Haus wintersicher machen mit Vitotronic 200 Typ KW1

[Technik100]

Guten Tag,

seit ein paar Wochen kümmere ich mich um ein Wochenendhaus (Fachwerkhaus, 100 m^2 Wohnfläche, Wände ungedämmt, Dach gedämmt, neue doppeltverglaste Fenster) mit einem Ölheizkessel Vitola 200 Typ VB2 (Kesselwasserinhalt 61 Liter, Kesselnennleistung 15 kW) und einer Steuerung Vitotronic 200 Typ KW1.

Das Haus ist diesen Winter über unbewohnt und 800 km von meinem Wohnort entfernt.

Ich hätte gerne, dass die Temperatur im Haus nicht unter 10 °C oder 12 °C fällt.

Das Problem ist, dass die Anlage außentemperaturgeführt ist und nicht innentemperaturgeführt.

Vor kurzem war ich dort und habe die Anlage wie folgt eingestellt:

Die Kennlinie ist auf der Standardeinstellung (Neigung 1,3 oder 1,4; Niveau 0).

Warmwassertemperatur: 10 °C (das Minimum, das ich einstellen konnte).

Temperatur zum Heizen: Tagsüber 8 °C, nachts 4 °C.

Alle Heizkörper habe ich auf Stufe 2 gestellt (von 5 Stufen).

Macht diese Einstellung Sinn?

Gibt es eine Erweiterung der Anlage, damit die Heizung innentemperaturgeführt wird?

Oder sogar, dass ich die Heizung per App von meinem Wohnort aus steuern kann?

Internetanschluss ist im Haus vorhanden.

Vielen Dank für alle Hinweise!

[CustomerCareBen]

Hallo Technik100,

zunächst gib bitte noch die Herstellnummer der Vitotronic mit an.

Gruß Benjamin vom Customer-Care-Team 

[Technik100]

Hallo,

das ist diese:

7450351 0359841XX.

Ich weiß nicht, ob man in diesem öffentlichen Forum die volle Nummer angibt?

Beste Grüße

[Stefan_L]

Hallo,

viel Spaß mit dem neuen (alten) Haus.

Kauf Dir ein Optolink, schließ es an die Vitotronic an und schon kannst Du aus der Ferne sehen was die Anlage macht und die Einstellungen zum Heizbetrieb anpassen. Per App (Vicare) oder intenet (Vitoguide).

Optolink1 reicht aus, gibt es manchmal auch bei Ebay-Kleinanzeigen als Neuware.

Zu Deinen Einstellungen:

- Die Heizkörper auf 2 / 5 zu stellen mag sinnvoll sein für die Abwesenheit, aber wie willst Du das Haus hochheizen vor der Ankunft?

- Die Brauchwassertemperatur auf 10 °C zu stellen ist unnötig, die Anlage hat ein Ferienprogramm. Wenn dies aktiv ist, wird das Brauchwasser nicht erwärmt.

In unserem Ferienhaus steuern wir die Anlage via Optolink, nutzen das Ferienprogramm für die Abwesenheitszeiten (kann auch per App oder Internet von Fern geändert werden).

Dazu einige Temperatur/Feuchtemesser von Tuya (-> Aliexpress) um an mehreren Stellen das Klima im Haus zu überwachen.

Für die Abkühlphasen bei feuchter Witterung kann ein Luftentfeuchter per internetfähiger Steckdose (Tuya) aktiviert werden, geht auch automatisch anhand der gemessenen Luftfeuchtigkeit.

Die Rollos der Fenster werden auch per Tuya-Steuerung hoch- und runtergefahren, bei entsprechenden Wetterlagen lasse ich die Rollos unten.

Außerdem gibt es noch eine fernsteuerbare IP-Kamera um zu schauen und zu hören wie es im Haus und draußen gerade aussieht.

Da wir neben der Fußbodenheizung auch Räume nur mit Heizkörpern haben, kann deren Heizleistung deutlich erhöht werden durch geräuscharme PC-Lüfter die unterhalb der Heizkörper montiert sind und per Tuya-Steckdose fernsteuerbar sind. Somit verkürzt sich die Aufheizphase bzw. sind geringere Vorlauftemperaturen nötig.

