Hallo,
ich habe seit Einbau (Januar 2024) das Problem, dass der Volumenstrom meiner Vitocal 250A im Laufe der Zeit immer weiter absinkt.
Nach Reinigung des Heizungsfilters zwischen Innen- und Außeneinheit ist der Unterschied zwischen Pumpe Soll und Ist beim Aktorentest wieder Null. Hierbei stelle ich das Ventiel auf Position 50 (interner Pufferspeicher), sodass der Druckverlust durch den Heizkreis keine Rolle spielt.
Nachdem die Heizung nach der Reinigung wieder läuft, fällt der Volumenstrom innerhalb von 2h um 20l ab. Nach einem Tag ist der Unterschied knapp 80l weniger und nimmt dann jeden Tag um weitere ca. 5-10l ab.
Wenn ich dann nach einem Monat den gleichen Aktorentest nochmal durchführe, ergibt sich ein Unterschied zwischen Ist und Soll von knapp 30%.
Ich hatte gehofft die Pumpemregelung würde die eingestellte Leistung und damit den Durchfluss konstant halten, dies ist jedoch nicht der Fall. Über die Zeit nimmt der Durchfluss einfach immer weiter ab und ich bin gezwungen die Pumpemleistung manuell zu erhöhen, um den für den hydraulischen Abgleich notwendigen Durchfluss aufrecht zu erhalten.
Zu Beginn des Jahres war meine Vermutung, dass noch Reste im alten Rohrsystem vorhanden sind und sich nach und nach ablösen. Da das Problem aber auch nach fast einem Jahr noch besteht, bin ich mir diesbezüglich nicht mehr sicher.
Es befinden sich aber nach jeder Reinigung des Heizungsfilters kleine schwarze Partikel im ansonsten klaren Heizungswasser. Diese setzen sich am Boden des Eimers ab und werden von eimem Magneten angezogen.
Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte?
Hallo,
zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass sich die Pumpenleistung nicht "anpasst". Diese wird über den Parameter 1.100 (bei Pufferspeicher) oder über den Parameter 1.102 (ohne Pufferspeicher) einmal eingestellt mittels Sollwert. Ohne nennenswerte hydraulische Widerstände im System wird dann dieser Sollwert in etwa gehalten. Ergibt sich im System ein zunehmender hydraulischer Widerstand (z.B. durch zugesetzte Filter), so nimmt der Volumenstrom ab. Die Pumpe kompensiert dies nicht.
Das Phänomen, das du beschreibst, ist typisch für viele Bestandsanlagen und für sich zusetzende Filter.
Es kommen meist - je nach Anlagenschema - 3 Filter/Abscheider in Betracht:
1) das Fingerhutsieb in der Ausseneinheit
2) der Schlammabscheider/Magnetitabscheider im Rücklauf vom Heizkreis
3) der Filter zw. Innen- und Ausseneinheit
Der Schlammabscheider ist weniger kritisch für den Volumenstrom. Ist er zugesetzt, so strömt das Wasser eben ungereinigt durch. Das ist unschön für die Anlage aber der Volumenstrom verändert sich nur wenig.
Setzen sich jedoch das Fingerhutsieb und der Filter zw. Innen- und Ausseneinheit zu, so reagiert der Volumenstrom rasch mit Abnahme.
Bei Bestandsanlagen sollte eigentlich eine sehr gründliche Spülung erfolgen. Die meisten "Fachbetriebe" machen diese nicht oder nur unzureichend. Folglich verbleibt Schmutz in der Anlage.
Aber auch nach Spülung wird man diesen nicht völlig wegbekommen. Es werden sich immer wieder Partikel lösen und in den Filtern verbleiben. Dafür sind diese ja auch vorgesehen.
Im Grunde gibt es keine andere Lösung als in regelmässigen Abständen die Filter zu spülen. Eine Gesamtspülung der Anlage wäre sicher positiv - ob das Problem damit weg wäre, das ist unsicher. Viele, die dieses Problem bei Bestandsanlagen nicht haben, haben es deshalb nicht, weil ausser dem Fingerhutsieb kein Filter verbaut ist. Dieser Umstand spart zwar die regelmässige Filterreinigung; dafür leidet die Anlage. Sicher die schlechtere Lösung.
Was für ein Filter ist denn zw. Aussen- und Inneneinheit verbaut?
Hi,
danke für die ausführliche Antwort.
Es ist folgender Filter zwischen Innen- und Außeneinheit verbaut.
Viessmann Hiezungsfilter Compact:
Sowohl das Sieb der Ausseneinheit als auch der Schlammabscheider im Rücklauf des Heizkreises wurden ab und zu gereinigt, jedoch waren diese Stellen fast immer komplett frei von Partikeln.
Ich kenne diesen Filter. Er ist relativ feinmaschig und deshalb oft etwas problematisch für Bestandsanlagen (Maschenweite 100 Mikrometer). Er mindert auch - selbst schmutzfrei - den Volumenstrom (KVS - Wert 8).
Da wird nur periodisches Rückspülen helfen.
Die Alternative wäre, einen Filter mit geringerem Gegendruck und mit höherer Schmutzfangkapazität zu verbauen. Ich meine auch an anderer Stelle hier im Forum schon gelesen zu haben, dass einige Teilnehmer schon auf alternative Filter gewechselt haben und damit das Problem beseitigten.
Andererseits ist die Geschwindigkeit, mit der sich dein Filter zusetzt, noch beherrschbar. Ist eben alles eine Abwägungssache. Aber grundsätzlich gilt eben auch: Wenn sich ein Filter zusetzt, zeigt dies, daß er seinen Zweck erfüllt.
Nochmals vielen Dank.
Damit die Kartusche zum Nachfüllen nicht so schnell aufgebraucht wird und auch nicht unnötig Sauerstoff in den Kreislauf getragen wird, werde ich den Volumenstrom dann mal 10% über den Sollwert einstellen.
Wenn dieser dann 10% unter dem Sollwert ist erhöhe ich die Drehzahl der Pumpe und wiederhole das solange, bis die Drehzahl auf 80-90% ist und säubere dann den Filter.
Es ist wirklich Schade, dass die Wärmepumpen keine Möglichekit haben einen konstanten Soll-Volumenstrom zu definieren.
Wichtig ist auch die Anlage vernünftig zu befüllen und anschließend zu entlüften!
Über die Inbetriebnahme.
Frohes.
Hi,
Wir haben eine Füllstation mit Enthärtungskartusche von Viessmann und die Anlage wurde immer damit befüllt.
Die Pumpe wird zwar ausgeschaltet aber über die Inbetriebnahme wurde dabei nie gegangen.
Auch wurde nicht gesondert entlüftet, da ein automatischer Entlüfter verbaut ist.
Der automatischer Entlüfter funktioniert meines Wissens wenn das Entlüftungsprogramm am HMI durchlaufen und dann gestartet wird.
In unserer Anlage befand sich auch noch viel Luft weil so etwas gerne schnell geschludert wird.
Hauptsache fertig.
Mit "automatischem Entflüfter" habe ich mich auf den Mikroblasenabscheider aus dem VitoProctect Set bezogen. Dieser ist meines Wissens nach permanent aktiv.
Ja und es gibt noch einen in der Außeneinheit der auch das Gas entsorgt sofern welches in den Heizkreis gelangt.
Ich hatte bei mir zumindest noch jede Menge Luft im System trotz zahlreicher Entlüfter an den Leitungen und die von Viessmann. Die thermische Ausbeute hat sich seitdem auch direkt verbessert.