Hallo zusammen,
in unserem Einfamilien-Haus ist seit zirka 2009 durch Vorbesitzer eine Viessmann Pelletheizung Vitoligno 300-P mit Pelletbunker (12 Tonnen, Förderung über Maulwurf) und folgenden Rahmenbedingungen installiert (umfangreich langer Text, Entschuldigung dafür, aber vielleicht hilfreich zur Beantwortung meiner Fragen):
Seriennummer des Kessels: 7426315 901498102, heißt Leistung bis 12kW, wenn ich Quellen im Netz korrekt interpretiere
Anlagenausführung/Konfiguration: 2, heißt mit Rücklaufanhebung und Pufferspeicher (BB:0 ohne Vorrang) für Heizkreis
Regelung: VBC 550 A20 (?Vitotronic 200, Typ FO1?); 7427935 002228102 (steht zumindest vorne auf dem Strichcode-Aufkleber)
Warmwasser-Erzeugung: über eigenständigen Schicht-Warmwasserspeicher (oben Heizkreis Heizung, unten Solarthermie); kalte Jahreszeit über die Pelletheizung, warme Jahreszeit über Solarthermie über Dach (gewartet, 3 bar Anlagendruck, Förderhöhe zirka 8,5 Meter, bringt bei günstiger Einstrahlung bis 75°)
Codierstecker: 7834970, müsste 3020:0107 sein, was auch immer das dann bedeutet
Codierstecker in Service -> Diagnosemenü: 2001:2007, was auch immer das dann bedeutet
Kurzabfrage 1: Gerätekennung Regelung 33; Softwarestand Regelung 03; Kennung Feuerungsregler 51
Kurzabfrage 2: Softwarestand Feuerungsregler 11; Gerätekennung Bedieneinheit 40; Softwarestand Bedieneinheit 03
Zündelement: 7831268 VL3B, 260W, schon so oft gewechselt… Frage dazu weiter unten
Wartungszustand der Pelletheizung: wie immer zu Saisonbeginn komplett demontiert und gesäubert, Zündelement geäubert o.k., Lambdasonde ausgeblasen o.k., Flammtemperatursensor gesäubert o.k., Lüfter gesäubert o.k.
Feststellungen/Beobachtungen zu hauptsächlich extrem unzuverlässigem Zündverhalten während der Übergangszeit, heißt Herbst/Frühling, Start mit kaltem Kessel (Heizung im Sommer April-September komplett ausgeschaltet!) und mit doch längeren Unterbrechungen des Regelbetriebes (nur Warmwassererzeugung durch Heizung wenn erforderlich): die Anlage braucht teilweise bis zu fünf oder mehr Anläufe, um bei Kaltstart in den Regelbetrieb zu kommen. Mit nur dem ersten und nicht von mir beeinflussten ersten Startanlauf (also nur Steuerung/Automatik) klappt das so gut wie nie, und das ist wirklich verdammt ärgerlich!
Schildern wir das mal so: Anheizen, ich gehe da immer sofort in das Service-Diagnose-Menü, um Flammtemperatur und CO2-Gehalt kontrollieren zu können. Erstmal Rostreinigung/Luftklappen etc., dann zunächst keine Geräusche oder wahrnehmbare Aktivitäten der Heizung. Dann Lüfter mit rund 2.000U/min, dann erste Ladung Pellets, Temperatur steigt dann kurz an auf zirka 80/90°, geht dann leider wieder runter. CO2 liegt da immer so bei 9 bis 11 %. Es werden dann so nach zirka 15 Minuten Pellets nachgefördert, Drehzahl Lüfter weiter konstant zirka 2.000 U/min.
Wenn ich nun nichts weiter unternehme (dazu dann unten mehr), dann geht die Anlage nach geschätzt 18 bis 20 Minuten auf Störung F5 und man ist gezwungen den Vorgang manuell durch „Aschekasten leeren“ permanent wieder anzustoßen, bis das dann nach mehrfachen Versuchen irgendwann mal durch schrittweise jeweils leichte Erhöhung der Kesseltemperatur (Energieeintrag des jeweils vorhandenen kleinen Feuerleins) die Hürde schafft und in Regelbetrieb übergeht. Die Flammtemperatur ist wohl das entscheidende Kriterium und hat wohl Grenzwert für Erkennung „Feuer ist gezündet“ von 150° nach diesen 18 bis 20 Minuten und dann Übergang bei Erreichen in den Regelbetrieb ohne Fehler F5.
