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Beschränkte Leistung 250-A - Haus wird kalt

Hallo in Runde!

 

Nachdem nun vermehrte Äußerungen zu einer nicht ausreichenden Heizleistung auftauchen, möchte ich gerne einen neuen Thread dazu aufmachen. Das Problem scheint dabei vor allem während häufiger Abtauzyklen aufzutauchen, das entweder die Puffer nicht mehr richtig warm werden oder das Haus kalt wird. Da ich bisher nur ein Monitoring der Heizkreise habe, würde ich gerne alle dazu animieren, mal die direkten Werte der 250-A  zu posten.

Die einzige Aussage die ich bisher von Viessmann dazu habe, ist dass die WP nach EN 14511 bei 0°C eine Nennleistung von 6,7 kW (A/W = 0°C/35°C) hat. Der Modulationsbereich (2,6 kW bis 12,3 kW) soll dabei keine Rolle spielen.

 

Dazu die Bitte nach folgenden Moitoringwerten:

1) Vor- und Rücklauftemperaturen (Spreizung) Außeneinheit

2) Verdichterleistung

3) realisierte Wärmeleistung

4) Softwareversion

5) Puffer / hydraulische Weiche oder direkte Heizkreiseinbindung

 

Problem:

Aufgrund nicht ausreichender Heizleistung wird bei häufigen Abtauzyklen das Haus kalt und/oder der Puffer nicht mehr / sehr langsam warm. Um die Wärmeleistungsabgabe zu erzwingen, muss die Vorlauftemperatur angehoben werden.

 

Ursache:

beschränkte Leistung, WP zu klein (der Vollständigkeit halber), Hydraulikprobleme, etc.

 

Validierung:

Bei uns stellt es sich wie folgt dar, jedoch kann ich nur Momentaufnahmen liefern. Trotzdessen das die Vorlauftemperatur nicht erreicht ist, wird die Verdichterleistung nicht angehoben sondern verharrt auf einer maximalen Leistung von 46%.

14.01.24 - 15:45 Uhr

14.01.24.1546.JPG

(Funfact: Bei -8 °C reichten 37 °C VL)

 

14.01.24_1545.JPG

 

Dies bestätigt sich auch bei Betrachtung der Heizkreistemperaturen:

(grau: VL-Temperatur, blau: RL-Temperatur, schwarz: Leistungsaufnahme der Außeneinheit)

 

Begrenzte Leistung.png

 

Dabei ist rot eingezeichnet, welche Verläufe erwartbar wären und der Pfeil verdeutlicht, dass die Spreizung stets konstant ist (was sie ja nicht sein sollte).

 

Hintergrund:

Demnach scheint in der Kältekreisregelung eine maximale Spreizung von 3,X K hinterlegt zu sein. Es ist daher nur möglich eine Leistung zwischen 6.960 W (3 K) und 9.048 W (3,9 K) bereitzustellen und das vollkommen unabhängig von der Außentemperatur.

Da bei (fast) jedem Heizsystem (Heizkörper, FBH, etc.) die Wärmeleistungsabgabe von der Vorlauftemperatur abhängig ist und die Raumtemperatur die Rücklauftemperatur bestimmt, kommt es dennoch zu einer Heizkreistemperaturerhöhung, trotz (zu) geringer Heizleistung.

 

Und damit erreicht die Wärmepumpe die im Datenblatt angegebenen Leistungen nicht.

 

Folgen:

Das ganze kann sich dabei in ungeahnte Höhen aufschaukeln. Ich habe diesem Betrieb den liebevollen Namen "Harakiri-Modus" gegeben, wobei die Verdichterleistung zyklisch zwischen 20% und 100% moduliert wird.

 

Schwingungsverhalten_Lastwechsel2.png

Mögliche Ursache "Harakiri-Modus":

Die VCMU hat als Vorgabe 3,X K maximale Differenz zwischen Heizungsvor und -rücklauf. Der Regler in der HPMU hingegen schaut auf die SOLL-VL Temperatur. Bei geringen Volumenströmen ist das notwendige Delta recht groß (bspw. 7K), wohingegen große Volumenströme ein geringeres Delta (bspw. 4K) aufweisen.


