Hallo,
ich bin seit November Besitzer einer Vitocal 200-S
Ich würde gerne wissen, ob die Einstellung meiner Anlage soweit richtig sind oder noch Verbesserungspotential besteht.
Hausdaten
KFW 55
komplett Fußbodeheizung
ca. 150 m2 Wohnfläche
Heizungsdaten
Vitocal 200-S
Vitocell 100-W 300l
Vitocell 100-W 46l
Lüftungsanlage
Vitovent 300
Einstellungen
Solltemperatur 22 Grad
Warmwasser 50 Grad
Neigung 0.2
Niveau -2.0
Heizung & Warmwasser laufen 0-24 Uhr durch
Das sind die einzigen Parameter die ich bis jetzt wenn überhaupt angepasst habe, wobei die Wassertemperatur und die Laufzeiten von Anfang an so eingestellt waren.
Jetzt meine Fragen 😉
- Ist die Heizkurve zu niedrig eingestellt oder okay ?
- muss die Heizkurve im Sommer angepasst werden?
- ist das richtig, dass das Warmwasser bei Unterschreitung von 45° automatisch wieder erhitzt wird? Passiert in der Regel 1-2 mal pro Tag.
- Was sagt die Soll Temperatur aus, wenn in jedem Raum ein Thermostat vorhanden ist.
- Thema Verdichter, wie viele Betriebsstunden sollte der Verdichter in der Woche laufen. Ist es besser wenn er öfters aber dafür kurz läuft oder seltener aber dafür wenn länger? Kann man dies beeinflussen?
- gibt es grundlegende Einstellungen die man vornehmen kann, um die Stromkosten beziehungsweise den Stromverbrauch zu senken?
So das wären jetzt erst mal spontan die Fragen, die mir einfallen würden.
Danke schon mal für die Rückmeldungen.
Hallo Strunki,
du könntest versuchen das "Niveau" auf -3 zu stellen und schauen ob es noch überall warm genug bleibt.
Wenn das nach 2-3 Tage immer noch so ist, auf -4 gehen und wieder 2-3 Tage warten, usw.
Wenn es zu kalt wird, wieder einen Schritt zurück, das dauert aber auch wieder 2-3 Tage bis das Mauerwerk/Beton wieder wärmer wird.
Die Warmwasserbereitung läuft am effizientesten wenn bei der Außentemperatur Tagesmaximum erreicht wurde. Das ist meist ab 13:00 der Fall
Hier könntest du dann die normaler WW Temperatur auf einen Wert senken der notfalls noch von der Familie akzeptiert wird (z.B. 44 Grad ) und um 13:00 auf den Sollwert 2 (z.B. 52 Grad) laden.
VG Michael
Hallo Michael,
wenn ich die Solltemperatur auf 22 Grad einstelle und im Wohnzimmer dem Thermostat 22,5 und im Badezimmer 23 Grad vorgebe - macht das Sinn oder muss ich dann eher die Solltemperatur auf 23 Grad einstellen?
Bedeutet das gleichzeitig auch das z.B. der Stellmotor eigentlich immer geöffnet ist für das Badezimmer, da die Solltemperatur nur 22 Grad beträgt?
Danke
Hallo Strunki,
ich wusste jetzt nicht welchen Michael Du meinst aber ich versuche Deine Frage mal zu beantworten. Grundsätzlich solltest Du, um die optimale Einstellung der Kennlinie zu finden die Raumthermostate erstmal alle (bis auf Schlafzimmer / die Räume die nicht beheizt werden sollen) voll öffnen. Das hat den Sinn, dass Du somit feststellen kannst, ob die Kennlinie zu hoch ist und Deine Heizung zu viel Wärme in die Räume schickt. Der Prozess erfordert aber schon etwas Geduld, da sich Änderungen eher langsam auf die Raumtemperatur auswirken. Außerdem sollte es schon kalt draußen sein, wenn Du die Kennlinie anpasst. Siehe dazu den Link von Flo.
Da (ohne Deine Gegebenheiten genau zu kennen) ich davon ausgehe, dass die Heizschlangen der Fußbodenheizung im Badezimmer eher etwas enger gelegt sind als in den übrigen Räumen, solltest Du als Richtwert für die Solltemperatur den Wert einstellen, den Du in den Wohnräumen erreichen möchtest. Das Bad ist dann automatisch etwas wärmer durch den geringeren Verlegeabstand der Fußbodenheizung. Die Einstellung im 0,5 K-Bereich ist schon trickreich. Die Temperaturen werden immer etwas schwanken. Bitte beachte auch noch, dass die vorgegebene Solltemperatur an der Heizung Einfluss auf die Heizgrenze hat. Wenn Du den Raumsollwert zu hoch einstellst, läuft die Heizung auch länger bzw. schaltet später ab, da die Temperaturdifferenz der Heizgrenze ermittelt wird aus eingestelltem Sollwert für die Heizung und der Differenz zur AT. Hier Ein Bespiel aus der Serviceanleitung:
Eingestellter Raumtemperatur-Sollwert = 20 °C
„Temperaturdifferenz für Berechnung der Heizgrenze 7003“ = 4 K
Ergibt eine Heizgrenze von 16 °C (20 °C – 4 K).
■ Gedämpfte Außentemperatur < 16 °C (Heizgrenze):
Raumbeheizung wird eingeschaltet.
■ Gedämpfte Außentemperatur > 18 °C (aufgrund der
vorgegebenen Hysterese von 2 K):
Raumbeheizung wird ausgeschaltet.
Das würde bei einer Sollwerteinstellung von 23°C bedeuten, dass die Heizung erst bei 21°C Außentemperatur abschaltet bzw. wenn die gemessene gedämpfte Außentemperatur 2K über der Heizgrenze liegt. Die Heizgrenze bei 23°C wäre in der Standardeinstellung Sollwert - 4K also 19°C. Da heißt, wen es kälter ist als 19°C läuft die Heizung (zumindest die Heizkreispumpe, da die im Heizbetrieb immer an ist) und das verbraucht halt zusätzlich Energie, wenn es unter Umständen gar nicht nötig ist.
Da die Raumthermostate nicht mit der Heizung kommunizieren könnte auch eine Einstellung von Raumsolltemperatur 21°C genügen und dafür das Nieveau um 1K erhöht. Das kommt letztlich fast auf das gleiche raus, verringert aber die Einschalthysterese der Heizung bzw. die Heizgrenze. Da muss man aber ausprobieren, wie es einem auch am behaglichsten ist. Ein sehr guter Indikator ist da wohl die Frau im Haus 🙂
Viele Grüße
Michael
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