Liebes Viessmann-Team,
wir haben eine Eisspeicheranlage, 17kw mit Wärmepumpe Vitocal 300 und Wärmepumpensteuerung Vitotronic 200 (zu Details s. frühere Posts von mir).
Momentane Außentemperaturen -3° und darunter. Die Temperatur im Eisspeicher liegt bei ca. 4,5°C, die Temperatur im Absorberkreis bei ca. -5°C. Gestern morgen fiel mir erstmals auf, dass die Temperatur im Haus nicht mehr erreicht wurde. Grund war, dass die Wärmepumpe stets vor Ende des Aufheizens automatisch abgeschaltet wurde, weil die voreingestellte "minimale Primäreintrittstemperatur" von -8°C unterschritten wurde; diese sinkt im Laufe des Aufheizvorgangs von anfänglichen niedrigen Minusgraden immer weiter bis auf 8°C ab. Oft ging der Verdichter auch gar nicht an, weil die Eintrittstemperatur "unterhalb der Einsatzgrenzen" lag (wobei diese Temperatur noch höher war als -8°C - wohl aufgrund einer eingestellten Hysterese?). Außerdem sprang die elektrische Zusatzheizung nur sehr stark verzögert - erst nach Stunden - an und ging schnell wieder aus.
Aufgrund eines im Forum veröffentlichten Beitrags eines anderen Hausbesitzers, der exakt dasselbe Problem hatte (wobei der Beitrag am Ende keine "Lösung" mehr enthielt), habe ich die Einschaltverzögerung für die elektr. Zusatzheizung (Parameter 7905) auf Null gestellt und außerdem Parameter 730E (Einschaltschwelle für die Zusatzheizung mit einem einstellbaren Integralwert) schrittweise (erst auf 50, später auf 10) reduziert. Dies hat die Situation verbessert, die Zusatzheizung reagiert spontaner und der Verdichter konnte dadurch gefühlt auch länger arbeiten. Es bleiben aber Probleme:
(1) Heute Morgen konnte ich beobachten, dass der Verdichter und die Zusatzheizung (auf Stufe 3) eine Zeitlang parallel liefen. Erst beide zusammen schafften es, die Anlage knapp unter den aufgrund der Heizkurze erforderlichen Vorlauf (35°C) zu bringen. Die Zusatzheizung ging dann wegen Unterschreitung des Integralwerts sogar wieder auf Stufe 1 zurück. Kurze Zeit später stieg aber die Wärmepumpe wegen Unterschreitung der - 8° Grenze wieder aus, ohne dass die Zusatzheizung wieder hochschaltete. Die Steuerung der Zusatzheizung richtet sich offenbar allein nach dem "Integral", berücksichtigt aber diesen Ausfall der Wärmepumpe nicht. Dadurch entstehen zeitlichen "Lücken" in der Beheizung.
(2) Selbst bei einem Wert von 10 (Parameter 730E) verharrte das Integral unter dem die Zusatzheizung auslösenden Wert von 100 (im konkreten Fall 83), obwohl die Wärmepumpe es auch in diesem Zeitraum nicht schaffte, mehr als ca. 30° Vorlauf zu erzeugen. Erst nachdem der Verdichter nach 1 Stunde Laufzeit wieder aus dem o.g. Grund zweimal hintereinander ausgestiegen war, ging dann Stufe 1 an, wurde aber nach zwei Minuten mit der Meldung "Netzschutz" wieder vom Verdichter abgelöst, der es aber nach wie vor nicht alleine schafft, die Vorlauftemperatur auf den gewünschten Wert zu heben. Neben der zeitlichen entsteht offenbar wegen der Einschaltschwelle auch eine Temperatur"lücke". Dadurch bleibt die Vorlauftemperatur dauerhaft deutlich unter dem Sollwert. Das Problem ist m.E. auch, dass die Berechnung der Einschaltschwelle (Parameter 730E) bei jedem einzelnen Aufheizvorgang immer wieder neu zu laufen anfängt, obwohl es bei uns ja schon seit Tagen zu kalt im Haus ist, also klar sein müsste, das die Wärmepumpe sofort Unterstützung benötigt. Ebensowenig ist mir klar, wieso bei einem eingestellten Wert von nur 10 (730E) und einer Temperaturdifferenz (im Sekundärkreis, d.h. eigentlichen Heizkreis) von 5K und mehr die Zusatzheizung nach wie vor nicht bereits nach kurzer Zeit ausgelöst wird.
