum Viessmann nicht aktiv gegencheckt, ob die von den lokalen Heizungsbauern vorgeschlagenen Leistungsstufen der WP nicht doch zu groß sind, um solche Fälle zu vermeiden. Ihr habt die notwendige Erfahrung, viele Heizungsbauer leider noch nicht und sie handeln nach-wie-vor nach den Mottos: "Viel hilft viel" und "Hauptsache, es ist gesichert, dass es warm wird (egal wieviel das dann den Endkunden kostet)". Wenn Ihr solche Fehldimensionierungen vermeiden könnt, hilft Euch das doch auch enorm in der Kundenreputation und Bindung.

(Du siehst, ich glaube noch an das Gute. 😉)

Viele Grüße

PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Hallo @Sossi1977 ,

bitte beantworte diese Fragen:

  1. Prüf bitte mal, ob die 12.000 bis 14.000 kWh pro Jahr wirklich der Stromverbrauch sind (Das wäre für so ein relativ neues Haus deutlich viel zu viel.), oder ob es die erzeugte Wärmeenergiemenge ist (Das wäre plausibel. Dann durch die JAZ teilen, dann hast den ungefähren Stromverbrauch pro Jahr.)
    Mal angenommen, die 12.000 bis 14.000 kWh pro Jahr sind tatsächlich nicht die Stromenergiemengen, sondern die Wärmeenergiemengen, dann ergeben sich bei einer JAZ von ca. 3 eine Strommenge von ca. 4.000 kWh pro Jahr. Das ist für ein neues Haus aber immer noch ziemlich viel. In dem Bereich liege ich auch, aber mit einem "mittelschlecht" gedämmten Haus (BJ 1995).
  2. Also: Wie gut ist Dein Haus wärmegedämmt?
  3. Wie groß ist Dein Haus bzw. die beheizte Fläche?
  4. Sind Deine Fenster 3-fach-verglast-wärmeisoliert oder nur 2-fach-verglast?
  5. Hast Du (hauptsächlich) Fußbodenheizung oder Radiatorheizkörper?
  6. Ist Deine elektrische Zusatzheizung aktiviert und ist da (z.B. in ViCare) Stromverbrauch ausgewiesen?
  7. Wie viele Verdichterstarts werden angezeigt?
  8. Wie viele Betriebsstunden werden angezeigt?

Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

@PeterF60: Dafür geben wir den Fachbetrieben ja die Planungsanleitung zur Hand und bieten den Fachbetrieben die Möglichkeit, über unsere Niederlassung die Planung durchzusprechen. Jeden Fachbetrieb zu kontrollieren, ob die Planung stimmt, ist einfach nicht umsetzbar. Denn das würde im Endeffekt ja beim Endkunden auf den Preis mit aufgeschlagen werden. Dass die zusätzlichen Mitarbeiter bei dem aktuellen Fachkräftemangel noch gefunden werden müssten, steht zudem auf einem anderen Blatt. 

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

wie ist Eure Einschätzung, wie erfolgreich Ihr mit dem von Dir oben beschriebenen Vorgehen seid und die HBs dazu "bekehren" konntet, dass sie nicht (und entgegen Ihrer bisherigen Berufserfahrung), um auf der vermeintlich sicheren Seite zu sein, doch lieber eher zu große WPs einbauen (und so auch noch mehr Umsatz haben)?

(Der normale Endkunde vertraut natürlich darauf, dass die Fachleute Ihren Job richtig machen und zweifelt die jeweilige Auswahl zunächst nicht an. Das kann man ihm auch nicht vorwerfen.)

Positiv herangehen: Wie kann das Problem besser gelöst werden?

