Sind die 35-45 Grad Kesseltemperatur während des Heizbetriebs abgelesen oder während einer Speicheraufheizung? Welche Soll-WW-Temperatur ist eingestellt?
Stelle bitte die Soll-WW-Temperatur ganz niedrig ein, schalte das Gerät ganz aus (Hauptschalter) und nach ein paar Sekunden wieder ein. Funktioniert nun der Heizbetrieb normal, und reagiert die Soll-VL auf Änderungen der Soll-Raumtemperatur oder der Heizkennlinie?
Welches Gerät hast du (Typ und Leistungsbereich, oder Herstellnummer, siehe Typenschild)?
Danke, bisher also immer noch Takten mit ganz kurzen Brennerlaufzeiten, aber im Schornibetrieb alles OK.
Stelle bitte die Pumpe in Schritten höher und beobachte, ab welcher Einstellung der Brenner (hoffentlich) länger läuft. Zum besseren Nachvollziehen, E6=E7 stellen. Also zuerst mit E6:40, E7:40 versuchen. Wenn noch keine Verbesserung, mit E6:50, E7:50 versuchen, sonst mit E6:60, E7:60, usw.
Mit "länger laufen" sind übrigens nicht nur ein paar Sekunden gemeint, sondern der Brenner sollte nach der Startleistung hinunterregeln und dann in den Modulationsbetrieb übergehen, d.h. mit der nötigen Leistung laufen, und zwar während mindestens mehrerer Minuten bis mehreren Stunden (letzteres bei ausreichend Wärmebedarf, wie z.B. beim Aufheizen eines abgekühltem Hauses oder bei tiefen Aussentemperaturen). Die von der Regelung berechnete angestrebte Soll-Kesseltemperatur ist nach Brennerstart nur in den letzten 3 Stellen von Kurzabfrage 2 ersichtlich, nach ein paar Minuten dann auch in der Soll-Kesseltemperatur (Diagnose), sofern der Brenner ausreichend lange läuft.
Noch zum WW-Betrieb: Aufheizen bis zum Brenner-Aus: Ist danach die Speicheraufheizung beendet, verschwindet im Display das Pumpenzeichen rechts des Wasserhahns und schaltet das Gerät in den Heizbetrieb (Raumbeheizung)? Wenn nein, wieviele Brennerstarts, bis der Speicher fertig aufgeheizt ist und das Gerät in den Heizbetrieb umschaltet?
Wann wurde das Gerät das letzte Mal gewartet? Seit wann könnt ihr nur im Schornibetrieb "richtig" heizen?
Übrigens: Wenn du gezielt nur heizen willst ohne Unterbrechung durch eine Speicheraufheizung, die Soll-WW-Temperatur auf 10 Grad setzen.
Die WW-Zirkulationspumpe würde dafür sorgen, dass an den WW-Zapfstellen "sofort" warmes Wasser kommt, erhöht also den WW-Komfort, aber auch den Energieverbrauch. Längst nicht alle Anlagen haben eine Zirkulationsleitung und -pumpe; gerade bei Kompaktgeräten ist sie weder nötig noch empfohlen (führt zu häufigeren Speicheraufheizungen).
Danke für den Bericht. Wurde die Pumpenelektronik (Drehzahlregelung) auch überprüft? Volumenstrom gemessen, Leitungen auf Engstellen überprüft?
Das Takten bei der Speicheraufheizung kannst du vermutlich selbst beheben: Stelle Codieradresse 6F (max.Leistung für WW-Bereitung) niedriger ein; steht ab Werk auf 6F:100, versuche es mal mit 6F:65 (entspricht dann etwa der WW-Leistung des kleineren WS3A-Geräts); wenn immer noch Takten bei Speicheraufheizung, 6F weiter reduzieren.
Beim Takten im Heizbetrieb dagegen wirds schwieriger. Hast du den Versuch oben gemacht - wie ist das Verhalten nach längerer Brennerpause (mind. 1 h, besser mehr) und mit hoher Heizkennlinie?
Die Ursache für die ganz kurzen Brennerlaufzeiten (23-24 sec) ist die Kombination von grosser Startleistung (rund 60-70 % von 26 kW), kleinem Kesselinhalt, beschränkter Brennerhysterese und offenbar nicht ausreichendem Volumenstrom: Durch die hohe Startleistung wird der Kesselinhalt in kurzer Zeit stark aufgeheizt, und sobald die Ist-Kesseltemperatur die obere Brennerhysterese überschreitet, geht der Brenner wieder aus - bevor das Gerät in den Modulationsbereich übergehen konnte. Wenn bezüglich Volumenstrom wirklich nichts mehr zu verbessern ist, dann soll sich dein HB bei Viessmann um einen "Sondercodierstecker" für dieses Gerät bemühen, der die Brennerhysterese vergrössert. Solche speziellen Codierstecker gab es mit Sicherheit, als diese Geräte neu auf dem Markt waren, ob auch heute noch wäre abzuklären. Darauf hinweisen, dass es nicht einfach um Kosmetik geht (weniger Brennerstarts wären besser), sondern dass das Gerät wegen des starken Taktens das Haus nicht richtig beheizen kann. Ich verstehe nicht, wieso ihr (und vermutlich auch der Vorbesitzer) diesen Zustand so lange hingenommen resp. mit dem Schornibetrieb umgangen habt. Das Gerät kann nicht richtig heizen, die Zweckbestimmung ist nicht erfüllt! Die grössere Brennerhysterese löst nicht alle Probleme, eliminiert aber wenigstens die ganz kurzen Brennerlaufzeiten und erlaubt je nach Anlage einen guten bis akzeptablen Heizbetrieb.