Hallo liebe Community,
wir haben eine Frage zu Strom und Gasverbrauch und eure Einschätzung dazu, ob dies effizient ist bzw. auf einen deutlichen Mangel hindeutet.
Wir sind Mieter in einem 6 Parteien Neubau.die Anlage wird mit einer Luft-wasser Wärmepumpe betrieben. Zusätzlich für kältere Tage einer Gastherme. Das Modell von Viesmann kenn ich nicht.
Wir hatten 2023 Probleme mit der Wärmepumpe und Gasheizung, da es in unserer und anderen Wohnung nicht warm wurde. Es kamen mehrere Handwerker und es wurde an den Heizkurven und Vorlauftemperaturen gespielt.
obwohl es kaum durchfluss gab hat der wärmezähler 7500 Einheiten gezählt.
das Haus hatte 31000 Einheiten wärme verbraucht.
was mich überrascht hat, dass wir 13500 kWh Strom und 16000 kWh Gas verbraucht haben. Kann das sein bzw. Deutet das auf ein System Problem hin?
Aus meiner Sicht läuft die Anlage nicht wirtschaftlich.
Ich hätte erwartet das der Strom fast alleine reichen müsste, bzw das wir deutlich weniger brauchen müssten.
Vielen Dank schon mal für Tipps und eure Einschätzung.
Ist das der Verbrauch für das gesamte 6-Parteienhaus oder nur dein Anteil.
VG
Hallo
danke für deine nachfrage.
Die Wärmemenge von 31.000 Einheiten bezieht sich auf die gesamtwohnfläche der Einheit von 505 qm. Der Energiebedarf von 13500 kWh Strom und 16600 kWh Gas bezieht sich auf die 505 qm der 6 Parteien.
Unser Anteil von 83 qm hatte 7500 Wärmeeinheiten. Wir haben nur die Kosten für unseren Anteile. Unsere Heizkosten betrugen 3200 Euro für 2023.
Viele grüsse
Kann man nicht pauschal beantworten. Hängt auch vom Warmwasserverbrauch und den durchschnittlichen Systemtemperaturen ab.
Radiatoren oder FBH ? Und die 16600kWh sind aufs Jahr gesehen nicht viel.Entspricht diese Menge doch etwas 1660 kubikm . Pro Tag rein rechnerisch 5 Kubikm. Wovon ein Großteil sicherlich dem WW zuzurechnen ist.
Wir haben eine Fußbodenheizung
Und wie hoch ist WW- Soll eingestellt ? Zirkulation vermutlich auch ganztägig ?
Übrigens wurden für Gas 2023 sehr hohe Preise aufgerufen.Selbst bei Fernwärme hatte sich der Preis fast vervierfacht.
Zu der soll Temperatur habe ich keine Infos.
ich hatte im ersten Schritt folgendes gedacht
13500 kWh Strom haben ungefähr 18.000 Einheiten Wärme erstellt (wenn ich den Gas Anteil rausrechne).
Das kam mir etwas wenig vor, da man liest das eine kWh Strom das 2,5-3,5 an Wärme erstellen sollte.
Nun, ich denke mal, dass die WW-Temp. sicherlich bei 55-57°C liegen wird. Womöglich 1x pro Woche das Hygieneprogramm aktiviert ist. Und spätestens hier kann die WP nicht mithalten. Das muss die Gastherme machen.
Hallo,
wie viel Energie braucht das Haus laut Energieausweis?
50 kWh / m2 ??
50*83 = 4150 kWh für die Heizung. Wenn man das mit einem Heizlüfter macht, kostet das 1200€
für WW muss man für 2 Personen noch mal mit 2000 kWh rechnen. Also in Summe ca 2000€
mit der Direkt Stromheizung
In dem Haus läuft etwas ganz gewaltig schief.
Beauftragt einen unabhängigen WP Spezialisten das zu analysieren.
VG
Zuerst wäre festzustellen wie hoch der Anteil der Energiekosten an den Heizkosten ist. In einem Mietshaus beinhalten die Heizkosten in der Regel nicht nur die Energiekosten. Diese beinhalten auch weitere Kosten die für den Betrieb (z.B. Wartung, Schornsteinfeger...) notwendig sind und die Abrechnungskosten (z.B. Erfassungskosten Techem, Miete Wärmemengenzähler...).
Häufig werden in Mietobjekten auch nicht die günstigsten Tarife in Anspruch genommen, sondern der Grundversorger.
Wenn man die Angaben 13.500kWh Strom und 16.000kWh Gas heranzieht und duch die Anzahl der Parteien teilt, sind es im Schnitt 4.916 kWh oder 5.166 Einheiten pro Partei.
So oder so, bei einem Neubau ist alleine dieser Stromverbrauch schon fürs Beheizen einer 83qm Wohnung mit WP zu hoch.
Zum Vergleich: unsere DHH mit rund 130qm beheizter Fläche braucht im Jahr knapp 3200kWh an WP Strom einschl. Warmwasser.
