Die WP wurde im August 2024 an eine reine FB-Heizung (Estrich-Nasssystem, keine Heizkörper) mit IMI-Heimeier-Heizkreisverteiler angeschlossen. Sowohl der Energieberater als auch Viessmann hatten dringend zum Einbau eines Pufferspeichers geraten. Indessen konnte ich keinen Vorteil eines Pufferspeichers in unserem Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung sehen. Beheizt werden ca.200m² der Wohnung mit 22°C und nur gelegentlich weitere 60m² der Einliegerwohnung.
Raumweise Heizlastberechnung ergab 10.600kW für das Einfamilienhaus Bj. 1980.
Sanierung Dachgeschoss und Dach (U-Wert 0,14w/m²K)
Ich habe mich für eine Wärmepumpe mit 8kW Leistung entschieden und das Risiko zusätzlichen Stromverbrauches durch den eingebauten Heizstabes in Kauf genommen.
Der Heizstab wurde nur kurz während der Installation betrieben und ist sonst nie in Betrieb gegangen.
Das Ergebnis (Oktober 2024-September 2025):
Vorlauftemperatur hat niemals 35°C überschritten
In allen dauerhaft geheizten Räumen 22°C
Keine Nachtabsenkung
JAZ-Heizen=4,9
JAZ-Warmwasser=3,8
JAZ-Gesamt=4,7
Stromverbrauch 01.Oktober 2024 bis 31.September 2025= 3,634 kWh
WP-Starts (Oktober bis Mai):350
WP-Starts (Juni bis Oktober):240, bei 2x WW-Bereitung auf 50°C
WP-Starts p.a.: 590
Diese guten Ergebnisse haben zur Bestellung einer 2. Wärmepumpe bei Viessmann geführt.
Die Wärmepumpe wurde im September 2025 in einem Mehrparteien-Haus in Betrieb genommen. Keine FBH, ausschließlich Heizkörper, von 32 Stück wurden 14 durch leistungsfähigere ersetzt. Gebäude Bj. 1970, Vollwärmeschutz und obere Geschossdecke U-Wert 0,23kW/m²K nachgerüstet. Gas-Niedertemperaturkessel durch WP ersetzt.
Aufbau:
Außengerät auf dem Flachdach eines Nebengebäudes mit kurzem Weg zum Heizraum.
Pufferspeicher 400L
Keine WW-Bereitung (Durchlauferhitzer in den Wohnungen)
2x Divicon ohne Mischer, Grundfos-Pumpen
Betriebsstunden Verdichter 407h
Starts Verdichter = 599 !!
Status bei AT=6°C
Volumenstrom zum Parallelpuffer 1950 L/h
Heizkurve Neigung=0,9 Niveau=-6
Temperatur WP=36,9°C
Vorlauftemperatur zum Pufferspeicher 37,1°C
Vorlauftemperatur zum Heizkreis 35°C bei
Alle Heizkörperthermostate Stellung 5 (oder abgeschraubt)
COP 6°C = 4,4
Fazit
Zu WP1.
Die Leistungsdaten der WP sind zufriedenstellend.
Zu WP2.
Geräusche:
Eine Mietpartei bemängelt, dass die Wärmepumpe störende Geräusche in der ganzen Wohnung hervorruft. Inzwischen steht fest, sie stammen nicht vom Außengerät sondern von den Umwälzpumpen. Die Wohnung liegt im 1. Stock ca. 10m entfernt vom Heizraum. Abhilfe durch den HB ist nicht in Sicht.
Wer kann einen Hinweis zur Lösung des Problems geben?
Takten.
Die WP taktet. Die Analyse zeigt, dass die minimale elektrische Leistung bei dieser Pumpe bei ca. 1,6 kW liegt. Damit wird der Pufferspeicher sehr schnell auf Temperatur gebracht und die Energie kann nicht vom Heizsystem abgerufen werden. Bei WP1 liegt die untere Modulationsgrenze bei 3-400 W.
WP1 Energie Cockpit (AT=7,3°C) Stromaufnahme 465W, Thermische Leistung 3,06 kw
WP2 Energie Cockpit (AT=9,2°C) Stromaufnahme 3,75kW Thermische Leistung 14,1 kW
Der Heizungsbauer ist der Meinung, dass ein bisschen Takten normal sei. „Der Verdichter hält ca. 80.000 Takte durch“. Bei 2.000 Takt im Jahr wären das 40 Jahre. Diese Einschätzung kann ich nicht nachvollziehen, ganz abgesehen von dem Mehrverbrauch bei jedem Start.
