Hallo,
habe vor ein paar Tagen meine 200-A AWCI 201.A07 auf "Nur Warmwasser" umgestellt, da es draussen ja recht warm ist. Jetzt stellt sich mir wieder einmal die Frage, warum die JAZ für die WW Bereitung so schlecht ist.
Die Vitocal zeigt JAZ für WW 2,6 an.
In der Wochenstatistik für die letzte Woche kommt das hier:
17,9 / 6,4 wäre ungefähr 2,8. Soweit so gut.
Dann mal einen Blick in meine Logdaten:
Einen Tag im Detail:
Und hier der Stromzähler und Momentanverbrauch:
Und nochmal einen Tag im Detail:
Hieraus kann man ablesen:
- Wir waren im gezeigten Ausschnitt außergewöhnlich sparsam im WW Verbrauch
- Die Vitocal verbraucht im Standby ca 24W permanent
- Warmwasser wird einmal am Tag um 16 Uhr bereitet, hier ist in der Regel das Tagesmaximum der Außentemperatur, in den letzten Tagen um 20° herum.
- Für die WW-Bereitung liegt die Leistungsaufnahme bei ca 2,5 kW
- Morgens läuft die Zirkulationspumpe für 10 Minuten und kühlt den Warmwasserspeicher deutlich ab
- Bereitschaftswärmeverlust ca 2K/12h (300l CVAA)
- Im Schnitt verbraucht jede WW Bereitung rund 1 kWh
- Bei jeder WW Bereitung wird die WW Temperatur um ca 6K angehoben
- Rein theoretisch wären das 6K * 300l * 1,16 Wh/(K * l) = 2,088 kWh Energiebedarf wenn man davon ausgehen würde, dass die 300l im Speicher dieselbe Temperatur hätten (haben sie vermutlich nicht)
- Auf 7 Tage gerechnet wären das ca 14,6 KWh benötigte Wärmeleistung
- Dafür wurden 7,12 kWh Strom verbraucht, ohne die 24W Standby-Verbrauch
- Das wäre ein COP von ca 2,05.
Fazit: Das was die Vitocal anzeigt (COP 2,8 für diese Woche) könnte so ganz grob der Realität entsprechen.
Und nun ein Blick ins Datenblatt:
Bei 20°C Außentemperatur sollte die A07 bei 55°C Vorlauftemperatur eine Elektr. Leistungsaufnahme von 1,29 kW haben. Sie zieht aber ca 2,5 kW. außerdem sollte sie an diesem Betriebspunkt einen COP von 4,03 haben, in Realität aber deutlich unter 3.
Frage: Warum? Habe ich einen Denkfehler?
Hallo Tobi,
ein paar Anmerkungen:
>>Zirkulationspumpe für 10 Minuten
max 5 Min sollten völlig ausreichen.
Ein 300 Liter CVAB hat 1,65 kWh Bereitschaftsverlust pro Tag. 11,5 kWh pro Woche.
Verbrauch: 100l/Tag von 12 Grad auf 50 Grad benötigt ca 4 kWh, das sind 28 kWh pro Woche
in Summe sind das dann ca. 40 kWh.
In meine Bsp wäre die oberen 2/3 des Speichers nur wenige K abgekühlt, unten aber hätte das Wasser 12 Grad.
in der Tabelle sind Teillastdaten angeben.
Bei WW Bereitung läuft sie aber idR mit Vollgas.
--> höhere Leistungsaufnahmen und schlechterer COP.
Florian hatte mal die Parameter gepostet wie man sie im Sommer etwas ein drosseln kann, dann würde sie das WW mit Teillast machen, das dauert aber dann länger.
VG Michael
@qwert089 schrieb:in der Tabelle sind Teillastdaten angeben.
Bei WW Bereitung läuft sie aber idR mit Vollgas.
--> höhere Leistungsaufnahmen und schlechterer COP.
Hi Michael, das versteh ich nicht ganz. Kann dieser beschriebene Betriebspunkt (Lufttemperatur 20°C und Vorlauftemperatur 55°C) durch verschiedene Leistungsregelung auf mehrere Betriebsweisen erreicht werden? Das kann ich mir gerade nicht wirklich vorstellen. Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, wenn die Luft 20°C hat, und ich eine Vorlauftemperatur von 55°C will, muss die WP mit einer genau definierten Leistung Arbeiten, um diese Vorlauftemperatur erreichen und halten zu können. Wenn das nicht so wäre, müsste es doch noch mehrere Variablen für den Betriebspunkt geben? Das einzige was mir gerade einfällt, wäre die Rücklauftemperatur, also wieviel Wärme abgenommen wird. Welche Spreizung ist denn für diese Tabelle angenommen?
