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Vitotronic: Nachteilige Abhängigkeit der beiden Heizkreise

Ist das gewollt?

Wenn die Zieltemperatur von Heizkreis 1 (Raditoren) reduziert wird (z.B. bei Nachtabsenkung) bekommt Heizkreis 2 (Fußbodenheizung) eine zu niedrige Vorlauftemperatur .

Das würde ja bedeuten, dass man die Zieltemperatur von Heizkreis 1 (Radiatoren) unabhängig vom Bedarf immer mindestens so hoch einstellen muss, dass sich mindestens die von Heizkreis 2 (Fußbodenheizung) benötigte Vorlauftemperatur ergibt.

Somit wäre beispielsweise eine Nachtabsenkung von Heizkreis 1 nicht möglich, ohne dass Heizkreis 2 eine zu niedrige Vorlauftemperatur bekommt.

Auch könnte man Heizkreis 1 niemals reduzieren, wenn z.B. die mit Raditoren versehenen Räume einmal gar nicht beheizt werden sollen. Dann müßte man alle Heizkörperventile abdrehen und die Heizkreispumpe würde munter erwärmtes Heizwasser sinnfrei durch die Leitungen fördern (mit den entsprechenden Energieverlusten).

Klingt für mich nicht plausibel.

Gibt es dazu Meinungen / Erfahrungen??

14 ANTWORTEN 14

Üblicherweise werden Fußbodenheizungen via Mischer mit Wasser versorgt und die Regelung stellt den Mischer so ein das die passende Vorlauftemperatur erreicht wird.

 

Hast Du einen Mischer und wird dieser durch die Regelung verstellt?

 

Bei meiner Anlage mit Radiatoren direkt am Kessel (HK1) und FBH im Mischerkreis (HK2) gibt es keine Einflüsse vom HK1 zu HK2. Die Kesseltemperatur wird je nach Wärmebedarf der beiden Kreise auf den jeweils höheren Wert geregelt.

Absenkbetrieb im HK1 beeinflusst HK2 nicht.

 

Umgekehrt gibt es eine Beeinflussung: Wenn HK2 eine höhere Vorlauftemperatur benötigt als HK1 kann prinzipbedingt HK1 nicht kälter sein als HK2.

 

Viele Grüße

Stefan

 

Vitola222 @2001mit V2A-Speicher Vitotronic 200 KW2, Radiatoren und trotzdem Mischer
Vitola300 @2000, Vitosol 200, Solartrol-E, Vitocell 300, Vitotronic 200 KW2, FBH, Rad. & wasserf. Kamin

Besten Dank!!

Interessant:

"Die Kesseltemperatur wird je nach Wärmebedarf der beiden Kreise auf den jeweils höheren Wert geregelt"

Vermutlich ist das mein Problem, denn das ist bei mir nicht so.

 

Zur Frage <<Hast Du einen Mischer und wird dieser durch die Regelung verstellt?>>:

Ja, HK2 hat einen Mischer der durch die Regelung gestellt wird.

Aber was soll der Mischer machen, wenn er (bei Nachtbetrieb von HK1) keine genügend hohe Vorlauftemperatur bekommt.

 

Schöne Grüße

 

Wenn die beiden Heizkreise richtig in der Regelung hinterlegt sind und die Einstellungen zu den Kennlinien der beiden Heizkreise stimmen, sollte die Regelung dafür sorgen das die Kesseltemperatur korrekt ist für beide Heizkreise.

Wenn nicht, wäre das ein sehr interessanter Fehler....


Viele Grüße
Stefan

 

Vitola222 @2001mit V2A-Speicher Vitotronic 200 KW2, Radiatoren und trotzdem Mischer
Vitola300 @2000, Vitosol 200, Solartrol-E, Vitocell 300, Vitotronic 200 KW2, FBH, Rad. & wasserf. Kamin

Vielen Dank Stefan

 

Dann ist das definitiv der von Dir erwähnte "interessante Fehler", denn wegen HK2 (Fußboden) sprang die Wärmepumpe 2 1/2 Tage lang gar nicht an (bis dass ich die Zieltermperatur von HK1 erhöht habe).
Schade dass der sog. 'Technische Dienst' von Viessmann, der wegen diverser Merkwürdigkeiten vor Ort war,  so etwas nicht bemerkt hat.

