Unsere Vitocal 200-A Wärmepumpe ist erst seit wenigen Tagen im Betrieb.
Aus dem Grunde habe ich wahrscheinlich noch einige Verständnisprobleme.
Ich möchte, dass sie die Heizung, wie bei meiner bisherigen Heizung, bei einer Außentemperatur von 16°C abschaltet und dann wieder beim Unterschreiten einer 2. Grenze wieder einschaltet.
Dies spart das meiner Meinung nach Energie (die Umwälzpumpe läuft nicht und der Pufferspeicher [bei mir 400 Liter] wird nicht unnötig nachgeheizt)
Ich habe somit meine Solltemperatur auf 16 °C eingestellt und die Heizkurve entsprechend angepasst.
Wie ich nun festgestellt habe, schaltet die Heizung beim Überschreiten der 16 °C nicht ab, da sie einen Mittelwert über 3 h bildet.
Was ist der Grund warum über eine so lange Zeit ein Mittelwert gebildet wird?
Beim Anschalten verhält es sich ähnlich. Die Hysterese steht auf 4°C aber der Mittelwert wird ebenfalls über 3 h gebildet. Dieses hat dazu geführt, dass die Heizung gegen 14:00 Uhr abgeschaltet hat und am Abend um 21:00 Uhr bei einer Außentemperatur von 10,5 °C immer noch nicht einschaltet. Es war langsam unangenehm in den Räumen.
Ich habe die Einstellmöglichkeiten in den Parametern 7002 und 7003 gefunden, doch hätte ich gerne den Grund für diese Einstellung verstanden. Es wird doch eigentlich nur die Heizkreispumpe freigegeben und wenn nötig die Temperatur im Pufferspeicher geregelt.
Würde mich über eine Erklärung freuen
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo Flo,
danke für die Erläuterungen.
Ich habe den Langzeitmittelwert redikal reduziert (10 min.) und werde mal beobachten wie es sich auf das Regelverhalten auswirkt. Bisher habe ich noch keine unangenehmen Veränderungen festgestellt.
Es könnte aber sein, dass die hinterlegten Regelparameter diese lange Ausgleichzeit berücksichtigen.
Mal sehen was sich tut. Eventuell ist dann der Eingriff der Regelung jetzt zu stark.
Viele Grüße
Lothar
LotharN beschreibt genau das Problem mit der Wiedereinschaltung. Ist die Außentemperatur überschritten schaltet Anlage ab. Wann soll die Anlage wieder einschalten? Es vergehen Stunden und die Räume kühlen aus.
Hallo LotharN,
Durch das Langzeitmittel der Außentemperatur kann genauer geregelt werden. Über die von dir bereits genannten Parameter kann es aber nagepasst werden.
Heizgrenze = eingestellte Raum-Solltemperatur - 4K
Heizbetrieb aktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) < Heizgrenze
Heizbetrieb inaktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) > Heizgrenze + 2K Hysterese
Die Raum-Soll-Temperatur sollte in jedem Fall so eingestellt werden, wie die Wohlfühltemperatur ist.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke für die Erläuterungen.
Ich habe den Langzeitmittelwert redikal reduziert (10 min.) und werde mal beobachten wie es sich auf das Regelverhalten auswirkt. Bisher habe ich noch keine unangenehmen Veränderungen festgestellt.
Es könnte aber sein, dass die hinterlegten Regelparameter diese lange Ausgleichzeit berücksichtigen.
Mal sehen was sich tut. Eventuell ist dann der Eingriff der Regelung jetzt zu stark.
Viele Grüße
Lothar
Hallo @LotharN
Das Thema ist sehr interessant. Welche Beobachtungen hast du mit der Einstellung gemacht?
Hallo FabMes
Ich betreibe unsere Anlage mit der Einstellung
- Mittelwertbildung 10 Minuten
- Untere Hysterese 3 K
- Obere Hysterese 4 K
nun seit 3 Monaten.
Bei den sehr kalten Außentemperaturen (wir hatten über 10 Tage Dauerfrost und nachts Tiefsttemperaturen von -11°C) hat die Anlage wunderbar und ohne Unterbrechung gearbeitet.
Sie hat auf die in der Heizkreiskurve eingestellten Werte exakt (Abweichung weniger als 1 K) geregelt.
Auch war durch die geringe Mittelwertbildung gewährleistet, dass die Anlage auf die nachts sehr stark und schnell fallenden Außentemperaturen sofort reagierte.
Wenn am Tage die Sonne schien und die Außentemperatur flott stieg, wurde auch die Vorlauftemperatur rasch zurückgefahren.
