Wir besitzen seit 2 Wochen eine Hybridanlage Vitocal 250AH in Kombination mit einer Gasheizung Vitodens 222. Die beiden Anlagen sollen mit bestmöglicher Effizienz, auch ökonomisch, betrieben werden, d. h. die Wärmepumpe nur dann laufen, wenn es kostengünstiger ist. Der Betrieb ist auf Alternativ eingestellt.
Die Abschaltung der WP bei ungünstiger Witterung, also höheren Vorlauftemperaturen, also größer als 45°C, funktioniert auch. Sind die Vorlauftemperatur und die Aussentemperatur in einem Bereich, der ökonomisch ist (Testfall Verhältnis 3), so schaltet die Wärmepumpe an und die Gasheizung aus. Dieses scheint aber kein stabiler Zustand zu sein, da nach der Hochlaufphase des Verdichters eine Effizienz von kleiner 3 aus dem Energiecockpit ersichtlich ist und die Wärmepumpe wieder abschaltet.
Danach dauert es eine Zeitlang, bis wieder eine neuer Versuch gestartet wird: Anschalten der WP, Hochfahren des Verdichters, Unterschreitung von 3 im Energiegewinn und erneutes Abschalten der WP.
Der Versuch wurde dann nach einigen Versuchen abgebrochen, indem der Faktor auf 7 hochgesetzt wurde (permanenter Betrieb der Gasheizung).
Meine Frage: Wie erfolgt genau die Regelung "ökonomisch"? Ist dazu die COP Kurve der WP, also Energiegewinn als Funktion des nötigenTemperaturhubes (Differenz zwischen anzustrebender Vorlauftemperatur aus Heizkennlinie und Aussentemperatur) hinterlegt oder erfolgt das Ein- und Ausschalten über die aktuellen Messwerte des Energiegewinnes? Meiner Ansicht nach ist ein stabiler Betrieb nur möglich wenn die COP Kurve der WP hinterlegt ist und darauf mit einer gewissen Hysterese geregelt wird.
Danke für eine rasche Antwort.
Hallo BJ,
setz dich bitte einmal mit deinem Fachbetrieb in Verbindung. Dieser soll über unseren Technischen Dienst anfordern, dass das aktuellste Update aufgespielt wird. Dafür muss die Freigabe über die ViCare-App und eine ausreichende Internetverbindung gegeben sein.
Viele Grüße
Flo
Hallo @BJ
welche Softwareversion ist auf eurer Anlage? Bei niedrigeren Versionen als V.2117 funktioniert der Ökonomische Betrieb nicht.
Ggf. würde ich euch mal das passende Service-Parameterhandbuch für die AH zukommen lassen,
falls ihr das nicht schon habt. Da ist auf über 200 Seiten alles sehr gut dokumentiert...
Gruß
Andreas
VM-Kunde
mit Bestand:
Vitocal 250-AH A13
Software-V. 2417
Vitodens 300-W
Um auf die Frage zur Effizienz zurück zu kommen, Gas ist momentan sehr preiswert, aus meiner Sicht hat es keinen Sinn die WP um/unterhalb -5 Grad mit bspw. COP2 überhaupt noch zu betreiben.
Bei uns jedenfalls geht die WP ab/bei leichtem Frost daher offline.
Ich habe sie vor ca. 3 Wochen bei ca. -4 Grad in Erstbetrieb genommen und hatte COP2.
Strompreis geteilt durch COP vs. Gaspreis . Verluste vom Kessel auch berücksichtigt.
(Ok, ich muss aber dazu sagen, es ist ein Altbau und ich fahre 55 Grad Heizwasser Vorlauf)
Aber das Grundprinzip ist einfach, Strompreis, COP, Gaspreis und Wirkungsgrad der Therme in einen Topf werfen und gut rechnen können...
Dazu noch gesparte Betriebsstunden der WP.
Einer Therme ist das Takten und die Betriebsstunden rel. egal.
Zusätzlich wäre es aus meiner Sicht auch wichtig zu erfahren, ob ein entsprechender „ökonomischer Bivalenzmodus“ für die Warmwasserbereitung in den Hybridsystemen überhaupt implementiert wurde bzw. für die nächsten SW-Releases irgendwann mal vorgesehen ist.
Nach meinen Beobachtungen funktioniert das System gerade bei niedrigen Außentemperaturen und dem damit sich ergebenden Temperaturhub für die Wärmepumpe zur DHW-Bereitung recht ineffizient. Meine Vermutung ist daher eher, der externe Wärmeerzeuger wird derzeitig lediglich über den Faktor Zeit/Wärmebedarf zugeschaltet. Tarife der Energieträger werden hier nicht berücksichtigt.
Daher die Frage, sind meine Beobachtungen/Vermutungen zutreffend bzw. wie kann man das Verhalten des Systems beeinflussen. Spielen in diesem Zusammenhang die an der HMI einstellbaren WW-Parameter 504.5 und 504.6 eine Rolle?
Vielen Dank
Gruß Bu-Na
Danke, ist in Arbeit, der Internetzugang ist freigeschaltet. Ich warte aktuell auf das Einspielen des neuesten Software durch Viessmann.
Hallo Flo,
Software wurde noch nicht aktualisiert; warte noch darauf.
Ich habe aber zwei andere Fragen:
Die Gasheizung und die WP sind über eine Viessmann hydraulische Weiche gekoppelt. Die WP lief im bivalenten Parallelbetrieb und ich habe Temperaturaufzeichnungen am Eingang vom Gaskessel in die hydraulische Weiche und am Eingang von der hydraulischen Weiche in die WP gemacht, da das Umschalten zwischen Gas und WP nicht richtig funktionierte.
Hier bin ich zu dem Schluss gekommen, dass bei kleinen Öffnungswinkeln des Mischers in der WP kein Wasser seitens der WP über die hydraulische Weiche fließt. Der Gaskessel heizt hoch, es bleibt aber eine zeitlang kalt am Eingang in die WP. Der Gaskessel schaltet dann bald wegen zu hoher Temperatur ab und offenbar nach Abschalten der Gaskesselumlaufpumpe tritt Heißwasser in die WP ein. Die Umlaufpumpe des Gaskessels dürfte so etwa 600l/h haben, was in der 7x7cm Weiche eine Fließgeschwindigkeit des Wassers von 3cm/s bedeutet.
Kann es sein, dass dieser Gegenstrom den Durchfluss von Wasser seitens der WP durch die hydraulische Weiche verhindert, da dieser Kreislauf keine aktive Pumpe hat und nur durch den Druckunterschied in den Leitungen/am Mischerventil getrieben wird, der sehr klein sein dürfte bei geringer Öffnung des Mischers?
Der Betrieb ist aktuell auf alternativ umgestellt; da funktioniert der Wärmetransport vom Gaskessel über die hydraulische Weiche zur WP tadellos, da der Mischer jetzt wohl ganz umschaltet.
Dafür gibt es jetzt ein anderes Problem:
Die WP oszilliert sehr regelmäßig mit einer Periode von 45min, erkennbar an der Leistungsschwankung mit einem Faktor größer als 2 und der Temperatur im 75l Pufferspeicher zwischen WP und Heizkreis des Hauses. Dieses war im Parallelbetrieb nicht der Fall. Dazu habe ich keine Idee.
Danke für Deine Antwort
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