Ihr betreibt ein effizientes und umweltschonendes Pelletheizsystem? Mit der Anlage seid Ihr zufrieden, doch beim Thema Pelletlager, Bunker oder Silo kommen immer wieder Fragen auf? Speziell wenn es um die regelmäßige Reinigung der Lagerstätte geht? Dann könnte der neue Artikel etwas für Euch sein.
Man könnte meinen, dass bei einer recht simplen Sache, wie der Verbrennung von Holzpellets nicht sonderlich viel zu beachten ist. Doch weit gefehlt. Um von einem dauerhaft störungsfreien und sicheren Betrieb profitieren zu können, spielt vor allem die Reinigung des Pelletlagers eine große Rolle. Fragen, die dabei immer wieder aufkommen, drehen sich um das korrekte Reinigungsintervall, um Sicherheitsvorkehrungen oder um das “was wäre, wenn”.
Was wäre denn zum Beispiel, wenn man das Silo nicht regelmäßig reinigen würde? Nun, schon bei der Pelletlieferung entstehen durch den Einblasvorgang Staub und Feinanteile. Diese Kleinstteile lagern sich zwischen den Pellets ab und rieseln mit der Zeit kontinuierlich beim Entnahmevorgang durch das Fördersystem wie in einer Sanduhr nach unten. Dieser Prozess wird als Sanduhr-Effekt bezeichnet. Dabei wird der Staub dann immer weiter durch das System getragen und kann sich insbesondere an drehenden Bauteilen wie Schnecken oder Zellradschleusen absetzen und verdichten. Der Staub behindert dadurch nicht nur das Nachrutschen der Pellets, sondern in der Folge können hierdurch Schäden an Komponenten des Fördersystems (Förderschnecke schert ab, Pelletsauger überhitzt) und des Kessels entstehen. Dem beugt Ihr mit der regelmäßigen Reinigung vor. Und damit diese auch problemlos durchgeführt werden kann, braucht Euer Lager ausreichend dimensionierte Zugangsmöglichkeiten; sowohl im leeren als auch im teilgefüllten Zustand.
Zu beachten ist bei jeder Reinigung vor Allem die nötige Schutzausrüstung. Egal ob Ihr Euch die Arbeit selbst zutraut oder sie von einem Fachmann ausführen lasst und hierbei nur im Raum seid: Staubschutzmasken (FFP2) und nicht leitende Schutzschuhe sind Pflicht. Nutzt bei der Reinigung auch gleich die Möglichkeit, das Lager auf Beschädigung oder je nach Lagerort auf Eintritt von Feuchtigkeit zu prüfen. Und prüft auch immer, ob metallische Gegenstände, die elektrisch leiten können, am gesamten System über ein Kabel an unterschiedlichen Punkten geerdet sind.
Wie oft Ihr Euer Pelletlager schließlich reinigen müsst, hängt in erster Linie davon ab, wie groß es ist. Spätestens aller zwei Jahre sollte das Silo jedoch definitiv komplett leergefahren und von Pelletstaub sowie Rückständen befreit werden. Bei sehr großen Lagern empfiehlt sich ein Rhythmus von maximal einem Jahr. Am besten lasst Ihr das durch den Heizungfachbetrieb durchführen. So stellt Ihr sicher, dass alles fachmännisch korrekt ausgeführt wird. Manche Pelletlieferanten bieten solche Reinigungen übrigens auch an. Informiert Euch hierzu einfach bei den lokal ansässigen Unternehmen, wer Euch das beste Angebot machen kann. Auf Nummer sicher geht Ihr natürlich, wenn Ihr das Lager vor jeder Neubefüllung direkt mit reinigen lasst.
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Sehr geehrter Autor,
"angelockt" von der Überschrift Ihres Beitrages "die richtige Reinigung des Pelletlagers" haben wir intessiert den Artikel gelesen, dann jedoch festgestellt, das die Überschrift leider mehr versprochen hat, als der Artikel selbst halten kann. Im Artikel wird dann zwar erläutert DAS eine Reinigung sinnvoll und notwendig ist, Hinweise wie die "richtige Reinigung" dann erfolgen sollte, bleiben dann jedoch aus und es wird darauf verwiesen, daß man sie durch ein Fachunternehmen durchführen lassen sollte.
Viele Pelletkesselbetreiber sind handwerklich interessiert oder gar begabt und wollen die Reinigung selbst durchführen. Das die erwähnte Schutzausrüstung vorhanden sein sollte ist selbstverständlich.
Wie jedoch die "richtige" Reinigung des Pelletlagers durchgeführt werden sollte ... da wird es dann leider sehr dünn.
Das sind die Fragen, auf die wir uns Antworten oder Hinweise wünschen würden, wenn ich einen Artikel mit der Überschrift lese "die richtige Reinigung des Pelletlagers". Und wenn es eine "richtige" Reinigung gibt, was wäre eine "falsche" (außer eben gar keine Reinigung). Was sollte man nicht machen?
