Während der Woche der Wärmepumpe haben Sie bundesweit die Möglichkeit, die innovative Wärmepumpentechnologie näher kennenzulernen. Mit über 50 Informationsveranstaltungen beteiligt sich Viessmann Climate Solutions an der Aktionswoche und lädt Sie herzlich ein – vor Ort oder online – dabei zu sein.
Mehr erfahren →Ihr betreibt eine Viessmann- Wärmepumpe und habt zusätzlich noch eine PV-Anlage auf dem Dach? Und jetzt wollt Ihr die beiden Geräte so kombinieren, dass die Wärmepumpe mit dem eigens erzeugten Solarstrom betrieben wird? Dann heißt das Zauberwort “Smart-Grid”. Doch was genau ist das und wie geht Ihr bei der Umsetzung vor? Das alles erfahrt Ihr hier im neuen Artikel.
Mit der Smart-Grid-Funktion könnt Ihr eine aktuelle Viessmann-Wärmepumpe (WP) von einer PV-Anlage anfordern lassen, sobald ausreichend Solarertrag vorhanden ist. Nötig ist hierzu eigentlich nur eine Vitotronic 200 Regelung vom Typ WO1C. Über den dort integrierten Schaltkontakt 216 lässt sich die Verbindung herstellen, worüber ein Wechselrichter schließlich die WP anfordert. Und ab hier wird es jetzt technisch.
Ihr aktiviert Smart-Grid, indem Ihr von einem externen Gerät (bspw. Wechselrichter) die Phase der Regelung X3.1 auf den schon erwähnten Kontakt 216.1 schaltet. Nun lassen sich innerhalb der Codierebene 1 (“Parametergruppe Smart-Grid”) unterschiedliche regelungstechnische Szenarien definieren. Um in diese Ebene zu gelangen, geht ihr wie folgt vor: haltet die “OK” und die “Menütaste” für vier Sekunden gleichzeitig gedrückt. Dann wählt Ihr die Codierebene 1 und anschließend die Parametergruppe Smart-Grid an. Bitte behaltet dabei aber immer im Sinn, dass alle Änderungen innerhalb der Codierebene bei fehlerhafter oder fahrlässiger Konfiguration zu einem fehlerhaften Betrieb der gesamten Anlage führen können. Wenn Ihr Euch bei irgendetwas unsicher seid, zieht besser einen Fachbetrieb hinzu. Auf Nummer sicher geht Ihr außerdem, wenn Ihr Arbeiten an spannungsführenden Teilen nur durch elektrotechnisch geschultes Fachpersonal ausführen lasst.
Innerhalb der Parametergruppe “Smart Grid” könnt Ihr nun Euer eigenes Anforderungsprofil anpassen. Zunächst muss der Parameter 7E80 (Freigabe Smart Grid) auf 4 gestellt und damit aktiviert werden. Anschließend lässt sich definieren, was genau erfolgen soll, wenn per “Smart-Grid” anfordert wird:
- eine Sollwertanhebung für die Trinkwassererwärmung (Parameter 7E91),
- eine Sollwertanhebung für die Beheizung des Pufferspeichers (Parameter 7E92),
- die Sollwertanhebung für Raumbeheizung (Parameter 7E93) oder
- eine Sollwertabsenkung für die Raumkühlung (Parameter 7E95).
Geht Ihr nach dieser Beschreibung vor, dann könnt Ihr PV und Wärmepumpe von nun an effizient und nachhaltig kombinieren. Noch Fragen offen? Stellt Sie den Experten hier in der Community.
OK, bei der SmartGrid-Funktion ist es so, dass diese "nur" für eine Sollwertanhebung in den entsprechend eingestellten Bereichen sorgt. Entsprechend wird moduliert wie im normalen Betrieb. Die maximale elektrische Leistungsaufnahme liegt bei der Anlage bei ca. 2,1kW.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider, wir wollen eine PV-Anlage installieren und gerne unser Wärmepumpe miteinbinden.
Es ist eine Vitocal 300-A (7440159101303107) mit einer Vitronic 200, Typ WO1B. Die Smart-Grid Funktion steht aber erst ab Typ WO1C zur Verfügung oder? Wie kann ich die Einbindung dennoch vornehmen? Brauche ich ein EA1-Modul?
Danke für kurze Rückinfo.
Edmund Kraus
Hallo Edefix,
bei deiner Anlage kannst du eine Betriebsartenumschaltung vornehmen und so die Warmwasserbereitung auf den 2. Sollwert umschalten. Wichtig ist dabei, dass die Temperatur auch erreichbar ist. Die Umschaltung kann über den Kontakt X3.12 und X3.13 vorgenommen werden. Die Erklärung der für die Einstellung der notwendigen Parameter findest du auf Seite 73 - 76.