Lassen sich die Einstellungen zur Steuerung der elektrischen Zusatzheizung irgendwie optimieren? Ich habe bislang den Verdacht, dass die Programmierung der Vitotronic in den o.g. Punkten - vorsichtig ausgedrückt - verbesserungsfähig ist: Die Zusatzheizung sollte m.E. bereits dann automatisch angehen, wenn die Wärmepumpe wegen Erreichens der minimalen Soleeintrittstemperatur aussteigt. Die Einschaltschwelle (730E) blockiert außerdem aus den o.g. Gründen das Zuschalten des Durchlauferhitzers selbst beim Minimalwert von 10 immer noch unnötig, zumal der in der Vitotronic programmierte "Auslöser" (730E) offenbar die seit Tagen anhaltende Unterschreitung der Temperaturen im Haus nicht mit berücksichtigt.
Ein weiteres Thema ist die - von Viessmann vor ca. 2 Jahren - veranlasste Heraufsetzung der primären Sole-Eintrittstemperatur von -10° auf -8°C. Es dauert ziemlich lange, bis diese Temperatur sich bei eingeschaltetem Verdichter um 1K verringert, so dass die Anlage mit der alten Einstellung sicherlich deutlich besser laufen würde. Lt. damaliger Aussage von Viessmann war es allerdings bei einigen Eisspeicheranlagen bei der Einstellung von -10°C aber zu Problemen (Einfrieren von Komponenten) gekommen. Gibt es neuere Erkenntnisse? -9° könnten schon etwas helfen.
Oder (und?) könnte es sich am Ende doch um ein anlagenspezifisches Problem (Defekt) handeln? Mein Heizungsbauer tippte spontan allerdings eher auf ein Thema der Steuerung. Er steht mit Viessmann im Kontakt. Da ein Steuerungsproblem aber sicherlich von generellem Interesse ist, poste ich das Thema parallel hier.
Beste Grüße
Wolfgang
Ein Nachtrag zum eigenen Beitrag:
Als Work-around habe ich heute Abend die Heizkurve per Anhebung des Niveaus (von bisher +2 auf +8) so hochgestellt, dass der Soll-Vorlauf ab 0° Außentemperatur 40°C beträgt, das derzeit (Standardeinstellung bei unserer Anlage) so vorgegebene Maximum. Die Idee war, der Anlage vorzugaukeln, es werde mehr Heizenergie benötigt, und dadurch die elektr. Zusatzheizung früher auszulösen. Das hat tatsächlich erst einmal funktioniert: Wärmepumpe und Zusatzheizung (Stufe 3) liefen einträchtig 45 Min. nebeneinander und brachten den Heizungsvorlauf auf ca. 35,5°C hoch. Dies ist der Wert, der dem Soll-Vorlauf bei "normaler" Einstellung der Heizkurve entspricht - weiterhin wie bisher ca. 5K unter dem eingestellten Sollwert. Erst dann stieg die Wärmepumpe wegen Unterschreitung der -8°-Grenze aus, also erst viel später als sonst, denn sie hatte ja frühzeitige Unterstützung durch den Heizstab.
Dies verdeutlicht, dass es sich wohl nicht um einen Hardware-Defekt handeln kann. Die Anlage schafft durchaus die angeforderten Vorlauftemperaturen von ca. 35° bei eigentlich korrekter Einstellung der Heizkurve, nur eben nicht bei dieser Einstellung, sondern erst, wenn man die Software durch solche Tricks überlistet. Die Zusatzheizung schaltet sich offenbar zu spät und zu schwach zu, so dass die Anlage bei den derzeitigen Temperaturverhältnissen ca. 5K unten der angeforderten Vorlauftemperatur zurückbleibt.
