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Energieverbrauch Vitocal 300-A - Einstellungsoptimierung und Unterstützungsbedarf beim Auslesen der Energiebilanz, unzählige Starts des Verdichters

Liebes Viessmann-Team,

 

wir leben bereits seit Herbst 2019 in unserem Einfamilienhaus mit rd. 140m² und sind bis heute nicht vollends durch unsere Heizungsanlage durchgestiegen.

 

Wir haben die Vitocal 300A als Außengerät, steuern diese über eine Vitotronic 200 W01C, heizen damit das Wasser in einem 300-l-Evenes-Pufferspeicher (EV-WP-TWS-1W 300), haben einen Überlauf-Puffer Vitocell 100-W mit 46 l, und eine Lüftungsanlage Vitovent 300-W mit Enthalpiewärmetauscher. Zudem haben wir eine 9,9 kWP PV-Anlage mit 10 kW Batteriespeicher, was beim Einbau der Heizung offenbar Argument genug war, uns keine  zusätzliche Solaranlage für die Warmwasserbereitung zu empfehlen. 

 

Bereits von Beginn an werden wir der übermäßigen Energie der Anlage kaum Herr und hatten von vornherein sehr hohe Temperaturen im Haus. Wir vermuten, dass die Anlage für unser Haus hoffnungslos überdimensioniert ist und haben dies durch die Blume auch schon vom Heizungsbauer gehört. 

 

Es wurden bereits mehrere hydraulische Abgleiche durchgeführt und wir haben auch probiert, Neigung und Niveau der Heizkurve so weit wie möglich zu dimmen, was uns aber allein bei voll aufgedrehtem Regler im Badezimmer kaum aushaltbare Temperaturen um die 28° C beschert hat, während die Energie in den übrigen Räumen nicht mehr ausgereicht hat. 

 

Inzwischen haben wir uns auf eine Neigung von 0,3 und ein Niveau von  -2,0 der Heizkurve geeinigt.

 

Was uns auch sehr beunruhigt ist, dass die Betriebsstunden des Verdichters aktuell bei 4.029 h liegen, die Starts bei 16.985 (!) (Freunde mit ähnlichen Anlagen- und Hausparametern kommen nicht im Ansatz auf die Zahl an Starts).

Trotz umfänglicher Bemühungen konnten wir auch in Zusammenarbeit mit unserem Heizungsbauer die unzähligen Starts nicht wesentlich reduzieren und fragen uns, wie lange der Verdichter das so durchhält. Wohl ein weiterer Indikator, dass die Heizung aufgrund sehr hoher Grundleistung oft direkt wieder abgestellt wird und zahlreiche Starts provoziert werden. 

 

Fragen:

- gibt es sinnvolle und mögliche Optionen, die Leistung der Anlage zu drosseln?

- seht auch ihr hier eine Überdurchschnittlichkeit an Starts und wie könnte man diese ggf. noch reduzieren? (ich meine der Heizungsbauer hätte in Abstimmung mit der Viessmann-Handwerker-Hotline bereits irgendwelche Sperrzeiten für Neustarts verlängert?!)

- müssen wir mit einem frühzeitigen Ableben unseres Verdichters rechnen, wenn sich keine weiteren Optimierungsmöglichkeiten bieten?

- hieße das dann zeitgleich Tod und Austauschbedarf der gesamten Außenanlage der Vitocal?

 

Weil wir einen jährlichen Energiebedarf von rund 8.000 kWh (!) insgesamt für unser -mit zwei Personen bewohntes- 140m²-Haus haben, sind wir (jetzt erst recht vor dem Hintergrund der Energiekrise) auf der Suche nach Ansatz- und Lösungsmöglichkeiten zur Optimierung, wo die Heizung etwa 95% unseres gesamten Energieverbrauchs provoziert. 

 

Über Service/Diagnose/Energiebilanz/Energiebilanz Heizen (bzw. WW) haben wir versucht, die Verbrauchswerte zu analysieren. Lt. Aussage des Heizungsbauers werden hier (getrennt nach Heizung/WW) verbrauchte kWh ausgewiesen.

 

In der unterlegten Zeile stehen:

Kalenderwoche/Jahr, Verbrauchswerte in kWh hinter einem Blitz (lt. Heizungsbauer das Symbol für den Heizstab), Verbrauchswerte in kWh hinter dem Heizköper-, bzw. Wasserhahn-Symbol.

 

Ich habe sämtliche Werte für ein Jahr addiert und komme auf einen Jahresverbrauch bei der Heizung von rd. 500 kWh für den Heizstab und etwa 2.000 kWh für die Heizung selbst.

 

Beim Wasser beläuft sich der kumulierte Energieverbrauch des Heizstabs auf etwa 1.500 kWh und für die "gewöhnliche" W-Wasseraufbereitung auf ca. 3.500 kWh/12 Monate.

