Hallo Community,
vor einer Woche wurde die Verbindung von o.g. Wärmepumpe und Wechselrichter erfolgreich hergestellt. Da die WP von 2012 ist, kann der Überschuss nur über "externe Betriebsartenumschaltung" realisiert werden. Alternativen gibt es also nicht.
A)
Der erste Eindruck ist in jedem Fall gut. Doch bislang hab ich die richtigen Einstellungen noch nicht gefunden... Hauptproblem zeigt angehängtes Bild mit der Anlagen-Übersicht. Der Pufferspeicher (Mitte, rechts neben dem Wasserhahn) wird zwar auf z.B. 48 Grad mit PV-Überschuss hochgeheizt, das meiste heiße Wasser bleibt aber dort im Speicher, ohne dass es im Haus verteilt wird. Selbst wenn ich die Heizungstemperatur manuell hochsetze auf 25 Grad (im Bild oben rechts), passiert auch nach Minuten-Wartezeit nichts. Die Heizungspumpe läuft nicht an, es bleibt der Wert 0 stehen (im Bild unten rechts).
Auch müsste ich die Fußbodenheizungs-Raumthermostate alle hochsetzen bzw. die Stellantriebe der FuBo-Verteiler... somit würde die Wärme auch besser verteilt werden. Da müsste ich in Richtung Smarthome aufrüsten...?
B)
Wo ich mich auch noch schwer tue, ist die Reaktion auf die aktuelle Temperatur-Situation (und Wetteraussichten). In der Winter- und Übergangszeit soll der PV-Überschuss meist maximal genutzt werden.
Wenn es draußen mehr als 20 Grad hat, dann soll der PV-Überschuss eher nur geringfügig genutzt werden, um z.B. die Heizungstemperatur Normal um lediglich 1 Grad zu erhöhen... Gut sobald die Heizungsperiode vorbei ist, kann man ja manuell die Heizung ohne Warmwasser ausschalten. Aber eben gerade in der Übergangszeit will ich ja nicht ständig Heizung aus- und wieder einschalten...
Anbei die Erläuterung meiner Einstellungen:
1.
Ich arbeite bei der Trinkwasser-Erwärmung und Heizung grundsätzlich mit Zeit Programmen, um a) möglichst PV-Strom direkt ohne bzw. mit nur wenig Zwischenspeicherung zu nutzen und b) auch die bessere Effizienz der Wärmepumpe bei wärmeren Temperaturen zu nutzen. Siehe angehängte Bilder.
Nachts schalte ich die Heizung + Warmwasser per Zeit-Programm komplett aus. Nachts geht die Temperatur in unserem neues Haus mit 20 cm Dämmung nur geringfügig zurück, so dass das grundsätzlich gut funktioniert.
2.
Ich habe bei der Heizung (HK2) aktuell 23 Grad als "reduzierte Temperatur" eingestellt.
"Warmwasser Temp2" ist auf 46 Grad eingestellt.
3.
Anlagendefinition / Einstellungen zur "externe Betriebsartenumschaltung"" aus dieser Doku ab Seite 73 wie folgt:
7011 = 50 (Heizkreis mit Mischer M2 (HK2), Trinkwassererwärmung, Heizwasser-Pufferspeicher
7012 = Wert 2 (Heizung-, Warmwasser-, Pufferspeicher-Temperatur NORMAL)
Heizungstemp. Normal = 24 Grad (1 Grad höher ggü. reduzierte Temp)
Warmwassertemp. Normal = 46 Grad (gleiche Temp. als üblich, bei PV-Überschuss findet folglich die WW-Bereitung früher statt)
7013 = Wert 0 (Der Wechselrichter kann dies minuten-genau kommunizieren, weshalb ich dort mind. 30 Minuten festgelegt habe)
7014 = Wert 0 (Empfehlung von Flo Schneider)
Ich würde mich sehr freuen über Ratschläge zu den beschriebenen Problemen A) und B). Vielen Dank vorab.
Gruß
Rainer Bees
Nachtrag:
zu 1.:
Ich arbeite auch beim Pufferspeicher mit einem Zeit-Programm, welches 10 Minuten vom Heizen startet und 20 Minuten vor Heizen Ende endet.
Zu Problem A):
Aktuell ist PV-Überschuss da und der Wert beim Puffer-Speicher wird auf 50 Grad gesetzt. Siehe Foto.
Auch wenn ich bei Anlagendefinition 7011 auf andere Kombinationen gehe, so bleibt der Puffer-Speicher Soll-Wert auf 50 Grad. Wie kann man diesen Wert ändern, dieser müsste deutlich geringer angesetzt werden oder?
Hallo Kyrok666,
die Umwälzpumpe des Heizkreises bleibt aus, weil die Heizgrenze noch nicht unterschritten wurde.