Ohne jetzt eine Diskussion über die Höhe der Preise an sich starten zu wollen: Eine zu große WP (z.B. mit Außen-Doppeleinheit) kostet ja auch mehr. Da wäre der "gewisse Mehrpreis" für eine kleinere WP leicht zu verschmerzen, die dann aber aufgrund der Zweitkontrolle ("Mehraugenprinzip") die richtige Leistung hat, also immer noch weniger kostet als eine zu große WP. Eine richtig dimensionierte WP, die einen geld- und platzkostenden energieverbrauchenden zusätzlichen Pufferspeicher überflüssig macht und dann in der laaaangen Nutzungsphase weniger Strom-, Wartungs- und Verschleißkosten hat. Also: Das würde schon Sinn machen, für Viessmann und den Endkunden.

Und: So groß ist der Aufwand für diese "Zweitkontrolle" wahrscheinlich gar nicht und auf der anderen Seite würde Viessmann wahrscheinlich Serviceaufwand in der Garantiezeit einsparen (Wie oft müssen VM-Servicetechniker raus oder online ran wegen zu starkem Takten?).

VG PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Moin PeterF60,

 

salopp gesagt, träum weiter 😉.

Warum sollte Viessmann ihren Kunden auf die Finger klopfen bzw diese kontrollieren! 

Selbst die Kundendienst Techniker von Viessmann haben einen Maulkorb beim Kunden auf. Sie sind angewiesen keine Aussagen bezüglich der Anlagen und etwaiger entstehender Probleme dem Eigentümer der Anlage gegenüber zu sagen!

 

Sonnige Grüße

Thilo 

Hallo Thilo,

"Warum sollte Viessmann ihren Kunden auf die Finger klopfen bzw. diese kontrollieren!": Weil es auch auf Viessmann zurück fällt, wenn die Kunden mit ihrer Viessmann-WP unzufrieden sind.

Ansonsten hast Da natürlich Recht und das weiß ich auch.

Trotzdem möchte ich gegenüber Flo, der sich aus meiner Sicht wirklich Mühe gibt, zu machen was geht, den kameradschaftlichen und achtungsvollen Grundton in unserem Austausch pflegen. Und ich möchte eben aufzeigen, an welcher Stelle auch Viessmann Vorteile hätte, die sie im Augenblick einfach liegen lassen. Vielleicht hilft das ja Flo bei internen Diskussionen.

Und ... man kann ja auch mal träumen ...

VG PeterF60

p.s.: Ich unterschreibe hier übrigens immer "PeterF60", weil's ja hier auch andere "Peters" gibt (z.B. rollerfan) und ich damit Verwechslungen vermeiden möchte.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Hallo Zusammen,
erst einmal herzlichen Dank für die rege Beteiligung bzgl. meiner Frage. Anbei ein paar zusätzliche Informationen bzgl. meines Hauses, der Heizung und des Stromverbrauches. 
1. Stromverbrauch: die 12.000 - 14.000 kWh/a sind der primäre Stromverbrauch meines gesamten Hauses und es ist nicht die Heizleistung

2. Zu unserem Haushalt: hier wohnen meine Frau, ich und ein Aupair + 2Kinder (13 & 9 Jahre)

3. Zu unserem Haus: freistehendes Ein Familien Haus; Wohnfläche ca. 220m² + 105m² Keller
Laut Energieeinsparnachweis: KW 55 Haus; Jahreswärmebedarf 17000kWh/h + Warmwasser 5000kWh/a
Fußbodenheizung überall; die Fenster sind dreifach gedämmt. Kein Elektroauto. Automatische Raumbelüftung mit Wärmerückgewinnung
4. Zur Heizung:  Heizung + 2 Energiespeicher

Sossi1977_0-1709282602471.png

elektrische Zusatzheizung für WW und Heizung habe ich ausgeschaltet!
Ich habe leider keine App Schnittstelle für die Heizung, sodass ich zu den weiter gestellten Fragen keine Antwort liefern kann:

  1. Ist Deine elektrische Zusatzheizung aktiviert und ist da (z.B. in ViCare) Stromverbrauch ausgewiesen?
  2. Wie viele Verdichterstarts werden angezeigt?
  3. Wie viele Betriebsstunden werden angezeigt?