Da die Vitotronik 200 wohl schon einige Jahre auf dem Buckel hat wenn ich der Ersatzteil-App glauben kann, wäre es sinnvoll das Netzteil zu überprüfen / tauschen. Infolge der Alterung kann es passieren, das nach einem Stromausfall die Steuerung nicht mehr anläuft und dann arbeitet die Heizung nicht.

Viele Grüße

Stefan

[Heizing]

Du kannst eine Vitrol-Fernbedieung zur Raumaufschaltung nehmen. Aber mit dem Frostschutz nach Außentemp. klappt das seht gut, da hatte ich noch nie Probleme.

@Stefan_Ldie Anlage läuft auch ohne Netzteil. Ein Ausfall des Netzteils oder der Elektronik führt dazu, dass aller Verbraucher  -auch der Brenner- eingeschaltet werden. Der läuft dann, bis der mechansiche TR bei 75°C abschaltet. Das ist der gleiche Effekt wie bei der Aktivierung des Schornsteinfegerschalters.

Gruß

Heizing

[Stefan_L]

@HeizingDas mag bei einem Totalausfall des Netzteil zutreffen, hab ich nie überprüft.

Wenn Kondensator C5 im Netzteil eine verminderte Kapazität hatte, machten meine beiden Vitotronic 200 KW2 eine Endlosschleife im Bootvorgang (Balken im Display lief immer wieder von vorne los) und der Brenner lief nicht. Ob die Pumpen liefen kann ich mich nicht mehr erinnern. Daher mein Hinweis.

Viele Grüße

Stefan

[Technik100]

Hallo Stefan,

vielen Dank für die ausführliche und gut nachvollziehbare Beschreibung!

Zuersteinmal bin ich beruhigt und positiv überrascht, dass die wohl 20 Jahre alte Anlage per Internet gesteuert werden kann mit der passenden Erweiterung. Das ist wohl ein Nebeneffekt, wenn die Heizung von einem Markenhersteller stammt.

Ich bin zwar IT-affin, habe mich jedoch mit Smart-Home bisher nicht beschäftigt.

In unterschiedlichen Onlineshops habe ich ein Optolink 7819323 gefunden für 65 - 70 €.

Es gibt jedoch auch ein sehr ähnlich aussehendes Optolink 7842267.

Auf Ebay habe ich ein Optolink 7856059 gesehen, das einen USB-Anschluss hat.

Ist eines davon passend?

Der Anschluss der ersten beiden sieht jedoch nicht nach USB aus.

Mit was soll der Anschluss verbunden werden?

Brauche ich dazu die Schnittstelle Vitoconnect 100 Opto2 oder Opto1?

Funktionieren beide?

Zur Info, falls es irgendwie relevant sein sollte: Das Haus steht in Frankreich, der WLAN-Router ist eine Livebox 4. Die Heizungsanlage ist im Keller, der Router im Erdgeschoss, der Boden dazwischen aus Holz/Lehm/Stein. Ich vermute stark, dass WLAN-Empfang im Keller ist.

Schöne Grüße

[Heizing]

Die Relais sind alle Öffner, eigentlich sollten die im Bootvorgang noch nicht anziehen, d.h. der Brenner freigegeben sein. Müsste ich mal beobachten.

@Technik100

Das sollte heißen:

Du kannst eine Vitotrol-Fernbedieung zur Raumaufschaltung nehmen. Aber mit dem Frostschutz nach Außentemp. klappt das auch sehr gut, da hatte ich noch nie Probleme.

Gruß

Heizing

[Stefan_L]

Du braucht einen Vitoconnect Opto1, vermutlich funktioniert auch Opto2 (keine eigenen Erfahrungen).

Sorry für die Verwirrungen "Optolink".

Der USB-Stecker kommt in den Opto1.

Das Verbindungskabel ist dann dabei und wird an der Steuerung am "V" mit den beiden LEDs aufgesteckt. Hört sich seltsam an, ist aber so. Die LEDs werden quasi "rückwärts" benutzt zur Kommunikation.