Wenn dieser Punkt F5 „nicht gezündet“ dann (leider sehr oft) vorliegt und man dann die Aschetür öffnet (also noch nicht den Fehler quittiert hat und keine Rostreinigung stattgefunden hat!), dann geht der Lüfter sofort mit zirka 2.500 U/min an und es knistert wahrnehmbar, auch geht die Flammtemperatur sofort hoch, man kann Feuerschein erkennen. D.h. es ist ein Feuer gezündet, aber die wenig vorhandenen Brennenergie geht scheinbar zunächst voll in die Erwärmung der ganzen Betonmasse und am Flammtemperatursensor kommt das dann nach den 18 bis 20 Minuten halt mit zu wenig Temperatur an, was die Steuerung dann leider als nicht gezündet interpretiert. Und das ist unglaublich ärgerlich: es ist definitiv gezündetes Feuer da! Es liegen dann nach Rostreinigung glühende qualmende Pellets unten im Aschekasten, das geht alles voll auf Verschleiß vor allem des Zündelements. Mal ganz zu schweigen von Verschleiß meiner Nerven, denn man muss ja dauernd täglich mehrfach (vor allem morgens, ganz toll) wieder zur Kontrolle in den Keller laufen.
Fakt ist: meiner Meinung nach ist diese Zeitdauer 18 bis 20 Minuten für Kaltstart und die dabei zu erreichende Soll-Temperatur von ich denke 150° völlig unpassend fix unveränderlich definiert. Zusätzlich noch die Lüfterdrehzahl von 2.000U/min, bei 2.500U/min knisterts mehr. Die Anlage geht auf Störung, obwohl Feuer da ist! Wenn bei Kaltstart die Grenz-Dauer für das Erreichen dieser Solltemperatur um geschätzt fünf Minuten länger wäre und/oder die Lüfterdrehzahl zusätzlich noch etwas höher, ich glaube dann würde die immer zünden. Bei den späteren unweigerlich manuell neu zu startenden Zündvorgängen dieser Zündversuche ist die Temperatur dann teilweise bei z.B. 147° und das Ding schaltet dann kurz vor knapp ab gemäß Zeitgrenze. Unglaublich ärgerlich, die dann rot blinkende LED samt Meldung kann ich wirklich nur noch schwer ertragen….
So, nun mein Vorgehen zur bewusst von mir gewollten Beeinflussung und früheren Schaffung des Regelbetriebs: ich starte den Zündvorgang und gehe wieder hoch in die Wohnung, nach so zirka 12 Minuten gehe ich wieder runter zur Heizung wo irgendwie so 90° anliegen, dann öffne ich die Aschetür ganz leicht (Sicherheitsschalter mit Kabelbinder „gesichert“, Anlage registriert das also nicht, ist nicht zulässig, ist mir bekannt, geht aber nicht anders), dann erhöht sich alleine durch die erhöhte Luftzufuhr die Flammtemperatur schlagartig um gut 25 bis 30 Grad, das vorhandene Feuer knistert deutlich lauter. Macht man die Tür wieder kurz zu, dann Temperatur sofort wieder um 25 bis 30 Grad runter, was man nicht will. Also Tür leicht offen lassen. Und so schaffe ich meistens dann durch willentlich beeinflusste höhere Luftzufuhr/Feuertemperatur mehr Energieeintrag in diesen sch… limitierenden 150°-20-Minuten und z.B. nach bereits evtl. zwei/drei Vorgängen den Regelbetrieb. Dann warte ich ab, bis Flammentemperatur deutlich höher als die 150°, mache die Aschetür wieder zu und beobachte, wie die Flammtemperatur dann wieder um 25 bis 30° sinkt. Egal, was zählt ist erreichter Regelbetrieb und damit dann Belieferung der Gesamtanlage mit warmem Wärmeträger.
Wenn der Regelbetrieb im ersten oder zweiten Durchlauf auf diese Art und Weise der manuellen Einflussnahme nicht gleich erreicht wird, dann öffne ich bei vorliegender Störung F5 (Feuer ist wie beschrieben bereits gezündet und vorhanden!) ohne vorherige Rostreinigung zunächst die Aschetür und entsichere den Kabelbinder des damit blockierten Sicherheitsschalters der Aschetür. Der Lüfter geht dann auf zirka 2.500U/min, das bestehende Feuerlein wird angefacht und kann auf dem Rost noch ein paar Minuten knistern und lodern und Energie/Wärme einbringen. Auch hier immer die Beobachtung, dass die Flammtemperatur hier dann sofort ansteigt und hohe Werte anliegen.
Nur auf diese Art und Weise fördere ich die Zündvorgänge und schaffe durch massive manuelle Beeinflussungen irgendwann den Sprung in den Regelbetrieb. Und immer nur mit Ärger verbunden, Kundenzufriedenheit sieht anders aus….