Heizgrenze = eingestellte Raum-Solltemperatur - 4K
Heizbetrieb aktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) < Heizgrenze
Heizbetrieb inaktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) > Heizgrenze + 2K Hysterese
Bist du sicher, dass der Wert unter 7012 auf 2 gesetzt ist? Denn es sieht mir so aus, als würde der Puffer auf Festwert heizen, was bei 7012 auf 3 der Fall wäre. Was passiert, wenn du den Puffer rausnimmst unter 7011. Bleibt er dann auch so hoch?
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke für Deine immer vorbildlich schnellen Rückmeldungen.
Ich hab nun eine Abweichung gefunden:
Bei 7014 war 4 hinterlegt. Du hattest geschrieben hattest, diesen nicht abzuändern und auf 0 zu lassen. Daher hab ich nie draufgeschaut :).
--> Ich hab diesen Wert nun auf 0 abgeändert und hoffe, dass das Problem damit beseitigt ist??? Du hattest ja mal mitgeteilt, dass hier unbedingt 0 stehen muss...
Bei 7011 habe ich bereits die letzten Tage einige verschiedene Werte ausprobiert, insbesondere auch "ohne Puffer". Das alles hatte aber nichts an den 50 Grad Soll-Temperatur beim Puffer geändert, sobald PV-Überschuss da ist.
Bei 7012 habe ich 2 hinterlegt, weil ich gar nicht wüsste, wo ich den Festwert definieren kann. Für mich war nur 2 zielführend, weil z.B. bei Überschuss nur "oben" zu heizen keinen Sinn macht.
Kann es sein, dass bei 7013 ein Wert größer 0 erwartet wird? Da hatte ich bislang tatsächlich noch nichts probiert, also die 0 gelassen. Ich hab beim Wechselrichter bei den verschiedenen Regeln jeweils 45 Minuten hinterlegt, doch könnte ich diese auch je nach Regel variieren...
Gruß
Rainer
Ja, andernfalls gibt es beim Anliegen des Signals eine Anforderung an die Wärmepumpe und dies auf einen festen Sollwert. Bei Anlagen mit Pufferspeicher wird dieser auf den festen Sollwert gesetzt. Ich denke, dass damit das Problem gefunden wurde.
Ansonsten ist die Einstellung 0 bei 7013 in Ordnung, wenn der Wechselrichter dafür sorgt, dass der Kontakt ausreichend lange geschlossen bleibt.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
das scheint Problem A) beseitigt zu haben. Schon mal ein Schritt in die richtige Richtung 🙂
Das Thema mit der Wärme aus dem Puffer rausbringen, kann ich somit besser steuern. Aber grundsätzlich bleibt es in Abhängigkeit der Differenz aus den beiden hinterlegten Temperaturen "etwas"...
Folgende manuellen Anpassungen wären ja per Fernbedienung kein Problem:
Fall1: Ist die Heiz-Saison vorbei, schalte ich die Heizung aus (Warmwasser bleibt natürlich an)
Fall2: Bleibt es die nächsten Tag eher mild, die Heizung wird aber benötigt, so gehe ich mit der "Temperatur normal" ca. 2 Grad (25 Grad) über der üblichen Temperatur reduziert (23 Grad) - damit es nicht zu warm wird...
Fall3: Wenn es die nächsten Tage sehr kalt wird, kann ich auf "Temperatur normal" auf 30 Grad setzen, um den PV-Überschuss maximal mitzunehmen.
Generell hab ich bei der Heizung das Zeitprogramm mit der reduzierten Temperatur (23 Grad) von 10 bis 24 Uhr laufen. Mein Haus ist gut gedämmt, somit kann ich ab 24 Uhr Netzbezug vermeiden.
Bei PV-Überschuss wird die reduzierte Temperatur 23 Grad übersteuert (bei Fall2 mit 25 Grad, bei Fall3 mit 30 Grad). Sobald kein PV-Überschuss mehr da ist, gilt wieder die reduzierte Temperatur.
Bei Fall2 verbleibt zu diesem Zeitpunkt die Wärme erst mal für eine längere Zeit im Puffer.
Bei Fall3 wird diese relativ schnell abgerufen, weil die Außentemperatur entsprechend niedrig ist.
Wie kann ich insbesondere im Fall2 (aber auch Fall3) dafür sorgen, dass die Wärme besser im Haus verteilt wird? Ansonsten wird der Technikraum geheizt, was ja nicht wirklich zielführend ist. In Prinzip müsste man nach PV-Überschuss die Temperatur gleichmäßig runtersetzen, also nicht schlagartig...
Smarte Raumthermostate wären ja nicht mal immer hilfreich, weil ja zum Teil die Umwälzpumpe gar nicht läuft... Also wäre das kein Ansatz...
Freue mich über verschiedene Vorschläge...