Das Problem wird daher m.E. in der Tat entweder durch irgendeine mir (und unserem Heizungsbauer) verborgen gebliebene Einstellung verursacht oder durch fehlprogrammierte Software. Es bleibt insoweit auch die angesprochene Frage, ob die nach Auslieferung veranlasste Heraufsetzung der minimalen Sole-Eintrittstemperatur von -10° auf -8° insoweit nicht kontraproduktiv war und entsprechende Anpassungen der Steuerung/Einstellungen/Software an anderer Stelle erfordert (hätte).
Gruß
Wolfgang
Noch ein Nachtrag zum eigenen Post: Testweise habe ich die Heizung über die Zeitschaltung einmal für 2 Stunden ausgestellt. Der Verdichter lief danach immerhin länger, für ca. 35 Min., bevor die minimale Eintrittstemperatur unterschritten war. Danach blockierte die Anlage aber für ganze 1 1/2 Stunden: Jeder Versuch des Verdichters sich einzuschalten (immer im 12-Minuten-Takt: 10 Min. Sperrzeit + 2 Min. Anlaufzeit) scheiterte daran, dass die "Soleeintrittstemperatur außerhalb der Einsatzgrenzen" war. Gestern Nachmittag lief der Verdichter in einer ähnlichen Situation immerhin (nur) für jeweils ca. 10 Minuten, bevor er immer wieder ausstieg.
Nachdem der Verdichter heute wegen einer Warmwasseraufbereitung (die fast ausschließlich elektrisch erfolgte) eine weitere Zwangspause hatte, lief er sogar eine ganze Stunde, z.T. unterstützt durch die Elektroheizung, durch.
Man hat den Eindruck, dass die kurze Sperrzeit von nur 10 Min. eher kontraproduktiv ist, offenbar kann sich die Soletemperatur in dieser kurzen Zeit nicht erholen und die dadurch verursachten Stillstandszeiten bzw. nur sehr kurzen Laufzeiten (in denen die Solltemperatur auch nicht annähernd erreicht wird) verschärfen das Problem.
Alles etwas spekulativ, aber unser Heizungsbauer weiß auch nicht mehr - er wartet nach wie vor auf telefonische Rückmeldung vom Viessmann Support. Dass man als Bauherr und technischer Laie keine Unterstützung bekommt, sondern selbst mühsam nach Work-Arounds (Änderung von Parametern in der Fachmannebene, Herumexperimentieren mit bewusst überhöhten Heizukurven, etc.) suchen muss, ist alles andere als optimal....
Beste Grüße
Wolfgang
Hallo Flo,
vielen Dank für die Antwort. Das klärt schon vieles (verbleibende Fragen unten fett gedruckt). Die Eisspeichertemperatur lag bei - 4,5 C, das war ein Tippfehler, sorry. Bei dieser Temperatur und einer Absorbertemperatur in derselben Größenordnung erscheint mir plausibel, dass die -8° Primäreintrittstemperatur irgendwann erreicht sind, weil die Wärmepumpe der Sole beim Aufheizvorgang die Wärme entzieht. Seht Ihr das auch so? (Die Frage kam gestern auch in einem anderen Post.)
7905 hatte ich auf "0" gesetzt (wodurch die Zusatzheizung bei Bedarf gleich nach einem Wechsel von Warmwasser auf Heizung wieder mit einsprang), die Schwelle für das Integral auf den Minimalwert von 10. Das hatte ja zunächst die Situation insoweit verbessert, als die Zusatzheizung eher ansprang, aber das Problem noch nicht gelöst. Könnte man die Einstellungen für 7905 und den Integralwert (730E) beibehalten, zumindest zunächst, solange ich das Verhalten der Anlage noch genauer beobachte? Zu Beginn des Frühjahr stelle ich die Zusatzheizung ohnehin ganz aus.
Das Integral müsste m.E. (zumindst als Einstellungsoption) berücksichtigen, wenn die Primäreintrittstemperatur sich dem Minimum nähert. Je kleiner das Temperaturdelta ist und je schneller der Temperaturabfall läuft, desto höher müsste der Integralwert werden. Das trägt dann zu der Beibehaltung der Verdichterlaufzeit bei, weil dieser entlastet wird. Etwas für Eure Software-Entwickler.
