Guten Tag,
zu meinen Fragen muss ich leider etwas "ausholen", damit die aktuelle Situation hoffentlich weitestgehend deutlich wird. Also, los geht's 😉
Wir haben bereits seit Frühjahr 2014 den Vitoligno 300-P im Einsatz.
Nach Einbau und auch Austausch von drei Heizkörpern wurde auch ein hydraulischer Abgleich durchgeführt.
Zuvor war ein Ölbrenner (Baujahr 1986) in Betrieb.
Nachdem ich mich nun selbst eingelesen habe, habe ich in der letzten und dieser Heizperiode eine für uns passende Heizkurve einstellen können.
Folgende Fragen:
a) Wie schon geschrieben, bin ich ganz guter Dinge, dass die jetzt eingestellte Heizkurve für unser Haus (Baujahr ca. 1900, energetisch optimiert) passt. Wovon ich aktuell noch glaube, dass es "mit rein spielt" ist die Dämpfung:
Hier kann man in der Steuerung ja quasi "fließende" Eingaben machen (bei anderen gibt es wohl nur leicht / mittel / schwer). Ich habe zunächst mit den Zeitangaben für "leicht / mittel / schwer" der anderen Anbieter getestet und konnte dadurch schon ganz eklatante Unterschiede feststellen. Ich würde gerne versuchen auch die Dämpfung so gut als möglich anzupassen. Gibt es hier eine Empfehlung zur Vorgehensweise?
b) Trotz hydraulischem Abgleich haben wir deutlich wahrnehmbare Fließgeräusche an einigen Heizkörpern 😞 Kann dies mit den nachträglich geänderten Heizkurven-Parametern zusammen hängen (laut Heizungsmonteuer: nein)? Falls ja: gibt es nachträglich, ohne nochmals das Geld für einen haydraulischen Abgleich in die Hand zu nehmen, eine Möglichkeit die Fließgeräusche zu minimieren ohne hier einen größeren, energetischen Nachteil zu haben?
Subjektiv beatrachtet würde ich sagen, dass beim alten Ölbrenner kaum bis keine Fließgeräusche wahrnehmbar waren. Ist das möglich und wäre das erklärbar?
c) In die Messungen beim hydraulischen Abgleich sind natürlich ALLE Heizkörper miteingeflossen. Es gibt aber durchaus Heizkörper/Zimmer, die garnicht immer auf die Solltemp. von 20°C erwärmt werden müssen und deren Thermostat deshalb eigentlich immer auf "1" oder gar "Frostschutz" steht. Wie sind diese Heizkörper zu bewerten oder wie sollte mit diesen Verfahren werden?
d) An anderer Stelle habe ich gelesen, dass nach einem hydraulischen Abgleich die Heizkörperthermostate möglichst offen gehalten werden sollte um durch die Laufzeiten/den Lastzustand des Brenners eine Einsparung zu erzielen. An anderer Stelle steht dann widerrum, dass die Thermostate in nicht genutzten Räumen zurückgedreht werden sollten (natülich nicht ganz aus!) um hier eine Einsparung zu erzielen. Für mein Verständnis macht das aber, wenn überhaupt nur Sinn, wenn länger alle Personen außer Haus sind. Verstehe ich das richtig oder was ist hier die Empfehlung?
e) Momentan senken wir per Nachtschaltung die Vorlauftemperatur ab 22:30 Uhr. Um diese Uhrzeit lassen wir momentan auch die elektronischen Thermostate auf eine niedrigere Solltemp. runterregeln. Soweit ich die unter d) gemachten Angaben richtig verstehe, wäre das "Zudrehen" der elektronischen Thermostate ebenfalls kontraproduktiv und man sollte besser darauf verzichten. Sehe ich das richtig?
Es gibt wirklich vieles zum Thema "Energiesparen" zu lesen, leider ist es zusammen genommen für mein Verständnis teilweise widersprüchlich, daher meine Fragen.