Gruß
Rainer
Ich kann ja verstehen, dass du den Puffer erhöhen möchtest, aber willst du denn auch die Heizkreise unnötig überheizen? Ansonsten bleibt dir nur, dass du die Stellventile über einen Schaltkontakt zwangsöffnest, wenn du manuell keine Änderungen an den Raumthermostaten vornehmen möchtest.
Viele Grüße
Flo
Naja besser ich verteile zumindest etwas die Wärme im Haus, auch wenn diese bei aktuellen Einstellungen nicht benötigt werden würde. Aber dennoch finde ich das deutlich besser, als die Wärme im Puffer zu lassen und somit den Technikraum zu beheizen...
Kannst Du mir bitte Lösungen via Schaltkontakt für die Zwangsöffnung von Stellventile nennen?
Wie nennt sich so ein System?
LG
Rainer
Setz dich dazu am besten einmal mit deinem Elektrofachbetrieb in Verbindung. Dieser kann dies bei deinem System umsetzen.
Viele Grüße
Flo
Ich hab mal versucht, sowas zu finden, aber ich tue mich schwer.
Kannst mir bitte konkretere Details nennen, welche Steuerungen es da gibt?
So dass ich mit dem Elektriker gerichtet vorgehen kann...
Das wäre echt top.
Sprich deinen Elektrofachbetrieb direkt darauf an.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
wie erwartet ist das wohl schwierig für den Elektriker... Vielleicht wäre es doch auch mit erst mal nur 1-2 Smarthome Raumthermostate in 1-2 Räumen interessant. Herausforderung wäre hier nur die Anbindung an den Wechselrichter, so dass diese automatisiert die Temperatur bei PV-Überschuss erhöhen und danach wieder reduzieren... Dann kann ich die Installation der Stellventile (erstmal) unangerührt lassen...
Hätte noch 2 andere Punkte:
1.
Zusammenhängend mit der Idee mit den Stellventilen beobachte ich immer noch folgendes:
Nach einer Phase mit PV-Überschuss ist die Temperatur im Pufferspeicher hoch. Diese fließt nach Wegfall PV-Überschuss für längere Zeit nicht ab, sondern verbleibt im Puffer. Klar bei Überschuss ist die Soll-Heiz-Temperatur 30 Grad, ansonsten nur 22 Grad. Man müsste in diesem Zeitraum des Wegfalls eine Übergangs-Regelung haben. Z.B. dass es eine erhöhte Temperatur von 23 Grad gilt oder der die Heizkreis-Pumpe "laufen muss?
1A) Bringt z.B. eine Änderung auf Seite 70, Anlagendefintion 7003 etwas?
Wenn ich diese Temperaturdifferenz etwas reduziere, müsste doch die Heizkreis-Pumpe eher angehen?
Natürlich würde die Wärmepumpe insgesamt früher angehen... Hätte das gravierende Nachteile?
1B) Per Zeitprogramm könnte ich auch eine Festwert-Temperatur von 23 Grad am späten Nachmittag hinterlegen. Dieser würde aber ja auch dann gelten, wenn es an dem Tag gar keinen PV-Überschuss gab...
Siehst Du noch andere Alternativen?
2.
Ich beobachte nach einigen Anpassungen immer noch, dass bei vorhandenem Überschuss die Wärmepumpe scheinbar nach Ablauf der im Wechselrichter hinterlegten Mindest-Laufzeit in Höhe von 45 Minuten ausgeht. Danach geht die Wärmepumpe dann gleich wieder an. Das alles, obwohl die PV-Leistung nonstop überhalb des Schwellwert war. Siehe eingebundenes Bild, die blauen Zacken. Der Abstand der Zacken beträgt ziemlich genau die 45 Minuten.
Besser wäre ja, dass die Wärmepumpe komplett durchläuft bei durchgängig vorhandenem Überschuss. Jedes unnötige An- und Ausschalten bedeutet ja zusätzlicher Verschleiß...
Als Soll-Temperatur habe ich 30 Grad hinterlegt, so dass diese kein Grund für eine Unterbrechung sein kann. Im Wechselrichter kann ich dazu nichts mehr einstellen. Besteht bei der Wärmepumpe noch eine Möglichkeit?
Gruß
Rainer
Hallo Rainer,
über 7003 kannst du die Heizgrenze anpassen und somit die Heizkreispumpe eher einschalten lassen, ja.
Heizgrenze = eingestellte Raum-Solltemperatur - 4K
Heizbetrieb aktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) < Heizgrenze
Heizbetrieb inaktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) > Heizgrenze + 2K Hysterese
Die Wärmepumpe selber startet erst, wenn auch eine Heizanforderung vorliegt. Diese richtet sich nach der Vorlauf-Soll-Temperatur, welche abhängig von der eingestellten Raum-Soll-Temperatur und Heizkennlinie in Verbindung mit dem Langzeitmittel der Außentemperatur ist.
Was steht denn genau im Logbuch, weshalb die Wärmepumpe ausgeht?
Viele Grüße
Flo
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