In der Viessmann-App wird die Empfangsstärke des WLAN angezeigt nach der Einrichtung, dann hast Du eine Info ob sie ausreichend gut ist.

Ich habe das Stecknetzteil des Opto1 an einer Smartsteckdose um auch von Fern einen power-on-reset durchführen zu können falls sich mal was verklemmt. Außerdem sehe ich dann an den Daten der Steckdose ob die Heizung noch mit Spannung versorgt wird.

Tuya SmartLife ist ein einfaches System, auch für Anfänger geeignet, preiswert und zuverlässig. Bei Aliexpress gibt es die Komponenten sehr günstig.

Noch ein Tipp zur Elektroinstallation:

Je nach Zustand und Ansprüchen ist es sinnvoll die Heizung über einen separaten Fehlerstromschutzschalter (FI oder RCD genannt) laufen zu lassen damit ein Fehler in der restlichen Hauselektrik nicht auch die Heizung spannungslos schaltet.

Wir haben 3 FIs im Haus: Küche, Heizung und der Rest.

Hat sich bewährt als ein Sturm eine der Außenbeleuchtungen zerlegt hat und Regenwasser den FI auslösen ließ. Heizung und Tiefkühler liefen weiter.

Unser Ferienhaus steht allerdings in einer kalten Gegend Deutschlands wo die Heizung relevant ist.

@HeizingMit intaktem Netzteil habe ich den Effekt das bei zuschalten der Versorgungsspannung der Heizung das Brennerrelais kurz geschlossen sein muss da der Motor kurz anläuft.

Das passt zu NC-Kontakten.

Wer weiß wie sich eine schlecht stabilisierte interne Spannung auf die Relaisansteuerung auswirkt, einen Stromlaufplan der Regelung habe ich nicht....

Viele Grüße

Stefan

[Technik100]

Vielen Dank Stefan für die Erläuterung zu Opto und die weiteren Hinweise, z.B. FI-Schalter!

Ich werde mich dem Thema iterativ nähern, vielleicht erstmal bei mir zu Hause einige Smart-Home-Techniken ausprobieren. IT-Sicherheit ist ggf. auch relevant, ich habe kurz recherchiert. Bei Tuya gab es einige Probleme (nur benutzbar mit chinesischer Cloud; Anmeldeprozess hat eine Sicherheitslücke). Die Firmware kann zwar vom Nutzer mit einer Open-source-Version geflasht werden, aber da müsste ich Zeit investieren und mich einlesen.  Wie dem auch sei, bis ich wieder nach Frankreich komme, dauert es auch noch etwas.

Opto 1 und 2 sind anscheinend bei allen Internetshops ausverkauft. Die Lieferdauer wird von einigen mit bis zu 8-12 Monaten angegeben. Auf Plattformen werden die Geräte teilweise zum mehr als dem dreifachen UVP angeboten und verkauft. Da scheint Viessmann ernsthafte Lieferkettenprobleme zu haben.

Vielleicht kann am Montag mir jemand vom Customer-Care-Team schreiben, ob auch Opto 2 für mich geeignet ist, das würde den Raum der Optionen zumindest etwas erweitern?

Schönes Wochenende weiterhin!

[CustomerCareBen]

Die Opto1 und die Opto2 sind beide mit den gleichen Geräten kompatibel. Du kannst also in Verbindung mit der Vitotronic 200 Typ KW1 sowohl die Opto1, als auch die Opto2 verwenden. 

[Technik100]

Danke Herr Reuter, es passen also Opto1 und Opto2.

Ich habe gelesen, dass Opto2 im Unterschied zu Opto1 auch Heizungsthermostate steuern kann.

Die Heizung habe ich wie in meinem ersten Beitrag oben aktuell eingestellt, ohne ein Opto-X.

Ich frage mich nun, ob ich mit Opto1 aus der Ferne die Heizung so regeln kann, dass es am Tag meiner Ankunft vor Ort von 12 °C auf z.B. 18 °C aufheizt.

Steuern kann ich bei der Anlage die Auslösepunkte der Heizung (tagsüber unter 8 °C, nachts unter 4 °C).

