Schönen guten Tag,
das Gerät Vitodens 222-W B2LF-19 2,5-19kW zeigt am Display eine Vorlauftermperatur mit einem Sollwert von 44.0°C Grad an. Draussen sind es 12,5 Grad MINUS.
Nun bleibt der Istwert jedoch beharrlich bei 37.8°C stehen.
Sollte man nicht meinen, das Soll uns Ist sich mittelfristig angleichen müssen?
Und was hat es eigentlich mit der Abgastemperatur auf sich?
Wäre nicht eine Rücklauftemperatur informativer in Bezug auf den Vorlauf!
Grüsse
Hallo homematic-ms,
wäre denn eine VL-Temperatur von 44 °C (Sollwert) ok für dich? Der Wert erscheint mir bei -12 °C Außentemperatur doch etwas niedrig, zumindest für normale Heizkörper. Es sei denn, du hast ein super isoliertes Haus. Für eine FBH wären 44 °C allerdings schon fast zu viel. Egal, das war ja wohl auch gar nicht deine Frage.
Prinzipiell hast du schon Recht, dass sich die Ist-Temperatur nach einigen Minuten der Soll-Temperatur angleichen sollte. In der Regel wird sie sogar zunächst etwas überschritten und dann wieder unterschritten usw. Die Ist-Temperatur pendelt im Normalfall mit einer Hysterese von 2-3 K um die Soll-Temperatur.
Eine Erklärung, warum die Soll-Temperatur nicht erreicht wird, könnte sein, dass der Brenner bereits an seiner Leistungsgrenze arbeitet. Besonders morgens, wenn die Räume ausgekühlt sind, hat der Brenner ganz schön zu tun. Bei einer 19 kW Anlage kann ich mir das allerdings nicht so richtig vorstellen. Du könntest trotzdem mal schauen, mit welcher Modulation bzw. Leistung der Brenner arbeitet und dich mit diesen Angaben noch einmal zurück melden.
Die Anzeige der Abgastemperatur ist wichtig für den Brennwerteffekt. Oberhalb einer Abgastemperatur von ca. 56 °C hast du keinen Brennwerteffekt mehr. Die Anlage arbeitet dann mit einem Wirkungsgrad von maximal 97 % (was ja auch nicht schlecht ist 😀 ). Je niedriger die Abgastemperatur, desto besser ist der Brennwerteffekt. Bei einer Abgastemperatur von 30 °C würdest du einen Wirkungsgrad von ca. 105 % erreichen.
Eine Anzeige der Rücklauftemperatur würde ich mir auch zusätzlich wünschen. Ich fürchte, der Anlage fehlt schlicht ein entsprechender Sensor dafür. Ich habe deshalb einfach ein externes Thermometer an das Rücklaufrohr "rangebastelt".
Viele Grüße und ein schönes Wochenende, Thomas
Danke für die ausführliche Antwort.
Mittlerweile hat sich die Temperatur angeglichen:
Ich habe eine Fußbodenheizung, das Haus ist von 1999 und schon ziemlich gut isoliert, aber wir haben 36 Fenster und beheizen drei Etagen, auch mit Büroräumen.
Neigung 0,7, Niveau 1. Um das Takten in den Griff zu kriegen habe ich die Leistung auf 50% reduziert, war auch die Empfehlung des Heizungsbauer.
Hier mal meine aktuellen Werte.
Brennerstatus: AN
Betriebsstunden: 1990 h Brennerstarts 1598
Durchschnittl. mittlere Laufzeit 1 h 14 min
Modulation 35.7 %
Gemeinsame Vorlauftemperatur ist nun eingeschwungen auf den Sollwert
Gruss Klaus
Guten Morgen Klaus @homematic-ms !
>> habe ich die Leistung auf 50% reduziert
ich schätze mal, dass das die Ursache dafür ist, dass ("anfänglich") bei 36 Fenstern und den aktuellen Aussentemperaturen die Vorlauftemperatur nicht das Soll erreicht. Hast du mal geschaut, welche Leistung angezeigt wird, während das Soll nicht erreicht wird?
Hast du beobachten können, dass die Leistungsbegrenzung das Takten reduziert? Meiner Meinung nach ist das nicht der Fall. Takten entsteht
- wegen zu hoher minimaler Leistung
- wegen 'Sturmschaltung'
- wegen zu hoher Startwärme
Keine von diesen Ursachen kannst du mit einer Begrenzung der Maximalleistung beeinflussen.
beste Grüsse!
Phil
Guten Morgen Thomas @th3063 !
Wir befinden uns im Zeitalter der Brennwertanlagen - heizwertbezogene Wirkungsgradangaben sind glaubich seit Jahren (zumindest für diese Art Anlagen) nicht mehr adäquat 🤓*klugscheissermodus_off* 😁
beste Grüsse!
Phil
Hallo,
durch die Leistungsreduzierung habe ich die Brenner Laufzeit deutlich nach oben schieben können.
- die minimale Heizleistung ist auf 7% eingestellt (wobei im Handbuch kein Default Wert steht)
- was ist "Stummschaltung"?
- die Startwärme kann man aber doch nicht beeinflussen, oder? Höchstens durch Förderleistung der Pumpe und Rohrdurchschnitt..?
Gruss Klaus
Moin Klaus!
>> durch die Leistungsreduzierung habe ich die Brenner Laufzeit deutlich nach oben schieben können.
Probieren geht halt doch über Studieren. 🙂
>> was ist "Stummschaltung"?
dazu gibt es einen ausführlichen Thread . Wenn die Heizung meint, es wäre Wind und es bestünde die Gefahr, dass der die Flamme ausbläst, fährt die Heizung die Leistung hoch.
>> die Startwärme kann man aber doch nicht beeinflussen, oder? Höchstens durch Förderleistung der Pumpe
kann man nicht - stimmt. Auch was die Pumpenleistung anbetrifft, hat das Probieren zumin in zwei Fällen gezeigt, dass sich weniger Volumenstrom scheinbar hilfreich bezüglich des Startwärmeproblems auswirkt (vlt durch die niedrigere Rücklauftemperatur?), was ich eigentlich auch andersrum angenommen hätte (mehr Vol.-Strom -> bessere Wärmeabfuhr...)
beste Grüsse!
Phil
Stummschaltung is gut 😁 - war mir garnicht aufgefallen
Das mit dem Volmenstrom umgekehrt hätte ich auch so angenommen :-).
Und danke für alle hilfreichen Kommentare.
Eine letze Frage, wird eigentlich die Rücklauftemperatur überhaupt nicht in der Steuerung verarbeitet?
Die Frage stellt sich in folgendem Szenario:
Draussen ist es im Schatten kalt, so wie heute: -8 Grad
Jedoch Sonneschein ohne Ende, durch die 36 Fenster wird es richtig mukelig, so ca. 23 Grad in den südlichen Räumen, nun schalten alle Raumthermostate ab, damit würde die Heizung gegen geschlossen Ventile anarbeiten, wenn sie nicht über die hohen Rücklaufwerte festellen würde, dass die Differenz zwischen Vor- und Rücklauf zu klein wird...
Grüsse Klaus