Hatte einen Viessmanntechniker wegen Pumpenfehler im Haus und habe ihn genau die Frage aus dem Betreff gestellt.
Er sagte mir, das solle ich vergessen. Smart grid ready funktioniert nicht richtig. Das ginge bloss auf die Lebensdauer der Anlage, die würde dann immer wieder angehen und sofort wieder abschalten und das sei ja nicht der Sinn der Wärmepumpe. Ich kam mir ziemlich verarscht vor, weil ich unter anderem wegen den Werbeaussagen zu smart grid ready die Wärmepumpe habe installieren lassen.
Also: 1. Hat der Techniker recht? Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, aber warum erzählt er dann sowas? Das hat mich total verunsichert.
2. Was muss man bei den Einstellungen beachten, damit smart grid nicht negativ auf die Lebensdauer geht. Sinnvollerweise denke ich, es sei richtig den Pufferspeicher bei PV-Überschuss mit höherer Temperatur aufzuladen.
Meine Vitocal 250-A 13 kW ist seit dem 04.10.23 in Betrieb. Die 10 kW PV-Anlage (keine Viessmann, sondern Fremdfabrikat) wird über smart grid ready (Normalbetrieb) angesteuert.
Kann man sogar auf der einfachen Vicare-App erkennen.
Wechselrichter ist ein 10 kW solaredge. Am 05.12.23 war die offizielle Inbetriebnahme durch den Viessmann Servicetechniker.
Die Montage der WP erfolgte durch unseren regionalen Netzbetreiber im Oberbergischen Kreis mit eigenen Heizungsbauern und Elektrikern.
Nun zum Taktverhalten des Verdichters in der Ausseneinheit:
Die Daten in der Vicare App zeigen,
dass der Verdichter seit Inbetriebnahme am 04.10.23 bis heute im Durchschnitt ca. 2,8 mal pro Tag getaktet hat. Nach der Feinjustierung und Adaptierung der Pumpenleistung der Pumpe in der Inneneinheit für den Wasserkreislauf zur Ausseneinheit durch den Viessmann Servicetechniker am 05.12.23 hat sich die Taktrate des Verdichters noch etwas verringert.
Ich halte die Einschätzung "Ihres" Viessmann Technikers daher für falsch und kann die behauptete ständige Taktung der WP durch die smart grid ready-Ansteuerung der PV-Anlage nicht bestätigen.
Smart grid funktioniert bei mir einwandfrei.
"Mein" Viessmann Techniker, der am 05.12.23 meine Anlage offiziell in Betrieb genommen hat, hat natürlich auch im Display gesehen, dass die smart grid Steuerung für die PV-Anlage aktiviert war.
Er hat aber kein Wort darüber verloren, dass smart grid die größte Sc....e ist.
Ich würde in dieser Angelegenheit auf jeden Fall eine "Zweitmeinung"
durch einen regionalen Viessmann-Fachpartner einholen und beim Geschäftsführer von Viessmann climate SE über diesen "seltsamen" Viessmann Techniker berichten.
Ich teile die Einschätzung des Viessmann-Technikers: SG ist eine viel zu simple An/Aus-Schaltung, die für den Betrieb einer WP nicht sinnvoll genutzt werden kann.
Eine WP sollte möglichst lange und gleichmäßig laufen. Der SG-Schaltkontakt reagiert aber nur dumm auf ein bestimmtes Leistungsniveau des WR und schaltet dann an. Sobald die ersten Wolken kommen, kann die Leistung schon wieder zu gering sein, und er schaltet wieder ab. Ein dummer Heizstab mag das abkönnen, aber die WP mag das nicht.
Der einfachste Modus zur Nutzung von möglichst viel PV-Strom ist der Betrieb der WP tagsüber, v.a. für die WW-Aufheizung. Wer noch etwas Energie im Estrich speichern möchte, fährt tagsüber 1-1,5 Grad höhere Raum-Solltemp und "rettet etwas Sonne in den Abend rüber".
Leider ist die PV- und WP-Industrie noch nicht willens, herstellerübergreifend moderne Kommunikationsschnittstellen und Regelungen zu nutzen, die automatisch die Modulation einer WP auf die vom WR zur Verfügung gestellte Leistrung einstellen.