Seit heute Mittag läuft die Anlage merkwürdigerweise wieder besser: Die minimale Primäreintrittstemperatur wurde seitdem nicht mehr unterschritten. Die Wärmepumpe lief dadurch weiter, bis sie die notwendige Vorlauftemperatur bereitgestellt hatte, und zwar ohne Zusatzheizung. Und das, obwohl sich die Außentemperatur nur ganz unwesentlich (ca. 1 Grad höher als gestern und die Temperaturen im Eisspeicher und im Absorber nicht wesentlich verändert haben (nach wie vor ca. - 5 / - 4°C). Nur bei der Warmwasserbereitung sprang der Heizstab noch mit ein. Eine Erklärung habe ich dafür nicht. Fällt Euch spontan dazu etwas ein? Klar, dass das aus der Ferne nur schwer zu beurteilen ist.
Zuletzt heute Nachmittag kam zweimal der "Hinweis" "Kältekreis 07", in der Meldungshistorie für den Kältekreis mit 31 angezeigt. In der Meldungshistorie für die letzten Tage erschien dies auch mehrfach. Immer zum Zeitpunkt der Warmwasseraufbereitung, als die Wärmepumpe ausging und durch die Zusatzheizung ersetzt wurde. Google förderte einen Post zu Tage, in dem Ihr geschrieben hattet, dass dies mit einer zu hohen eingestellten Temperatur zusammenhängt. Warmwasser steht derzeit auf 52°, also kein ungewöhnlich hoher Wert - wenn ich die Temperatur deutlich niedriger stelle, opponiert der Haushaltsvorstand. Worauf deutet der Hinweis "Kältekreis 07" sonst hin und was kann man tun?
Und zum Schluss noch die bereits angesprochene Frage, ob man etwas tun kann (und sollte), um der Sole mehr Zeit zur "Erholung" zu geben (z.B. längere Sperrzeit, wohl Parameter 5006; irgendeine Hysterese; was auch immer). Ich hatte ja beobachtet, dass der Verdichter länger lief, wenn er vorher eine etwas längere Zeit aus war. Die Temperaturen im Haus hielten sich in diesem Fall besser, als wenn der Verdichter häufiger ansprang, aber dafür immer wieder durch Erreichen der minimalen Primäreintrittstemperatur und lange vor Erreichen der Sollvorlauftemperatur abgewürgt wurde. Wir haben einen Pufferspeicher, das Haus ist ein gut gedämmter Neubau.
Beste Grüße
Wolfgang
Vielen Dank.
Die Hysterese für die Wiedereinschaltung (5004) ist bei mir sogar nur auf 3K eingestellt. Der Wert wurde vor/bei der Übergabe so eingestellt und steht auch im Übergabeprotokoll. Er erscheint in der Tat zu niedrig. Mir ist aufgefallen, dass (angezeigt im Feld Kältekreis) die Primäreintrittstemperatur nach Ausschalten des Verdichters schnell wieder ansteigt, und zwar nach einiger Zeit oft auch etwas (ca. 2 - 3K) über die Temperatur im Eisspeicher-/Absorberkreis. Ich vermute, das hängt mit der höheren Umgebungstemperatur im Haustechnikraum zusammen (?). Ich versuche es jetzt erst einmal mit 5K.
Das Problem ist seit gestern Abend wieder da. Der Verdichter springt nur noch selten an; er scheitert immer wieder an einer "Primäreintrittstemperatur außerhalb der Einsatzgrenzen". Die Zusatzheizung schafft die geforderten Vorlauftemperaturen nicht allein und die Temperatur im Haus sinkt. Ich vermute jetzt, die Besserung gestern Mittag hing damit zusammen, dass bei etwas Sonnenschein die Temperatur im Absorberkreis vorübergehend anstieg und dann auf diesen umgeschaltet wurde.
Lese ich insoweit das Anlagenschema richtig, dass (1) bei Temperaturen im Absorberkreis oberhalb von -4°C die Wärmepumpe auf den Absorber zugreift, (2) bei unter -4/4,5°C im Absorberkreis auf den Eisspeicher umgestellt wird, jedoch (3) unabhängig davon immer auf den Absorberkreis zugegriffen wird, wenn dort die Temperaturen um mehr als 4K höher sind als im Eisspeicherkreis? Beispiele:
- Absorbertemp. = -4,3° C, Eisspeicher: = -5,5°C - Die WP bedient sich im Eisspeicherkreis.
