Hallo zusammen,
wir haben eine Vitola 200 (BJ 2000), die lediglich Warmwasser für die Heizung produziert und damit immer zwischen Frühjahr und Herbst ausgeschaltet ist. Bis Mai lief sie einwandfrei.
Nun wurde im August eine vorgezogene Wartung durchgeführt (freier Termin der betreuenden Firma), bei dem wie üblich alles gereinigt und die Düse ausgetauscht wurde. Dazu auch Tausch der Magnetspule, da im Gehäuse ein Riss war.
Vor einer Woche dann haben wir dann die Heizung gestartet (also rund 4 Wochen zwischen Wartung und Inbetriebnahme) und sie sprang nach der ersten (programmierten) Absenkung nicht mehr an. Fehler d1 Brenner - also null Aussagekraft.
Ende vom Lied war, dass der Kundendienst schon 3x bei uns war, alles überprüft hat und der Fehler nach wie vor da ist. Dazu ist der CO²-Wert inzwischen auf 7% abgesackt (normal ist wohl 12-12,5%). Ursache unbekannt!
Ich bin zwar ITler und habe keine Ahnung von Ölheizungen, dafür aber durchaus Ahnung von Verbrennungsmotoren. Und irgendwie hört sich das für mich alles recht merkwürdig an.
Ein zu niedriger CO²-Wert hört sich für mich nach zu viel Luft an - nur wo kommt die her? Pumpe etc. wurden ohne Befund überprüft. Bei der Wartung im August lag der Wert bei 10%, jetzt bei 7% - also fallend. Warum?
Und die Startprobleme? Theoretisch könnte natürlich die Vitotronic zicken und bei der einprogrammierten Startzeit kein Signal übertragen. Die Werte für heute habe ich mal gelöscht und lass die Heizung durchlaufen, so dass man sieht, ob es dann klappt.
Aber....heute morgen lies sie sich nach Löschung des Brenner-Fehlers nicht starten. Also ich dann die Verkleidung abgenommen habe, hat sie dann plötzlich auf Grün geschaltet und lief. Das Kabel, welches von Rechts nach Links an den Brenner läuft (Stromversorgung und Signale von der Vitotronic?), war ziemlich blöde verlegt und hat gegen die Verkleidung gedrückt. Kabelbruch oder kein richtiger Kontakt am Stecker? Wäre zumindest eine Erklärung dafür, dass der Brenner nicht gestartet ist. Ok, habe ich sauber verlegt und mit Kabelbinder fixiert.
Nur...das würde jetzt den nicht erfolgten Start erklären, jedoch nicht den falschen CO²-Wert. Sprich es scheint so, dass hier entweder Folgefehler auftreten oder durch Zufall zwei verschiedene Fehler zusammen. Und alles natürlich nach einer Wartung außerhalb der Heizsaison, so dass man nun nicht zwingend einen direkten Zusammenhang herstellen kann (wobei ich es für wahrscheinlich halte).
Hat jemand ähnliche Probleme oder eine Idee, wo man da bei der Suche ansetzen kann, um den Fehler weiter einzugrenzen? Kann die Luftversorgung etwas mit dem Schornstein zu tun haben?
Über Tipps würde ich mich freuen! LG Frank
Kann ich nicht beantworten.Aber mit irgendwas muss man anfangen. Und da ist eine Reinigung und ein korrektes Einmessen mit Sicherheit die preiswerteste Massnahme.
Du kannst natürlich auch auf Teufel komm raus alles tauschen,was irgendwie ein elektronisches Bauteil an Bord hat . Was aber,wenn sich anschließend rausstellt,dass es doch an der Brennereinstellung lag ?
Letztendlich ist es deine Entscheidung. Die können wir dir nicht abnehmen.
Dass du den Zündfunke nicht gesehen hast finde ich eigenartig.
Starte den Brenner mal mit offener Kesseltüre und ziehe vorher das Kabel der Magnetspule ab.
Die große Kesseltür oder Brenner in Wartungsstellung?