Da alles über einen Zähler läuft und der Haushalt von 5 Personen bewohnt wird, können wir von ca. 5.000 kWh Hausstromverbrauch ausgehen. Das wären dann ca. 7.000 kWh Wärmestrom und ergibt bei 22.000 kWh Wärmebedarf pro Jahr eine Arbeitszahl von 3,14. Das wäre nicht berauschend, aber annähernd ein realistischer Wert. Der Wärmebedarf selber hängt selbstverständlich vom Nutzungsverhalten der Anlage ab und kann dementsprechend durchaus höher ausfallen. Dann wiederum würde auch die JAZ besser werden. 

 

Leider kann ich nicht lesen, wie die Seriennummer deiner Wärmepumpe lautet bzw. wie hoch die Leistung ist. 

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

Die Seriennummer der WP kannst Du doch oben in dem Foto vom Typenschild sehen.

Siehe mein 2 Chatbeitrag.

Oder brauchst Du was anderes?

 

Beste Grüße 

Hallo @Sossi1977 ,

vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Damit ist klar: Der Energiestandard Deines Hauses ist sehr gut (KfW50, Fenster 3-fach-verglast, komplett mit Fußbodenheizung beheizt). Die Wohnfläche von 220 m² ist recht groß. Trotzdem erscheint mir eine WP mit 13 kW Heizleistung dafür zu groß. Mehr Aufschluss dazu gibt aber die Kennzahl: Durchschnittliche Laufzeit des Verdichters pro Start (also "Betriebsstunden / Anzahl der Starts")

sieht man z.B. hier in ViGuide:

PeterF60_0-1709546560332.png

Diese Kennziffer ist dann wirklich sehr aussagekräftig, um bewerten zu können, ob

  1. Deine WP überdimensioniert ist und
  2. Was noch zu ergreifende Gegenmaßnahmen gebracht haben

 

Nutzt Du ViCare und/oder ViGuide?

Dort werden die Anzahl der Verdichterstarts und der Betriebsstunden direkt angezeigt.

Aber auch an der WP-Steuerung wird beides angezeigt. Einfach mal "etwas gezielt probierend" suchen (oder doch mal in der Anleitung zur bei Dir verwendeten Steuerung nachlesen).

 

In Viessmann-WPs werden auch Werte für die erzeugte Wärmeenergiemenge und für die dafür verbrauchte elektrische Energiemenge berechnet. Das Ergebnis dieser berechneten Werte sieht man auch in ViCare und ViGuide (in ViGuide "nur" die Werte für die elektrische Energiemenge). Das sind dann Werte nur auf die Verdichterleistung bezogen. Deine Gesamtenergiewerte an Deinem Hausstromzähler können aber für die Abschätzung der Plausibilität der anderen Werte gut mit einbezogen werden.

 

Außerdem gibt es in der WP die Anzeige einer wöchentlichen Energiebilanz (Wärmeenergiemenge und Stromenergiemenge) für das Heizen und für die WW-Erwärmung. Also mal nach dem Eintrag "Energiebilanz" suchen. Falls dort nur der Wert für die Wärmeenergie angezeigt wird, kann Dir Floh helfen, wie auch die Anzeige der Stromenergiemenge aktiviert werden kann (Oder Du suchst mal mit dem Suchwort "Energiebilanz" hier im Forum. Es wurde schon mehrfach erklärt.).

 

@Flo_Schneider 

In einem früheren Post hatte @Sossi1977 ja das Typenschild der WP schon mal größer dargestellt. Dem entnehme ich
Seriennummer: 7509211701292112

Typ:                    BWC 301.B13

 

Wenn das die Seriennummer ist oder wenn Du Flo die Seriennummer Deiner WP nochmal mitteilst, kann er wahrscheinlich auch den Status der Verwendung Deiner elektrischen Zusatzheizung sehen und Dir mitteilen (Oder Du liest auch wieder selbst in der Anleitung nach, wo Du diese Einstellungen für die elektrische Zusatzheizung angezeigt bekommst. Ich kann es Dir nicht sagen, weil ich einen anderen WP-Typ habe und sich das für unterschiedliche WP-Typen unterscheiden kann.)

