Hallo zusammen,
wir haben vor kurzem ein Zweifamilienhaus gekauft, in dem eine Viessmann Vitola 100 Ölheizung mit 22 kW Bj. 2008 verbaut ist. Ich bin gerade dabei, die idealen Heizeinstellungen über Parallelverschiebung (Niveau) und Neigung zu finden, um möglichst effizient zu heizen.
Alle Heizkörper stehen aktuell auf Stufe 5, damit der Heizungsregler die Temperatur steuert.
Zurzeit habe ich folgende Einstellungen:
Parallelverschiebung (Niveau): –3
Neigung: 0,7
Damit fährt die Anlage die Kesseltemperatur zeitweise auf etwa 38 °C runter. Danach heizt sie aber wieder auf 65–70 °C hoch, was mir etwas viel vorkommt.
Ich bin kein Heizungsexperte, aber ich dachte, man könnte die Kesseltemperatur konstanter in einem niedrigeren Bereich halten, um Öl zu sparen. Jetzt bin ich mir unsicher, ob das so normal ist oder ob ich irgendwo etwas falsch mache.
Meine Fragen:
Ist es normal, dass die Kesseltemperatur so stark schwankt?
Kann oder sollte man die Heizung so einstellen, dass sie mit einer niedrigeren Maximaltemperatur läuft?
Wie kann ich beim Feintuning (Neigung / Niveau) am besten vorgehen, um die Anlage effizient einzuregeln?
Ich freue mich über Tipps von euch, besonders von denen, die vielleicht eine ähnliche Viessmann-Anlage haben oder sich mit Heizkurven auskennen.
Viele Grüße
Nein , die Kesseltemperatur wird immer schwanken. Da dein Kessel nicht modulieren kann. Wenn er brennt, wirken da 22kW. Damit heizt sich der Kesselinhalt recht schnell auf. Die Umwälzpumpe kann anfangs einen Teil der Wärme weg schaffen. Deshalb sinkt die Temperatur etwas ab. im weiteren Verlauf steigt die Vorlauftemperatur langsam an, der Brenner ballert trotzdem mit seinen 22kW.
Und weil der Kessel so schnell zu heiss wird, schaltet er ab, weil er die Leistung eben nicht anpassen kann.
Um tatsächlich nach Heizkurve zu fahren, bräuchtest hier einen Puffer/hydr. Weiche und einen Mischer.
Damit könntest den Heizkreis hinreichend genau mit der gewünschten Vorlauftemperatur fahren.
Der Kessel würde zwar immer noch auf 60°C hochheizen, die Wärme würde aber zwischengespeichert und dann nach und nach an das System abgegeben.
Die alten Kesselanlagen sind allesamt überdimensioniert. Auch deshalb, weil die Leistungsstufen relativ weit auseinander liegen. Hinzu kommt das Denken vieler Kunden: lieber etwas mehr an Leistung, damit ich im Winter nicht friere.
Danke dir für die schnelle und ausführliche Erklärung! 😊
Wenn ich dich richtig verstehe, bringen meine aktuellen Einstellungen also nicht viel, weil der Kessel gar nicht wirklich regulieren kann – und Heizkosten spare ich damit auch kaum. Ein Puffer bzw. eine hydraulische Weiche mit Mischer würde dagegen helfen, da die Wärme dann gleichmäßiger abgegeben wird.
Lohnt sich so ein Umbau deiner Meinung nach überhaupt bei einer älteren Anlage? Und das erklärt wohl auch, warum die Heizkörper auf Stufe 2 schon extrem heiß werden, sobald der Kessel hochfeuert.
Hast du sonst noch Tipps, wie ich trotz der Gegebenheiten etwas Heizkosten sparen kann?
Heizkosten sparen könntest eben mit Pufferspeicher und Mischer. Das hängt aber auch damit zusammen,mit welcher Vorlauf-Temperatur die Heizkörper noch genügend Leistung liefern.
Und der Kessel würde mit einem Puffer weniger takten.
Ob sich ein Umbau noch lohnen würde,kann man schlecht sagen. Man kennt ja die Restlaufzeit nicht.
poste bitte die Seriennummer der Regelung die auf dem Vitola montiert ist.
Die findest du normalerweise unter er Klappe.