Guten Tag,
heute hatte es tagsüber an der Wärmepumpe stets so zwischen 7 - 10 °C. Ich habe festgestellt, dass die Wärmepumpe jede Stunde die natürliche Abtragung eingeleitet hat und dieser Vorgang jeweils 30 Minuten gedauert hat. Ich habe immer wieder die Kühlrippen der Außeneinheit angesehen und dabei nie auch nur einen Hauch von Vereisung feststellen können. Der Verdichter ist somit unnötigerweise andauernd an und abgeschaltet worden und musste, da er nur halb so lange lief, vermutlich auch mit höherer Leistung laufen. Ich gehe davon aus, dass dieses Verhalten nicht so gewünscht ist.
Wodurch wird denn eine Vereisung detektiert? Also wann wird die (natürliche) Abtauung eingeleitet und dauert sie pauschal immer 30 Minuten? Ich konnte dazu leider keine Angaben finden.
(bei kälteren Temperaturen scheint die Abtauung sehr gut zu funktionieren)
Folgendes wäre also sehr interessant:
Vielen Dank im Voraus!
Viele Grüße
Christopher Buschor
@renomueller: Empfehlungen zur Anpassung der Abtauparameter kann ich dir für dein Gebiet nicht geben. Dies machst du dementsprechend auf eigene Gefahr. Vielleicht hilft dir dazu aber noch unser Artikel weiter.
Viele Grüße
Flo
@KaSi21 schrieb:Hallo Flo,
könnte die nicht notwendige Abtauung eventuell durch den über Sonneneinstrahlung "überhitzten Zuluftsensor / Verdampfer" verursacht worden sein?
Ich hatte vor kurzem bei mir beobachtet, dass bei +10 °C am Außentemperatur-Fühler (Nordseite im Schatten), der Zuluft-Temperatur-Fühler an der Außeneinheit (Südseite in der Sonne) +20°C bei nicht laufender Wärmepumpe anzeigte.
Mein Gedankenansatz wie folgt. Die Regelung fordert Heizen, die LWWP schafft es bei den Startbedingungen aber nicht innerhalb einer vermutlich zugestanden Zeit in einen stabilen Regelzustand zu kommen. EEV öffnet zu Beginn zu weit, schließt dann wegen fehlender Überhitzung zu stark, wodurch die Verdampfungstemperatur so weit absinkt, dass die entstehende Temperaturdifferenz die Abtaufunktion startet. Natürliche Abtauung da AT > 5°C beträgt.
Da der Sensor Verdampfertemperatur vom Luftstrom abgeschottet am Rohrbogen hinter der Endlamelle platziert ist, könnte eine Erklärung für die 30 Minuten Laufzeit ohne Erkennung der Temperatur > 0 °C sein.
Oder gibt es in der Steuer-und Regel-Logik Maßnahmen die das dargestellte Szenario sicher verhindern?
Gruß
KaSi21
Das Auslösen der natürlichen Abtauung hat eher weniger mit dem Expansionsventil zutun. Du musst verstehen dass die Vitocal bei jeglichem Problem eine Abtauung macht.
Probleme sind zu geringe Überhitzung über längere Zeit oder aber auch das Verlassen der Betriebsgrenzen wegen zu starker Überhitzung. Letzeres passiert gerne mal, wenn die Heissgas Temperatur über die 30 Minuten Abtau-Sperre kontinuierlich ansteigt und wegen einer geringen Kondensationstemperatur wenig abgenommen wird. Das ist mir letztens aufgefallen, dass so etwas immer bei einer Hysterese VL / RL von 2K passiert.
Das Ansteigen hat auch nicht direkt mit dem Verdichter zutun, den in allen D10, D13 und D16 ist der gleiche Verdichter eingebaut und es ist wohl ein größerer Verdampfer pro Modell-Level. Das allgemeine Problem ist auch hier schön beschrieben: https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/257541/Sauggastemperatur-Verhalten
Wenn die +5°C AT erreicht sind, die Regelung beim Ausregeln innerhalb der ersten 3+2 Minuten zu schnell zugemacht hat, dann hast du eine zu tiefe Verdampfungstemperatur und eine zu hohe Überhitzung am Verdichter. Wenn die Überhitzung in die Nähe von 12K oder darüber kommt, dann gibt es eben nach 30min Verdichter-Hersteller Vorgabe eine Not-Abtauung um den Verdichter neu auszuregeln.
Ich glaube es geht hier vorallem um folgenden Absatz:
Running the compressor below the envelope at low condensing temperatures is possible for
no longer than 30 minutes but users must be aware that unloading noise from the compressor
can occur. In this area, the speed limits according to the evaporating temperatures in the
envelope should be respected.