Runtergerechnet auf 83qm wäre man bei knapp 2000 kWh. Da wären die Vorteile in eurer Situation (bessere Dämmung bei Neubau und geringere Wärmeverluste aufgrund von beheizten Wohnungen der Nachbarn) nicht berücksichtigt. Und der zusätzliche Gasverbrauch ist hier ebenfalls noch nicht drin.
Ich würde das überprüfen lassen
Ich würde hier zum Vergleich keine EFH oder DHH hinzuziehen. Allein die Zirkulation verfälscht das Ergebnis.schon genug.
Vielen Dank für eure Einschätzungen.
wie kann man das überprüfen lassen?
Ich würde dann im Umkehrschluss die Frage stellen, ob eine Wärmepumpe in einem Mehrfamilienhaus sinnvoll ist. Würden wir das komplette Haus mit Gas heizen hätten wir aktuell und vermutlich auch in 2023 deutlich geringere Heizkosten, da der Gaspreis nur ein Bruchteil der Stromkosten hat und die Wärmepumpe die Effizienz nicht überproportional hebelt.
ich hätte nicht gedacht das es wirtschaftlich so viel schlechter ist bzw sich nur lohnt wenn der Gaspreis deutlich teurer wird und der Strompreis nicht
die Wartungskosten waren 4000 Euro im ersten Jahr des Neubaus (ohne messkosten) etc.
wie sind eure Erfahrungen zu den Wartungskosten?
Mieter haben das Recht, dass jederzeit warmes Wasser zur Verfügung stehen muss. Dieses muss bei 45 Grad nach max.10 Sekunde zur Verfügung stehen.
Das LG Berlin sah es sogar noch strenger und verlangte 2008, dass die Vorlaufmenge bis zur Erwärmung auf 55°C maximal drei Liter betragen darf.
Ohne Zirkulation und Warmwassertemperaturen unter 50 Grad sind die allgemeinen Anforderungen nicht zu erreichen. Weiter werden in Mietgebäuden auch hohe Anforderungen an die Legionellenvorbeugung gestellt. Damit wäre man bei üblichen 55 Grad.
Ein einmaliges Aufwärmen reicht da nicht.
Wartungskosten von 4000€? Wie kommen die denn zustande ? Wurden hier Reparaturen mit reingerechnet ?
Das ganze ist schwer zu überprüfen. Die Wartungskosten kommen mir aus eigener Erfahrung deutlich zu hoch vor. Es gibt Wartungsverträge die auch einen Noteinsatz ohne Zusatzkosten beinhalten. Diese sind dann teurer. Da muss man die Leistungen/Bestandteile genau kennen. Schätzen würde ich 1000-2000€.
Eine Wärmepumpe kann auch bei einem Mehrfamilienhaus eine wirtschaftliche/sinnvolle Lösung sein. Mein Fachbetrieb hat schon mehrere erfolgreich, auch in Bestandsgebäuden, verbaut. Es muss aber ordentlich geplant und berechnet werden. Die Energiekosten blieben, für die Mieter, preisbereinigt, in der Regel unverändert.
Das jetzt hier im Forum abschließend zu klären, ist nicht möglich. Da muss, wenn man es genau wissen will, ein Gutachter beschäftigt werden.
Dass die Wärmepumpe allerdings eine derart niedrige Arbeitszahl hat, ist auf jeden Fall ungewöhnlich. Um diese aus ihren Angaben bestimmen zu können, benötigt man die Maßeinheit einer Wärmeeinheit. Entspricht diese einem kWh oder wie wird diese berechnet?
vielen Dank. Ich werde mit dem Punkt Wartungskosten und dem Punkt Stromvertrag auf den Vermieter zu gehen.
Ich denke unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit müsste man zumindest einen wärmestrom Tarif abschließen, da dieser 14 Cent günstiger ist als der Grundversorger. Ein separater Zähler müsste ja vorliegen
das hätte schon einen großen Hebel für die Kosten
Die gesamte verbrauchte Wärmemenge betrug 31.505,89 kWh
diese wurde durch 13500 kWh Strom und 16660 kWh Gas erzeugt
der Preis einer Einheit Wärme betrug 32 Cent 2023.
Läuft die Wärmepumpe im Notbetrieb ? Dass hier nur der Heizstab anspringt ?
Das weiß ich nicht. Im ersten Jahr im Winter hat die Wärmepumpe mal sehr geraucht und war laut, bzw war glaub mal eingefroren
gibt es eigentlich eine App/Möglichkeit wo man den Verbrauch/ Effizienz Monitoren kann? Zb ob das nur am Anfang ein sehr hoher Verbrauch war und es sich eingependelt hat?
Hast du denn Zugang zur App ?
Laut Beschreibung handelt es sich um eine Hybridanlage Gas/Elektro. Diese haben keinen Heizstab. Um das genau beurteilen zu können, benötigt man den Typ und das Schema der Anlage....
Der Fachbetrieb hat in der Regel die Möglichkeit die Anlage zu monitoren. Es sei denn man hat für die Anlage keinen Internet Anschluss eingerichtet. Dem einzelnen Mieter wird man in der Regel keinen Zugriff geben.