VG PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Die elektrische Leistungsaufnahme liegt bei 35°C Vorlauftemperatur und 2°C Primärtemperatur bei 2,6kW. Bei 65°C Vorlauftemperatur wiederum bei 5,1kW. Wenn wir einen realistischen Mittelwert von 3,3kW annehmen, wären das bei deiner Anlage ca. 2100 Betriebsstunden. Wärmepumpen mit fixspeed-Verdchter werden auf 2000 Betriebsstunden ausgelegt. Dementsprechend würde ich sagen, dass die Werte in jedem Fall passen. Was du machen kannst, um deinen Stromverbrauch weiter zu reduzieren ist, zum einen die Heizkennlinie ideal einstellen und zum anderen die Warmwasser-Soll-Temperatur nur so hoch wie nötig aufzuheizen. Im Idealfall so, dass es zum Duschen für alle reicht. Soll gebadet werden, kannst du die Einmalwarmwasserfunktion nutzen und so den Speicher auf den 2. Sollwert anheben. Den 2. Sollwert hebst du auf das Niveau an, dass eine Badewannenfüllung erreicht werden kann. Die Einmalwarmwasserfunktion kann an der Regelung oder via App aktiviert werden. 

 

Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.


Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.


https://www.viessmann-community.com/t5/Innovations-Blog/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizk...

 

Viele Grüße
Flo

 


@Flo_Schneider  schrieb:

Die elektrische Leistungsaufnahme liegt bei 35°C Vorlauftemperatur und 2°C Primärtemperatur bei 2,6kW.


Genau, und weiter unten steht, dass bei diesen Bedingungen ein COP von 5,0 realisiert wird, was einer Heizleistung von (2,6 KWelektrisch* 5 KWwärme/KWelektrisch) 13 kWwärme entspricht (also ziemlich viel).

 

Um eine WP wirtschaftlich zu betreiben, müssen mehrere Faktoren passen, u.a.:

  1. Passende Einstellung der Heizkurve (HK) (Das ist das, was Flo an dieser Stelle immer anrät, weil das mit normalen Steuermitteln für die Nutzer leicht geht. Aber: Die HK ist bei den Meisten schon halbwegs passend eingestellt.)
  2. Die WP soll nicht takten!!! Möglichst lange "durchschnittliche Verdichterlaufzeit pro Verdichterstart", weil nur bei längeren Laufzeiten die Regelung der WP wirklich für einen energetisch günstigen Betrieb der WP sorgen kann. Alle "durchschnittlichen Verdichterlaufzeiten pro Verdichterstart" von weniger als 30 Minuten sind "verdächtig" und sollten durch Gegenmaßnahmen verlängert werden. Leider ist die Gefahr des Taktens bei für das jeweilige Haus zu leistungsstarken WPs sehr hoch.
  3. Eingestellte Wunschtemperaturen sowohl für das Heizen als auch für das WW sollten immer nur so hoch wie nötig sein.
  4. "Finetuning", um die bisher erreichten Werte weiter zu verbessern.

@Sossi1977 

Eine ganz einfache Sache wäre, mal live zu verfolgen, wie sich die WP während einer Verdichterlaufzeit verhält (Vorlauftemperatur verfolgen) und wie lange der Verdichter bis zum nächsten Abschalten läuft.

VG PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

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 Ich hoffe die Informationen helfen etwas weiter...

 

17095635506554862469333167266343.jpg

 Bin mir nicht sicher ob ich jetzt etwas verstellt habe...

Vorlauf T =55C???

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 Tendenz steigend und ich verbrauche gerade 

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 7.7kW Strom

Hallo @Sossi1977 ,

Danke, das sind genau die Infos, nach denen ich gefragt hatte.