Viele Grüße
Flo
Hallo,
ich nutze Smart-Grid zur Eigenstromnutzung in Verbindung mit einer Vitocaldens 222-F Hybridanlage. Wenn Smart-Grid aktiv ist (Verbindung von X3.1 an 216 Kontakt 2(D)) wird der Sollwert für das Warmwasser von 50° auf 55° erhöht. Wurden die 55° erreicht, geht der Sollwert allerdings wieder auf 50° (lt. Anlagenübersicht) zurück, obwohl Smart-Grid noch aktiv ist. Nach einer gewissen Zeit wird der Sollwert dann manchmal wieder erhöht. Dieses Verhalten ist für mich nicht erklärbar und nicht gewünscht, weil an sonnigen Tagen über viele Stunden viel Eigenstrom zur Verfügung steht. Für eine Erklärung für das Umschalten von Smart-Grid-WW-Temperatur auf Normaltemperatur beim WW wäre ich dankbar.
Hallo svenson65,
bleibt in der Zeit der Kontakt die gesamte Zeit geschlossen?
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ja, der Kontakt bleibt die gesamte Zeit über geschlossen. Über ein Relais wird der Kontakt X3.1 mit dem Kontakt von 216 verbunden.
Wurde der erhöhte Sollwert wirklich erreicht? Wie wird er geregelt auf "oben" oder "normal"? Wenn der Sollwert nicht erreicht wird, dann wird Smart Grid bei Abbruch für eine Sperrzeit unterdrückt.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
die 55° wurden erreicht, allerdings schaltet die Wärmepumpe bei 54° aus. Durch die Restwärme werden dann wahrscheinlich noch die 55° erreicht.
Es macht daher Sinn beide Kontakte mit X3.1 zu verbinden, sodass auf die maximale Temperatur erhöht wird.
In der Heizsaison würde ich allerdings gerne nur das WW auf die maximale Temperatur erhöhen, nicht aber den Pufferspeicher. Wie kann ich den Wert für die maximal erreichbare Temperatur für die WW-Erwärmung bekommen?
Viele Grüße
svenson65
Meinst du 54°C/55°C Warmwasser? Wie hoch ist denn die Sekundärvorlauftemperatur in dem Moment?
Viele Grüße
Flo
Ja, ich meine 54°C/55°C Warmwasser. Die Sekundärvorlauftemperatur liegt, glaube ich, bei 56°C. Das müsste ich noch einmal beim Erwärmen beobachten.
Rein theoretisch müsste sie höher sein. Ich gehe davon aus, dass sich die Wärmepumpe abschaltet, weil die maximale Vorlauftemperatur erreicht wurde. Weil die Warmwasser-Soll-Temperatur noch nicht erreicht wurde, entsteht daraufhin die Sperrzeit.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
die maximale Vorlauftemperatur scheint tatsächlich bereits bei einer WW-Temperatur von 52.5°C erreicht zu sein. Ich habe den Screenshot der Anlagenübersicht kurz vor dem Abschalten der Wärmepumpe hochgeladen. Ist es normal, dass die Vorlauftemperatur so hoch ist, bei einer WW-Temperatur von 52.5°C?
Ich denke, das ist in Ordnung so. Die Auslauftemperatur Trinkwasser liegt in dem Beispiel ja auch bereits bei 56°C.
Viele Grüße
Flo
Mich wundert nur, dass bei meiner Anlage der Sensor für die gemeinsame Vorlauftemperatur permanent eine höhere Temperatur anzeigt (hier 60,4°C) als der Sensor für die Vorlauftemperatur im Sekundärkreislauf (hier 59,0°C), obwohl der Brenner ausgeschaltet ist.
Viele Grüße
svenson65
Eventuell weicht der Sensor ab oder aufgrund der Nacherwärmung und Position des Sensors ist dieser höher.
Viele Grüße
Flo
Ok, vielen dank erste einmal für die Informationen. Dann gehe ich davon aus, dass die Sensoren soweit in Ordnung sind.
Viele Grüße
svenson65
Hallo!
Wir haben in unserem neuen Eigenheim (KFW40) ein Viessmann Paket, bestehend aus Vitocal 222-S, Vitovent 300-F, Vitocharge VX3, Vitovolt MH325 Module , Vitoconnect und Vitogate 200 KNX (zur Einbindung in unser KNX Smart-Home) erhalten. Die Geräte sind noch nicht angeschlossen. Elektriker installiert gerade die Hauptkomponenten im Verteilerschrank. Wunschziel ist wie hier aus dem Anfangsbeitrag die Kombination von WP und PV und zusätzlich des Stromspeichers zur Eigenstromnutzung. Beispiel Sommeranwendung: PV lädt Speicher, Speicher voll -> Überschuss an Haushaltsverbraucher -> Restüberschuss an WP für Active Cooling Funktion. Ich bin ein absoluter Neuling und Elektrik-Laie. Korrigiert mich bitte, wenn ich irgendwo falsch liege. Von unserem Systemlieferanten habe ich die Aussage bekommen das ich für die Umsetzung vom EVU einen Zweirichtungs-Zähler benötige der saldierend über alle 3 Phasen arbeitet und hinter diesem dann ein Energiezähler sein muss. Verbaut wurde da von unserem Eli der 3-phasige Viessmann EZ. Ich muss dazu auch sagen, das Er auf diesem Gebiet Eigenstromnutzung mit WP, PV und Speicher, auch Neuland betritt. Später ist von mir als Erweiterung noch die Gridbox zur Visualisierung geplant. Meine Frage ist nun, benötige ich noch weitere Bauteile? Ich habe von einem 2. Energiezähler gelesen, der zwischen PV/Speicher/Haushaltsverbrauchern und Wärmepumpe sein soll. Ist der nötig?
