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Zwei Heizkreise - Wozu brauche ich zwei und was ist die ideale Einstellung um Gas zu sparen

Hallo liebe Community,

 

in meiner ViCare-App sehe ich, dass ich zwei Heizkreise einstellen kann (siehe Bild). Für beide Heizkreise lassen sich sowohl Temperaturen als auch Heizkurven festlegen. Leider bin ich unsicher, welche Einstellungen optimal wären, um die Fußbodenheizung mit möglichst wenig Gas ideal zu betreiben.

 

Hier ein paar Infos zum Haus:

  • Es ist 2019 neu gebaut und gut gedämmt.
  • Die gesamte Heizung erfolgt über die Fußbodenheizung.
  • In jedem Raum gibt es ein Thermostat, das die Ventile der Fußbodenheizung steuert.

Ich habe versucht, eine Skizze des Aufbaus zu erstellen. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum ich zwei Heizkreise bei der Heizung habe und wie sie genau funktionieren. Ich vermute (bin mir aber nicht sicher) das Kreislauf 1 die Pumpe mit der Beschriftung PLP steuert und das Kreislauf 2 die Pumpe zur Fußbodenheizung steuert.

 

Meine Fragen wären:

  • Ist es sinnvoll, den Heizkreislauf, der scheinbar die Pumpe der Gas-Brennwertheizung ansteuert und die Wärme in der Mitte in den Speicher leitet, mit niedrigeren Temperaturen laufen zu lassen?
  • Sollte der Heizkreislauf, der scheinbar die Wärme aus dem Speicher zur Fußbodenheizung bringt, konstant auf 25 Grad eingestellt sein?

Wir haben im Haus meist nicht mehr als 21 Grad, und ich befürchte, dass der Gasverbrauch mit weit über 2500 EUR sehr hoch ist. Die Heizungsfirma meinte, ich könne die Einstellungen selbst anpassen, aber sie können mir nicht weiterhelfen.

 

Hat jemand Tipps, wie ich den Gasverbrauch senken und die Einstellungen optimieren kann? Vor allem aber die Frage wieso zwei Heizkreisläufe und soll ich diese unterschiedlich einstellen?

 

Danke euch!

 

Viele Grüße,

Alex

 

 

Aufbau nachgezeichnet:

 

Heizungsaufbau.jpg

 

 

 

ViCare App Schreenshot:

Zwei Heizkreisläufe in der ViCare.jpg

 

10 ANTWORTEN 10

Hallo,

 

diese Hydraulik Schema wird von Viessmann normalerweise nicht  für einen Vitocrossal verwendet.

Hat sich der Heizungsbauer hier ein Sonderschema erstellen lassen, oder hat er sich das selbst ausgedacht.

Normalerweise wird der Puffer zur Heizungsunterstützung über ein 3 Wege Ventil zugeschaltet.

Bei dem Schema hast du eine ständige Vermischung des Rücklauf.

 

Es scheint gar keine Brauchwassererwärmung konfiguriert zu sein?

Hält der Kessel den Puffer die ganze Zeit auf Brauchwasser-Temperatur?

 

Woher weiss der Vitocrossal, dass der Puffer durch die STA warm genug ist?

 

Hast du eine Dokumentation zu dem Schema und der Regelungslogik erhalten??

 

VG 

 

Viele der Fragen kann ich leider nicht beantworten.

 

Ich wollte eine Viessmann Heizung da ich darüber nur positives gehört hatte. Der Bauleiter hatte die Heizungsfirma Würflein Haustechnik GmbH & Co. KG empfohlen (https://www.wuerflein-haustechnik.de/). Diese haben die Heizung konzipiert und alles installiert. Neben der Rechnung habe ich lediglich folgendes Blatt Papier mit dem Schaltplan von der Firma bekommen (scan anbei als pdf). Meine Zeichnung habe ich mit bestem Wissen und Gewissen durch abzählen der Leitungen erstellt. Gerne kann ich spezielle Fragen mit Fotos beantworten 🙂 Soll ich nach einem speziellen Ventil suchen?

 

Doch Brauchwasser ist konfiguriert nur im Moment des Screenshots aus da diese nur am Morgen für 1 Stunde eingestellt ist. Den Rest des Tages ist diese aus. Das sieht dann in der ViCare so aus.

 

Noch mal Danke für die Hilfe!

Hier noch Fotos der Rohrleitungen.

"Normalerweise wird der Puffer zur Heizungsunterstützung über ein 3 Wege Ventil zugeschaltet."

Ein 3 Wege Ventil kann ich nicht finden.