Vielleicht kann man den Artikel ja noch entsprechend ergänzen.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Froitzheim
Hallo Dietmar,
gerne gehen wir noch detaillierter auf dein Anliegen. Du hast vollkommen recht, wenn du beschreibst, dass auch viele technisch affine Anlagenbetreiber selber Arbeiten an Ihrer Pelletanlage durchführen möchten. Die Norm stellt es jedoch meist nicht dar.
Da einige Sicherheitsaspekte beachtet werden müssen, ist im Zweifelsfall der jeweilige Fachbetrieb zu benachrichtigen. Es gibt auch Unternehmen die speziell diese Reinigungsarbeiten anbieten.
->Je nach Größe des Lagerraums sollte dieser vor der Reinigung belüftet werden, um möglichen erhöhten CO-Konzentrationen entgegenzuwirken. Ab einer Lagerraumgröße von 15 Tonnen darf der Lagerraum beispielsweise nur mit einem CO-Warngerät betreten werden.
->Um die Atemwege während der Reinigung vor Pelletstaub zu schützen, sind entsprechende Schutzmasken zu tragen.
->Bei der Verwendung von Industriestaubsaugern ist darauf zu achten, dass diese explosionsgeschützt ausgeführt sein müssen (Schlagwort "Staubexplosion").
Für weiterführende Informationen empfehle ich dir die Lagerraumbroschüre des deutschen Pelletinstituts, welches unter nachfolgendem Link zugänglich ist:
https://depi.de/p/Broschure-Lagerung-von-Holzpellets-ENplus-konforme-Lagersysteme hienxHo3uXFMhgnQNT...
Beste Grüße aus Allendorf
Stefan vom Customer-Care-Team
Sehr geehrter Herr Schneider,
auch ich würde gerne das Pelletlager ab und zu reinigen (lassen). Unser Viessmann-Silo 3,9 ist jedoch außer durch den Einfüllstutzen nicht zugänglich. Es besitzt weder einen Reißverschluss noch eine andere Möglichkeit in das Innere zu gelangen. Es besteht die Möglichkeit, unten den Schlauch mit der Schnecke zu entfernen und ein paar Kilo Pellets herauszulassen, in der Hoffnung, das auch Staub dabei ist.
Frage: Ist der Speichersack leer, kann man ihn abklopfen und mit Hilfe der Schwerkraft den Staub unten ablassen?
Frage: Kann eine Reinigung durch den Einfüllstutzen erfolgen?
Die Tatsache, dass das Silo sich oben nicht öffnen lässt bringt ein nächstes Problem mit sich: Wenn der Füllstand nur noch ca. 1 m hoch ist, rutschen die Pellets nicht nach. Es entsteht möglicherweise ein Trichter und die Schnecke kann nichts aufnehmen. Pelletstaub ist wohl nicht die Ursache, da das Problem bereits nach der ersten Befüllung (mit hochwertigen Pellets) auftrat. Ich sehe dann keine andere Möglichkeit, als unter das Silo zu kriechen, um mit meinem Rücken mehrmals gegen den Behälter zu stoßen. Dadurch kann ich die Pelles in die Mitte stoßen. Das mache ich dann alle drei Tage, bis die neue Lieferung eintrifft. Diese Prozedur könnte ich mir ersparen, wenn man von oben nachschieben könnte.
Mit freundlichem Gruß
Jürgen Zabler
Hallo Jürgen,
hast du Bilder von deinem Silo?
Wenn es von oben nicht zugänglich ist bleibt nur der Weg über die Austragung. Dort sollte das Sacksilo, wenn es leergefahren ist, gereinigt werden. Es gibt Fachfirmen die eine entsprechende Reinigung anbieten.
Durch Staub und einen Feinanteil der Pellets kann die geschilderte Trichterbildung entstehen.
Grüße
Stefan vom Customer-Care-Team
Hallo Stefan,
Danke für Deine Antwort. Nun weiß ich, wie ich dem Problem einigermaßen, wenn auch nicht optimal, begegnen kann. Du schreibst, "Durch Staub und einen Feinanteil der Pellets kann die geschilderte Trichterbildung entstehen." Im von mir geschilderten Fall bildete sich der Trichter bereits nach der ersten Füllung durch hochwertige Pellets. Da man das Silo nicht über die Austragung reinigen kann, wenn es noch nicht leer ist, sollte die Firma über eine Lösung für die Entwicklung besserer Möglichkeiten nachdenken. Z.B. über eine Mechanik zur Verhinderung der Trichterbildung, oder eine Möglichkeit zum Öffnen der Oberseite.
Gruß
Jürgen
Danke für die Bilder. Nach jeder 2-3 Betankung empfiehlt sich eine Reinigung. Da sich die Rückstände unten ansammeln, muss die Reinigung auch unten an der Entnahme stattfinden. Auch der max. Einblasdruck bei der Betankung des Sackilos muss vom Lieferanten beachtet werden.
Beste Grüße
Stefan