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sporadische Aussetzer des Gasbrenners Vitogas 100 GS1

Hallo,

ich habe eine Viessmann Gas-Heizung mit einer Vitotronic 150 KB1 Steuerungund einem Vitogas 100 GS1 Kessel. Die Anlage ist aus dem Jahr 2005.


Da das Magnetventil am Gaskombiregler im letzten Jahr so extrem laut wurde, dass man es durch die Kellerdecke hörte, ließ ich durch eine Fachkraft den Gaskombiregler tauschen.
Hierbei trat schon das erste Ärgernis auf: Nach dem Tausch sprang der Brenner gar nicht mehr an.
Es stellte sich heraus, dass der Feuerungsautomat nicht mehr funktionierte.

Es ist also schon sehr merkwürdig, dass ein neuer Gaskombiregler den Feuerungsautomaten (ich vermute das Relais darauf) zerstörte. Bei entsprechender Qualität dürfte dies nicht passieren.

Seit dem Austausch der beiden Bauteile hatte ich nun immer wieder alle paar Wochen (manchmal auch paar Tage hintereinander) folgende Probleme:
* Der Brenner springt an, zündet und im Brennraum brennt das Gas überall sauber. Doch bereits nach wenigen Sekunden geht der Brenner wieder aus.  Dieser Vorgang wiederholt sich ein paar Mal und dann läuft er wieder problemlos bis zur Solltemperatur.
* Der Brenner springt an, die Zündung startet und läuft und läuft ... aber es kommt keine Flamme. Der Brenner geht auf Störung.

Bisher habe ich folgendes durchgeführt:

* Reinigung des Brennraums
* Reinigung Elektroden und Gasdüse
* Reinigung Abgasrohr (verläuft fast waagerecht, ca. 1,5 Meter bis zum Kamin)
* Abgasrohr etwas schräger montiert, um besseren Abzug zu gewährleisten
* Kamin kontrolliert, Kamin ist frei.

Da ich nicht weiterwusste, habe ich die Fachfirma nochmal gerufen. Diese war heute im Haus und riet dazu den Zündbrenner auszutauschen.
Dies verstehe ich nicht ganz. Weshalb sollte man den Zündbrenner tauschen, wenn die Probleme auch während des Betriebs auftreten - also nach der Zündung ?

Meine Meinung ist, dass der neue Gasregler fehlerhaft ist. Das Magnetventil ist schwergängig, zieht zuviel Strom und hat daher die Platine/Relais des alten Feuerungsautomaten zerstört. Je nach Umgebungstemperatur hält das Magnetventil nicht und geht wieder zu.  Da die Störungen vor allem in den Nachtstunden auftreten, finde ich dies logisch. Nachts ist es im Keller kälter, da der Brenner seltener anspringt.
Aber die Heizungsfirma ist anderer Meinung.

 

Messergebnisse der Fachfirma:

Fließdruck 18,53 - 19,85 mBar -->   Sollwert laut Viessmann 17,4 bis 25 mBar. OKAY
Ruhedruck 23,15 mBar --> Sollwert  max. 25 mBar  OKAY
Zündflamme 5,8 µA ->  Soll  min. 1,5 µA beim Zünden, 5 µA im Betrieb OKAY
Düsendruck 15,09 mBar --> Soll bei 22kW Heizkessel  14,5 mBar   (Ist dies noch in der Toleranz?)

 

Was könnt ihr mir raten?
Sind euch evtl. ähnliche Fälle bekannt ?

 

12 ANTWORTEN 12

Hallo Andreasm82,

prinzipiell hat dein Heizungsfachmann nicht unrecht mit seinem Rat zum Austausch des Zündbrenners. Da dieser nicht nur für die Zündung des Gases, sondern auch für die Überwachung des einwandfreien Verbrennungsablaufs zuständig ist, kann er auch nach Flammbildung eine Störabschaltung bewirken.

Wenn jedoch, wie du vermutest, der Gaskombiregler defekt wäre, würde es normalerweise zu keiner Flammbildung, mangels Gas, kommen. Auch die von dir angegeben Werte weisen nicht auf einen Defekt des Gasventils hin.

Beste Grüße °fp

Ich kann hier Flo zustimmen. Auf dem Träger des Zündbrenners ist auch eine Überwachungselektrode verbaut. Und vermutlich wird diese verschlissen sein. Wie lange ist der Zündbrenner schon verbaut ?

Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

Wenn der Zündbrenner defekt ist, müsste auch der Strom gering sein oder ? 5,8 ųA sind doch gut. Bitte korrigieren sie much wenn ich falsch liege.


Danke für die Rückmeldung.

Die Zündelektroden wären laut einem anderen heizungsfachmann noch ok.

Ich habe das Haus vor 2,5 jahren gekauft. Die elektroden sind daher mind. 2,5 jahre alt. Welche Lebensdauer ist üblich ?

Ich fand 2 artikelnummern für den zündbrenner für die vitogas 100 Heizung. Welche nummer ist korrekt ?

Naja, eine Mindesthaltbarkeit gibt's nicht. Der Hersteller sagt sowieso, dass Elektroden bei jeder Wartung, welche jährlich erfolgen sollte, zu tauschen sind.
Selbst eine Ionenstrommessung sagt nichts darüber aus, ob das Teil noch in Ordnung ist. Es zeigt nur, dass zum Messungszeitpunkt alles in Ordnung war. Da der Fehler aber eben nicht ständig auftritt, ist man hier wieder auf die Erfahrung angewiesen. Und erfahrungsgemäss sind es eben die Elektroden bzw. der ganze Zündbrenner, auf welchem die Elektroden verbaut sind.