In den Anleitungen der Vitocal und der Vitocharge ist geschrieben, das diese jeweils per Modbus mit dem Energiezähler verbunden werden. Wie muss/wird da die Gridbox anschlußtechnisch mit integriert? Je mehr Beiträge ich lese umso mehr Fragezeichen tun sich auf. Ich hoffe Ihr könnt mir Klarheit und ein besseren Überblick verschaffen.
unsere PV hat eine Leistung von 5,85 kwp (ggf. spätere Erweiterung)
die Vitocharge, Typ 4.6A4
Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C09
Viele Grüße
Stephan
Hallo,
kann uns da Keiner weiterhelfen? ☹️
Hallo Stephan,
bitte entschuldige, dass du hier erst jetzt eine Antwort erhältst.
Den Energiezähler benötigst nicht unbedingt. Es kommt im Endeffekt darauf an, was du machen willst. Über die Gridbox kannst du in Verbindung mit der Vitoconnect die SmartGrid-Funktion der Wärmepumpe nutzen.
https://connectivity.viessmann.com/de-de/gridbox.html
Viele Grüße
Flo
Hallo zusammen,
mein Solarteur hat mir die Smart Grid Funktion an einem Kostal Plenticor plus vorbereitet. Es liegt jetzt ein 3 adriges Kabel (Erdung, schwarz und blau) an der Vitocal 200 A. Wie muss ich nun die Kabel an der Vitocal an dem Kontakt 216 richtig anschließen (Evtl mit Bild)
Danke
Gruß
Lufti
Hallo Lufti,
auf Seite 40 der Serviceanleitung ist zu sehen, wie es angeschlossen werden muss.
Ob die direkte Funktion bei deiner Anlage möglich ist, kannst du sehen, indem du den Parameter 7E80 auf 4 stellen kannst.
Viele Grüße
Flo
@Flo_Schneider
Hallo Flo,
Danke für die Info. Aber mir geht es nur darum welches Kabel an welche Klemme kommt lt. Handbuch werden die Punkte 1 und 4 an der Lüsterklemme belegt aber welcher Leiter kommt auf welche Position?
L auf 1
N auf 4
Gelb/grün nicht benötigt
Richtig?
Danke Gruß
Lufti
Hallo Lufti,
Hast du dir die Anleitung durchgelesen??
Der SG- Ready Kontakt des WR muss an der WP die Kontakte X3.1 mit 216.4 verbinden um die Funktion zu aktivieren.
Mit großer Wahrscheinlichkeit hat dein Elektriker schwarz und blau am WR angeschlossen.
Zur Sicherheit: öffne den WR und verifiziere das!!
Welche Farbe du dann an X3.1 anschließt ist eigentlich egal. Ich würde schwarz verwenden.
Schöner wäre ein 5 adriges Kabel gewesen, dann hätte man schwarz und braun verwenden können.
VG Michael
Hi Flo,
2 Fragen dazu.
Wir haben eine Vitocaldens 222-F HAWB 222.A29 mit einer Vitotronic 200 in Verbindung mit einem Sungrow SH10RT Wechselrichter, der SG-Ready ist und einen 2-poligen Do-Anschluss (Relais) hat. Bei unsere WP wurde zusätzlich ein weiterer Energiemengenzähler von Viessmann (Saia PCD ALE3D5F )mitgeliefert.
Meine Fragen:
1. Muss ich zwingenden den Energiemengenzähler von Viessmann nutzen, oder kann die WP auch an der SG-Ready Schnittstelle der PV betreiben?
2. Kann ich die WP direkt, d.h. ohne Schütz an die SG-Ready Schnittstelle der PV-Anlage anschließen, da ich keine Lasten direkt schalte, sondern nur die WP steuere (siehe auch Auszug aus der Bedienungsanleitung des Wechselrichters)?
LG und Danke
Etienne
Hallo EtiYeti,
es gibt zwei Funktionen die zur PV-Eigenverbrauchsfunktion verwendet werden können. Zum Einen die Smart-Grid-Funktion und zum Anderen die PV-Funktion über den 3-phasigen Energiezähler. Beide zusammen können nicht genutzt werden. Hier musst du dich für eins entscheiden.
Bei der Smart-Grid-Funktion müssen die Kontakte potentialfrei geschaltet werden.
Viele Grüße
Flo