Ich denke, Du hast nichts verstellt. Es ist lediglich gerade die WW-Erwärmung aktiv. Da gehen die VTs natürlich hoch, um das WW warm zu bekommen.

Mit den Zahlen für die Betriebsstunden und die Anzahl der Verdichterstarts bestätigt sich leider meine Vermutung, dass Deine WP zu leistungsstark ist und zu häufig taktet. Pro Verdichterstart läuft Deine WP also nur (6654 h * 60 min/h / 20.687 Verdichterstarts, also) reichlich 19 Minuten pro Verdichterstart. Das ist seeeehr wenig. Und genau das sieht man ja auch in dem Bild in Deinem Eröffnungspost dieses Threads. Daraus resultiert unnötig hoher Stromverbrauch und erhöhter Verschleiß und ggf. Wartungsaufwand.

Wer hat denn damals diese für Dein Haus zu leistungsstarke WP ausgewählt, obwohl Du ja ein gut wärmeisoliertes Haus mit Fußbodenheizung hast? Der müsste normalerweise für das Plus an Strom- und anderen Kosten aufkommen. Und die leistungsstärkere WP war ja in der Anschaffung auch teurer als eine bedarfsgerechte kleinere WP.

Eine weitere Ungereimtheit ist die Installation des 400-Liter-Heizungspufferspeichers. Wer eine Fußbodenheizung hat, hat damit soooo einen großen Wärmepufferspeicher, dass ein 400-Liter-Wasserspeicher im Vergleich zur Wärmepufferungskapazität des Fußbodens wahrlich nur Peanuts ist. Natürlich musstest Du diesen eigentlich unnötigen zusätzlichen Speicher mit den dafür notwendigen Komponenten bezahlen.

Aber: Mit so einem (eigentlich unnötigen) zusätzlichen Pufferspeicher kann man eine zu groß dimensionierte WP ein bisschen in den Griff bekommen. Hat Dein HB deshalb den Puffer gleich mit vorgesehen? Weil er sogar schon wusste, dass die WP, die er einbauen wird, zu viel Leistung hat?

OK, das ist das eine. Das andere ist nun Schadensbegrenzung.

Jetzt kommen wir zu den 3 ersten Punkten aus meiner vorhergehenden eMail. Natürlich ist @Flo_Schneider herzlich eingeladen, sich hier auch zu beteiligen.

Den 1. und einfachsten Punkt, die richtige Einstellung der Heizkurve (HK), hat Flo ja schon beschrieben. Kannst Du hier bitte mal ein Bild oder einen Screenshot aus ViCare oder ViGuide von der bei Deiner WP eingestellten Heizkurve reinstellen?

Einer der wichtigsten Punkte auch für die richtige Einstellung der HK ist: Alle Thermostate und sonstige Regler in den Räumen, in denen geheizt werden soll, vollständig öffnen (Das ist dann auch für Punkt 2 wichtig.).

Wenn Punkt 1 erledigt ist, also bei weitestgehend geöffneten Raumventilen die sich einstellenden Raumtemperaturen der gewünschten vorgegebenen Soll-Innentemperatur (IT) entspricht, dann gehen wir zu Punkt 2.

VG PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021


@Sossi1977  schrieb:

17095641730155683074852970999305.jpg

 Tendenz steigend und ich verbrauche gerade 7.7kW Strom


Hallo @Sossi1977 ,

"HK2" steht bei Dir bestimmt für den Heizkreis mit dem 390-Liter-WW-Behälter, der offensichtlich gerade aufgeheizt wird. Dabei ist es normal, dass die Heizleistung zum Ende hin zunimmt, weil da ja die Differenztemperatur zwischen der Außentemperatur (laut Bild 8°C) und der Heiztemperatur des WW immer größer wird. Außerdem vermute ich, dass bei diesem hohen Stromverbrauch bei der WW-Aufheizung zumindest am Ende bei den hohen WW-Temperaturen auch die elektrische Zusatzheizung aktiviert ist. Deshalb "7,7 kW Strom".

