Ich habe seit Dezember 2008 in meinem EFH das Kompaktgerät Vitocal 242G (in der Bauart von 2007) mit solarunterstützter Wassererwärmung im Einsatz. Es sind 2 Vitosol 200F-Kollektoren auf dem Dach (ca. 6 m höher) angebracht.
Soweit ich weiß, gab es beim damaligen Entwicklungsstand der Technik keine serienmäßige Entlüftung am Kollektor. Auch einen Luftabscheider im Vorlauf habe ich meines Wissens nicht.
Die solarunterstützte Wassererwärmung hat fast 6 Jahre vollkommen zuverlässig und reibungslos funktioniert. Der 250-Liter-Wasserspeicher wurde immer erst bis zum eingestellten Maximum bei 80 Grad erwärmt, bevor überhaupt an eine solare Stagnation zu denken war. Bei der jährlichen Wartung war der pH-Wert des Wärmeträgers Tyfocor LS stets i.O.
Mitte letzten Jahres wurde die Solaranlage plötzlich von Woche zu Woche weniger effizient. Zunächst wurden noch Speichertemperaturen von ca. 70 Grad erreicht, später dann nur noch ca. 60 Grad und zuletzt im September 2014 nicht mal mehr 50 Grad. Die Pumpe lief dabei, wie sie sollte. Man sah aber, dass ab Erreichen einer bestimmten Solarvorlauftemperatur trotz Pumpenlaufes die Wärme nicht mehr an den Tank abgegeben wurde. Zuletzt war das dann schon ab einer Solarvorlauftemperatur von knapp über 60 Grad der Fall. Dann stieg die Vorlauftemperatur jeweils progresssiv an bis zur Stagnation ab 130 Grad, während die Rücklauftemperatur nicht mehr anstieg.
Mein Heizungsbauer hat Ende September 2014 das alte Tyfocor LS komplett nach ca. 20minütiger Durchspülung ersetzt, um die Möglichkeit auszuschließen, dass das Mittel „gecrackt“ und die Rohre verstopft sein könnten. Aber zur Überraschung: Die Konsistenz des „alten“ Tyfocor war nicht von der des neuen zu unterscheiden, auch keine erkennbaren Ablagerungen oder Verunreinigungen waren im Spülrückstand zu erkennen.
Immerhin, das Durchspülen brachte zunächst eine Verbesserung. Danach brachte die Anlage ab Oktober wieder Speichertemperaturen bis zu 65 Grad. Wegen des Winters 2014/2015 gab es keine höheren Temperaturen, aber eben auch keine Stagnation mehr. Die Anlage lief konstant bei 2 bar und mit einem 25-Liter-MAG.
Vorgestern, am ersten warmen und sehr sonnigen Tag in 2015, die erschütternden News: Stagnation obwohl erst 68 Grad und damit noch lange nicht 80 Grad im Tank erreicht. Gestern, einen Tag später bei leichter Bewölkung: Stagnation schon bei 58 Grad im Tank. Heute mit viel Sonne schon bei 55 Grad. Eine sehr abrupte Verschlechterung. Mitte letzten Jahres brauchte es für eine solche Verschlechterung noch mehrere Wochen. Selbstredend stieg bei der täglichen Stagnation > 130 Grad auch der Druck im System, was aber ja normal ist.
Ich bin ratlos: die Pumpe läuft, es wird aber ab einer bestimmten -täglich wieder niedriger werdenden- Vorlauftemperatur keine Wärme mehr abgeleitet. Sind es Ablagerungen im System oder ist es Luft, die nach vor Erreichen der Stagnation die Wärmeableitung unterbindet? Und wie sollte ich die Luft denn rauskriegen?
Die Wärmeableitung wird ja zzt. schon bei Vorlauftemperaturen von sehr deutlich unter 100 Grad eingeschränkt, also kann die Ursache ja nicht der Stagnationsdampf selbst sein.
Welche wahrscheinliche Diagnose würden Sie aus der Symptombeschreibung stellen, zu welchen Maßnahmen oder Checks würden Sie raten?
Wäre ggf. eine mehrstündige Durchspülung angezeigt, um wegen der nicht eingebauten Entlüfter die letzten Bläschen zu entfernen? Muss für die Zeit der Spülung der Solar-Rücklaufverhinderer auf Durchfluss gesetzt werden? Das wurde nämlich bei der Spülung im September 2014 nicht gemacht.
Kann Tyfocor LS nach 5jährigem Einsatz trotz der ja festgestellten, unveränderten Konsistenz zu solchen Ablagerungen führen, dass der Pumpendurchfluss dauerhaft verengt ist und die durch eine 20-Minuten-Spülung nicht ausreichend beseitigt wurden? Bracht man eine Spülung mit Solarclin?
Sollte der Betriebsdruck von 2 bar geändert werden?
Letztlich ist mir eine Lösung wichtig, die der Anlage wieder die von 2008 bis 2013 geschätzte, mehrjährige Zuverlässigkeit gibt.
Vielen Dank und freundliche Grüße.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo junior777,
wurde denn bei deinem Gerät mal der Speicher kontrolliert? Eventuell kann es sein, dass der Solar-Rohr-Wärmetauscher im Speicher verkalkt ist.