Die Aussagen der Heizungsbauer sind doch recht unterschiedlich.
Genau zum Thema Nutzung der Solaranlage hat mein Heizungsbauer mich darauf hingewiesen, dass die Vitocal bei einer entsprechenden Einspeisung damit startet, die Temperatur im Pufferspeicher zu erhöhen.
Sollte dann aber die Einspeisung geringer werden, läuft die Vitocal trotzdem weiter bis der eingestellte Wert erreicht ist.
Sie taktet also nicht häufiger wie sonst auch.
Wie es sich verhält kann ich wohl in zwei Wochen mal berichten, dann habe ich einige Tage Erfahrung damit.
Gibt es eigentlich die Möglichkeit auch die Antwort eines Viessmann-Technikers zu bekommen, der einem erklärt, wie smart grid sinnvoll zu nutzen ist?
Ich habe auf der homepage nicht herausgefunden, wie man eine direkte Kundenanfrage starten kann. 😞
Nein, da musst Du Deinen Fachbetrieb, sprich Heizungsbauer, fragen. Viessmann wünscht keinen direkten Endkundenkontakt.
Den kennst Du? https://www.viessmann-community.com/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Gut-zu-wissen-Die-Smart-Grid-Funkti...
"Er sagte mir, das solle ich vergessen. Smart grid ready funktioniert nicht richtig. Das ginge bloss auf die Lebensdauer der Anlage, die würde dann immer wieder angehen und sofort wieder abschalten und das sei ja nicht der Sinn der Wärmepumpe."
Meine Meinung: Wo er Recht hat hat er Recht.
"Meine Vitocal 250-A 13 kW ist seit dem 04.10.23 in Betrieb. Die 10 kW PV-Anlage...."
Eine 10kWp Anlage hat dieses Jahr 2023 bei Optimalausrichtung in Mitte Deutschlands etwa im Oktober 420 kWh, im November 160 kWh und bis Mitte Dezember ca. 100 kWh geliefert. Ein durchschnittlicher Hausstrombedarf eines EFH liegt bei etwa 10kWh/Tag. Also etwas über 300 kWh im Monat. Das Taktverhalten hat hier vermutlich absolut nichts mit der PV zu tun, da in diesen Monaten so gut wie kein Eigenverbrauch für die WP relevant ist Leider ist das mit WP und PV schöne Theorie, aber leider bei üblichen Dachflächengrößen unrelevant.
Wenn mal jemand ab 50kWp loslegt könnte man da ggf. von PV-Nutzung sprechen. Eine finanzielle rentable Betrachtungen hält es aber nach momentanen Energiepreisen vermutlich trotzdem nicht Stand.
Stimme ich nicht zu! Wir haben genügend Monate im Winterhalbjahr, in denen geheizt wird, aber noch oder wieder die Sonne höher steht. Ich habe im letzten Winter (Okt-April) immerhin 38% Deckung des WP-Verbrauchs mit PV-Strom erreicht (bei einer kleinen 10 kWp-Ost-West-PV) und das ohne SG! BWWP läuft per Zeitprogramm tagsüber, WP läuft konstant durch.
Da kann ich auch nicht zustimmen.
Meine 10kWP-Anlage hat in den letzten 10 Jahren im November einen Durchschnitt von 480 kWh und im Dezember einen Durchschnitt von 380 kWh.
Da bleibt einiges, was die Wärmepumpe nutzen kann.
Und ich habe heute nochmal mit dem Heizungsbauer gesprochen, der dazu auch mit Viessmann in Kontakt war.
Die Anlage taktet bei Nutzung des PV-Stroms nicht häufiger.
Einige Stimmen gibt es ja nun, die denken es kann sich lohnen. z.B. die Speichertemperatur anzuheben.
Die PV Anlage wird anfang 2024 installiert, aber der Solateur hat mir die Heizung nicht gebaut.
Was muss der jetzt einbauen?
Oder muss ich die PV-Anlage in Betrieb nehmen und dann den Heizungsbauer kommen lassen?
