Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank an das tolle Forum, das mir bei Problemen schon oft weitergeholfen haben. Mittlerweile bin ich aber mit meinem Latein am Ende, weshalb ich mich nun auch endlich angemeldet habe.
Wir haben vor zwei Jahren ein Haus mit einer Viessmann Vitola Biferral ET (Bj. 1984) gekauft. Genau wie im letzten Jahr um die Zeit tritt auch jetzt wieder das Problem auf, dass die Heizung in unregelmäßigen Abständen mehrmals die Woche vor allem in der Nacht vermehrt Störungen anzeigt. Heißt, das rote Licht leuchtet und die Anlage bleibt kalt. Nachdem ich ein paar Mal den Entstörknopf gedrückt habe, springt sie erneut an und läuft, bis sich das Ganze irgendwann wiederholt.
Den Sommer über ist das Problem nicht aufgetreten, sondern erst jetzt, wo es draußen langsam kälter wird. Anfang Oktober sind es bei uns tagsüber um die 20 Grad, nachts eher 10 oder weniger. Mir kommt es so vor, als wenn die Störungen vor allem dann, wenn es in den frühen Morgenstunden am kältesten ist, auftreten. Dabei ist egal, ob wir während dem Sommerbetrieb nur die Warmwasseraufbereitung oder im Winter auch den Heizbetrieb aktiviert haben. Heute Nacht war es zum Beispiel sehr mild und vormittags schon 17 Grad und es ist nichts passiert.
Edit I: Gerade (18 Uhr) ist die Temperatur hier durch einen heftigen Regenschauer von 23 auf 17 Grad runtergegangen - und es gab prompt eine Störung.
Unser Heizungsmonteur weiß auch nicht recht weiter. Er hat die Magnetventilspule gewechselt. Die letzte Wartung war im Oktober 2022. Öl ist noch genügend im Tank.
Eine Sache ist mir allerdings aufgefallen ist: Der Widerstand des Außentemperaturfühlers beträgt sowohl draußen an der Hauswand als auch drinnen am Stecker am Tag und auch in der Nacht konstant 5,3 kOhm - dennoch zeigt die Steuerung im Display die richtigen unterschiedlichen Außentemperaturwerte an.
Hier nochmal alle Infos:
Heizung
Viessmann Bitola Biferral ET, Bj. 1984
Seriennummer 721165504860
Type BT-29
Bauartkennzeichen 06-226-007
Heizleistung: 29 - 34 kW
Ölfeuerungsautomat
Siemens LMO 54.210C2V
Ölbrenner
Viessmann Ref.-Nr. 7441293 (1,4 - 3,0 kg/H)
Steuerung
Viessmann Vitotronic 200 Ref.-Nr. 5216798
Außenfühler
NTC 10
Warmwassertemperatur
55 Grad
Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte?
Hatte mich in der Zwischenzeit an anderer Stelle hier im Forum mal eingelesen und bin auf diesen Thread hier von @Daniel86 gestoßen: https://www.viessmann-community.com/t5/Oel/Vitola-222-ungeloeste-Brennerstoerung/td-p/264931/page/3
In dem lag das Problem ja an der falsch eingestellten Ansaugluftführung. Die ist bei mir auf 10 gestellt, sollte laut Anleitung aber auf 7,5 stehen. Was meint ihr?
Weiß @Heizing vielleicht was?
Ich würde eher auf die Ölversorgung tippen, evtl. Entnahmegarnitur defekt. Die Ansaugluftführung kannst du mal umstellen, glaube aber nicht, dass sie hier das Problem ist.
Bei der Störungssuche mal wie hier auf S. 20 beschrieben vorgehen
5681869VSA00003_1.PDF (viessmann.com)
An der Vitotronic liegt es nicht, dann würde er gar nicht starten.
Zuerst müsste der Brenner richtig eingestellt werden. Wenn schon die Luftführung erheblich von der Herstellerempfehlung abweicht, kann der Rest auch nicht stimmig sein. Wie alt sind Öldüse und Zündelektrode ? Ölfilter sauber ? Öldruck ? Steht der Tank in einem eher kühlen Raum ?Dass das Öl womöglich durch Kälte die Konsistenz verändert ?
Es kann auch gut an der genannten Ölversorgung liegen. Zumal die gesamte Anlage jenseits des Verfallsdatums liegt.
Vielen Dank für den Tipp! Die rote Lampe leuchtet zehnmal. Dazu steht in der Anleitung: "Elektrischer Anschluss fehlerhaft, Adern „L 1“ und „N“ vertauscht oder Feuerungsautomat defekt."
Wo und wie finde ich denn raus, ob eventuell L1 und N vertauscht sind?