Für eine Auskunft zu diesem Punkt wäre ich sehr dankbar.
Internet-Verbindung
Über einen Fritzbox-Router eines Mieters konnte die Wärmepumpe ohne Probleme verbunden werden. Darüber ist sie auch steuerbar.
Vorgesehen ist jedoch ein Router von Tenda mit einer Daten-SIM-Karte im Heizraum. Der Router zeigt eine Signalstärke von 65%, Internet-Zugang vom Smartphone ist einwandfrei. ViCare hat gute WLAN-Verbindung zum Router. Es erscheint immer wieder die Meldung: Keine Verbindung mit dem Internet.
Hat jemand in der Community Erfahrung in dieser Sache?
Gelöst! Gehe zu Lösung.
@Repolusk13 Wg der Meldung keine Verbindung zum Internet: stelle im Router so ein, dass die Vitocal eine feste IP-Adresse zugeordnet bekommt. LG Ivan
Wie lange die WP durchhält,ist von vielen Faktoren abhängig. Der Wichtigste wird sicherlich die Laufzeit des Verdichters sein. Ohne jetzt sagen zu können,wie lang die sein darf/ sein sollte.
Der Pufferspeicher ist mir bei den Radiatoren nicht ganz klar. Ich hätte diesen eher bei einer FBH erwartet.
Wenn die WP taktet,wird die Wärme offenbar nicht abgenommen oder nur unregelmässig weggeschafft. Ich kann hier nur vermuten,dass die Bewohner die Heizung runterdrehen.,weil keiner zu Hause ist.
Eine FBH hingegen dreht man gar nicht erst ab,weil sie viel zu träge ist. Die Chance,dass die Wärme auch abgenommen wird,ist sehr viel höher.
Und weil es ein MFH ist,verbietet sich auch ein Raumthermostat.
Eventuell kann man sich bei den Heizzeiten einigen ?
Wie ist eigentlich der Puffer eingebunden ? Als hydr.Weiche ? Oder in Reihe ?
✅ Pufferspeicher bei Radiatoren (Heizkörpern)
→ Eher sinnvoll.
Radiatoren-Systeme haben meist kleinere Wassermengen und reagieren schnell auf Temperaturschwankungen. Eine Wärmepumpe oder ein Pelletkessel kann dadurch häufiger takten (also an- und ausgehen).
Ein Pufferspeicher wirkt hier als hydraulische Trennung und Wärmespeicher – er verhindert häufiges Takten und verbessert die Effizienz.
✅ Pufferspeicher bei Fußbodenheizung (FBH)
→ Meist weniger nötig oder kleiner dimensioniert.
Eine Fußbodenheizung hat bereits eine große Wassermenge und thermische Trägheit. Das wirkt wie ein eingebauter Pufferspeicher.
Hier kann man oft direkt die Wärmepumpe an die FBH anschließen, ohne zusätzlichen Speicher – außer, man hat mehrere Heizkreise oder eine Kombination mit z. B. Heizkörpern oder Solarthermie.
👉 Kurz gesagt:
Radiatoren: Pufferspeicher fast immer empfehlenswert.
Fußbodenheizung: meist überflüssig oder nur kleiner Speicher (z. B. 50–100 l) für hydraulische Entkopplung.
Dafür ist aber die Fliessgeschwindigkeit bei einem Radiator wesentlich höher. Eine FBH hat zwar mit dem Estrich einen grossen Speicher, nimmt aber die Wärme nur sehr langsam auf. Gibt sie dafür aber auch langsam ab.
Mit Radiatoren kann ich also die Wärme schnell wegschaffen.. Das gelingt bei einer FBH nicht. Erst recht, wenn der Kessel nicht modulieren kann bzw. zu spät damit anfängt.
@Repolusk13 Wg der Meldung keine Verbindung zum Internet: stelle im Router so ein, dass die Vitocal eine feste IP-Adresse zugeordnet bekommt. LG Ivan
@Repolusk13 schrieb:Zu WP2.