Und Viessmann gibt keinerlei support vorab? 😞
Es lohnt sich auf jeden Fall, Wärmepumpen mit PV-Strom zu betreiben. Ob über einen SG-Kontakt geschaltet oder rein über Zeitprogramme oder einfach konstant durchlaufend ist dabei egal.
Du kannst SG problemlos nutzen, wenn Dein Wechselrichter oder die Steuerungseinheit Deiner PV-Anlage einen SG-Ausgang schalten kann und Deine WP einen SG-Schalteingang hat. Dann brauchst Du nur noch ein 2-adriges Kabel zwischen den beiden ziehen lassen und gut ist.
Ob Deine WP dann taktet oder nicht, siehst Du dann im Betrieb. Den SG-Kontakt kannst Du jederzeit deaktivieren und die WP ohne SG-Verbindung zum WR laufen lassen. Sie wird immer und vollautomatisch zuerst den von der PV zur Verfügung gestellten Strom verbrauchen, bevor sie Strom aus dem Netz bezieht.
Lieber Thorsten guru III
Ja klar, im Winter ist es mit dem PV-Überschuss nicht so weit her. Und den kann ich dann auch noch großteils in die Batterie packen. Da meine Frau und ich arbeiten, haben wir zur Zeit allerdings auch tagsüber eine Temperatur-Absenkung um Strom zu sparen.
Dann wäre es aber an schönen Strahlungs-Tagen eigentlich richtig durchzuheizen um nicht abends erst um 17:00 Uhr im Winter die Wärmepumpe wieder anzuwerfen.
Mal sehen, was ich mit dem 2-adrigen Kabel anfangen kann.....
Mit FBH ist es sinnvoller, die Wärmeenergie durch Erhöhung der VL-Temp tagsüber im "Estrich" zu speichern statt sie abends mit Verlusten über die Batterieschleife zu generieren.
Das 2-adrige Kabel kann jeder Elektriker, z.B. der der die PV montiert, an der Heizung anschließen.
Das ist prinzipiell richtig.
Aber es gibt meines Wissens keine Einstellung an der Vitocal, dass in Abhängigkeit der Stromerzeugung die Heizkurve angepasst wird.
Und warum "Batterieschleife"?
Die Vitocal kann die Temperatur im Pufferspeicher erhöhen, wenn es genügend Strom vom Dach gibt.
Du hast doch von "Batterie" geschrieben... Die Energiemenge, die ein Pufferspeicher aufnehmen kann, ist im Vergleich zur Speicherkapazität der Gebäudemasse vernachlässigbar.
Ich habe nichts zu Batterie geschrieben, ist aber auch egal.
Ich kann man einige erste Erfahrungen mit der PV-Überschusssteuerung schildern.
Die WP schaltet sich wohl dann ein, wenn ein Überschuss von mindestens 3 kWh über ca. 15 Minuten ankommt.
Bleibt der Überschuss bestehen, läuft sie bis zum Erreichen der erhöhten Temperatur.
Ist der Überschuss weg, heizt sie nur bis zur Standardtemperatur und stoppt dann.
Ein häufigeres Einschalten ist nicht zu erkennen und sie schaltet auch nicht direkt ab, wenn der PV-Überschuss weg ist.
Somit sollte sich das nicht negativ auf die Lebensdauer auswirken.
Stimmt, Eckart hat von der Batterie geschrieben.
Der Überschuss soll wohl 3 kW (das ist die Leistung) heißen.
PV-Strom per Heizstab ist nicht sinnvoll, dann geht der Nutzen der WP (Arbeitszahl bei WW ca. 3) verloren.
Ich meinte natürlich 3 kW, hatte mich verschrieben.
Von einem Heizstab habe ich nichts geschrieben. Der Pufferspeicher wird nur von der Wärmepumpe aufgeheizt.
Wie ich ja oben schrieb: Bisher senke ich auch tagsüber die Temperatur ab, meine Frau und ich sind beide (eher lange) arbeiten. Ich heize dann wieder angenehm auf, so ca. 2 h bevor wir heimkommen.
Da ist aber im Winter schon dunkel. An schönen Tagen wäre es besser wenigstens den Pufferspeicher auf weit über notwendige Vorlauftemperatur aufzuladen oder sogar das ganze Haus mit dem PV-Überschuss warm zu halten.