Dann beginnt das Spiel:
Bei einer Laständerung sinkt die Rücklauftemperatur und das notwendige Delta wird größer. Der VCMU versucht das maximale Delta durchzudrücken, wohingegen der HPMU ein größeres Delta abfordert. Dann laufen wahrscheinlich gegenseitig die Integrale über:
Das Integral der HPMU fordert mehr Leistung ab, die VCMU gehorcht: das Delta steigt und damit das Integral der Spreizungsregelung der VCMU. Die SOLL_VL wird an der HPMU irgendwann erreicht, jedoch beträgt das Delta dann bspw. 8K. Damit läuft das Integral der VCMU über, während das Integral der HPMU wieder zufrieden ist und den Regler entsprechend runterfährt. Die VCMU hingegen zwingt nun jedoch die Verdichterleistung nach unten, um die 3,X K wieder einzuhalten. Damit sinkt die VL-Temperatur und das Integral der HPMU läuft über. Da nun jedoch die 3,X K am VCMU zufrieden sind sinkt dessen Einfluss auf die Stellgröße...und damit beginnt das Schwingen.

 

Ab einem kritischen Volumenstrom (zufällig ca. 1.600 L/h) scheinen sich die Integrale gegenseitig aufzuheben und sind beide "gleich unzufrieden", weshalb dann das Schwingungsverhalten aufhört, jedoch die Heizleistung beschränkt wird.

 

Ich freue mich auf eure Daten!

 

Grüße
JWolke

 

P.S.: Als Einladung ( @Wolfgang04 @JörgWende @PV_13 @RonniO )

P.P.S.: Falls ich jemanden nicht eingeldaden habe, bitte ich um Nachsicht. Bei den vier bin ich mir nur sicher, dass sie ein Monitoring der Pumpe betreiben. Selbstredend sind alle Anderen ebenso herzlich eingeladen

P.P.S.: zweiter Anlauf, da der Erste im Datennirwana verschwand

6 ANTWORTEN 6

Das es auch noch schlechter geht, zeigen die unnötigen Abtauvorgänge: 

(grau: VL-Temperatur, blau: RL-Temperatur, schwarz: Leistungsaufnahme Außeneinheit)

 

Begrenzte Leistung_unnötiger Abtauvorgang.png

 

Dabei wird erst unnötig abgetaut, dann eine Sollwert-Überhöhung gefahren, es folgt eine Hysteresabschaltung und ein langsames! Wiederanfahren (Verdichter-Stillstand). Das Resultat ist eine über große Zeiträume hinweg zu geringe VL-Temperatur. Sollte daher nach einem unnötigen Abtauvorgang das Wetter markant umschlagen, ist das Haus bereits "schlechter" gewappnet und triggert damit eine zusätzliche Abkühlung.

 

Zugleich lässt sich damit vermuten, dass die unnötigen Abtauvorgänge gänzlich anders implementiert sind

Ich bin mir noch nicht sicher wo nach du suchst - hier mal ein Blick auf die letzten Tage - ich kann gerne in die Details zoomen 

Du siehst VL/RL und die Temperatur des Heizungspuffers. Ich hätte dann noch die CompressorSpeedPercent, den Strom und die Aussentemperatur anzubieten (erst mal ausgeblendet ....)

JrgWende_0-1705856184001.png

Hier mal 24h - die grünen Bereiche sind imho Warmwasserbereitung

JrgWende_1-1705856543285.png

 

LG Jörg
Haus Baujahr 1995, Heizkörper, VC 250-A AWO-E-AC 251.16
Defekt seit Februar 2022 - Reparatur geplant Oktober 2023

CompressorSpeedPercent wäre tatsächlich hervorragend! Und meint Heatbuffer Trinkwarmwasser? Geht das wirklich bis auf >75°C hoch? Oo

Sind die Graphen so richtig? Dann wäre dein RL ja stets wärmer als der VL?!