Die Stufe 2 an den Thermostaten könnte ich aus der Ferne ja nicht ändern.

Wenn es jedoch z.B. ganztägig unter 4 °C wären, hätten meine Einstellungen aus der Ferne keinen Effekt, da die Heizung dann auch vorher schon die ganze Zeit liefe.

Können Sie mir bitte weiterhelfen?

PS: Gibt es irgendeine Schätzung, wann Opto 2 wieder bei Viessmann lieferbar sein wird?

Könnte es wirklich 8-12 Monate dauern?

Danke!

[CustomerCareBen]

Ich frage mich nun, ob ich mit Opto1 aus der Ferne die Heizung so regeln kann, dass es am Tag meiner Ankunft vor Ort von 12 °C auf z.B. 18 °C aufheizt.

Wenn du das entsprechend einstellst klar, warum nicht? 

Steuern kann ich bei der Anlage die Auslösepunkte der Heizung (tagsüber unter 8 °C, nachts unter 4 °C).

Die Stufe 2 an den Thermostaten könnte ich aus der Ferne ja nicht ändern.

Wenn es jedoch z.B. ganztägig unter 4 °C wären, hätten meine Einstellungen aus der Ferne keinen Effekt, da die Heizung dann auch vorher schon die ganze Zeit liefe.

Du steuerst keine "Auslösepunkte", sondern Sollwerte nach denen geheizt wird.

Informationen dazu findest du auch in der Bedienungsanleitung deiner Anlage. 

Ggf. solltest du dort erstmal einen Blick "reinwerfen". Sind anschließend noch Fragen offen, beantworte ich dir diese gerne.

Dazu gib dann bitte noch die Herstellnummer deiner Anlage mit an. 

PS: Gibt es irgendeine Schätzung, wann Opto 2 wieder bei Viessmann lieferbar sein wird?

Könnte es wirklich 8-12 Monate dauern?

Diesbezüglich wende dich bitte an deinen Fachbetrieb, welcher entsprechende Informationen über unsere zuständige Verkaufsniederlassung anfordern kann. 

[Technik100]

Hallo Benjamin,

danke für die Antwort.

Es scheint, dass ich von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen bin.

In meinem ersten Beitrag oben hatte ich geschrieben, dass die Anlage in Abhängigkeit der Außentemperatur gesteuert wird. So wie ich Dich verstehe, ist die Eingabe der Temperatur z. B. über die Taste mit dem Thermometer und dem Viertelmond jedoch der reduzierte Innenraumsollwert. Dann müsste es einen Temperatursensor (von dem ich nichts weiß) im Haus geben, der die Innenraumtemperatur misst.

In diesem Fall müsste ich nur 12 °C als Sollwert für Tag und Nacht einstellen, um das Haus wintersicher zu machen.

Zeigt die Vitotronic irgendwo den IST-Wert der Innenraumtemperatur an?

Damit könnte ich die Regulung der Anlage direkt nachvollziehen.

(Der Grund weshalb ich annahm, dass die Steuerung über die Außentemperatur läuft: Während ich im Keller war, lief die Heizungsanlage an. Der 'Sollwert' für die Heizung war 11 °C und die Außentemperatur 11 °C. Im Haus waren es 19 °C. Nachdem ich den 'Sollwert' auf 8 °C gesenkt habe, ging die Anlage sofort wieder aus. Deshalb nahm ich an, es ist ein 'Auslösepunkt' und kein 'Sollwert'.)

Die Herstellernr. der Anlage lautet übrigens 72421720003331XX.

Ich habe im Haus eine Rechnung für eine Wartung der Heizungsanlage von 2020 gefunden. Ich versuche herauszufinden, ob dieser Betrieb die Heizungsanlage installiert hat.

[CustomerCareBen]

Es scheint, dass ich von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen bin.

In meinem ersten Beitrag oben hatte ich geschrieben, dass die Anlage in Abhängigkeit der Außentemperatur gesteuert wird. So wie ich Dich verstehe, ist die Eingabe der Temperatur z. B. über die Taste mit dem Thermometer und dem Viertelmond jedoch der reduzierte Innenraumsollwert. Dann müsste es einen Temperatursensor (von dem ich nichts weiß) im Haus geben, der die Innenraumtemperatur misst.