- Absorbertemp. steigt auf -1,5/1,4°C, Eisspeicher = -5,5°C - Es wird auf den Absorberkreis umgeschaltet.
- Absorbertemp. fällt wieder auf unter - 4/4,5°C: Es wird auf den Eisspeicher zurückgeschaltet.
Hintergrund: Ich möchte noch prüfen, ob die Umschaltung richtig funktioniert. Wir hatten in der Vergangenheit schon einmal ein defektes Umschaltventil, das die Anlage in Bedrängnis brachte (damals in einer anderen Situation im Sommer).
Beste Grüße
Wolfgang
Vielen Dank. Das konnte ich jetzt auch an der Anlage nachvollziehen. Schaltet das Ventil bei -4,5°C in Richtung Eisspeicher um, erholt sich die Temperatur im Absorberkreis wieder recht schnell, so dass wieder auf den Absorberkreis zurückgeschaltet werden kann.
Mir ist jetzt auch klar, wieso die Anlage tagsüber, wenn die Absorbertemperaturen wieder etwas über - 4° C liegen, so viel besser funktioniert: Diese Wechselspiel zwischen Absorberkreis und Eisspeicher führt dazu, dass die Primäreintrittstemperatur gar nicht oder nur sehr viel später die -8° C unterschreitet und der Verdichter weitaus länger läuft.
Noch zur Meldung 31: Die Vorlauftemperatur stieg beim Aufheizen WW bei eingestellten 50°C auf bis zu 61°. Es kam keine neue Meldung. Ich kann mir vorstellen, dass gestern, als 52°C eingestellt waren, irgendeine Grenze (65°?) erreicht wurde. Sonst haben wir dieses Thema nicht; die Vorlauftemp. beim WW-Aufheizen liegt, wie ich mal im Sommer beobachtet habe, nur weniger (ca. 5 - 7K, meine ich) oberhalb der eingestellten WW-Temp.
Eine letzte Frage: Wir haben hier derzeit in Hamburg noch vergleichsweise moderate Außentemperaturen. Was kann man tun (außer frieren oder Elektroheizöfen aufstellen), wenn die Wettersituation anhält bzw. es noch kälter wird? In einem anderen Post hattet Ihr geschrieben, die Anlage ließe sich durch Inaktivierung von Parameter 5000 (Freigabe Verdichter) quasi in eine Elektroheizung verwandeln. Würde die elektrische Heizung dann ohne die Verzögerungen durch den Schwellenwert/das Integral (durch-)laufen (natürlich nur, bis die eingestellte Vorlauftemperatur erreicht wird, was aber wohl bei 9kW ohnehin nicht geschehen wird)? Eine Sofortmaßnahme könnte sein, diese Einstellung (Aufheben der Freigabe des Verdichters) in den nächsten Tagen jeweils nachts vorzunehmen. Die Wärmepumpe funktioniert dann im Normalbetrieb aus dem o.g. Grund praktisch ohnehin nicht mehr; außerdem wird die Zuschaltung der Elektroheizung durch das Integral immer wieder - in dieser Situation unnötig - hinausgeschoben. Tagsüber, wenn es hoffentlich mal ein paar Sonnenstrahlen gibt, würde man wieder in den Normalbetrieb gehen. Der Eisspeicher könnte während der nächtlichen, zwangsverordneten Pause durch die im tieferen Erdboden noch höheren Temperaturen etwas regeneriert werden. Was meint Ihr?
Vielen Dank noch einmal für Eure Unterstützung! Mein Heizungsbauer kennt sich in diesen Details nicht mehr aus (was angesichts der Komplexität des Themas nachvollziehbar ist), beim Viessmann-Support erreicht er wohl aufgrund der Wetterlage und den dadurch bedingten Noteinsätze niemanden, und ich versuche hier, die offensichtlich an der Kapazitätsgrenze werkelnde Anlage am laufen zu halten.