 

OFF-Topic:

Und magst du deine Antwort mal in den Thread zur Abtauoptimierung kopieren? Da hätte ich nämlich einige Ideen, die sich bei dir tatsächlich lohnen könnten;) Und da es dann eine "Optimierung" wäre, würde es dort einfach besser passen.

Es scheint sich jedoch gelohnt zu haben, der WP keinerlei Zugriff auf die eigentliche Hydraulik gegeben zu haben. Was die dort macht, ist doch schon recht gruslig.

 

On-Topic

Verwunderlich finde ich im Prinzip jeden Temperaturverlauf nach einem Abtauvorgang. Das die RL-Temperatur da recht niedrig ist ist ja klar, aber dass sich die VL-Temperatur erst dem RL annähert und erst dann beide parallel steigen, sollte nicht der Fall sein. (ich hab es mal in deine deinen Screenshot "rein-gepaintet".

 

User_JoergWEnde_begrenzte Leistung.png

Ebenso sieht der Bereich gegen 16:00 Uhr verdächtig aus. Unter der Annahme, dass blau tatsächlich der RL, wäre es eine spontane Zunahme der Wärmeanforderung (Heizung geht an, Heizkreis geht an, Thermostat höher gestellt oder was verlgeichbares). Und wenn du zugleich keine Absenkung der HK-Temperaturen eigestellt hast (reduzierter Betrieb ab 16:00 Uhr bspw.), sollte der VL eher konstant bleiben, als sich dem RL anzunähern.

Fangen wir mit dem Einfachsten an: 16:00 schalte ich an den meisten Tagen von Comfort auf Normal - d.h. die Zieltemperatur wird von 22 auf 20 reduziert. 

Zweitens: ich habe das erste mal mit ioBroker / Echarts die Diagramme mit mehreren Werten erzeugt - per default legt der eine eigene y Skala für jeden Wert an - d.h. die Diagramme sind im Detail nicht zu gebrauchen.

VL und RL für den Zeitraum. VL ist immer höher (blau)  

JrgWende_0-1705939562467.png

Hier mal ein Abtauvorgang im Detail - Vermutung: es findet in der Zeit keine Zirkulation statt - aber eine Erwärmung des Kreislaufes. Der ganze Vorgang dauerte 8 Minuten

JrgWende_1-1705939687329.png

und nun mal mit CompressorSpeedPercent

 

JrgWende_2-1705939929990.png

 

und hier mit Stromaufnahme

JrgWende_3-1705940088395.png

und hier mit Heatbuffer (Heizungspuffer)

JrgWende_4-1705940268466.png

 

Hilft das mehr?

 

 

LG Jörg
Haus Baujahr 1995, Heizkörper, VC 250-A AWO-E-AC 251.16
Defekt seit Februar 2022 - Reparatur geplant Oktober 2023

zum Vergleich das Aufheizen des WW Speichers:

JrgWende_5-1705940583453.png

und sorry - mit der Maus kann ich nicht zeichnen 😁

 

 

LG Jörg
Haus Baujahr 1995, Heizkörper, VC 250-A AWO-E-AC 251.16
Defekt seit Februar 2022 - Reparatur geplant Oktober 2023

Danekschön;) War im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, dass blau plötzlich warm ist. Mein Kopf wollte das nicht so wirklich verarbeiten. Und noch kalt = rot...hat aber dann doch geklappt;)

Also erst mal das Gute: deine Heizleistung scheint so zu laufen, wie es sein sollte. Bei uns bleibt der Kompressor eher im Bereich 55 % stehen. Also nehme ich mal an, dass es eine Parametergeschichte ist.

 

Dann das nicht so Gute: Die Implementierung des Heizungspuffers zur Nutzung bei Abtauvorgängen ist "optimierungswürdig" und ich frag mich, weshalb er den Heizstab zu schaltet? Weil 6 kW kann die Außeneinheit gar nicht ziehen, zumal der Kompressor ja nur auf 80% läuft. Anscheinend wird der nur der interne Puffer aus dem Externem geladen und dann unter Zuhilfenahme des Heizstab der Kreislauf klein gemacht...

 

Edit:

Würde deinen Beitrag mal in den anderen Thread kopieren und was dazutexten;)

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