In diesem Fall müsste ich nur 12 °C als Sollwert für Tag und Nacht einstellen, um das Haus wintersicher zu machen.

Auch hier unterliegst du scheinbar einem Irrglaube. Die Anlage wird sehr wohl witterungsgeführt betrieben, in Abhängigkeit der Außentemperatur.

Du stellst die Raumsolltemperatur am Gerät ein und in Abhängigkeit der Außentemperatur und der eingestellten Heizkennlinie wird dann die dafür erforderliche Vorlauftemperatur gefahren. Es wird dafür kein Raumtemperatursensor benötigt, um den Istwert abfragen zu können allerdings schon.

[Technik100]

Aha, danke, vermutlich verstehe ich es jetzt.

Wenn ich 12 °C Innenraumtemperatur möchte, müsste ich also sowohl für den Tag als auch für die Nacht (reduzierte Zeit) 12 °C als Sollwert einstellen.

Dies gilt unter der Annahme, dass die Heizkennlinie (Neigung, Niveau) richtig eingestellt ist.

Angenommen, die Heizkennlinie ist richtig eingestellt für einen Sollwert von 20 °C.

Wäre die Heizkennlinie dann auch passend für einen Sollwert von 12 °C?

Auf welcher Stufe sollen die Thermostate an den Heizkörpern stehen beim Sollwert von 12 °C?

[Heizing]

@Stefan_L

Ein Anschluss- und Verdrahtungsschema hätte ich hier auf S. 89 für dich. Elektronik ist natürlich als Blackbox gezeichnet. Öffner sind aber gut sichtbar. Ich kann natürlich nicht aussschließen, dass mal ein unglücklicher Zustand auftritt, bei dem die Elektronik noch halb arbeitet und den Brenner dann doch sperrt. Aber eigentlich ist es so konzipiert, dass Fehler zu einem Dauerbetrieb der Verbraucher führen.

https://static.viessmann.com/resources/product_media/5851700VSA00001_1.PDF

@Technik100

Mach es dir einfach, Thermostatventile auf 3 stehen lassen. Wenn du gehst, Anlage auf Abschaltbetrieb stellen, Frostschutz geht dann automatisch. Vor Rückkehr auf Normalbetrieb stellen. Klappt wunderbar. Es dürften sich ungefähr diene gewünschten 8°C einstellen.

Gruß

Heizing

[CaCicala]

Hallo,

wenn die Heizkurve einmal richtig eingestellt ist, dass gilt sie für alle Solltemperaturen. Im Grunde wird die Kurve dann abhängig vom Soll parallel nach oben oder unten verschoben.

Die Thermostate sollten mindestens so eingestellt sein, dass die dort gewählte Temperatur größer oder gleich der Solltemperatur ist. Damit ist es überall gleichmäßig warm - theoretisch...

Das Funktionsprinzip der Aussentemperatursteuerung ist, dass der Wärmebedarf/Wärmeverlust des Hauses/der Wohnung über die Heizkurve abgebildet wird (da muss man experimentieren) und je nach Witterung die Vorlauftemperatur angepasst wird. Je besser das Haus isoliert ist, desto flacher die Heizkurve. Wenn die Temperatur an besonders kalten Tagen zu niedrig ist, Kurve steiler einstellen - bzw. umgekehrt. Wenn die Temperatur an kalten Tagen stimmt, aber an wärmerne Tagen zu niedrig ist, Neigung senken und Niveau erhöhen. Wenn generell zu niedrig, dann Niveau erhöhen. und so weiter.

Hilft dir das?

VG

Chris

[Technik100]

Hallo Heizing, danke für die Idee mit dem Abschaltbetrieb. 8 °C sind wahrscheinlich zu niedrig; wobei ich jedoch keine Erfahrung habe, welche Temperatur ein nicht bewohntes Haus im Winter haben muss, damit die Gegenstände (Kleidung, Holzmöbel, Bücher, etc.) im Haus keinen Schaden nehmen.

Wenn jemand Erfahrung hat, gerne bitte melden!