 

IMG_0549.jpg
IMG_0547.jpg
IMG_0546.jpg

 

Sehr geehrter Community, 

 

ich habe beide Heizkreisläufe in der App testweise ein- und ausgeschaltet, um herauszufinden, welche Pumpe jeweils gesteuert wird. Dabei hat sich folgendes ergeben:

 

  • Heizkreis 1: Regelt die Pumpe, die das warme Wasser vom Kessel in die Mitte des Speichers fördert.
  • Heizkreis 2: Regelt die Pumpe, die das warme Wasser aus dem Speicher in die Fußbodenheizung leitet.

Auffällig ist, dass die Pumpe von Heizkreis 1 fast durchgehend läuft und die Vitocrossal-Anlage dabei oft auf niedriger Modulationsstufe aktiv ist. Mein Eindruck ist, dass die Anlage früher sporadischer in Betrieb war – hier könnte jedoch auch eine Fehleinstellung der Heizkreisläufe meinerseits die Ursache sein.

 

Zusätzlich ist mir aufgefallen, dass der Brenner anspringt, sobald ich die Zieltemperatur in einem der Heizkreise erhöhe (egal in welchem). Allerdings bleibt für mich weiterhin offen, welche Konfiguration der beiden Heizkreisläufe optimal ist. Nach meinem bisherigen Verständnis erscheinen mir zwei Optionen sinnvoll:

 

Option 1: Gleiche Einstellung für beide Heizkreise
Beide Heizkreise 100% gleich einstellen. Also werden beide auf eine Grundtemperatur (z. B. 18°C) eingestellt, mit einer Erhöhung auf 24°C morgens und abends. Beide mit der selben Heizkurve.

 

Option 2: Heizkreis 1 auf niedrigem, Heizkreis 2 auf normalem Niveau
Hier ist der Gedanke, dass das warme Wasser im Speicher vollständig durch die Fußbodenheizung abgerufen wird, statt im Speicher unnötig Wärme zu speichern. Also zum Beispiel HK1 auf 15 Grad und HK2 auf 24 Grad.

 

Ich bin unsicher, welche der beiden Varianten langfristig die effizientere Lösung darstellt und würde Ihre Empfehlung dazu sehr schätzen.

 

Vielen Dank vorab für Ihre Unterstützung.

 

Mit freundlichen Grüßen,
Alex

Bildschirmfoto 2024-11-04 um 12.23.42.jpeg

Hallo,

 

das normale Viessmann Schema für eine Solarthermie sieht so aus.

https://static.viessmann.com/resources/vitodesk/schemes/4803849_01/Documents/4803849_2009_01.pdf

 

Dein Schema hat den Nachteil dass die Kessel Pumpe immer laufen muss, damit die Regelung mitbekommt ob der Speicher durch STA erwärmt ist.

In den Wintermonaten mit kaum STA Ertrag muss der Kessel immer etwas wärmer sein als nötig.

Weil sich Kesselkreis und Heizkreis im Speicher vermischen.

Den Effekt hat man mit der Rücklauf-Einbindung von VM nicht. Da wird der Puffer im Winter ohne Sonne gar nicht durchströmt.

 

In deinem Fall muss man die Kesselkreis Pumpe so einstellen, dass sie ein paar Prozent mehr Volumenstrom in den Puffer schiebt als der Heizkreis abnimmt.

Um wie viel du den Heizkreis höher machen musst, damit es am Mischer warm genug wird, muss du. ausprobieren.

 

Am besten schreibt du dir alle wichtigen Datenpunkte automatisiert mit, um das Ergebnis veränderter Einstellungen grafisch darstellen zu können.

Entweder geht das über die  vicare Api. oder über einen Optolink Splitter, oder mit der Viessmann Diagnose Software.

 

 

Vielen Dank für Ihre schnelle und hilfreiche Antwort!

 

Ich hätte gerne noch ein paar Rückfragen, da ich nicht alles verstanden habe. Vielleicht wäre es möglich, bei Viessmann direkt anzurufen, um das Ganze in einem kurzen Gespräch zu klären? Dann könnten wir das hin und her schreiben vermeiden.

 

Ich verstehe es gibt zwei Hauptthemen:

A: Nicht optimaler Aufbau der Anlage

B: Einstellungen für die beiden Heizkreisläufe

 

Zu A: Aufbau der Anlage

 

Laut dem neuen Schema scheint die Gasheizung direkt mit der Fußbodenheizung verbunden zu sein. Ich nehme an, dass dieser direkte Weg effizienter ist. Dazu hätte ich folgende Fragen:

 

1: Verstehe ich das Schema richtig?

 

2: Hat die Heizungsfirma hier einen Aufbau gewählt, der nicht dem aktuellen Stand der Technik entspricht?

 

3: Wäre es aufwendig, die Anlage so umzubauen, dass sie dem heutigen Standard entspricht?