LG Frank
Zündfunke war doch da,hattest mal geschrieben ?! Allerdings bist du von einem Lichtbogen ausgegangen
Einen Funken habe ich nicht gesehen. Wenn sie startet, ist sofort eine Flamme da. Startet sie nicht, ist es im Schauloch dunkel.
LG Frank
Hallo,
der der Zünd-Trafo bekommt beim Start gleichzeitig mit dem Motor Strom.
Den Funken solltest du schon vor der Flamme sehen.
Ich meinte bei offener Kesseltüre, nicht dass die Elektroden im eingebauten Zustand verbogen / kurzgeschlossen werden.
Da würde der Brenner aber nie zünden.
Jetzt bin ich etwas irritiert. 😉
Ich ging eigentlich von folgender Reihenfolge aus:
1. Heizung einschalten
2. Der Düsenstock (und die Düse?) wird vorgewärmt
3. Magnetspule an der Ölpumpe schaltet und Öl wird eingespritzt
4. Zündsteuergerät gibt Impuls für Zündfunken
5. Flackerlichtsensor sieht keine Flamme -> Störung
Jetzt ist 4:15 Uhr und sie müsste theoretisch schon gestartet haben. Tatsächlich steht sie aber auf Störung. Wenn ich gleich in den Keller gehe, brauche ich 3-4 Startversuche, bis sie dann den Betrieb aufnimmt. Öffne ich die Sichtluke, sehe ich bei den erfolglosen Versuchen nichts. Also nicht wie beim Auto einen Zündfunken, wenn man eine Kerze rausschraubt und startet.
Wenn sie dann nach dem 3. oder 4. Versuch startet, sehe ich nur die Flamme.
Den Abstand der Zündkontakte am Brenner habe ich noch nicht gemessen, könnte aber nach Augenmaß stimmen (ich meine 1,5 mm sollten die haben).
Da sie ja irgendwann startet, muss ein Funken kommen.
Wie sieht das mit dem Funken aus? Der dürfte ja nur beim Start kommen um das Öl zu entzünden? Also kein dauernder Funken, wie z.B. bei einem Auto mit Benzinmotor.
LG Frank
Jetzt gestartet - im 5. Anlauf kam sie dann. Die Sichtklappe war komplett auf und man hat absolut nichts gesehen.
Da der Brenner ja "doof" ist und es nahezu keine Sensorik gibt, wird der Feuerungsautomat vermutlich rein Zeitgesteuert sein. Sprich Vorwärmung für x Sekunden oder er geht über den sich verändernden Widerstand bei Erwärmung. Ölpumpe kennt eh nur Ein/Aus. Zündsteuergerät bekommt nach x Sekunden (oder wenn der Widerstand der Vorwärmung den Sollwert erreicht hat) den Befehl zum Start.
Ob das Gemisch gut oder schlecht ist, erkennt der Feuerungsautomat nicht. Das kann ich erst beurteilen, wenn der Brenner läuft und ich ein Messgerät bemühe.
Die Vitotronic ist auch doof - die schaltet lediglich den Feuerungsautomaten Ein/Aus (Strom), wenn die Kesseltemperatur erreicht ist bzw. die einprogrammierte Zeit es erfordert.
Korrekt?
LG Frank
Der Zündfunke kommt nur solange, bis der Flackerlichtsensor eine Flamme erkennt. Die sogenannte Sicherheitszeit(beträgt meist um die 10 sek). Läuft der Brenner, muss er ja nicht mehr zünden.
Und kann das Öl-Luftgemisch nicht gezündet werden, kommt eine entsprechende Fehlermeldung. Die Zündung wird natürlich nicht fortgesetzt, wenn innerhalb der Sicherheitszeit keine Flamme erkannt wird.
Warum das Gemisch nicht zündet, kann an zwei Dingen liegen: Das Gemisch ist zu mager. Sprich, wenig Öl auf viel Luft. Das trifft hier sehr wahrscheinlich zu, da der CO2-Gehalt viel zu niedrig ist. Und CO2 entsteht nunmal bei einer Verbrennung. Je weniger ich verbrenne, desto geringer der CO2-Anteil.