 

Fragen: 

- wir haben den Heizstab sowohl bei der Heizung (Heizen mit Elektro  - aus), als auch beim Warmwasser (WW mit Elektro  - aus) schon vor dem beschriebenen "Ablesezeitraum" zusammen mit dem Heizungsbauer deaktiviert, weil seiner Einschätzung nach die Heizung (mit Ausnahmen von starken Frostperioden) offenbar genügend Power generiert, um Heiz- und Warmwasserbetrieb zu stemmen. Wie kann es sein, dass dennoch Verbrauchswerte durch den Heizstab entstehen?

- lässt sich dieser weitere Heizstabverbrauch irgendwie (sinnvoll) deaktivieren?

- Die Warmwasserbereitung verschlingt offensichtlich 2/3 der Heizenergie. Außer der wöchentlichen "Legionellen-Aufheizung" auf 60°C (läuft lt. Heizungsbauer offenbar automatisch?!) haben wir eine Soll-Temperatur von 50°C eingestellt und die Zirkulationszeiten deutlich reduziert. Ist es aus Hygienegründen ratsam, die Soll-Temperatur noch weiter zu reduzieren oder ggf. nur zeitweise WW zu erzeugen, wenn dieses zum Duschen üblicherweise nur morgens benötigt wird?

- Gibt es hier allgemeingültige Temperaturempfehlungen?

- Wo kann ich sehen, ob/wann/wie oft die "Legionellen-Aufheizung" startet?

- würde uns die evtl. Nachrüstung einer Solaranlage zur WW-Unterstützung hier merkantiles Einsparpotenzial bieten?

 

Ich hoffe, dass ihr meine zahlreichen Fragen freundlicherweise beantworten könnt. Unser Heizungsbauer scheint nämlich mit den ein oder anderen Themen gelegentlich überfordert zu sein, zumindest werden die Aussagen oft schwammig.

 

Gibt es ggf. auch die Möglichkeit, direkt einen Viessmann-Profi zu kontaktieren, ohne den Weg über das Forum zu gehen und die Anlagenkomposition und Anlagenkonfiguration zu besprechen?

 

Ganz herzlichen Dank für eure kostbare Unterstützung bereits vorab und viele Grüße...

 

3 ANTWORTEN 3

Hallo Speedy,

 

>> Die Warmwasserbereitung verschlingt offensichtlich 2/3 der Heizenergie.

Normal sind 10-20% WW Anteil

Das hört sich nach einem defektem Umschaltventil an. In dem Fall wird ständig das unter schlechtem COP (2-3) erzeugte WW wieder vom den Heizkreislauf verwendet., obwohl der COP für Heizen in Richtung 4 möglich wäre.

 

Hast du ein Vitoconnect?

Wenn nein, bestell dir ein Optolink Kabel bei ebay (40€).

Damit kann man ab Herbst mal ein paar Tage das Betriebsverhalten aufzeichnen und grafisch darstellen, dann sollte man schnell ein paar Ansatzpunkte zur Verbesserung sehen.

 

Wenn du das Kabel hast und wieder geheizt wird melde dich wieder.

 

VG 

Hallo qwert089,

 

danke zunächst für deine Rückmeldung. Da muss ich mir erstmal die Fachkürzel zu Gemüte führen.

Die Vitoconnect habe ich schon seit einiger Zeit installiert, versuche allerdings dieses Jahr aus bekannten Gründen so lange wie möglich nur mit dem Warmwasserbetrieb zurecht zu kommen. Insofern wird sich die Auswertung wohl noch etwas hinziehen. Allerdings scheinen mir die Optionen zur Auswertung mit der App hier auch einigermaßen begrenzt. Woraus würdest du denn  deine weiteren Schlüsse ziehen, mit welchen Infos kann ich dich versorgen?

Gibt es denn auch seitens der Viessmann-Experten die Möglichkeit, mir ein paar Tipps und Hinweise zu meinen Ausführungen zu geben?

 

Danke für eure Unterstützung und viele Grüße…

Hallo Speedy_Gonzales, 

 

um zu prüfen, ob das eventuell vorhandene 3-Wege-Umschaltventil defekt ist, kannst du einmal prüfen, wie lange es dauert, bis der Warmwasserspeicher 5 - 10K Temperaturverlust erreicht. Dabei sollte die Zirkulationspumpe nicht laufen und kein Warmwasser gezapft werden. Im Idealfall hast du auch ein eventuell vorhandenes Absperrventil an den Leitungen zugedreht, damit hierbei eine Schwerkraftzirkulation im Warmwasserbereich den Test nicht durcheinander bringt. 

 

Ansonsten ist ein Energiebedarf von 8000kWh deutlich zu hoch für 140m² in einem Neubau aus 2019.

 

Viele Grüße
Flo

Top-Lösungsautoren