Hallo,
ist es in Ordnung die Kesselabschalttemperatur von 75 Grad im Auslieferungszustand auf 85 Grad zu erhöhen? Was sind die Nebenwirkungen (Materialverschleiß, ...) ?
Wir betreiben eine Vitogas 100 für Heizung und Warmwasserbereitung eines 200qm Hauses. Die Heizleitungen sind 60 Jahre alt und ensprechend groß ausgeführt. Sie führen deshalb wesentlich mehr Wasser im System als in den heutzutage verlegten Dünnrohren.
Problematik: Bei -10 Grad soll auf 60 Grad VL Temperatur geheizt werden. Klappt auch gut, aber der Brenner schaltet nach weniger als 5 Minuten ab, um kurz später wieder anzuspringen. Abschaltung erfolgt bei 73 und 74 Grad Kesselwassertemperatur laut Display. Deshalb die Vermutung, daß die 75 Grad Begrenzung die Abschaltung auslöst.
Freue mich auf Antworten !
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Schaltet das Gerät im Heizbetrieb oder während der Speicheraufheizung ab? Eine Brennerlaufzeit von nur 5 Minuten ist sehr kurz, zuerst sollte die Ursache dafür eingegrenzt werden.
Um welches Gerät geht es (Typ und Leistungsbereich, oder Herstellnummer) und welche Regelung ist vorhanden?
Schaltet das Gerät im Heizbetrieb oder während der Speicheraufheizung ab? Eine Brennerlaufzeit von nur 5 Minuten ist sehr kurz, zuerst sollte die Ursache dafür eingegrenzt werden.
Um welches Gerät geht es (Typ und Leistungsbereich, oder Herstellnummer) und welche Regelung ist vorhanden?
Das könnte sein und würde das Abschalten erklären. Das System ist wie folgt:
VL und RL haben 2,5 Zoll starke Rohre und sind mit Reduzierstücken an den Viessmann Divicon mit Mischer und Pumpe WILO VIHU/4-3 angeschlossen. Im RL ist 42 Grad und VL 60 Grad und im Kessel 71-74 Grad wenn die Anlage abschaltet (alles bei -10 Grad Außentemperatur).
Die Umwälzpumpe läuft auf Stufe 3 2050 UPM und ist alte ungeregelte Pumpe, welche an die Vitronic 200 angeschlossen ist. Förderhöhe: 3m ins Erdgeschoss und zusätzlich 4m ins 1.OG. Der Kessel hat nur 9,7 Liter Wasserinhalt, somit ist die Wärmeabfuhr wichtig. Nun kenne ich mich mit Fliessgeschwindigkeit nicht aus und hätte erwartet, daß bei höchster Stufe auch das meiste Wasser fließt, da die Pumpe ungeregelt ist. Sieht eigentlich OK aus, oder?
Hast du nur einen Heizkreis (den Mischerkreis) oder zwei? Bei so hohen Soll-Temperaturen kann die max.Kesseltemperatur schon eine Rolle spielen.
Mache bitte während des Heizbetriebs eine Diagnoseabfrage und poste alle Werte inklusive Kurzabfrage.
Diagnoseabfrage: Tasten Heizen+WW und Abschaltbetrieb gleichzeitig drücken, bis "Diagnose" erscheint, dann loslassen und erste Anzeige abwarten (Neigung); weiterblättern mit + oder -, Aussteigen mit OK; das ist nur eine Abfrage, du kannst also nichts verstellen oder kaputt machen.
(Wenn du dich mit der Codierung bereits auskennst: Bitte Adressen 00, 04 und 05 auslesen).
Ist die hohe Heizkennlinie wirklich nötig? Welche Raumtemperatur ist gewünscht, welche ist an der Vitotronic (Drehrad) eingestellt, und wie sind die Thermostatventile eingestellt? Handelt es sich um ein EFH oder MFH? Mit welchen Heizzeiten wird geheizt?
Hallo Franky,
der einzige Vorteil einer hydraulischen Weiche wäre in diesem Fall geringfügig mehr Wasserinhalt. Da das aber nur wenig ist, wird sich das aber bezüglich des Taktens kaum auswirken. Wenn die Massenströme in Kessel und Anlagenkreis gleich groß sind, brauchst du aber keine hydraulische Weiche. Und der Aufwand für eine zusätzliche Kesselkreispumpe ist auch nicht zu unterschätzen. Viessmann hat auch für den Vitogas nie ein Schema mit einer hydraulischen Weiche rausgegeben.
Ein RL-Temperaturfühler kann man nur für den Mischer anschließen, dann kann man eine bestimme Spreizung fahren.
Ein Raumsensor ändert auch nichts: der beeinflusst nur den Sollwert. Wird dieser um soundsoviel Kelvin überschritten, schaltet der Brenner ab.
>Wie vor einer Woche war die Außentemperatur -10 Grad durch einen Widerstand statt Außentemperaturfühler vorgegaukelt
Wieso so ein Aufwand: Der Schornsteinfegerprüfschalter hätte es auch getan.
Ein ehrlicher Rat: lass die Anlage wie sie ist, das Takten beeinflusst den Wirkungsgrad fast gar nicht, lies mal hier:
http://www.ikz.de/uploads/media/924--Heizungstechnik.pdf
Hallo Vitogas,
danke für das Lob und die PN.
Nachfolgend nochmals der funtkionierende Link
http://www.ikz.de/uploads/media/924--Heizungstechnik.pdf
Ansonsten mal zur Abschätzung:
Läuft der 22 kW-Brenner 5 min liefert er 22 *5/60 = 1,83 kWh. Diese Wärmemenge kann die Anlage also bis zur Abschaltung aufnehmen.
Wird diese Wärmemenge nun mit einem 18 kW-Brenner erzeugt, so läuft dieser 1,83 kWh / 18 kW = 0,101 h = 6,1 min.
Also dieser marginale Unterschied mit -anhand des obigen Artikels geschätzt- deutlich unter 1% Gaseinsparung wäre mit der Umbauaufwand nicht wert.
Und zum Abschluss: freu dich über den störunanfälligen Vitogas, so was unkompliziertes bekommst du heute gar nicht mehr.