Ich würde ja eher auf den defekten Feuerungsautomaten, weil ich mich nie an den Phasen zu schaffen gemacht habe. Aber kann der denn defekt sein, wenn deutlich eine Flamme zu erkennen ist?
Nächste Woche kommt der Heizungsmonteur und schaut sich auch die von @Franky genannten Möglichkeiten nochmal an.
Habe mal noch ein Bild angehangen. Was mir aufgefallen ist: Das kleine Lämpchen über dem Stromstecker am Feuerungsautomat leuchtet nicht bzw. hat es auch nie. Soll das so?
Ich würde auch nicht denken, dass es an vertauschtem Anschluss liegt. Feststellen könntest das mit einem Phasenprüfer. Bei L1 müsste er leuchten.Bei N nicht.
Natürlich kann man einen defekten FA nicht ausschliessen, es wäre aber sicher ärgerlich, wenn es wonöglich nur an der Öldüse oder Magnetventil liegt.
Vielen Dank, Franky! Das Magnetventil haben wir im letzten Jahr getauscht. Aber ich lasse auch das die Woche nochmal abklären.
Was mich grundsätzlich so irritiert, ist, dass diese Störungen und Ausfälle wirklich nur bei enormen Temperaturschwankungen auftreten. Gestern waren es hier tagsüber noch 20 Grad, heute morgen dann 6 - und prompt gibt die Heizung den Geist wieder auf.
Spricht eher für einen Haarriss. Wurde mit dem Magnetventil auch die Spule ersetzt ?
Nachdem die Heizung trotz mehrerer Versuche seit heute morgen wieder nicht angesprungen ist, kam vorhin der Heizungsmonteur, hat den Entstörknopf gedrückt - und sie hat sofort funktioniert! Bei der Wartung war soweit alles okay. Magnetspule, Ölversorgung etc. - aber die Zündelektrode schien sehr in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Die tauscht er die nächsten Tage noch aus. Ich bin gespannt, ob und wie sich das auswirken wird. Er meinte, dass der Ausfall bei Temperaturstürzen nur Zufall sei.
Hat er jetzt mal L1 gemessen? Wenn der ok ist, Feuerungsautomat tauschen.
Hat er, ja. Damit ist alles okay. Den Feuerungsautomaten hat er nicht getauscht, weil er ja gleich funktioniert hat. Oder trotzdem mal tauschen?
Wenn der Feuerungsautomat eine unplausible Fehlermeldung ausgibt, es er wohl defekt. Verstehe nicht, warum die Heizungsbauer den Tausch immer hinauszögern. Der ist nur gesteckt und so teuer nicht.
Gestern wurde endlich der Feuerungsautomat getauscht. Hat anschließend sofort gezündet und lief das erste Mal auch die komplette Nacht durch. Heute mittag dann wieder: Störung. Fehlercode: Grün blinkende LED, also instabile Flamme. Allerdings lief sie nach dem Entstören direkt wieder an und tut es seitdem auch.
Ich bin langsam wirklich ratlos...der Heizungsmonteur sagt, es könnte noch am Flammwächter liegen?!
Ja, Flammwächter wäre möglich, könnte aber auch ein Problem mit der Ölversorgung sein (Entnahmegarnitur defekt, Öl läuft zurück). Evtl. mal testweise aus Kanister betreiben. Die Ansaugluftführung wurde schon umgestellt?
Wurde danach auch ein Abgastest gemacht ? Eventuell muss der Brenner neu eingemessen werden ?
So, der Feuerungsautomat wurde mittlerweile getauscht - und seitdem läuft sie bis auf eine einzige Störung kurz nach Inbetriebnahme rund. Vielen Dank für eure Mithilfe!
Aber es gibt schon das nächste Problem: Seit dem Tausch zieht das Gerät zwischen der "Klappe", auf der Feuerungsautomat etc. verbaut sind, und dem festen Teil des Brenners Luft und es riecht während er in Betrieb ist immer deutlich nach Öl. Habe mal ein Video davon gemacht und angehangen.
@Franky : Die Abgaswerte waren übrigens top!
Kann es sein, dass diese Schrauben offen sind? Gibt es insgesamt 4x
Offen sind sie nicht, aber mit viel Kraft könnte ich sie noch ein wenig mehr zuziehen. Soll ich mal?
Nein, das sind Schnellverschlüsse, die definiert einrasten. Vielleicht mal nochmals aufmachen und wieder schließen. Vielleicht ist die Grundplatte verkantet. Mit Gewalt kriegt man die Verschlüsse nicht fester.
Ansonsten müsste die Heizungsfirma nochmals schauen.