Welcher Zündbrenner der Richtige ist, erfährt man am sichersten über die Herstellernummer des Kessels. Die mal posten.

@Franky hat prinzipiell Recht mit seinen Ausführungen. Jedoch empfehlen wir, dass die wartungsrelevanten Bauteile bei der jährlichen Wartung überprüft und nur bei Bedarf getauscht werden. Denn auch trotz der hohen thermischen Belastung können diese Bauteile unter Umständen auch länger einwandfrei funktionieren.

Ein Defekt ist hier nicht nur auf die Milliampere zurückzuführen, sondern z.B. auch darauf, ob der Zündbrenner noch die richtigen Maße hat. Hier muss unter anderem die Überwachungselektrode einen Abstand von 3mm zur Zündbrennerdüse haben und darf keinen Verschleiß aufweisen. 

Um deinen Zündbrenner genau bestimmen zu können, benötigen wir wie bereits erwähnt, die ersten sieben Stellen deiner Kesselherstellnummer.

Beste Grüße °fp

Dankeschön. Dann erneuere ich den zündbrenner mal.

Die nummer beginnt mit 7143556

Wo finde ich eine ersatzteilliste? In dwr ServiceAnleitung sind die ersatzteile zwar aufgelistet aber ohne bestellnummer.

Der Zündbrenner hat die Nummer 7822652. Beziehen kann die Ersatzteile nur ein Fachbetrieb.

Ahh. Gerade einen langen Beitrag geschrieben und alles weg, angeblich wurde die Zeit überschritten. Viessmann hat sich hier über die wohl schlechteste Forensoftware auf dem Markt entschieden 😞 Und so ein unübersichtliches Forum habe ich bisher noch nie gesehen. Nochmal der Text:

Es wird in diesem Thread erwähnt, dass die Überwachungselektrode 3 mm Abstand zur Zünddüse hat.
In der Dokumentation (teilweise auch nicht eindeutig) wird erwähnt, dass es eine Zündelektrode gibt (3mm Abstand zur Düse) und die Ionisationselektrode. Dies widerspricht sich nun ja. Zündung ist ja ungleich Überwachung oder ?

Laut meinem Verständnis ist der Ablauf wie folgt: Der Brenner bekommt den Startbefehl und die LED Demand geht an. Sicherheitshalber geht nun die Zündelektrode an - es könnte ja noch Gas im Brennraum sein, wenige ms danach geht das Zündgasventil auf und Gas strömt ein. Es zündet. Die Ionisationselektrode misst den Strom. Ist dieser ok, so geht das Hauptgasventil auf, Gas strömt ein. Die Zündelektrode zündet nun weiterhin 6 Sekunden lang, damit auch sicher das ganze Gas im Brennraum gezündet hat. Fällt im Betrieb der Ionisationsstrom ab, so gibt es eine Fehlermeldung.

Interessant wäre noch:
* Abschaltwert x µA während Zündung (es gibt ja eine gewisse Toleranz zwischen dem Sollwert (mind. 5 µA) und der Abschaltschwelle)
* Abschaltwert x µA während Betrieb
* klares Anschlussschema für die beiden Elektroden an Gasfeuerunsautomat

In der Serviceanleitung wird erwähnt, dass es die beiden Elektroden gibt. Aber wo welche am Gasfeuerungsautomaten angeschlossen wird, wird nicht erwähnt. Dies wäre für den Fachmann natürlich auch sehr hilfreich. Trotz des einfachen Aufbaus des Systems sollte eine Anleitung bei solchen sicherheitsrelevanten Bauteilen eindeutig und sorgfältig ausgeführt sein.

Seltsam ist auch, dass die Ionisationselektrode im Anschlussschema direkt auf Erde gelegt ist. Ich war der Meinung, dass die Elektrode mit dem Feuerungsautomaten verbunden ist und im Automat der Strom gemessen wird.

PS: "Beziehen kann die Ersatzteile nur ein Fachbetrieb.". Falsch. Im Internet bekommt man die Originalteile auch. 🙂

Meine Aussage stimmt immer noch. Wenn du die im Internet bekommst, hat sie vorher trotzdem ein Fachbetrieb bestellt.
Die Anschlüsse für Überwachungselektrode und Zündelektrode sind unterschiedlich ausgeführt. Demzufolge erübrigt sich der ,,klare,, Anschlussplan.
Und deine Ausführungen zum Zündvorgang sind auch nicht ganz richtig. Die Elektrode zündet nicht, weil sich noch Gas im Brennerraum befinden könnte, das gäbe nämlich eine schöne Verpuffung. Sie zündet, weil demnächst das Zündgas eingeleitet wird. Und dass sie nach Zünden des Gases noch weiter zündet, liegt schlicht an der Sicherheitszeit.
Meinst nicht, dass du das Auswechseln des Zündbrenners einem Fachmann überlassen solltest ?

Die Aussage dass sich evtl noch Gas im Brennraum befinden könnte , erhiel ich von einem Fachmann.

Ich mache so gut wie alles selbst im Haus , da es auf dem Markt nur selten gutes Fachpersonal gibt. Bei der Gasheizung greife ich dennoch lieber auf "Fachleute" zurück damit man auch gewisse Garantie im Schadensfall hat. Es schadet jedoch nichts, wenn man sich informiert und weiß was gemacht wird.

@Franky hat dir schon die richtige Ersatzteilnummer genannt. Wenn du dir einmal eigenständig Ersatzteile heraussuchen möchtest, kannst du dies über die Viessmann Ersatzteil-App erledigen.

https://www.viessmann.com/etapp/search/de/0500

Die Bestellung der gewünschten Bauteile muss jedoch über dein Heizungsfachunternehmen abgewickelt werden.

Beste Grüße °fp
Top-Lösungsautoren