Hohe Verluste durch Fehlzirkulation

[Martin7]

Vitodens 300-W

5 x Vitosol 200-FM

Vitocell 360-M

Obwohl zurzeit aufgrund hoher Solarleistung weder eine Warmwasser- noch eine Nachheizung stattfindet, befinden sich bei meiner Anlage Vor- und Rücklauf der Nachheizung auf einem sehr hohen Temperaturniveau (bis 90°). Das spiegelt sich sogar in einer entsprechend hohen ausgewiesenen “Abgastemperatur“ wider, obwohl Null Gas verbraucht wird!

Hier geht offensichtlich durch eine Fehlzirkulation Wärme aus dem Speicher über die Rohrleitungen zur

Nachheizung und sogar durch den Schornstein (siehe Abgastemperatur) verloren.

Frage: Hat jemand Erfahrung mit dem nachträglichen Einbau von Zirkulationsbremsen wie Rückschlagventile oder Thermosyphone? Und noch dringendere Frage: Warum baut Viessmann solche Zirkulationsbremsen nicht standardmäßig in ihre Anlagen ein?

Gruß
Martin

In der Anlage die entsprechende Graphik des Temperaturverlaufs, gemessen während des Solar-Checks durch die Verbraucherzentrale. Diesen Solar-Check (30€) kann ich übrigens nur wärmestens empfehlen!

[Dark_Templar]

Hallo mitleidender, ich habe das ähnliche / selbe Problem: https://www.viessmann-community.com/t5/Gas/Vitodens-300W-Speicherauskuehlung-durch-heisses-Kesselwas...

[Martin7]

Hallo,
tatsächlich scheint diese Fehlzirkulation öfters vor zu kommen.

Beobachtungen bei mir:

1. Im Gegensatz zu oben zitiertem Beitrag von Dak_Templar zirkuliert bei mir das Wasser auch bei hohen Speichertemperaturen.  Eine Logik, wann die Zirkulation automatisch einsetzt oder automatisch aufhört habe ich noch nicht entdeckt, bin aber auch noch nicht lange am suchen.
2. Bisher habe ich die Zirkulation brutal durch Abdrehen der Hähne im Vor- und Nachlauf zwischen Speicher und Therme unterbrochen.
3. In einem weiteren Beitrag zum gleichen Thema wurde vermutet, dass irgendeine Pumpe die Zirkulation auslöst, da sie gleich so kräftig zirkuliert. Es wurde vermutet, dass sie langsamer beginnen würde, wenn es eine reine Schwerkraftzirkulation wäre. 
   Das habe ich folgendermaßen verifiziert:
   - Hähne ein paar Stunden lang geschlossen, bis Temperaturen im Zirkulationsstrang wieder niedrig waren
   - Ganze Anlage stromlos geschaltet (nicht nur "ausgeschaltet", sondern wirklich stromlos)
   - Hähne geöffnet
   
   Und siehe da: auch unter stromlosem Betrieb setzte die Zikulation genauso stark ein wie bei eingeschalteter Anlage (gemessen mit Thermofühleern und Datenlogger). Dies ist imho der Beweis, dass es sich wirklich um eine Schwerkraftzirkulation handelt und keinerlei Pumpe dahinter steckt.

In den nächsten Tagen werde ich der Anlage wieder freien Lauf lassen und aus den Aufzeichnungen eine bei mir passende Logik zum Start und Ende der Zirkulationen zu finden.

Gruß
Martin

[qwert089]

Hallo Martin,

welches Modell vom Vitodens 300 hast du? mit Vitotronic oder der neuen Regelung?

Wenn die Umwälzpumpe des Vitodens länger als 24h aus war, wird sie täglich einmal kurz gestartet.

Leider ist die Grundposition des Umschaltventils  auf WW und zieht wie in deinem Fall dann Wärme aus dem Speicher.

bei der Vitotronic kann man das umcodieren  - siehe auch

https://www.viessmann-community.com/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Vitocal-262-A-ploetzlicher-Temperat...

VG Michael 

[Dark_Templar]

Heute sah das bei mir so, würde da auch eher Fehlzirkulation sagen, ist ja den ganzen Tag so...

Der Anlagendruck (Manometer in Vitodens hinter der linken Blende) stieg auch deutlich.

Habe die Vitodens 300 b3hg mit Vitotronic 200 und den Parameter 66 auf Grundposition Heizen, das hilft leider auch nichts.

Wenn ich wenigstens von Viessmann die Antwort bekäme: Ist nicht gewünscht, ist eine Fehlzikulation, Heizi muss Rückschlagventil einbauen .. ok - aber so habe ich keine Ahnung aktuell..

[Martin7]

Hallo Michael,

meine Vitodens 300-W ist das Modell B3HG mit der neuen Regelung, also kein Parameter 66.

[Fiedel]

Hallo Zusammen,

danke Martin fürs verifizieren! Die Vermutung mit der Pumpe war von mir. Inzwischen habe ich auch gelesen, dass es dieses Problem in gleicher oder ähnlicher Form schon lange und oft bei den "modernen" Thermen gibt:

Entweder steht wie Michael schon sagt das Umschaltventil regulär in Stellung WW, oder es wird vermutet, dass das Ventil nicht komplett nach WW geschlossen ist, wenn es per Codierung in Heizstellung steht.

In einem anderen Forenbeitrag wurde als Lösung ein Rückflussverhinderer eingesetzt, den man in den Anschlusstutzen des Speichers einlegen kann. Also eine Art "Scheibe mit Tellerventil". Das klingt nach relativ geringem Installationsaufwand.

Gruß

Fiedel

[Martin7 · Accepted solution]

Aktueller Stand 1 Jahr später: Fehlzirkulation beseitigt!

Nachdem ein Solar-Check durch einen Energieberater der Verbraucherzentrale den Wärmeverlust durch Fehlzirkulation bestätigt hat, hat mein Heizi auf Garantie sowohl zwei Thermosyphons als auch ein Rückschlagventil in den Kreislauf zwischen Therme und Speicher eingebaut. 

Ergebnis: keine Fehlzirkulation mehr! Der Wärmeverlust im Heißwasserbereich ging von 0,6 K/h auf 0,2 K/h zurück!

Der Solar-Check (wie auch der Heizungs-Check) der Verbraucherzentralen ist sehr empfehlenswert, er kostet nur 30 €, den Rest zahlt die Verbraucherzentrale.

Gruß

Martin