Hallo Liebe Community,
bei unserem ca. 1,5 Jahre alten Warmwassertank (Vitocell 100-W) wurde eine Opferanode verwendet. Diese wurde vom Fachbetrieb erst vor ca. 2 Monaten fälschlicherweise an eine Stromquelle für Fremdstromanoden angeschlossen. Das hatte zur Folge, dass einige Tage lang eine Elektrolyse stattgefunden hat und im Speicher Kohlensäure entstanden ist. Als dies bemerkt wurde, wurde die Stromquelle sofort getrennt.
Jetzt vor ein paar Tagen wurde durch meinen Fachbetrieb nun die Opferanode entfernt und die richtige Fremdstromanode eingebaut. Die Opferanode sieht nach nur 1,5 Jahren schon ziemlich abgenutzt aus (siehe Bild), aber ich habe keinen Vergleich und auch der Handwerker wusste nicht, wie diese nach der Zeit hätte aussehen müssen. Zudem habe ich während des Umbau einige etwa 2 bis 3 mm große Rost-Punkte an der Innenwand des Warmwasserspeichers festgestellt (sieh Bild). Weiterhin hat sich am Boden eine etwa 2 cm hohe schicht aus einem weißen bis hellgrünen Substrat gebildet. Da in unserem System auch eine Wasserenthärtung verbaut wurde die bereits vor dem Einbau des Warmwasserspeichers in Betrieb genommen wurde, glaube ich eher nicht, dass es sich dabei um Kalk handelt (Härtegrad ist auf 5 °dH eingestellt).
Leider konnte ich keine besseren Bilder machen, da die Linse immer schnell beschlagen war und nicht richtig fokussiert wurde.
Meine Frage wäre nun, ob mein System durch den fälschlichen Anschluss schaden genommen hat bzw. die Alterung vorübergehend beschleunigt wurde, oder ob die Abnutzungserscheinungen dem alter von 1,5 Jahren entsprechen. Wie sieht z.B. eine Opferanode nach dieser Zeit aus und kann es sein, dass es schon Rost gibt?
Viele Grüße
Jan
Tja, wie ein Abnutzungsgrad auszusehen hat, hängt vor allem von der jeweiligen Wasserqualität und natürlich der Beschaffenheit des Speichers ab. Von daher ist es schwer einschätzbar. Hier in Dresden und Radebeul ist das Wasser recht weich, die Opferanoden halten sehr lange. Ich denke mal, in deinem Fall wurde der Prozess durch den Stromanschluss beschleunigt.
Die Rostpunkte würde ich jetzt so erstmal nicht überbewerten, das könnte auch Flugrost sein. Sprich, eisenhaltige Schwebstoffe haben sich an der Speicherhülle festgesetzt. Die Kohlensäure kann hier eine Rolle gespielt haben.
Ich denke aber nicht, dass es weitere Schäden geben wird.
Die Ablagerungen sind Krümlig oder eher fest haftend ? Bei ersterem werden dass die Rückstände der Opferanode in Verbindung mit den Salzen der Enthärtungsanlage sein.
Alles reinigen und in einem Jahr nochmal schauen. Wäre jetzt mein Vorschlag.
Hallo Franky,
danke für deine Antwort.
Da bei der erwähnten Elektrolyse die Anode definitiv schneller abgebaut wurde, hat der Fachbetrieb auf seine Kosten die passende Fremdstrom-Anode eingebaut. Damit bin ich erstmal auch zufrieden, weil jetzt die Funktion des Korrosionsschutzes wieder gegeben sein sollte. Aber die Rost-Punkte machen mir doch sorgen. Auf den Bildern ist nur ein Teil davon zu sehen. Im oberen Bereich des Speichers waren diese Rundum verteilt zu sehen, weiter unten jedoch nicht. Aber eigentlich ist dieser doch innen emailliert und man sollte da überhaupt-nichts sehen, oder?
Die Ablagerungen sind nicht fest haftend. Sie sind eher krümelig bis pulverig und scheinen sich abgesetzt zu haben. Das Wasser war ansonsten klar. Die Salze sollten aber doch auch komplett wasserlöslich sein, oder meinst du, dass ein weiteres Produkt in Verbindung mit den Salzen und dem Magnesium der Anode ensteht bzw. entstanden ist?
Das Wasser haben wir bereits im Wasserwerk untersuchen lassen, nachdem dieser Vorfall mit der Bestromung der Anode stattgefunden hat, da ja auch andere Stoffe entstehen können, die ggf. gesundheitsschädlich sein könnten. Die Proben die wir eingeschickt haben waren jedoch alle unbedenklich und nicht auffällig.
Wie wäre eine solche Reinigung denn zu machen? Das müsste doch auf jeden Fall ein Fachbetrieb durchführen, oder kann man das als Laie auch?
Viele Grüße
Jan
Die Reinigung kann mit einem Nasssauger auch selber durchgeführt werden. Nach absaugen nochmal spülen.
Und ja,ich meinte tatsächlich Verbindungen der Salze mit Elementen der Opferanoden. Hier vorrangig Magnesium,was als sehr kontaktfreudig gilt und nicht wasserlöslich ist.
Und auch,wenn der Speicher emailliert ist,heisst das nicht,dass die Emailschicht lückenlos ist. Emaille ist nunmal Glas und ist sehr spröde. Da reicht schon ein etwas derberes Aufsetzen,dass die Emaille Haarrissen entwickelt . Zusätzlich sind die Ausdehnungseigenschaften unterschiedlich im Normalfall machen die nix aus,da ja die Opferanoden bzw. die Fremdstromanode eine Korrosion verhindern. Ich würde mal denken,dass die Roststellen entstanden sind,als die Opferanoden unter Strom stand. Es dürfte sich jetzt mit der Fremdstromanode nicht weiter entwickeln.
Aber Kontrolle ist bekanntlich besser,daher die Anregung,in einem Jahr nochmal nachzuschauen.
Hallo Franky,
mein Installateur hat ein riesen Aufriss darum gemacht, dass der Warmwasserspeicher geöffnet werden muss. Er meinte, dass man nie weiß, ob die Dichtungen wieder ordentlich sitzen und so.
Und bezüglich des Rosts, würde es dann ja in jedem Fall bedeuten, dass durch das verfehlen des Fachbetriebs die Alterung beschleunigt wurde. Ausser die Roststellen kämen bei jedem Speicher diesen Alters und gleicher Wasserhärte vor. Das ist ja auch die Information die ich erhofft habe, hier zu bekommen. Vielleicht hat schon jemand Erfahrungswerte mit dem inneren Zustand von 1,5 Jahre alten Speichern.
Mir geht es grundsätzlich auch um die Haftung für die Anlage. Wenn sie schneller altert, weil mein Installateur Fehler gemacht hat, will ich dafür nicht bezahlen. Ich habe leider einen sehr teuren Installateur erwischt und das ist nicht die einzige Sache, die nicht gut gelaufen ist. Bei der Fehleranalyse habe ich mich in verschiedenen Bereichen selbst informieren müssen und verstehe oft mehr von den Sachen als mein Installateur.
Viele Grüße
Jan
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