Oder deine Solarkreispumpe hat nicht mehr genügend Leistung um das Medium dauerhaft mit einem konstanten Volumenstrom umzuwälzen.
Ich würde vorschlagen, du lässt das mal von deinem Heizungsfachbetrieb überprüfen.
Beste Grüße °fl
Hallo junior777,
wurde denn bei deinem Gerät mal der Speicher kontrolliert? Eventuell kann es sein, dass der Solar-Rohr-Wärmetauscher im Speicher verkalkt ist.
Oder deine Solarkreispumpe hat nicht mehr genügend Leistung um das Medium dauerhaft mit einem konstanten Volumenstrom umzuwälzen.
Ich würde vorschlagen, du lässt das mal von deinem Heizungsfachbetrieb überprüfen.
Beste Grüße °fl
Habe vor 3 Wochen mit meinem Heizungsfachbetrieb gesprochen und wir haben die Idee entwickelt, mal den Rückflussverhinderer auf Durchfluss zu stellen. Eigentlich müsste er ja, wenn die Pumpe läuft sich öffnen. Uns siehe da, mit der manuellen Umstellung auf Durchfluss bei ca. 100 Grad Kollektortemperatur ging die Kollektortemperatur zurück, und die Anlage funktionierte wieder und brachte wieder bis zu 80 Grad Wasserspeichertemp.
Also schließe ich aus, dass der Solar-Rohr-Wärmetauscher im Speicher verkalkt ist.
Leider tritt selbst bei dauerhaft geöffnetem Rückflussverhinderer in den letzten Tagen erneut das frühe Stagnationsproblem auf. Manchmal lässt sich der Solarwärmeträgerdurchfluss wieder in Ordnung bringen, wenn man den Rückflussverhinderer etwas zu und wieder auf bewegt. Manchmal nützt das aber auch nichts.
Ich werde jetzt wohl den Rückflussverhinderer tauschen lassen, denn evtl. funktioniert der nicht mehr richtig.
Hoffentlich bringt das was.
Liegt wohl nun doch an Leistungsschwäche der Solarkreispumpe, wie hier im Thread weiter oben schon vermutet.
Eingebaut ist bisher die Wilo RS 25/2-1 mit 1950 U/min, die 130mm lange Version. Die gibt es aber nicht mehr.
Liebes Viessmann- Team, was schlagt ihr als Austauschempfehlung(en) vor in 130mm- Pumpenlänge?
Wäre natürlich klasse, man könnte den Durchlauf in 3 Stufen variieren.
Es gibt wohl von Wilo die neueren STG-Pumpen, aber in der 130mm-Länge nur als 15er Version, leider nicht als 25er.
Der Platz im alten Vitocal-242-Tower ist extrem eng, eine 180mm-Version würde wohl nicht reinpassen.
Hallo,
es ist Ostern und pünktlich beginnt die Zeit, in der ich mich wieder über meine Viessmann Solarthermieanlage ärgere.
Ich knüpfe an an meine Beiträge aus dem Vorjahr. Die Solarkreispumpe wurde ersetzt, alle Werte für das Tyfocor stimmten und mein Heizungsfachbetrieb hat alle Druckwerte geprüft und für richtig befunden. Aber: es trat keinerlei Besserung ein. Am 28.03.2016 kam es zur ersten Stagnation dieses Jahres bei einer Speichertemparatur von 63 Grad. Es wird die in erzeugte Wärme bei steigenden Temperaturen in den Kollektoren nach wie vor nicht ordentlich zum Speicher hin abgeführt. Im Gegenteil, das Ausdehnungsgefäß wird bei Kollektorentemperaturen über 100 Grad fühlbar heiß, und nach Stagnation läuft der im Bedienpanel einsehbare Solarertrag mittlerweile um jeweils 1-2 kWh pro Tag rückwärts!!!
Also lautet mein Resumee nun: Allein letztes Jahr mehrere 100 Euro ausgegeben für den Tyfocorwechsel und die neue Pumpe. Alles sinnlos. Mein Heizungsfachbetrieb hat keine weiteren Ideen.
Es darf doch nicht wahr sein, dass es nicht möglich eine Solarthermieanlage in einen Status zu bringen in dem sie wieder funktioniert. Dafür habe ich nicht vor 7 Jahren mehrere Tausend Euro investiert!
Ich bitte Viessmann um Mitteilung von Kontaktinformationen, wer im Raum Dresden sich mit dem Kompaktgerät Vitocal 242G (in der Bauart von 2007) mit solarunterstützter Wassererwärmung durch 2 Vitosol 200F-Kollektoren auskennt und auch über die notwendige Erfahrung bei der Fehlersuche verfügt.
Hallo junior777,
ich nutze die gleichen Anlagenkomponeten (242g + Vitosol 200F) und habe nun nach jahrelangen problemlosen Betrieb das gleiche Problem.
Wie hast Du Deinen Fall gelöst bzw. in den "Griff" bekommen?
Für eine Rückantwort wäre ich dankbar.
Viele Grüße.