Habe das jetzt während eines Kurzurlaubs noch einmal getestet:
- Zieltemperatur HK1 (Raditoren) auf 12° reduziert
  (weil alle Heizkörperventile geschlossen sind wird HK1 nicht benötigt)

- Zieltemperatur HK2 (Fußboden) auf 18°
  (damit der Fußboden während unsere Abwesenheit nicht ganz auskühlt)

Ergebnis:
Der Kompressor ist 2 Tage lang kein einziges Mal angesprungen!!

Laut Heizkennlinie müßte HK2 mit einer Vorlauftemperatur von 23° versorgt werden.

Aber beide Heizkreispumpen beförderten permanent Wassser mit einer Vorlauftemperatur von nur ca. 16°, also für HK2 7° zu gering.

Dass beider Heizkreispumpen dies 16° permanent im Kreis fördern ist vollkommen sinnfrei (Stromverbrauch).

Nur am Rande:

Die Logik wie Viesmann Heizkreispumpen steuert verstehe ich ohnehin nicht. Durch das Studium der darauf bezogenen Beiträge wurde ich nicht klüger.
Den Bedarf nach einer verständlichen Beschreibung der Logik scheint es zu geben. Wenn es eine solche gäbe wären etliche Beiträge hier in der Community überflüssig.

Dass die heutigen Heizkreispumpen 'hocheffizient' sind rechtfertigt aus meiner Sicht keinen sinnfreien Betrieb rund um die Uhr.

Schöne Grüße

Das klingt nach einer neueren Version einer Vitotronic.

Meine Aussagen beziehen sich auf die "guten alten" Vitotronic 200 (Orange).

 

Es gibt hier im Forum min. einen Beitrag über ein "interessantes" Verhalten einer Vitotronic an einer Wärmepumpe, vermutlich weiß @CustomerCareBen diesbezüglich einiges mehr.

 

Viele Grüße

Stefan

 

Vitola222 @2001mit V2A-Speicher Vitotronic 200 KW2, Radiatoren und trotzdem Mischer
Vitola300 @2000, Vitosol 200, Solartrol-E, Vitocell 300, Vitotronic 200 KW2, FBH, Rad. & wasserf. Kamin

Bei Fragen zur Wärmepumpe bitte entsprechend einen Beitrag im Bereich "Wärmepumpe" einstellen.

Die Regler unterscheiden sich von den "Standard" Vitotronic-Reglern, daher kann ich dazu leider nicht viel sagen, da mir schlichtweg die Erfahrung damit fehlt.

Vielen Dank Herr Reuter!

 

Wie kan ich den Beitrag denn in den anderen Bereich bringen?

Es wäre doch nicht sinnvoll alles neu und redundant zu erfassen.

 

Schöne Grüße

Text kopieren und dann als Beitrag erstellen wäre die einfachste Variante.

Ich würde sagen das hat vermutlich nichts mit einem"interessanten Fehler" zu tun.

Der HK2 nimmt normalerweise die Temperatur vom HK1 und mischt auf die Temperatur des HK2 runter. Wenn HK1<HK2 gibts da nichts zu mischen. HK2 wird nicht wärmer als HK1.

Vielen Dank!

 

Aber das würde ja bedeuten dass wir die Zieltemperatur des HK1 maximal so weit reduzieren dürfen, dass eine für HK2 ausreichende Vorlauftemperatur ergibt.

 

Somit könnte die Fußbodenheizung (HK2) niemals alleine betrieben werden.

 

Kann das gewollt sein??

"Somit könnte die Fußbodenheizung (HK2) niemals alleine betrieben werden.

 

Kann das gewollt sein??"