Die Optimierung des Stromverbrauchs der WW-Erwärmung (WWE) gehört zu Punkt 4 "Finetuning". Der Stromverbrauch im Heizbetrieb über den ganzen Tag ist wesentlich größer als das, was an Strom in die WWE geht. Was Du gleich machen könntest, ist prüfen, ob das WW wirklich soo warm gemacht werden muss, wie es aktuell eingestellt ist.

Dann aber zurück zu Punkt 1 aus meiner vorhergehenden eMail.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

@PeterF60: Du hast wiedermal eine Aussage getroffen, ohne alle Punkte zu kennen. Was ist, wenn die Heizkurze deutlich zu hoch eingestellt ist? Dann gibt es ein hohes Taktverhalten. Bevor Sossi1977 hier angestachelt wird, zu seinem Fachbetrieb zu gehen und diesem Vorwürfe zu machen, sollten erst einmal die grundlegenden Sachen bekannt sein, bzw. optimiert werden. Ich habe hier schon einige Anlagen gesehen, die mit idealen Einstellungen zu normalen Laufzeiten gekommen sind. 

 

Viele Grüße
Flo


@Flo_Schneider  schrieb:

..., sollten erst einmal die grundlegenden Sachen bekannt sein, bzw. optimiert werden.


Hallo Flo,

wieso wurde diese Optimierung nicht vom HB bzw. von Eurem Servicetechniker z.B. gleich bei der Inbetriebnahme gemacht?

 

Ich hatte nun alle Informationen eingeholt, um hier eine Bewertung treffen zu können. Ich spare mir jetzt, die alle nochmal aufzuzählen.

 

(Flo schrieb: "Ich habe hier schon einige Anlagen gesehen, die mit idealen Einstellungen zu normalen Laufzeiten gekommen sind.")

Ja, aber "mit idealen Einstellungen" bezieht sich nicht nur auf die HK-Einstellungen, sondern auch auf die Änderungen aus den Maßnahmepunkten 2, 3 und 4.

 

Eine zu hoch eingestellte Heizkurve führt bei einer Heizanlage mit aufgedrehten Ventilen bzw. ohne Raumtemperatursensoren, die die WP im Heizbetrieb "einbremsen", zwar zu "zu hohen Innentemperaturen" und damit auch zu einem "unnötig zu hohen Stromverbrauch", aber nicht zu "zu viel Takten" - im Gegenteil: Wenn die ITs höher liegen, ist die Wärmeabgabe des Hauses größer und damit die Wärmeabnahme des Heizkreises vom Verdichterkreis, also weniger Takten (Die gleiche Wirkung wie bei Heizanlagen mit gut eingestellter Heizkurve bei niedrigeren ATs (Frostgrade): Da Takten die WPs auch weniger oder gar nicht.).

Trotzdem habe ich "Anpassen der HK" als 1. Maßnahmepunkt gesetzt, weil zunächst mal die HK passen soll, bevor die anderen Maßnahmen aus 2., 3. und 4. zum Zuge kommen.

In der Regel helfen dann erst die Maßnahmen aus "2.", dass, um überhaupt in den energetisch günstigen geregelten zeitlich langen Betrieb der WP zu kommen,

  • (falls noch nicht geschehen) die Ventile an den Heizelementen aufgedreht werden (=> Erhöhung der Wärmeabnahme des Heizkreises),
  • der Hysteresebereich der VT vergrößert wird (oder/und von VT-Steuerung auf Rücklauftemperatursteuerung umgestellt wird)
  • und/oder (falls möglich) der Wert für die minimale Verdichterleistung reduziert wird,

Kontrolle/Anpassen der HK ist also immer nur ein "vorhergehender Schritt", bevor die eigentlichen "Heilungsmaßnahmen" kommen. (Aber das weißt Du doch alles.)

VG PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021
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