Es könnte aber auch gleichzeitig so sein, dass der Abstand der Öldüse zu gering ist, sprich, der Düsenstock zu tief im Flammrohr oder die Dralleinrichtung ist verschmutzt. Hier hat das Öl zu wenig Gelegenheit, sich mit der Luft richtig zu vermischen. Und hier kann es durchaus sein, dass der Brenner im ersten Augenblick zündet, die Flamme aber abreisst. Das registriert der Flammendetektor und lässt weiter zünden. Ist wie bei einem kalten Automotor. Wird das Gemisch zu mager, klingt das wie Zündaussetzer. Funke ist da, aber zu wenig Brennstoff. Und hält das zu lange an, ,,glaubt,, der Feuerungsautomat an Brennstoffmangel(was ja auch den Tatsachen entspricht). Bei einem Ölbrenner kann ich eben mal nicht schnell das Gemisch anfetten. Da muss es von Anfang an stimmen.
Guten Morgen Frank
In einem der vielen anderen Beiträge hatte ich dir das Ablaufdiagramm des Feurungsautomaten gepostet.
Systematisch prüfen und messen...
VG
Das Ablaufdiagramm habe ich mir schon angeschaut, aber es ist eben nicht klar, welcher Punkt nun der "Knackpunkt" ist.
Jetzt mal die ganz harte Nummer - ich habe noch so einen Gasbrenner zum Unkraut abflammen. Der könnte evtl. durch das Schauloch durchpassen.
Da ja bei kalter Heizung immer mindestens 2-3 Startversuche notwendig sind, könnte ich ja beim ersten Startversuch dessen Gasflamme reinhalten und schauen, ob der Brenner dann anläuft. Wenn ja, weiß man zumindest, dass das Problem auf Seiten der Zündung liegt und nicht an der Einspritzung des Öls.
Spricht etwas dagegen, einen solchen Versuch zu wagen?
LG Frank
Ich müsste aber doch einen Zündfunken durch das Schauloch sehen, oder? Und genau da sieht man absolut nix. Erst wenn der Brenner nach dem x-ten Versuch startet, sieht man die Flamme.
Da die Zündung ja nicht weiß, ob da ein zündfähiges Gemisch vorhanden ist, müsste doch eigentlich beim Start des Brenners grundsätzlich ein Funken sichtbar sein. Und erst wenn nach Zeit x nix passiert, geht er dann auf Störung, weil der Flackerlichtsensor keinen Lichtschein erkennt. Korrekt?
Ich habe es ja gerade geschrieben - wenn ich einen Gasbrenner reinhalte, müsste das Gemisch ja theoretisch zünden. Tut es das, dann habe ich ein Problem mit der Zündung, Tut es das nicht, habe ich kein zündfähiges Gemisch.
LG Frank
Solange der Brenner nicht korrekt eingemessen wurde,sind alle Versuche ziemlich sinnlos.
Aber wenn du nichts Besseres zu tun hast,nur zu. Hoffentlich zersemmelst bei den Versuchen nix .
Und ganz so einfach,wie du dir das vorstellst,ist es nicht. Das zündfähige Gemisch muss vor allem an der Stelle Anliegen,wo der Zündfunke überspringt. Und wenn nun ausgerechnet an dieser Stelle zu wenig Öl zerstäubt wurde,brennt da nur was,wenn du ein Feuerzeug oder eben den Unkrautbrenner reinhälst.
Übrigens ist der Zündfunke nur schwer zu sehen. Meist ist da eine Kante vom Wärmedämmblock der Tür dazwischen. Und so hell,dass man es im Dunkel erkennen könnte,ist der Funke auch nicht. Wenn man gute Ohren hat,kann man es eventuell hören. Es knistert leise,wenn der Funke überspringt.
Kann ich den Brenner in Wartungsstellung (logischerweise mit abgesteckter Magnetspule, damit kein Öl kommt) starten und schauen, ob ein Zündfunken zu sehen ist?
LG Frank
Das kannst durchaus Probieren. Ich weiss nicht,ob er da überhaupt versucht,zu zünden. Hab ich noch nie testen müssen.