Wahrscheinlich hängt es dann auch noch von der Luftfeuchtigkeit ab, Stefan hatte oben einen fernsteuerbaren Luftentfeuchter empfohlen.

[Technik100]

Danke Chris, so stelle ich mir die Funktionsweise dieser Heizung mittlerweile auch vor.

Um mein Verständnis zu testen:

Angenommen, die Heizkurve ist richtig eingestellt.

(Wahrscheinlich muss man auch annehmen, dass die Anlage hydraulisch abgeglichen ist, wobei ich mich da noch separat einlesen muss.)

Dann kann ich alle Thermostate auf die höchste Stufe 5 stellen und die Sollinnentemperatur (Tag/Nacht) frei wählen, z. B. 12 °C. Ist das richtig?

Ich frage mich nun, welchen Nutzen die Thermostatsteuerung mit Opto 2 (im Gegensatz zu Opto 1) hat.

(Pro Heizkörper kostet ein einzelner fernsteuerbarer Thermostat 80 Euro.) In welchem Szenario möchte man aus der Ferne einzelne Thermostate fernsteuern? (Eventuell mehrere Ferienwohnungen in einem Haus, die zu verschiedenen Zeiten hochgeheizt werden sollen vor Ankunft der jeweiligen Bewohner?)

Nach meinem Verständnis machen Opto 1 bzw. 2 Sinn, wenn bei der Ankunft im Ferienhaus die Temperatur am Ankunftstag hochgefahren werden soll. Oder wenn die Heizkurve noch nicht verlässlich eingestellt ist und man aus der Ferne dies tun möchte - mit fernauslesbaren Temperatursensoren im Hausinnern, die Stefan oben erwähnt hat. Verstehe ich das richtig?

[CaCicala]

Viele Fragen..,

im Prinzip kannst du alle Thermostaventile auf 5 stellen und das ganze Haus über die Solltemperatur regeln. In Realität wirst du vielleicht ein paar Räume haben, die etwas kälter sein sollen. Schlafzimmer etc.

Elektronische Heizkörper-Thermostate machen m. E. vor allem dann Sinn, wenn du selbst die Heizungsanlage nicht steuern kannst, z. B. in einer Mietwohnung. 
Das Fernsteuern der Heizungsanlage ist eine feine Sache. Gerade bei einem Ferienhaus.
Aus der Ferne abfragbare Thermometer sind dabei auch sehr hilfreich. Schau mal bei Shelly.cloud nach. Die sind aus Bulgarien und nicht aus China.  Oder du bastelst dir selbst welche. Anleitung hab ich dazu mal geschrieben. https://www.rustimation.eu 

dazu brauchst du WLAN, etwas Geschick und etwas Ahnung von Programmierung.

WLAN brauchst du auch für Vitoconnect. 
Viel Spaß noch 

Chris 

[Technik100]

Hallo Chris,

vielen Dank für Deine Antwort!

In der Tat habe ich viele Fragen, da ich mich mit Heizungen im Allgemeinen bisher nicht so beschäftigt habe und bei diesem Ferienhaus praktisch ohne Vorinformationen und Unterlagen sicherstellen muss, dass es durch den Winter kommt und dabei das Öl nicht sinnlos verbraucht wird. Zudem ist es auch noch 800 km entfernt.

Ich werde mir demnächst Deine Webseite anschauen, danke für den Tip.

[Stefan_L]

@Technik100 

Bei unserem Ferienhaus war bisher weder Schimmelbildung noch muffiger Geruch festzustellen. Die Räumen lassen wir bis auf 6 °C abkühlen bei max. 65 % rel. Feuchte.

Wichtig ist das die rel. Luftfeuchtigkeit im Haus so gering ist das kein Wasser an den kältesten Stellen im Haus kondensieren kann. Den Zusammenhang zwischen Luftfeuchte, Temperatur und Taupunkt bekommst Du aus einer Taupunkttabelle.

Um die Luftfeuchte zu senken nutzen wir den Luftentfeuchter.

Der Luftentfeuchter ist nur durch die SmartSteckdose fernsteuerbar, es ist ein ganz einfacher mit Schlauch zum ableiten des Kondeswassers in den Ausguß.

