Steuerung der elektrischen Zusatzheizung

[ThoBi]

Guten Tag,

ich bin relativ neu hier. Vor einigen Monaten haben wir unsere Gas -Brennwerttherme durch eine Wärmepumpe ersetzt:

Viessmann Vitocal 250-A

Typ AWO-M-E-AC-AF 251.A08

VIESSMANN Vitocell 120-E

Typ SVW Heizwasser-Pufferspeicher mit Frischwasser-Modul 

Vitotrans 353

In der App unter Stromverbrauch wird auch der Verbrauch der elektrischen Zusatzheizung angegeben. 

Wodurch wird die elektrische Zusatzheizung aktiviert/eingeschaltet?

Kann ich die Aktivierung beeinflussen?

Vielen Dank

Thomas

[OptimusOne · Accepted solution]

Ja die würde ich deaktivieren.

Womöglich läuft die aktuell beim WW Komfort Modus.

Da würde ich die Eco Variante einstellen über die App.

Über die Inbetriebnahme kannst Du den Heiz Stab deaktivieren.

Heizkurve notieren, geht auf Standard Wert zurück.

Service Bereich aufrufen, Passwort "viservice", Inbetriebnahme starten.

Alle Eingaben bestätigen bis zu dem Reiter Elektrische Zusatzheizung. Hier kannst Du auch die Leistung begrenzen wenn Dir das reicht. Ansonsten deaktivieren oder nur für WW, Heizen u.s.w. konfigurieren.

Alle User hier im Forum deaktivieren diese. Für die Abtauung bleibt sie immer aktiv falls nötig.

Inbetriebnahme beenden und die Heizkurve wieder einstellen.

Ich empfehle sich auch mit der Bedienungsanleitung vertraut zu machen und sich hier im Forum etwas einzulesen wenn Du die Anlage noch besser verstehen möchtest.

Grüße

[Kalle999 · Accepted solution]

OptimusOne hat eigentlich schon alles dazu ausgeführt.

Anbei die Datei mit den Parametern und dazu was über Updates noch erweitert wurde.

Gruß Karl 

[Kalle999 · Accepted solution]

Guten Morgen @ThoBi 

Mal was grundsätzliches.

Du hast einen Speicher mit thermischer Trennung für Heizen und WW (mit Frischwassermodul).

Dein WW wird bei Bedarf über Wärmetauscher erhitzt.

Damit das funktioniert muss im Speicher im WW Bereich die Temperatur mindestens 5° (Viessmann schreibt glaube ich 10°) höher sein als in der Leitung dann verfügbar ist.

Die WP arbeitet so daß während sie WW aufheizt das Heizwasser nicht bedient wird.

Du solltest daher darauf achten dass die WW Bereitung jeweils zeitlich bedarfsgerecht stattfindet und auch nach Möglichkeit wenn es draußen am wärmsten ist. Hier musst du ausprobieren wie oft dies bei euch notwendig ist, wie weit euch eine Speicheraufheizung ausreicht.

Am ungünstigsten wäre es in den frühen kalten Morgenstunden.

Gruß Karl 

Ergänzung 

Und wenn ihr für WW Zirkulationspumpe im Einsatz habt unbedingt die Einstellungen anpassen damit sie nicht 24/7 durchläuft.

[Nitram19]

Wie schaut denn das eigentlich aus, wenn ich einen Wartungsvertrag mit meinem HB habe?

Darf ich da einfach die Parameter im Servicemenu umstellen/umkonfigurieren bzw. den Heizstab deaktivieren?

[OptimusOne]

Ja sicher, ist doch deine Anlage.

Oder etwa nicht.

Solltest nur nichts verstellen an den Punkten wo Du nicht sicher bist.

Aber soviel kann man dort nicht falsch machen.

So lange Du einfach nur weiter klickst bis zu dem Punkt wo du ran willst.

Wenn Du über 1000 Meter Geländehöhe hast solltest Du diese im zweiten Punkt, ganz unten auch direkt einstellen.

