Hallo Hilfesuchende und verzweifelte Vitoladens Besitzer, oder Servicekräfte.....
Vor ab, wer das drumherum nicht lesen will springt besser vor bis zum letzten Abschnitt.
Letztes Jahr habe ich unsere bis dato 4 Jahre alte Heizung warten lassen, der Vorbesitzer (Hauskauf), hatte ihr wenig Liebe zukommen lassen.
Danach lief sie nicht mehr und ging immer über Nacht aus.
Die Lösung damals war, den Pumpendruck erhöhen, der Fachbetrieb wollte partou nicht den Öldruck messen.
Also habe ich mir selber ein Manometer bestellt und festgestellt Stufe 1 6,5 bar, Stufe 2 12 bar.
Naja, das war nur einer von vielen folgenden Fehlern in denen ich lernen musste Fachbetrieb ist nicht gleich Fachbetrieb.
Ein ganzes Jahr lief sie jetzt Störungsfrei und in diesem Zustand bin ich sehr überzeugt von meiner Anlage. Kompakt, Leise, günstig im Verbrauch.
Anfang der Woche dann der Supergau. Wie letztes Jahr ist die Heizung über Nacht ausgefallen.
Dieses mal ließ sie sich nicht überreden wieder den Dienst aufzunehmen.
Fehler F4 und Fehler F6 standen an.
Die Ölversorgung konnte ich ausschließen. Die beiden Spulen der MV hatten beide gute Wiederstandswerte, der Aktorentest für beide funktionierte allerdings nicht.
Später habe ich einen Fachbetrieb hinzugezogen und ihm erklärt was ich bereits getauscht habe.
Er hat trotzdem nochmal alles überprüft, alle einstellmaße kontrolliert, sogar die Drücke an der Pumpe und im Kessel gemessen.
Er hat eine für mich sehr präzise und plausible Fehlerroutine abgearbeitet, sogar die Heizung über einen Kanister betrieben, um Fehler in der Ölversorgung ganz einfach auszuschließen.
Am Ende war er dennoch unschlüssig, ist es der Zündtrafo, die Zündkabel, die Zündelektrode, oder der Feuerungsautomat.
Wir haben bei offener Kessel Tür die Heizung zünden lassen und siehe da, springt sauber an, geht aber im selben Moment schlagartig aus.
Keine Sicherheitsabschaltung wegen fehlerhafter Flammbildung, sondern ein abfallen des Öldrucks weil die Spannung an den MV zusammenbricht.
Also neuer Feuerungsautomat, oder Regelung...kosten sind den meisten ja bekannt.
Da das Teil zu meinem Glück nicht sofort verfügbar war, habe ich abends keine Ruhe gehabt und die Platine ausgebaut. Nach dem Moto, was Schrott ist, kann nicht mehr wie kaputt gehen.
Die Sache ist eigentlich kein Hexenwerk. Der Leistungsteil der Platine ist von den Leiterbahnen ja so groß ausgelegt, dass man gut erkennen kann welche Relais auf den Stecker für den Feuerungsautomaten gehen.
Schnell bemerkt man ein paar verdächtige Bauteile.
Ein triac der das Relais schaltet und ein Kondensator der in der Ansteuerung des triac sitzt.
Eine kurze Überprüfung des Kondensator zeigte einen kapazitätsverlust von 50 Prozent.
Ein passendes Bauteil habe ich auf einer alten Kaffeemaschinenplatine gefunden und umgebaut.
Aufgeregt hab ich alles schnell wieder eingesetzt in die Heizung. Beim ersten Funken sprang sie an und läuft seit dem problemlos.
Mein jetziger Heizungsbauer ist kompetent, ehrlich und zuverlässig, aber bei solchen Fehlern sind ihm die Hände gebunden.
.... Ich hoffe dieser Beitrag motiviert den ein oder anderen technisch versierten und vom Service strapazierten Kunden zu dieser Doit Yourself Maßnahme.
Natürlich kann keiner eine Garantie auf eine selbst instand gesetzte Platine geben, aber wer in der Lage ist diese Arbeiten fachgerecht umzusetzen, riskiert nichts.
Die Bauteile Kosten keine 2 Euro.