Intelligente Thermostatventile sind in meinen Augen unsinnig wenn man die Regelung von Fern beeinflussen kann.

Manuelle Thermostatventile dienen dazu die Raumtemperatur auf einen Maximalwert zu begrenzen. Damit legt man also die Höchsttemperatur des Raumes fest.

Über die Vorlauftemperatur bestimmt man wie viel Wärme über die Heizkörper abgegeben wird.

Für die Abwesenheiten nutze ich den Ferienbetrieb in der Steuerung. Dann fährt die Anlage die Temperatur hoch zum geplanten Zeitpunkt, auch wenn dann die Kommunikation von Fern gestört ist (daher auch die SmartSteckdose am Opto1, es gab Situationen wo nur noch ein Power down mit 10 Minuten Wartezeit bis zum erneuten einschalten half.

Die Termine im Ferienprogramm können auch von Fern über die App angepasst werden, man hat also eine Rückfallebene falls mal was versagt.

Egal welche SmartHome-Geräte Du anschaffst, achte auf einen hohen Nutzen. Z.B. bei Steckdosen das sie auch die aufgenommene Leistung des angeschlossenen Gerätes messen und Du diese von Fern auslesen kannst. So kannst Du Du sehen ob das Gerät auch arbeitet wenn Du es eingeschaltet hast.

Und ob das verwendete System für Deine zukünftigen Anwendungen geeignet ist, z.B. eine kleine PV-Anlage um die Stromkosten zu senken. Dann sollte das SmartHome-System auch die Einspeiseleistung messen können und z.B. oberhalb eines Grenzwertes den Luftentfeuchter einschalten. Dann wird der PV-Strom sinnvoll genutzt und nicht (kostenlos) eingespeist.

Bei Tuya-SmartLife geht das z.B. über die "Szenen".

Falls elektrische Aussenrolladen vorhanden sind sollten diese auch fernsteuerbar sein.

Je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr fällt einem ein.

[Technik100]

Danke, Stefan!

Ich habe alles in Deinem Beitrag verstanden bis auf einiges im Absatz zum Ferienbetrieb.

Meinst du mit 'Power down mit 10 Minuten Wartezeit', dass Du die Steckdose vom Opto1 aus der Ferne 10 min ausgeschaltet und dann wieder eingeschaltet hast und dann Opto1 wieder lief?

Die Rückfallebene zur Anpassung der Termine per App ist mir nicht ganz klar.

Die App steuert ja Vitotronic via Opto1. Fällt also Opto1 vollends aus, kann der Rückreisetermin aber nicht mehr angepasst werden nach meinem Verständnis. Kannst Du mir bitte kurz schreiben, wie das mit 'Rückfallebene' gemeint ist?

Du hast in der Tat den richtigen Riecher, dass es noch weitere zukünftige Anwendungen geben wird. Das Haus hat auch eine Solarthermieanlage, deren Anlage im zweiten Kellerraum steht. Die läuft auch - vermute ich -, Ende Oktober waren bei meinem Besuch auf einem Thermometer der Anlage ca. 30 °C angezeigt - womöglich die Wassertemperatur des Speichers. Ich habe jedoch nicht die geringste Ahnung, wie der Wasserkreislauf im Haus aufgebaut ist. Legt man irgendwo im Keller einen Hebel um, der das Warmwasser im Haus entweder mit der Ölanlage oder der Solarthermieanlage verbindet? Oder ist es ein gemeinsamer Kreislauf? Keine Ahnung. Da werde ich bei meinem nächsten Aufenthalt im Haus vorher einen Termin mit dem Heizungsbauer ausmachen, um das zu klären. Wobei ich ja noch herausfinden muss, ob der Rechnungsteller der letzten Wartung von 2020 auch der Installateur der Anlage war. Aber das ist ein separates Thema.

[Heizing]

Du kannst den Frostschutz schon früher starten lassen. Einstellung über Codieradresse A3. Liegt dir die Serviceanleitung vor?

Das mit dem Entfeuchter ist aber auch ein guter Tipp.