Fragen haben ich nun wie folgt…
Ich möchte klar erwähnen und betonen, dass die Anlage sobald im Regelbetrieb „Heizung und Warmwasser“ befindlich über den Winter sehr zuverlässig zündet und läuft. Da liegt halt aber auch permanent eine konstant hohe wenig schwankende Kesseltemperatur (und damit aufgeheizte Betonmasse) vor, wodurch Zündvorgänge naturgemäß zuverlässiger ablaufen. An sich bin ich dann sehr zufrieden mit der Anlage.
Was dann zum Jahresende 2024 passiert mit Messung und hoffentlich Erfüllung der Grenzwerte zu BImSchV Stufe 1 (Staub 60mg/m3; CO 800mg/m3) steht dann auf einem anderen Blatt. Ich werde meine Anlage vorab bereits mal messen lassen, damit man entsprechende Maßnahme bereits absehen und evtl. einleiten kann.
Danke für Aufmerksamkeit und möglicherweise Unterstützung bei Fragenbeantwortung, sehr gerne auch an Viessmann-Mitarbeiter hier in der Community gerichtet. (Noch angemerkt: bin selbst Maschinenbauer im Bereich Sonderanlagen/Automatisierungstechnik, spreche mir somit zumindest technische Kenntnisse allgemein und auch Grundkenntnisse zu Sensorik/Regelungstechnik/Software zu.)
Gruß Hans
Hallo,
Ich möchte mich diesem Beitrag anschließen. Wir haben mit unserer Anlage (gleicher Typ, gleiches Baujahr) EXAKT die gleichen Probleme! Bisher auch noch keine tragfähige Lösung gefunden. Einbau der zündrohreinheit hat es auch nicht gebracht...
Wäre für fachmännische Tips und Lösungsvorschläge ebenfalls sehr dankbar.
Viele Grüße,
Andreas
Hallo zusammen,
ich möchte noch anmerken, dass ich über die Einbau-Anleitung (Dokument 5367 054, Seite 7, Punkt 6) des Zündelementes darauf aufmerksam wurde, dass an der Öffnung des Rohres, durch welches die Kabel des Zündelementes nach innen in den Brennraum eingeführt werden (unten rechts Außenseite des Kessels), ein Gummistopfen für Dichtigkeit sorgen soll/muss. Dieser Gummistopfen war bei unserer Anlage nicht vorhanden, evtl. bereits vor unserer Übernahme des Hauses bei Wechsel des Zündelementes bereits nicht wieder eingebaut oder nie vorhanden. Ich habe diese Öffnung nun entsprechend dicht gemacht, wodurch hier jetzt weniger "Falschluft" (also nicht von den ganzen Steuerklappen geregelt zugeführte Luft) gezogen wird. Es geht somit nun vermutlich mehr Luftanteil von unten durch den Rost an die brennenden Pellets ran, evtl. hat sich somit auch das Anfeuer-Verhalten jetzt etwas verbessert.
Also Tipp: nachschauen, dass diese Kabel-Einführ-Öffnung ziemlich luftdicht verschlossen ist.
Gruß
Hallo Experten,
auch ich habe diese Pelletsanlage ( Vitoligno -300P , Bj. 2012, mit 12 kw. ) seit 10 Jahren am Laufen. Eigentlich mit keinen besonderen Problemen, bis jetzt im Jahr 2022 mit Fehlermeldungen " F5 " / Nicht gezündet / Brenner blockiert.
Es ist dasselbe " Anheizproblem " wie hier beschrieben. Er benötigt mehrere Starts ( 1-4 Starts ) um in den " Regelbetrieb " zu kommen.
Sommer war er inaktiv, weil die angeschlossene Solarthermie das Wasser engehizt hat und die Anlage nicht heizen musste ( Mai - Anfang September )
Jetzt aber benötigt er mehrere Starts bis er ohne Fehlermeldungen läuft. ( siehe oben )
Die Zündrohreinheit wurde schon auf die neue ( kleinere und runde ) Einheit gewechselt. Seitdem gibt es Probleme. Als dieoptische und größere und flache Brennereinheit noch eingebaut war, gabs diese Fehlermeldungen nicht.
An was liegt es bitte ?
Bitte um Hilfe !
Danke !
Grüße...uwe
Hallo zusammen,
ist schon eine ganz schöne Schmach im Sinne Kundenzufriedenheit und Aufmerksamkeit, dass seitens Viessmann keinerlei Antwort kommt. Zumindest auf die von mir am 19.09.22 gestellten Fragen hinsichtlich Software-Updates und Codierstecker wäre eine Antwort/Klärung sicherlich sehr kurzfristig darstellbar. Es sind hier im Forum Mitarbeiter von Viessmann unterwegs, wirklich Schade, dass keinerlei Reaktion erfolgt....