Geräusche:
Eine Mietpartei bemängelt, dass die Wärmepumpe störende Geräusche in der ganzen Wohnung hervorruft. Inzwischen steht fest, sie stammen nicht vom Außengerät sondern von den Umwälzpumpen. Die Wohnung liegt im 1. Stock ca. 10m entfernt vom Heizraum. Abhilfe durch den HB ist nicht in Sicht.
Bist Du sicher, dass die Geräusche in den zentralen HK-Umwälzpumpen entstehen und nicht in den Heizkörpern/Rohrleitungen?
Wenn man keinen hydraulischen Abgleich gemacht hat (oder den schlecht gemacht hat) kann es zu hohen Fließgeräuschen führen besonders an Rohren/Heizkörpern, die näher (von Rohrnetz/Druck her gesehen) an der HK-Umwälzpumpe sind, weil durch diese durch den größeren Druck das Wasser schneller durchfließt.
Man könnte (falls noch nicht passiert) die HK-Umwälzpumpen durch Modelle ersetzen, bei denen man den erzeugten Druck ("Förderhöhe" genannt) genauer einstellen kann. Einige haben da nur drei Einstellungen und alle drei sind immer noch zu stark (und dann zu laut). Evtl. kann man die HK-Pumpe besser akustisch dämmen/entkoppeln (oder gegen eine leisere ersetzen) wenn man bei der Geräuschursache genauer eingrenzen kann, dass es wirklich die Pumpe ist und nichts anderes.
Man könnte auch die HK-Ventile (Ventilunterteile) gegen druckunabhängige, einstellbare Ventile ersetzen, damit man da den Druck/Durchfluss besser einstellen kann, unabhängig von den sonstigen Druckverhältnissen des Rohrnetzes. Bei der energetischen Sanierung kann man das bestehende Rohrnetz meist eh nie so genau berechnen, wie es es für einen sehr guten hydraulischen Abgleich notwendig wäre.
Es ist halt ein Optimierungsproblem mit mehreren Stellschrauben. Bei hohem Volumenstrom reicht eine geringere Spreizung (niedrigere Vorlauftemperatur) um die gleiche Wärmemenge zu den HKs zu transportieren aber durch einen höheren Volumenstrom erhöhen sich Pumpengeräusche und Durchflussgeräusche.
@Repolusk13 schrieb:Takten.
Die WP taktet. Die Analyse zeigt, dass die minimale elektrische Leistung bei dieser Pumpe bei ca. 1,6 kW liegt. Damit wird der Pufferspeicher sehr schnell auf Temperatur gebracht und die Energie kann nicht vom Heizsystem abgerufen werden. Bei WP1 liegt die untere Modulationsgrenze bei 3-400 W.
(...)
Der Heizungsbauer ist der Meinung, dass ein bisschen Takten normal sei.
Der Heizungsbauer hat recht, ein bisschen Takten, besonders in der Übergangszeit, ist normal. Immer dann wenn die Mindestleistung der WP höher als der Wärmebedarf ist, schaltet sich die WP dann irgendwann ab und wenn das Wasser dann wieder so kalt geworden ist, dass die Temperaturwerte für die Einschalt-Hysterese unterschritten sind, schaltet sie sich wieder ein.
Aber nicht jedes Takten ist "normal". Falls die Anlage zu groß dimensioniert wurde, kann sie natürlich viel öfter ihre Mindestleistungs-Wärme nicht an den Heizkreis loswerden und taktet dann öfter, als wenn sie richtig dimensioniert wurde.
@Repolusk13 schrieb:Bei WP1 liegt die untere Modulationsgrenze bei 3-400 W.
Das wage ich zu bezweifeln. War das vielleicht ein Tippfehler oder hast Du falsch gemessen?
Dass WP1 eine niedrigere untere Modulationsgrenze als WP2 hat ist erwartbar, schließlich hat sie auch nur die halbe Maximalleistung von WP2.
Aber eine untere Modulationsgrenze von bis zu 3 Watt runter würde bedeuten, dass die Anlage quasi ohne untere Modulationsgrenze bis fast auf 0 runterregeln kann. Das kann die 250-A nicht.
Öhm,Dale: ich glaub,es ist gemeint 300-400 W. Auf 3 W wäre wirklich unmöglich.
Danke für die vielen Anregugen. Vieles wurde schon berücksichtigt. Die 3 bis 300 Watt sind natürlich 300 bis 400.