Beste Grüße
Wolfgang
Ich habe jetzt Parameter 5012 vorübergehend so eingestellt, dass die Warmwasserbereitung nur noch elektrisch erfolgt. Das schon die für die Heizung zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Wir hoffen jetzt, dass die Anlage durchhält. Unser Heizungsbauer wird mit Eurem technischen Dienst einen Vor-Ort-Termin vereinbaren, damit die Anlage überprüft wird. Gebt aber, wie erwähnt, bitte das Programmierungsthema an Eure Entwickler weiter. Die derzeitige Programmierung der "Einschaltschwelle" für die Elektroheizung ist für Notfällen und Grenzsituationen, in denen der Verdichter immer wieder aussteigt, ungeeignet.
Vielen Dank.
Wolfgang
Ich lasse den Punkt bei der anstehenden Überprüfung der Anlage mit klären. Wenn die Formel für die Einschaltschwelle (730E) so aussieht, dass z.B. bei der Standardeinstellung von 300 bei dauerhafter Unterschreitung um 10K die Zusatzheizung nach 30 Min. anspringt (10 x 30), müsste dies bei der derzeitigen Einstellung von 10 sehr viel schneller gehen als derzeit bei uns: Bei einer durchgehend ca. 5 K betragendenTemperaturdifferenz zwischen Ist- und Soll-Vorlauf wären dies nur wenige Min. (die zusätzliche Einschaltverzögerung von 30 Min. - Parameter 7905 - war deaktiviert, d.h. auf "0" eingestellt). Die Programmierung wäre dann aus meiner Sicht ok. So funktionierte es nur so bei uns bislang nicht: Von Beginn des Aufheizvorgangs an (in 2 Fällen z.B. nach der Warmwasseraufbereitung beobachtet) bis zur Aktivierung der Elektroheizung vergingen vielmehr trotz einer Temperaturdifferenz von 5K und mehr ca. 45 Min., bis die Zusatzheizung aktiviert wurde.
Beste Grüße
Wolfgang
Hallo Flo,
einige Fragen noch zu dem letzten Thema (Einschaltschwelle):
(1) Ist es richtig, dass die Berechnung bei Parameter 730E den unteren Wert der eingestellten Hysterese zugrunde legt? Die Hysterese ist bei uns für den Heizwasserpufferspeicher auf 5K eingestellt. Mir fiel auf, dass die Zusatzheizung nur darunter zu reagieren scheint. Das hätte auch eine Logik.
(2) Wisst Ihr, wie viel höher bei Paramter 730E die Einsatzschwellen für Stufen 2 und 3 sind? Ich frage deshalb, weil die Anlage gestern bei einem Vorlauf von ca. 28°C (Soll-Vorlauf: 35°C, Hysterese 5K) sehr lange (zumindest mehr als 1 Stunde) bei Stufe 1 dahindümpelte (Verdichter lief nicht, da "außerhalb der Einsatzgrenzen") . Erst wenn man testweise die Soll-Vorlauftemperatur um einige Grad erhöht, schalten sich Stufen 2/3 auf.
(3) Wenn der Verdichter wegen Erreichens der minimalen Primäreintrittstemperatur von - 8°C innerhalb des Hysteresebereichs aussteigt (Beispiel: Soll-Vorlauf 35°C, Hysterese 5k, der Verdichter schaltet bei 32°C ab) , wird die Zusatzheizung unter der o.g. Prämisse erst wieder aktiviert, wenn der Vorlauf für eine bestimmte Zeit und in einem bestimmten Umfang (je nach Einstellung in Parameter 730E u. 7905) unter den unteren Hysteresewert (im Beispiel: 30°C) gesackt ist. Wiederholt sich dies häufiger, u.U. auch nacheinander (bei uns passiert), bleibt die Anlage lange Zeit deutlich unter dem Soll-Vorlauf, mit der Folge, dass es zwangsläufig im Haus kälter wird. Das selbst dann, wenn 7906 auf "0" steht und die Einsatzschwelle auf minimal eingestellt ist. Korrekt?
(4) Auffällig war bei uns die hohe Anzahl der Warmwasserbereitungen. Die Temperatur im Warmwasserspeicher sank nach der Aufheizung auf 50 oder 52°C bereits innerhalb von 2 1/2 Stunden um die eingestellte Hysterese von 6K; dann sprang die WW-Bereitung wieder an. Wie ich jetzt feststellte, hängt der schnelle Temperaturabfall mit der Zirkulationspumpe zusammen. Wenn diese nicht läuft, braucht der Warmwasserspeicher weit mehr als 6 Stunden, bevor er um 6K abkühlt. Stimmt es, dass die Berechnung des Integrals für die Zusatzheizung nach jeder Unterbrechung durch die WW-Bereitung neu zu laufen beginnt? Ich habe die Zirkulationspumpe jetzt testweise deaktiviert (zu Lasten des Komforts) und gefühlt hat sich das Verhalten der Heizungsanlage verbessert.