[Nitram19]

Im "normalen" Servicemenu kann man ja auch die Leistung der Zusatzheizung über den Parameter 2626.0 einstellen. Wenn ich hier "Null" einstelle, hat das dann denselben Effekt wie der "Umweg" über die Inbetriebnahme?

[Kalle999]

Zum Heizstab/DLE

Für die sicherheitsrelevanten Funktionen= Frostschutz und Abtauvorgang lässt er sich nicht deaktivieren. Selbst wenn er in seiner Leistung im Rahmen der Einstellmöglichkeiten reguliert wird bringt er bei Einstellung 0 kW eine Fehlermeldung die erst verschwindet wenn die Mindestleistung eingestellt wird. Alles weitere den Heizstab betreffend wirkt sich ggf auf den Komfort aus.

Der HB nimmt bei der Inbetriebnahme die Einstellungen vor die er für den Betrieb am wahrscheinlich sinnvollsten hält. Das ist längst keine Garantie dafür dass dies in der Praxis auch so ist. Andererseits kommt er auch nicht alle paar Tage vorbei um diese zu überprüfen und anzupassen - zumindest nicht ohne Berechnung.

Nachdem die Anlage dir gehört kannst du damit erstmal einstellen was du willst - ob sinnvoll oder nicht.

Veränderungen werden im System dokumentiert.

Wer Veränderungen im System vornimmt sollte sich natürlich vorher auch damit beschäftigen und somit auch wissen was an Mindestvoraussetzungen vorgegeben ist.

Beispielweise Mindestvolumenströme, mindest Verdichterleistung, Ventilatoren Drehzahl etc.

Die Erfahrung zeigt dass das "Feintuning" beginnend bei der Heizkurve beim Betreiber liegt.

Das kenne ich von anderen Heizungen wie Gas/Öl im übrigen auch nicht anders.

Und grundsätzlich gilt daß man Systemeinstellungen die man verändert auch (für sich) dokumentiert um den vorher/nachher Stand jederzeit nachvollziehbar bzw. wieder herstellbar zu machen.

Gruß Karl 

[OptimusOne]

Also ich habe ihn generell deaktiviert und noch nicht gebraucht unter normalen Bedingungen.

Das geht über die Inbetriebnahme.

Und hier in Siegen Wittgenstein ist auch schon mal kälter. Bis Minus 18 hat die WP problemlos gearbeitet, kälter hatte ich es noch nicht, warte aber drauf, nur um es zu wissen 😉.

Wenn man aber zu ängstlich ist und ihn aktiviert lassen möchte kann man zumindest die Leistung einfach begrenzen.

Ob die Leistungsbegrenzung beim Abtauen greift, keine Ahnung.

Fakt ist, für den Notbetrieb muss der Heiz Stab wieder aktiv gesetzt werden.

@Kalle999 hat es auch ganz gut auf den Punkt gebracht.

[OptimusOne]

Nachtrag: Der Zähler in der App wird dann aber trotzdem hoch zählen wenn Du nur die Leistung auf 0 setzt würde ich vermuten.

[Nitram19]

Du meinst die Zählung der Starts des DLE? Obwohl dieser deaktiviert ist?

[OptimusOne]

Wenn Du nur die Leistung auf Null setzt und trotzdem aktiviert lässt.

[Nitram19]

Können die Deaktivierung des Heizstabes sowie die Aktivierung des geräuschreduzierten Modus eigentlich auch vom HB 'over the air' durchgeführt werden, oder ist dies nur vor Ort am Gerät möglich?

[OptimusOne]

Ich vermute nur am Gerät, aber Nagel mich nicht drauf fest.

Aber als Eigentümer der Anlage solltest Du das auch selbst drauf haben.

Vor allem wenn es mal hakt, damit Du dir selbst helfen kannst.

Mach Dich vertraut. Beim Auto, TV und Handy machst es doch auch. Oder nicht.

Wir haben dir alles Wichtige mit gegeben.

Ist kein Hexenwerk.

[Nitram19]

Ich danke dir/euch auch für die ausführlichen Infos!