 

4: Die Pumpe für Heizkreis 1 läuft ständig und kostet mich etwa 200 EUR pro Jahr an Strom. Wichtiger ist aber: Wie viel Wärme geht durch den Speicher und den Wärmeverlust verloren?

 

B: Einstellungen der Heizkreisläufe

 

Nun zu den beiden Heizkreisläufen. Hier hätte ich gerne noch einmal eine Erklärung: „In deinem Fall sollte die Kesselkreis-Pumpe etwas mehr Volumenstrom in den Pufferspeicher leiten, als der Heizkreis verbraucht.“

Die Kesselkreispumpe (Heizkreis 1) läuft ständig.

 

1: Wie kann ich hier überhaupt etwas einstellen? Selbst wenn ich die Temperatur runterregle, bleibt die Pumpe an. Die Vorlauftemperatur von Heizkreis 1 liegt bei 34 Grad und die Kesseltemperatur ebenfalls. Hat das Einstellen von Heizkreis 1 überhaupt einen Einfluss?

 

2: Was bedeutet „etwas mehr Volumenstrom“ genau? Heißt das, ich soll die Vorlauftemperatur erhöhen? Denn ich kann nur Heizkurve und Temperatur einstellen.

 

3: Ich habe keine Viessmann-Diagnose-Software oder einen Optolink-Splitter, könnte aber stündlich manuelle Werte ablesen und aufschreiben. Welche Werte wären hier wichtig, und was genau sollte ich optimieren?

 

 Trotzdem danke ich Ihnen sehr für die Hilfe.

 

Leider habe ich das Gefühl, dass die Viessmann Anlage in ihrer aktuellen Konfiguration unnötig viel Gas und Strom verbraucht 😟

Hallo,

du kannst ja mal versuchen bei der Viessmann Niederlassung bei dir anzurufen.

Ich bin nicht von Viessmann.

 

-Du verstehst das Schema richtig.

-Hat sich nicht an das Schema von Viessmann für den Vitocrossal gehalten.

-Man bräuchte diese Umschaltventil und eine Viessmann Solarregelung.. die Kesselpumpe wäre dann überflüssig.

-200 € ? 20 W * 5500h ca 110 kWh

 

Wenn die Pumpen den Volumenstrom nicht anzeigen, kann man den mit dem Datenblatt der Pumpe und dem Schnittpunkt Förderhöhe und el. Leistungsaufnahme abschätzen.

der Volumenstrom hat nichts mit der Temperatur zu tun. Der kann nur über die Förderhöhe geändert werden.

 

die 90 Tage Demo Version der Diagnose Software kann man bei VM herunterladen

Ich weiss nicht wie weit du bereit bist dich in das Thema zu  vertiefen...

 

VG 

AuswertungAuswertung

 

 

Ich habe mich bemüht, alle relevanten Messgrößen zu berücksichtigen, die mir in diesem Zusammenhang wichtig erschienen. Dazu gehören: die Raumtemperaturen in zwei Zimmern, die Außentemperatur, die Temperatur des Heizkessels sowie des Vorlaufs zur Fußbodenheizung, die Sonnenstrahlung als zusätzliche Energiequelle, die Modulation der Heizung und der Gasverbrauch, den ich in 30-minütigen Intervallen am Gaszähler abgelesen habe. Ich kann gerne einen längeren Zeitraum auswerten. Alle Daten laufen jetzt in den ioBroker und werden gespeichert.

 

Vor diesem Hintergrund stellt sich mir nun die Frage: Auf welche dieser Aspekte sollte ich mich künftig fokussieren, um eine möglichst optimale Regelung oder Effizienz zu erreichen?

 

Der Brenner arbeitet nahezu durchgehend mit niedriger Modulation. Ist das aus Ihrer Sicht optimal?

 

Zudem wird das Wasser im Speicher (ohne Brauchwasser zu aktivieren) stets etwa 10 Grad wärmer gehalten, als es an die Fußbodenheizung abgegeben wird. Ergeben diese beiden Einstellungen in diesem Zusammenhang den geringst möglichen Gasverbrauch zu erreichen Sinn?

 

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Ihre Einschätzung oder mögliche Verbesserungsvorschläge mit mir teilen könnten.

Ausserhalb der WW-Bereitung ist es sinnvoll, den Puffer auf die gleiche Temperatur zu erhitzen wie die FBH. Etwas anderes wäre es, wenn noch Alternativ-Energie zur Verfügung steht, welche den Speicher zusätzlich aufheizen würde.

Ansonsten ist ein Durchlaufen bei geringer Leistung als positiv zu sehen. Das wird auch durch das Verhältnis Brennerstarts/Brennerstunden bestätigt.

Hallo 

>>stets etwa 10 Grad wärmer gehalten, als es an

 

Stell dazu bitte Kodierung 9F von vermutlich 8K auf 1 oder 0K Überhöhung.

VG