Oder sind verschiedene Kombinationen aus Verdichter- und Ventilatorleistung möglich?
Wenn die Leistung durch irgendwelche Parameter reduziert würde, und es dadurch länger dauert, dann würde das doch heissen, dass die Vorlauftemperatur reduziert wurde. Dann wäre es aber nicht mehr der Betriebspunkt A20/W55. Eine andere Möglichkeit sehe ich da nicht, denn den WW Speicher interessiert es ja nicht mit welcher Leistung die WP arbeitet, da zählt ja nur die Vorlauftemperatur und der Volumenstrom.
Ich habe das vor ein paar Wochen jedenfalls beobachtet, sie läuft nicht unter Volllast beim WW bereiten, sondern Verdichter/Ventilator jeweils mit 60%:
Hallo Tobi,
>>wenn die Luft 20°C hat, und ich eine Vorlauftemperatur von 55°C will, muss die WP mit einer genau definierten Leistung Arbeiten, um diese Vorlauftemperatur erreichen und halten zu können.
stell dir vor es werden jetzt 2 Heizkörper abgestellt. dann sinkt die Heizlast und Kompressor reduziert die Frequenz. Die 55 Grad werden aber weiterhin gehalten und die Anlage läuft in Teillast.
Bei der AWCI wird das glaube ich nicht so detailliert angeben.
Hier eine Tabelle eines anderen Modells
Angaben zu Nennleistung bei Teillast und 6,56 kW
Bei WW Bereitung läuft sie aber nicht in Teillast, sondern mit Volllast und hat deswegen einen schlechteren COP.
Zusätzlich eine höhere Wärmeleistung (9,57 kW und eine höhere Leistungsaufnahme)
VG Michael
Ok, also ist doch die Rücklauftemperatur und damit die Spreizung der entscheidende Parameter der nicht in der Tabelle dabei steht. Habe es mal grob durchgerechnet.
Um auf dieselbe Wärmemenge zu kommen, müsste sie 35min mit 1300W Leistungsaufnahme bei COP 4 laufen. Das wären ca pro Tag 0,28 kWh weniger (als 25min mit 2500W bei COP 2,8). Ich würde mal sagen in mindestens 7 Monaten im Jahr ist es völlig egal, wie lange das dauert, da sie sich in diesen Monaten ohnehin tagsüber meistens langweilt. Im Winter bei schlechteren COPs wäre der Effekt noch stärker. Rein rechnerisch könnte ich da also locker 100kWh im Jahr sparen, wenn die Vitocal für die WW Bereitung sich den optimalen COP suchen würde 🤔
Die Regelung versucht das WW immer möglichst schnell zu erwärmen.
Vielleicht möchte ja 30 Min nach dem Wannenbad wieder jemand Duschen.
Florian hat hier ein ein Parameter erklärt, wie du darauf Einfluss nehmen kannst.
Man könnte in der Übergangszeit und Sommer die Leistung bei WW so reduzieren.
Danke Michael für den Link. Ich hatte gestern Abend schon gesucht aber ohne das passende Stichwort nicht gefunden. Hört sich gut an.
Wobei ich es trotzdem noch nicht ganz nachvollziehen kann, warum der COP bei 60% Leistung so schlecht ist. Wenn sie jetzt mit 100% laufen würde und nur nen COP von 2,8 raus holen könnte, würde ich es ja noch verstehen, aber bei 60% nur 2,8 🤔
In der Grafik aus dem Planungshandbuch WP wäre bei 60Hz Inverter sogar das Maximum. Aber das ist eben eine Frequenz, welche Einheit hat wohl die Angabe im Parameter 601D (Optimale Leistung WW)?
Und bezieht sich das auf den Verdichter? Oder Ventilator? Oder sind immer beide gleich?
In der Anlagenübersicht steht bei Ventilator und Verdichter jeweils %, kann man das gleichsetzen mit der Inverterfrequenz?
@Flo_Schneider Spricht etwas dagegen, den Parameter 601D von aktuell 60 auf vielleicht mal 45 zu ändern um zu versuchen die WW Bereitung in einen geringeren Leistungsbereich mit hoffentlich besserem COP zu verschieben?