Schönen Tag!
Hallo Hans,
Ich habe die selben Probleme, meinen Leidensweg findest du hier 300-P Fehler F5 vom 03.10.22.
Ich warte auch Vergebens auf Rückmeldung von Viesmann . Meiner Meinung nach ist das ein Softwarefehler , da er bei mir erst nach dem Auswechseln der Lambdasonde mit Austausch der Leiterplatten entstand vorher hatte ich nie Probleme meiner ist BJ 2010
Grüße Thomas
Hallo und guten Abend,
Ich habe seit letztem Jahr eine Vitoligno 300P in 18kW Ausführung die ich komplett selbst installiert und in Betrieb genommen habe. Ebenso habe ich eine 300P in 32kW Ausführung die ich schon seit 7 Jahren betreue und betreibe. Wenn KL für 67661 steht, dann sind Sie relativ nah bei mir, vielleicht kann ich ja helfen.
Was extrem wichtig ist dass alle Zukunft- und Abluftwege sauber sind, ebenso dass man das Flammprallblech ausbaut und alles gut auskehrt.
Dass durch dass Rohr des Zündelements Fremdluft gezogen wird ist völlig richtig da ja dort auch die Hitze an die Pellets soll.
Der 300P Kessel ist ein bei Viessmann ausgelaufenen Kessel und hat so seine Tücken und Kleinigkeiten auf die zwingend geachtet werden muss.
Es wird oben in Beiträgen auch von CO2 Gehalt gesprochen den man ausliest, das ist aber gar nicht möglich, es wird lediglich der Restsauerstoff im Diagnose Menü angezeigt.
Grüße SaDr
Hallo SaDr, "KL" steht in der Tat für Kaiserslautern, allerdings bin ich dort nicht mehr beheimatet. Meine Eltern wohne dort. Es geht aber um den Pellets-Kessel in meinem Haus in 85296 zwischen München/Ingolstadt.
Korrekt, ich habe fälschlicherweise ganz oben von "CO2" geschrieben, ist aber Rest-O2.
Alle Flammwege (auch das Flammprallblech, auch Rotorblatt der Lüftereinheit) sowie Sensorik (Flammtemperatur, Lambdasonde) reinige ich in Hauptheiz-Zeit mindesten monatlich.
Vorgestern 05:45 Uhr war es wieder mal soweit: Keramik-Zündelement 7831268 geplatzt/defekt, dadurch sogar Fi-Schutzschalter geflogen. Das Element hat nun allerdings auch insgesamt gute vier Jahre gehalten. Zum Glück immer zwei auf Reserve, Einbau/Wechsel war in gut 30 Minuten erledigt. Nun bestelle ich gleich wieder ein Zündelement nach, allerdings die Zündrohreinheit 7858619.
Von den kritischen Teilen dieses Kessels habe ich mittlerweile Vorratshaltung mindestens 2 Stück immer im Keller.
Mittlerweile auch Vitoconnect an den Kessel implementiert, die zugehörige ViCare-App ist ein Komfort-Gewinn ersten Ranges. Derzeit läuft Kessel auch sehr stabil, wenn der mal in stationär warmem Zustand ist zündet er zuverlässig durch.
Gruß
Hallo,
ich hatte genau das gleiche Problem. Der Kessel warf den Fehler F5 aus, wenn er kalt starten sollte.
Bei mir lag es daran, dass die Lambdasonde nicht heiß genug wurde um den Rest O2 richtig zu messen. Die interne Heizung der Lambdasonde war bei mir nicht kräftig genug, da die Wärme der internen Heizung der Lambdasonde vom kalten Abgasrohr abgeleitet wurde.
Ich habe dann eine Art Isolierring zwischen Lambdasonde und dem Lambdasondenbefestigungsloch angebracht. Nun kann die Lambdasonde richtig aufheizen, misst richtige Werte und der Kessel springt auch im kalten Zustand an.
Ich hoffe, diese Info hilft.
Gruß
Thoralf
Hallo Thoralf und die anderen Experten,
danke für den oder die Tips. Bei mir war es ein ganz anderer Grund. Ich habe den Oberdeckel vom hinteren Aschekasten erneuert ( der mit der Dichtung oben drauf )
Drauf gesetzt und erneuert und das ganze wieder reingeschoben und verschlossen ( Hebel hochgedrückt ) und fertig war die ganze Sache.
Seither sind ca. 8 Wochen vorbei gegangen ohne einen einzigen Fehler wieder zu bekommen.
Das war wohl der Grund...darauf kommt keiner....der hintere Deckel mit der Dichtung am Aschekasten....der zog bisher wohl Kalt ( - Falsch ) Luft......jetzt geht es wieder....ohne Fehlermeldungen.