Habe jetz mehrfach nachgerechnet. Der Verbrauch auf meinem Wärmepumpenstromzähler (Steuerung und Pumpe laufen über einen anderen Zähler) ist über 1,35 mal höher als das, was mir ViCare für den gleiche Zeitraum als Stromverbrauch angibt . Das sind weit mehr als 20%. Dafür sehe ich drei mögliche Eklärungen.
1. Ich habe mich immer wieder verrechnet.
2. Der Stromzähler von Edis zeigt falsch an.
3. Die Software der Wärmepumpe schönt die Angaben zur Effektivität aus Marketinggründen.
Welche Erklärung ist am wahrscheinlichsten?
Die Verbrauchsangaben in ViCare bzw. im Display der Anlage ersetzen keinen Stromzähler.
Die Bedienungsanleitung sagt dazu:
Die Anzeige dient der Visualisierung der Mehr- oder Minderverbräuche in bestimmten Vergleichszeiträumen. Die Nutzung der angezeigten Verbrauchswerte als Abrechnungsgrundlage ist nicht gestattet.
Ja, das ist bekannt. Die Angabe in der Anlage weichen immer ziemlich stark ab, oft so um die 20%. Interssanterweise immer zugunsten von Viessmann ;-). Kein Drama, aber man muss es halt wissen.
Gruß Peter
Wenn das nur zu Vergleichszwecken gedacht sein sollte, so sollte man keine Si Energieeinheit verwenden !
SI-Einheiten geben nur an >was gemessen wird<,
mit der Qualität/Fehlerbereich der Messung hat das nichts zu tun.😉
So wie die Bimetallthermometer ... https://www.heiz24.de/Viessmann-9503997-Temperaturanzeige
mehr eine Info sind, als der wahre Wert, da ist auch SI-abgeleitet "°C" angegeben. An "K" sind wir nicht so gewöhnt.😃
Es ist sicherlich bekannt, dass die ViCare nur den Wärmeerzeuger (=WP) selbst berücksichtigt, alles andere der Heizanlage (Inneneinheit incl. Heizstab, Pumpen, Mischer etc) sind nicht enthalten.
Da sind je nach Anlage und Konfiguration Unterschiede vorprogrammiert.
Ja, das ist richtig, die verwendete Maßeinheit sagt absolut nichts über die Genauigkeit der Werte. Trotzdem wäre es schön, wenn diese Werte etwas genauer wären. Beim Stromverbrauch wäre ein billiger Stromsensor sicher kein Problem, aber ist halt nicht. Man muss aber auch realistisch sein, bei einer Öl- oder Gasheizung stimmen die Verbrauchswerte auch nicht genau. Bei meiner alten Buderus-Ölheizung habe ich es über die Betriebsstunden abgeschätzt, hin und wieder mit dem Peilstab im Öltank gemessen und mich ansonsten halt überraschen lassen, wieviel Öl beim Tanken reingegangen ist. Das geht jetzt mit dem getrennten Stromzähler besser, auch wenn die Angaben in der Anlage nicht genau damit überein stimmen. Und auch bei Öl wurde der Stromverbrauch der Inneneinheit ignoriert. Da hat man immer nur über den Ölverbrauch geredet. Man darf das alles also nicht zu eng sehen. Bei meiner 250A ist der jährliche Verbrauch der Inneneinheit bei ca. 250 kWh., das sind ca. 10% des gesamten Verbrauchs.
Und egal wie, die Anlage läuft sehr effizient und die Betriebskosten sind fast nur die Hälfte der alten Ölheizung. Was juckt es mich da, wenn die Werte in der Anlage nicht ganz genau stimmen??
Gruß Peter
Ich habe der WP einen Shelly 3EM spendiert, weil kein separater Stromzähler, und messe damit die gesamte Stromaufnahme (Innen-/Ausseneinheit usw.).
Da sind ca. 10% Unterschied zu den ViCare Werten auch gegeben.
Wir sparen nahezu den gesamten Gasverbrauch gegenüber vorher. Der Gaskessel, 30 Jahre alt, war wohl eine ziemliche Energieschleuder.
Gruß
rudi
Da muss ich widersprechen. Der Stromverbrauch wird nicht gemessen, sondern über Drehzahl und Last des Verdichters geschätzt. Dabei geht wohl auch der deutlich höhere Reibungswiderstand des Verdichteröls beim Kaltstart verloren, so dass man bis zu 50% Mehr Stromaufnahme messen kann, während der ersten Minuten nach Verdichterkaltstart.