Ich weiß nicht warum Viessmann die lange Mittelwertbildung wählt. Ich komme aus der Regelungstechnik. Bei der Anlagengestaltung wird vermieden lange Verzugszeiten zu haben.
Man möchte möglichst direkt Änderungen bei einem thermischen Prozess erkennen. (messen)
Störungen sind zwar ein Thema. Dieses sollten sich im Minutenbereich abspielen.
Der Temperaturfühler sollte aber an einer Stelle angebracht werden, an der er nicht durch künstliche Umweltfaktoren oder Sonneneinstrahlung der Messwert verändert wird.
Bei mir befindet sich der Temperaturfühler auf der Nordseite des Hauses. Höchstens im Sommer kann dort einmal die Sonne hinkommen. Dann werde ich aber hoffentlich nicht heizen.
Hallo LotharN,
ich beschäftige mich zur Zeit auch mit diesem Thema.
Habe ab 22:00 Uhr Nachtabsenkung eingestellt.
Gestern Abend erst gesehen da§ die beiden Heizkreispumpen munter weiter laufen.
Wo kann kann man das mit der Hysterese und den Mittelwerten denn einstellen?
Gruß
Peter
Hallo Peter,
Die nachfolgende Beschreibung gilt für eine Vitocal 200 A Luft/Wasser Wärmepumpe.
Ich war von meiner bisherigen Öl-Heizung gewöhnt 2 Einstellmöglichkeiten zu haben.
Raumtemperatur und Außentemperatur. Es gab einen Raumtemperaturfühler.
Raumtemperatur
Mit der Raumtemperatur wurden Korrekturen der Vorlauftemperatur vorgenommen, wenn durch Sonneneinstrahlung diese Anstieg, obwohl die Außentemperatur nicht höher wurde.
Bei aktivierter Nachabsenkung wurde diese Temperatur herangezogen um die Heizkreispumpe abzuschalten, solange die Raumtemperatur höher als die, für die Nachtabsenkung eingestellte Temperatur, war.
Außentemperatur
War die Außentemperatur höher als die dafür eingestellte Temperatur, so schaltet sich die Heizung aus inklusive der Heizkreispumpe
Leider ist das bei meiner Anlage von Viessmann nicht möglich. Es gibt keinen Temperaturfühler für die Raumtemperatur. Somit werden jetzt 2 unterschiedliche Sachen miteinander verquickt.
Die am Bedienteil eingestellt Raumtemperatur suggeriert, dass die Heizung auf diese regelt. Dem ist nicht so, da es ja keinen Fühler gibt. Wird diese Temperatur verändert, so ändert sich die Heizkurve. Sie wird angehoben bzw. abgesenkt.
So lange die Außentemperatur kleiner als diese eingestellte Temperatur ist, ist auch die Heizkreispumpe an. Aus dem Grunde habe ich diese Temperatur auf 17 °C gesenkt und die Heizkurve für meine Bedürfnisse angepasst. Bei einer Außentemperatur von 17 °C wird die Heizkreispumpe abgeschaltet (Die Heizung ist quasi aus).
Mit dem Parameter 7003 kann die Hysterese zum Einschalten des Heizkreispumpe eingestellt werden. Ich habe hier 2 °C eingestellt.
Nun zum Problem Nachabsenkung.
Da es keinen Raumfühler gibt wird durch die Nachabsenkung (zum Beispiel 3 °C) die Heizkurve um ca. diesen Wert nach unten verschoben. Da aber nachts die Außentemperatur deutlich unterhalb dieses eingestellten Wertes liegt, bleibt die Heizkreispumpe an. Dieses kannst Du nur umgehen, indem Du die Heizung über Nacht ausschalten. (Frostsicherung ist dann immer noch aktiv).
Man sollte aber folgendes bedenken
Wenn Du morgens beim Aufstehen eine normale Temperatur haben möchten, müsstest Du die Heizung rechtzeitig wieder einschalten. Die Außentemperatur wird zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich am niedrigsten sein und der Energiebedarf, durch die reduzierte Temperatur in den Räumen, hoch.
Bei niedriger Außentemperatur ist der Wirkungsgrad der Heizung aber schlechter. Ich habe bisher meine Heizung ohne Nachtabsenkung betrieben, obwohl ich das, mit der alten Ölheizung, über 40 Jahre gemacht habe. Meine alte Heizung war nachts immer aus auch in den Frostperioden.
Ich hoffe ich konnte Ihne helfen.
Vielen Dank für die Informationen.
Muss ich mir doch nochmal genau ansehen.
Evtl. kann man die Pumpen ja mit einem Shelly bei Nachtabsenkung ausschalten und morgens wieder aktivieren.
Gruß
Peter