Habe auch schon angefangen, mich in die Serviceanleitungen einzulesen... 

Mein Gedanke hinter der Frage war eher, ob eine optimale Einstellung der Anlage nicht auch zu einer vertraglich vereinbarten Wartung (bzw. Fernwartung) incl. "Leitstandoption" gehören würde?

[OptimusOne]

Nö.

Das liegt allein beim Betreiber. Der ist vor Ort und weiß am besten was ihm gefällt.

Ginge ja vom Zeitaufwand auch gar nicht, wer soll das bezahlen.

Wichtig vom HB ist die richtige Konfiguration der Anlage, das kannst Du auch direkt überprüfen bei der Inbetriebnahme, sollte aber passen.

Für Dich ist erstmal wichtig die für Euer Haus passende Heizkurve zu finden. Die steht meist auf Standard und viel zu hoch. Ich fahre hier aktuell eine 0,3/7 bis 0,4/6 Heizkurve mit HZK. Passt perfekt, hat aber 2 Winter gedauert diese zu finden. Wichtig ist auch der richtige hydraulische Abgleich, Infrarot Thermometer besorgen und schauen ob die Einstellung für alle Räume passt. Ich habe alles händisch nachjustiert so dass in allen Räumen die ausreichende Wärmemenge ankommt.

Es gibt hier ausreichend Themen dazu.

Mir hat das ganz gut geholfen:

http://www.bosy-online.de/Einstellen_der_Heizkurve.htm

http://www.bosy-online.de/hydraulischer_Abgleich-Kurzfassung.htm

Gutes Gelingen

[Kalle999]

Schließe mich OptimusOne an 

Meine persönliche Meinung zur empfohlenen Heizkurveneinstellung.

Viel zu hohe Neigungs Empfehlung.

Ich arbeite mit  Neigung 0,4 Niveau 10 und RT 21° .

Lt Empfehlung wäre Neigung irgendwo bei 1 was gar nicht funktioniert.

Gruß Karl 

[OptimusOne]

Das sind aber noch alte Heizkörper würde ich meinen.

Willst Du da noch was dran machen?

Oder ist die Bude auch noch schlecht gedämmt?

Gruß

[Kalle999]

Baujahr 1960, Außendämmung 25 J alt mit 6  cm Styropor (war damals gut), Doppelverglasung auch 25 J und alte große Rippenheizkörper.

Jahresverbrauch WP inkl WW und allen was zur Heizung gehört Juli 24 - Juni 25 4600 kWh.

Bin soweit eigentlich zufrieden. Günstiger wie vorher Gas.

Heizkörper wäre sicher Optimierungsmöglichkeit, aber wenn dann alle damit's Sinn macht.

Stellt sich die Frage wann sich das amortisiert zumal ein Teil des Stromes selbst erzeugt wird.

Gruß Karl 

[OptimusOne]

2 Planheizkörper hätte ich noch günstig abzugeben, waren zu klein ausgelegt bei der Modernisierung, hab ich nachträglich gegen 33´er getauscht. 😉

Ja kommt natürlich auf die Anzahl der HZK an. Wir haben alle Rippen (15) raus geworfen und ich bin froh darüber. Zumal ordentlich Rohrschlamm mit raus geflogen ist. In der Außeneinheit hab ich keine nennenswerten Rückstände gefunden und wir hatten uns das Spülen gespart. Ein Bekannter hatte nach dem Spülen Rohrleckage im Haus, deswegen hatten wir verzichtet.

Durch die energetische Sanierung konnten wir die Kosten bisschen in die WP schieben. Und dann fiel die Mehrwertsteuer bei der PV Anlage noch weg.

Der Vorteil ist halt die niedrige Vorlauftemperatur. Bei 0 Grad komme ich mit 34 Vorlauf hin und muss auch nicht so steil stellen.

Aber dein Verbrauch geht ja, ich hätte mit mehr gerechnet.

Kommt ja auch mit darauf an wie lange man die Bude bewohnen kann.

So, jetzt bisschen Schneeschauer genießen 😅