Ein prozentualer Wert von einem theoretischen Maximalwert (100%) und es gäbe keine solche Missinterpretationen.
Wenn man kWh ausweist, sollte es auch mit üblichen Toleranzen einhergehen.
@Heizungspilot:
Vielen Dank für die Klarstellung, für mich ein Satz ohne Beweis, oder ist das irgendwo für Verbraucher zugänglich beschrieben?
Und einfach mal mit anderem %-Satz umrechnen; das was schnell geschrieben ist, muss erstmal programmiert werden, und dann unter Berücksichtigung der jeweiligen (kalt/warm) Historie des Verdichters beim Anlauf.
Offensichtlich gibt dieser Messwert von Viessmann nur eine Orientierung für den Verbraucher,
der widerum meint er bekäme etwas geliefert in der Qualität eines geeichten Stromzählers.
Es wird doch etwas gemessen. Dieser Messwert wird dann in einen für den Verbraucher verständlichen Wert umgerechnet. Angegeben mit der zugehörigen SI-Einheit, das gehört so!
Welche Toleranzen sind denn üblich?
Nach welchem Standard?
Kalibriert? Geeicht?
Ausgelegt für welchen Temperaturbereich usw., usw....
Leider ist Messtechnik bei weitem nicht so trivial, wie es mancher gerne hätte.
Von den Kosten für hochwertige Messtechnik mal ganz abgesehen.
Z.B.: Für ein "normales" Multimeter zur Strom-/Spannungsmessung kann man im Baumarkt 20€ ausgeben,
oder bei Geräten für Profianwendungen leicht 1000€ (und mehr).
Was darf es denn sein?
Deswegen mein Beispiel mit dem Anlegethermometer, ist eben wie man in der Welt der Messtechnik sagt: ein "Gucki", zeigt halt was an.
Gruß
rudi
Wenn es eine Strommessung gäbe, so ist mir als leitendem Entwickler mit 35J. Berufserfahrung keine Messeinrichtung bekannt, die mit derartigen Messtoleranzen einherginge. Jede mir bekannte Strommesseinrichtung hat üblicherweise <=+-2% vom Maximalwert, bei weiten Temperaturbereichen im worst case +-5%. Standard Mulitmeter liegen schon im Bereich +-2%
Bekannt sind mir jedoch auch reine Modellierungen der Wirkstromaufnahme von Invertern im Bereich 5%. Darüber hinaus habe ich vom Verdichterhersteller ein Kennfeld in Erinnerung mit der Stromaufnahme des Verdichters in Abhängigkeit von Drehzahl und Last.
Lieber Heizungspilot,
darf ich da jetzt mit 40 Jahren Berufserfahrung als Entwicklungingenieur in div. elektrotechn. Bereichen kontern. Und entwickle immer noch messtechnische Systeme, wenn auch jetzt im OpenSource-Bereich, damit auch andere etwas von "meiner Berufserfahrung" haben.
Üblicherweise 2% Fehler vom Maximalwert: ja, wenn man das von vorherein so auslegt (Sensor, Messwerterfassung-/verarbeitung, Temperaturkompensation usw.) und auch prüft/kalibriert; ansonsten wird es schwierig.
Als ltd. Entwicklungsing. sollte doch klar sein, dass die gerne gesehenen Goldrandlösungen letztlich viel, sehr viel Geld kosten, fortwährend gepflegt werden müssen usw. usw.
Das was Viessmann da bietet ist ohne großen Aufwand realisiert, also bitte nicht drüber aufregen.
Bei Öl-/Gasverbrauch hat niemand so genau hingesehen, jetzt wird jedes Watt gegengerechnet.
Gruß
rudi
Sorry, wenn man einen Ultraschall-Volumenstromsensor mit +- 2% verbaut, der noch dazu in der neuesten SW ignoriert wird, dann aber bei einer Anlage mit Endkunden Kosten im Bereich von 40k€ angeblich kein Geld hat für einen bzw. 3 Stromsensor(en) mit erheblich geringeren Kosten als der Volumenstromsensor ist mein Verständnis überm Limit.
Wir reden von max. 3 Stromsensoren (3 phasige Anlage), welche in diesen Stückzahlen einen Stückpreis von weit unter 1 € haben. Auch die zusätzlichen Kosten für die A/D Wandler machen das noch lange nicht zur Goldrand Lösung, sondern zum Standard.
In diesem engen Temperaturbereich (ca. 5 ...70°C) der Außeneinheit wäre damit leicht eine Genauigkeit mit ca. +-2% Genauigkeit realisierbar.