Ich hoffe ihr könnt "Licht ins Dunkel" bringen 🙂
Vorab schon Mal vielen Dank für die Unterstützung!
Carsten
Dass vorher kaum oder keine Fliessgeräusche auftraten, ist beinahe logisch. Schliesslich hast du durch den hydraulischen Abgleich die Durchgänge am Thermostatventil mehr oder weniger stark gedrosselt. Die Pumpenleistung aber sicher nicht auf einen kleineren Wert korrigiert.
In Räumen, wo es nicht so warm werden soll, kannst du durchaus den Durchfluss noch weiter drosseln. Natürlich bei geöffnetem Ventil. Der Heizkörper würde faktisch zu wenig Heizwasser abbekommen, womit eine Leistungssenkung einhergeht.
Abends absenken ist für Radiatoren sicherlich optimal. Allerdings spielt hier wieder die Absenktemperatur eine Rolle. Gerade im Winter sollte diese auf 3°C herabgesetzt werden, da hier auch die Pumpe abschaltet. Anderenfalls würde die Pumpe immer weiter drehen und müsste so gegen geschlossene Ventile ankämpfen.
Im Normalfall sinkt die Raum- Temperatur in einer Nacht nicht auf die 3°C. Man sollte aber trotzdem einige Räume im Auge behalten, wie kalt es dort wird. Stichwort: Tauwasserbildung.
Sollte die Temperatur wider Erwarten mit ca. 5K absinken, sollte man doch etwas heizen. Ein Halten einer Temperatur frisst nämlich weniger Energie als dass man den ganzen Raum früh wieder hochfahren müsste.
Guten Morgen,
erst mal vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Durch den vielen Text von mir kam es vielleicht nicht so ganz rüber, daher grad nochmal in zusamenhängender Reihenfolge:
1) Bestand: Ölbrenner
2) Austausch der kompletten Heizungsanlage inkl. aller Pumpen etc., also auch neue Divicon (Anfang 2014)
3) Hydraulischer Abgleich inkl. Anpassung der Pumpenleistung (später 2014)
4) Anpassung der Heizkurveneinstellungen
Was mir nach euren Antworten nun aufgefallen ist:
Die Pumpe stand tatsächlich auf "Differenzdruck konstant". Ich bin mir sicher, dass die Pumpe direkt nach der Montage auf "variable" stand.
Das hieße: Die Pumpe wurde beim hydraulischen Abgleich (der wurde erst später 2014 einer anderen Firma durchgeführt) auf konstant umgestellt.
Noch folgende Nachfragen:
a) Die Einstellungsmöglichkeit an der Pumpe (Wilo Yonos Para RKA) ist ja "durchgängig". Kann ich einfach problemlos auf die (möglichst) gleiche Stellung, wie auf der Seite "konstant" drehen? Sollte ich noch irgend etwas beachten/auf etwas achten?
b) Da ich nicht weiß, warum von variabel auf konstant umgestellt wurde: Könnte es zu irgendwelche Probleme kommen (Räume werden nicht warum; ...)?
c) Ich habe es richtig verstanden: erst ab einer Absenktemperatur auf 3° C wird auch die Pumpe abgeschaltet, darüber läuft die Pumpe quasi immer mit?
d) Wenn ich einzelne Heizkörper "drosseln" würde, dann müsste doch auch wieder die Pumpenleistung angepasst werden, korrekt? Woher wüsste ich dann, wann die Leistungsanpassung OK ist? (EDIT: Habe gerade in der Anleitung gelesen: Es geht nicht um die Pumpeleistung, sondern die Förderhöhe => sollte hier keine Anpassung nötig sein)
e) Meine Frage bzgl. der Heizkurve zielte eigentlich auf das Vorgehen zur möglichst genauen Ermittlung der Gebäudedämpfung ab. Wo fange ich da am besten an bzw. auf was sollte ich achten?
Viele Grüße und schönen Sonntag
Carsten