Ja

Im Normalfall ist ja auch der Radiatorenkreis höher als der Heizkreis der FBH.

Das das jemand anders betreibt, bzw. den Radiatorenkreis extrem reduzieren möchte ist schon sehr ungewöhnlich.

Vermutlich hat das auch was mit dem Mindestvolumenstrom zu tun, den du nimmst ja dann im HK1 dann keine Wärme ab. Diese wird aber im HK produziert, weil du das für HK2 brauchst. Das funktioniert dann nicht. Ggf. funktioniert das doch mit großem Pufferspeicher. Ich denk aber den hast du nicht.

 

Vielen Dank!

 

Habe viel gelernt:

==>  Vorlauftemperatur HK1 (Radiatoren) muss rund um die Uhr höher sein als die von HK2 (Fupboden)
         benötigte, egal ob HK1 benutzt wird oder ob alle Ventile abgedreht sind.

==> Ein größerer Pufferspeicher hätte Sinn gemacht
        Wegen der 2 Heizkreise und der über einen Plattenwärmetauscher getrennten Fußbodenheizung
        kann man den Heizestrich nicht als Puffer werten.
        Das hätte der Heizungsbauer der Viessmann Planungsanleitung entnehmen können.

 

Offenbar hat der Heizungsbauer bei der Konzeption unsere Gegebenheiten und das gewünschte Heizverhalten nicht beachtet.

 

Unser Dilemma:
Weil wir HK1 primär tagsüber für mein Arbeitszimmer nutzen macht es wenig Sinn, HK1 rund um die Uhr laufen zu lassen, auch wenn gar keine Wärme abgenommen wird.
Zumindest möchte ich die Zieltemperatur während der Nacht reduzieren.
Genau das darf ich aber nicht, weil dann HK2 eine zu geringe Vorlauftemperatur haben würde.

 

Weil man bei Viessmann offenbar die Heizkreispumpen (hier HK1) nicht abschalten kann läuft die Heizkreispumpe von HK1 rund um die Uhr, obwohl keine Wärme benötigt wird und alle Radiatoren abgedreht sind. Effizienz sieht anders aus 🤔

 

"Ein größerer Pufferspeicher hätte Sinn gemacht"

Würde ich nicht unbedingt sagen. Das kostet auch wieder Effizienz.


 "Wegen der 2 Heizkreise und der über einen Plattenwärmetauscher getrennten Fußbodenheizung kann man den Heizestrich nicht als Puffer werten."

Wieso nicht?

 

Zum Thema reduzieren der Temperatur des HK1. Oftmals, gerade bei gut gedämmten Häusern mit massiven Wänden ist eine große Nachtabsenkung weniger effizient als ein gleichmäßiges Durchheizen. 

Teste einfach mal, ob es wirklich einen Unterschied im Verbrauch ausmachst, wenn du die Absenkung nur geringfügig (max 2°C) absenkst und ansonsten gleichmäßig durchheizt. Meiner Meinung nach ist das vermutlich nicht messbar oder sogar günstiger.

Dann ist dein Problem auch gleichzeitig hinfällig. Bei Wärmepumpen ist ein anderes Heizverhalten wie zu früheren Zeiten angebracht.

Noch kurz zu der Frage:

"Wegen der 2 Heizkreise und der über einen Plattenwärmetauscher getrennten Fußbodenheizung kann man den Heizestrich nicht als Puffer werten."

Wieso nicht?

Das habe ich von einem Experten für Hydraulik und es geht auch aus der Viessmann Planunsganleitung hervor.

Demnach kann man den Heizestrich als Puffer werten, wenn man nur einen Heizkreis hat
(1 m³ Heizestrich ersetzen 5 m³ Pufferspeicher oder so ähnlich).

Ich erkläre mir das so:

HK1 (RAD) benötigt eine höhere Vorlauftemperatur als HK2 (FBH) Wärme benötigt, also springt die WP an wenn HK1 Wärme benötigt (weil der Puffer = Heizestrich) ein geringeres Temperaturniveau hat.