Ich glaube, all diese Faktoren - gerade zusammengenommen - könnten unser Problem ganz gut erklären.
Kann Viessmann das Logbuch auch für ältere Einträge (nicht nur die letzten 30) nachträglich auslesen, ggf. im Fernzugriff? Durch die hohe Zahl der vergeblichen Einschaltversuche des Verdichters (alle 12 Min.) ist das Logbuch derzeit immer sehr schnell voll, so dass man das Verhalten der Anlage nur schwer nachvollziehen kann. ViCare App ist eingerichtet.
Zur Softwareprogrammierung: Die Warnmeldungen/"Hinweise" (wie "Vorlauftemperatur primär CB") erscheinen zwar in der Steuerung der Anlage. Der Normalmensch schaut sich das Display auf der Wärmepumpe aber nur eher selten bis gar nicht an. Diese Hinweise auch in der ViCare-App zu bringen, die derzeit noch fälschlicherweise suggeriert "Deiner Anlage geht es gut", wäre schon super. Ist das in der Planung - etwa unter der Rubrik "Mitteilungen", die offenbar gerade entwickelt wird?
Beste Grüße
Wolfgang
Hallo Flo,
vielen Dank. Ich habe meine Beobachtungen zu den aufgetretenen Problemen jetzt für unseren Heizungsbauer und Euren Technischen Dienst zusammengefasst und warte auf einen Vor-Ort-Termin zur Überprüfung der Anlage. Die Unterstützung über das Forum war sehr hilfreich bei der Selbstanalyse und -hilfe. Die Anlage hat durchgehalten; bei den jetzigen Plus-Graden läuft alles wieder normal.
Ihr könnt den Thread zunächst offen lassen. Ich berichte dann gerne kurz (für die Nachwelt), wenn der Termin stattgefunden hat.
Viele Grüße
Wolfgang
Hier die Lösung, nachdem gestern ein Viessmann-Techniker bei uns war:
- Die Anlage lief selbst technisch einwandfrei, aber einer der Eisspeicher war nur zu 2/3 befüllt. Wahrscheinlich wurde nach einer Reparatur eines in der Bauphase verursachten Schadens nicht wieder nachgefüllt.
- Parameter 7905 und 730E hat der Techniker erst einmal auf 10 bzw. 100 (statt Standard 30 / 300) gestellt. 730E kann auch so eingestellt bleiben, weil er zumindest bei unserer Anlage nur die Zusatzheizung steuert (anders bei Luft-Wärmepumpen oder Anlage mit Natural Cooling). Diese Parameter hatte ich ja bereits aufgrund eines anderen Forum-Beitrags vorübergehend anpasst und damit die Situation etwas verbessern können.
- Durch Einbau einer manuell (über eine Temperaturregelung) zuschaltbaren Heizpatrone im WW-Speicher soll die Möglichkeit geschaffen werden, die Anlage in eher selten auftretenden, längeren Kältephasen zu entlasten. Die Heizpatrone würde dann (nur) in solchen Phasen die WW-Bereitung weitgehend übernehmen, womit auch verhindert wird, dass WW-Bereitungen die Berechnung des Integralwerts für die Zuschaltung der Zusatzheizung (730E) immer wieder abbrechen.
Fazit: (1) Man muss als Bauherr wirklich alles selbst überprüfen. (2) Die Handbücher sollten mehr Hinweise (ggf. nur in Form von Beispielen) enthalten, wie man Einstellungen anpassen und optimieren kann, auch und gerade in "Notfallsituationen". Auch Fachbetriebe sind ansonsten schnell überfordert. (3) Das Forum springt zum Glück z.T. in diese Bresche und war beim Do it yourself-Notfallmanagement wirklich hilfreich.
Viele Grüße
Wolfgang
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