Zu viele Brennerstarts bei Rexola-biferral mit Trimatik-MC

[webster1]

Guten Morgen,

ich versuche unsere Erdgasheizung von 1991 zu optimieren, habe hier im Forum auch schon einiges gefunden und probiert, aber nichts hat wirklich gewirkt.

Aber von Anfang an: Es geht um ein Einfamilienhaus von 1970 (36er Ziegel, Westgiebel außen zusätzlich 5 cm Styropor) mit 200m² und Keller. Die 23 Heizkörper sind teils noch alte Radiatoren (8 Stück), meist schon neue Flächenheizkörper und im Wohnzimmer ein 5 Meter langer Konvektorschacht. 1991 wurde der alte Ölbrenner durch eine Erdgasheizung getauscht. Es wurde eine Rexola-biferral RV-24 mit Trimatik-MC und Fernbedienung MC, daneben steht ein "Wassererwärmer" von 1990 mit 400 Litern. Der Kaminkehrer ist stets zufrieden mit "seinen" Werten, wir auch - das Haus und Wasser ist warm.

Ich habe die Hausinstallation mit dem Haussteuerungssystem homematic ip ausgebaut und so verfügt jeder Heizkörper über ein elektrisches Ventil HMIP-eTRV sowie die meisten Räume über einen Wandthermostat HMIP-WTH. Am Brenner selbst kann ich über die homematic auslesen, ob der Brenner, die Pumpe für Warmwasser oder die Pumpe (Grundfos Alpha+) für den Heizkreis laufen. Durch die Automatisierung kenne ich von jedem Ventil die prozentuale Öffnung und kann damit (um die Trimatik rum) beispielweise die Pumpe für den Heizkreis steuern (z. B. wenn ein Ventil über 10 % offen, dann Pumpe an).

Nun mein Problem  - oder vielleicht ist es ja auch gar keines:

Der Brenner startet an Tagen mit wenig Bedarf (nicht so kalt, niemand zuhause) 50 mal am Tag; ankalten Tagen bis zu 150 mal am Tag. Der Brenner läuft dann 4 - 6 Minuten, dann 6 bis 10 Minuten Pause.

Was ich aus dem Forum rausgelesen habe.
- Die Heizung bringt die Wärme nicht weg.

- Heizkurve mit 1.2 zu hoch.

- Die Pumpe im Heizkreis schafft zu wenig.

- Der Brenner regelt nicht richtig und läuft immer "Vollgas".

Ich habe die letzten Wochen (HomeOffice macht sowas möglich) viel probiert.
Heizkurve auf 1.0, Pumpe auf volle Leistung, ... aber das Verhalten bleibt eigentlich identisch und die Brennerstarts haben sich nicht merklich (mit vergleichbaren Tagen) verringert.

Vielleicht hat hier jemand noch eine Idee, was ich übersehen habe oder nicht bedacht habe.

Vielen Dank für Eure Hilfe

Markus 

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Noch ein paar Anmerkungen:

- ein hydraulischer Abgleich wurde nie durchgeführt (und ist wohl aufgrund fehlender Ventile im Rücklauf bei den Radiatoren auch nicht ohne weiteres möglich)

- Die Brauchwassertemperatur ist an der MC auf 50 gestellt - das Thermometer am Warmwasserbereiter zeigt 60 Grad - die Warmwasserpumpe läuft im Schnitt 4 mal am Tag zwischen gesamt 90 und 130 Minuten (hängt davon ab, ob Badetag oder nicht *gg*)

- Die Fernbedienung MC habe ich abgeklemmt, da im Wohnzimmer oft mit dem Schwedenofen geheizt wird, und das (denke ich) dann die Steuerung verfälscht, wenn der Referenzraum ohne Heizung warm ist.

Danke fürs Lesen. 😉
Markus

[qwert089]

Hallo Markus,

hast du jetzt mit Steigung 1.0 einen größeren Öffnungsgrad an Stellmotoren feststellen können?

Du kannst nur versuchen den Wasserinhalt der Heizkörper als Puffer zu aktivieren, je weiter die Ventile während dem Brennerlauf offen sind und die Pumpe die Wärme aus dem Kessel bekommt, desto länger läuft der Brenner.

Wenn es jetzt einen Mix aus Stahlradiatoren, Kompaktheizörpern und einem Konvektor gibt,

liefern vielleicht Konvektor und Kompaktheizörper wegen gegen geringem Wasserinhalt schon wieder wärmeres Wasser an den Kessel zurück, während die Stahlradiatoren mit mehr Wasserinhalt pro Brennerzyklus noch mehr puffern könnten.

>>Der Brenner regelt nicht richtig und läuft immer "Vollgas".

da wurde ja vermutlich nur ein einstufiger Brenner nachgerüstet, der kann nur  Vollgas.

Wie heisst deine  Trimatik-MC genau 74****?

Hast du nachgelesen ob die schon eine last-abhängige Hysterese hat.

VG Mi

[wfiedler]

Eine Möglichkeit wäre noch die Einschalt- Hysterese zu vergrößern, aber reglungstechnische Wunder kann man mit dieser Heizungsart nicht erwarten.

MfG

W.F.

[webster1]

Hallo Mi,

die Trimatik-MC ist eine 7450 261.

Mit dem einstufigen Brenner wird wohl so sein und dann geht halt nur AN oder AUS.

Sind dann diese häufigen Starts überhaupt ein Problem, wenn es ja gar nicht groß besser geht?

Viele Grüße

Markus

[qwert089]

Hallo Markus,

schau mal hier Seite 5 unten

https://www.viessmann.com/vires/product_documents/5129089VSA00001_1.PDF

ob dein Regler diesen Dip Schalter S2 hat und ob der schon auf  4-10K steht.

VG

[webster1]

Hallo W.F.,

laut Anleitung Seite 4 beträgt die Schalthysterese für den Brenner 4 K (Kelvin, nicht die Auflösung ;-))

Den DIP Schalter 2.2 kann ich auf OFF stellen, dann wird eine Automatik eingeschaltet, die entsprechend der Kesselbelastung zwischen 4 und 10 K regelt.

Das könnte ja schon mal ein Ansatz sein.
Und ansonsten ist das halt "Normal".

Danke jedenfalls
Markus

[webster1]

Hallo,

das hat sich mit meiner Antwort an W.F. überschnitten.

Selbiger DIP wurde vor 30 Minuten auf 4-10K gestellt.

Dankeschön

Markus