Hallo Gemeinde!
Meine Frage: Ich sehe so gar nicht ein, das warme Wasser über den Tag auf Temperatur zu halten. Wir haben eine dezentrale WW-Versorgung. D.h. wir haben in der Küche und im Gäste-WC jeweils einen Boiler als Warmwasserbereiter. Den Trinkwasserspeicher im Heizungsblock benötigen wir nur im Badezimmer und dort eigentlich nur wenn wir duschen. Sehr selten waschen wir uns dort die Hände und dann auch meistens mit kaltem Wasser.
Was ist wirtschaftlicher: Das Wasser immer auf Temperatur zu halten oder nur einmal am Tag aufzuheizen?
Ausprobieren!
Wie weit fällt die Temperatur des TW-Speichers über den Tag ab? Hast Du eine Zirkulation?
Kann man so pauschal nicht beantworten.Wenn man aber über den Tag nur wenig WW benötigt und auch keine Zirkulation aktiv ist,dürfte es preiswerter sein,eine Temperatur zu halten. Diese Temperatur sollte aber nicht zu hoch gewählt werden.
Das Prinzip kannst an der Heizung selbst sehen. Wenn die Therme frühmorgens den ganzen Kreislauf erwärmen muss,läuft der Brenner mit ordentlich Power. Ist der Kreislauf dann warm,wird der Brenner runtermodulieren bzw. ausgehen.
Ist aber auch eine Komfortfrage.
Wirtschaftlich dürfte das allemal sein, - Warmwasser örtlich und zeitlich genau da und genau dann zu bereiten, wenn es benötigt wird.
Gegenüber dem Brauchwasserspeicher im Keller, der ganztägig unter Temperatur gehalten werden muss, entfallen insbesondere die Kosten, die die Wärmeverluste des Brauchwasserspeichers betreffen. Noch stärker ins Gewicht fällt die sogenannte Zirkulation, also das im Kreis pumpen des Warmwassers mit dem Ziel, möglichst schnell Warmwasser an den Entnahmestellen zapfen zu können, wenn es benötigt wird.
Andererseits sehen viele Boiler etwas gewöhnungsbedürftig aus. Das will nicht jeder in seinem neuen Hochglanzbad haben. In einer neuen Küche könnte der Boiler auch stören. Badewasser einlaufen lassen - geht mit den kleinen Boilern wenn überhaupt, dann nur mit Einschränkungen, weil erhebliche Leistungen (20 bis 30 kW) bereitgestellt werden müssten. Duschen sollte aber kein Problem sein.
Bei der dezentralen Boilerlösung wird insgesamt weniger Energie für die Warmwasserbereitung benötigt. Die elektrische Energie, die in der Regel bei der dezentralen Lösung benötigt wird, ist aber teurer als die Energie, die aus fossilen Energieträgern wie Gas oder Öl bei der zentralen Warmwasserbereitung bereitgestellt wird. Und damit wird die Frage nach der "Wirtschaftlichkeit" wieder schwerer zu beantworten sein, wenn man unter Wirtschaftlichkeit die Euro-Beträge versteht, die für die Warmwasserbereitung aufgewendet werden müssen.
Die Wirtschaftlichkeitsrechnung sieht dann nochmal ganz anders aus, wenn die Warmwasserbereitung z.B. mit einer Wärmepumpe geschieht.
Wenn die Leitung vom Heizungskeller zum Bad nicht zu lang ist, Stichwort 3-Liter-Regel, kann es auch eine Alternative sein im Heizungskeller einen Durchlauferhitzer zu installieren.