Evtl wird Fremdlicht erkannt und er startet gar nicht. Dann könnte man den temporär den Sensor heraus ziehen und abdecken
@qwert089 schrieb:Evtl wird Fremdlicht erkannt und er startet gar nicht. Dann könnte man den temporär den Sensor heraus ziehen und abdecken
Und 3 Versuche später ist das Fremdlicht weg ?
Ich bleibe bei meiner Empfehlung, dass zuerst der Brenner ordentlich eingemessen werden muss.
Ich hatte selber schon einen Ölkessel, welchen ich nach meiner Meinung optimal eingestellt hatte. Co2 von 12,5%, PPM-Werte unter 30, Restsauerstoff um die 3-4%. Kein Russ. Was unbemerkt blieb: Durch die Einstellerei hatte ich den Düsenstock wohl zuviel bewegt. Nach der Abgasprüfung ist er angesprungen, um das WW zu bereiten. Danach war 24h lang kein Mucks mehr. Er versuchte wohl, zu starten, es kam nie eine Flamme zustande. Den Düsenstock eine ganze Umdrehung nach vorn gesetzt, alles wieder im Lot. Natürlich nochmal Abgastest, welcher fast identische Werte aufwies. Am Düsenstock machte die eine Umdrehung vielleicht 1mm aus, vielleicht 2?. Da hätte man annehmen können, dass das gar keinen Einfluss haben sollte.
Ist aber schon ein paar Jahre her. Aber jedes Mal, wenn ich an einem Ölkessel die Wartung mache, erinnere ich mich daran.
Sodele...ich bin unfassbar sauer und gleichzeitig glücklich!
Über die Vermittlung unserer Nachbarin kam nun gestern Heizungsfachmann Nummer 3 zu uns, der eigentlich gar nicht mehr im Beruf arbeitet. Also kurz unsere Leidensgeschichte erzählt und beschrieben, was der Brenner macht und was er nicht macht.
Messgerät angeschlossen, kurz an Öldruck und Luft gedreht.....Werte sind perfekt! Das war es. Seitdem läuft der Brenner tadellos durch und startet perfekt. Einfach nur krass!
Also großes Kompliment an euch und Danke für die Hilfe - ihr hattet mit eurer Einschätzung, dass hier einfach nur der Brenner völlig verstellt wurde, absolut recht! Danke!
So...und nun die volle Breitseite gegen das, was sich "Fachfirma für Heizungsbau" nennt! Ich finde es unfassbar, dass hier 2 Firmen insgesamt 4 Mal bei uns waren und, um es mal auf den Punkt zu bringen, offensichtlich nur Mitarbeiter beschäftigen, die besser Bäcker gelernt hätten.
Ohne unsere Hartnäckigkeit und eure Hilfe, hätten die einem einen neuen Brenner verkauft, obwohl der alte Brenner nur falsch bedüst und eingestellt war. Ist das Absicht um Umsatz zu generieren? Oder sind die tatsächlich alle so unfähig?
Jetzt wird es auf jeden Fall interessant, wie das mit den Rechnungen läuft.
In diesem Sinne...Danke für eure Hilfe und ich berichte noch, wie sich die "Fachfirmen" da rausreden wollen.
LG Frank
Was mich am meisten wundert: dass die Monteure der ersten Firma gewusst haben müssen,wie die korrekten Werte aussehen müssen,aber nichts dagegen unternommen haben
Und dass der Schornsteinfeger das nicht bemängelt hat.Aber vermutlich waren beiden nur die PPM- Werte wichtig.
Das ist aber eben nur eine Seite der Medaille.
Der Schornsteinfeger ist raus, da er um die Problematik wusste und zwischen zwei Terminen der Heizungsmonteure gekommen ist.
Was mich wundert - die Vitola ist ja eine Kiste, die in jedem zweiten Haus steht. Also eine Art Golf der Ölheizungen.
Da sollte man doch wissen, was da für eine Düse rein gehört und wie man sie korrekt einstellt?
Und wenn doch ein Fehler passiert, dann schaue ich doch einfach in die technischen Unterlagen!
LG Frank