Wenn du dir das Emerson Tool "Select 8" runterlädst und die Kennzahlen einträgst, dann kriegst du das auch nochmal gesagt. Ich hoffe hier das richtige ausgewählt zu haben, aber das kommt zumindest mit meinen Beobachtungen einher. Verdichterfrequenz Maximum ist bei dem Verdichter zwar 6600, Viessmann läuft hier wohl laut "Veränderter Parameter Codierebene 2" mit 6500, darunter wird wohl linear interpoliert.
und mit 11K Überhitzung am Verdichter
Der Regel-Prozess braucht am Anfang 100% Drehzahl des Ventilators um bestmöglich auszuregeln und die aktuellen Grenzen zu sehen, die 100% Drehzahl am Ventilator sind aber danach schädlich da sie noch mehr unnötige Energie in den Kältekreis reinpumpen.
Weder das Reduzieren des Ventilators noch die Alternative der Erhöhung der Verdichterleistung und der einhergehenden höheren Verdampfungstemperatur wird von der Vitocal gemacht. Deshalb bin ich aktuell echt am Überlegen ob die Rücklaufregelung nicht die bessere Wahl ist.
Der Kältekreis und das Leistungsintegral sind wie zwei unabhängige Systeme, sobald das Leistungsintegral zu wenig fordert, kommt die Kältekreisregelung in die Abtau-Problematik. Wenn die Kältekreisregelung merkt das etwas nicht stimmt, dann kommt auch die Abtau-Problematik.
Da der Viessmann Techniker letztens ohne lange darüber nachzudenken die Verdichterleistung verstellt hat, ist eventuell auch noch das Erhöhen der Minimalleistung eine Lösung. Der gute hat nämlich von den "10" laut Kodierstecker die Leistung "versehentlich" auf "35" erhöht und meine natürliche Abtauung deaktiviert nachdem ich ihm das versucht habe zu erklären. Die "35" konnte der nächster Techniker und der Innendienst sich nicht erklären und hat es rückgängig gemacht. Aber:
Für die Außeneinheit bedeutet "35" nun 33% Verdichterleistung. Sie ignoriert den Wert zwischen "10" und "25" und fährt mit 23%, also 508B-2K (zumindest bei der Vitocal 200-S D16). Warum ist das hier wichtig? Weil meine D16 ewig ohne Probleme mit 23% Leistung und 15% Expansionsventil läuft, sobald aber das Expansionsventil 14% oder weniger hat, fangen die Abtauungen durch die zu große Überhitzung am Verdichter an.
Das kann man auf zwei Wegen beobachten:
Zumindest kann ich dieses konkrete Problem der zu hohen Überhitzung vor dem Verdichter nicht mehr sehen, seitdem ich statt der 23% und dem harten Limit von 12% Expansionsventil auf die 25% ("27") hoch bin. Das Expansionsventil arbeitet sogar und ist nicht starr bei durchgehend 12% oder 15% sondern bewegt sich +-1% um 16% und ich bin gespannt.
Vielen Dank für Deine Erklärungen und den Hinweis auf die Copeland Unterlagen.
Hat mir in meinem Verständnis der Vorgänge im Kältekreis mit modulierendem Verdichter weitergeholfen. Hieraus sind die Probleme mit zu hoher Heißgastemperatur bzw. zu großer Überhitzung bei niedriger Drehzahl schön zu erkennen. Hätte ich so nicht erwartet und ist mir an der laufenden WP bisher auch nicht aufgefallen. Hohe Heißgastemperatur war für mich eigentlich nur ein Thema bei der WW.
Den Bauteile-Nummern nach ist bei der D10, D13 und D16 der gleiche Verdichter , Verdampfer und Inverter verbaut. Damit vermutlich nur Software Tuning.
Deine Gedanken zu der Rücklaufregelung sind in Bezug zu den Startproblemen sicher nicht ganz falsch. Bedenken habe ich aber, wenn es dann in Modulation übergeht. Die Totzeit der Regelstrecke mit mehreren Minuten im Rücklauf wäre pures Gift. Ich würde hier große Probleme erwarten. Schwierig auch deshalb, weil man nicht alle Finessen im Regelbaustein kennt.
Hallo JochenM,
ich habe nicht ganz verstanden, welche Parameter und auf welche Werte man ändern soll.
Und was genau wird dadurch erreicht.
Danke und schöne Grüße
Torga
Hallo.
Bitte teilen Sie mir mit, welche Codes für die Einstellung des Expansionsventils verantwortlich sind. Seit der Inbetriebnahme funktioniert die Vitocal 200-S D08 nicht optimal. Es besteht immer noch das Problem einer übermäßigen Überhitzung vor dem Kompressor. Das Expansionsventil und das Ventil wurden ausgetauscht, das Problem besteht jedoch weiterhin
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