Hallo liebe Community,
ich habe mich hier ganz frisch angemeldet, um bei unserer Entscheidungsfindung ein paar Gedankenanstöße zu bekommen.
Derzeit arbeitet in unserem 23 Jahre alten Haus (Porotonstein, 2fach Wärmeschutzfenster) noch eine Bosch/ Junkers 9/18kW Heizwerttherme mit 120L Brauchwasserspeicher.
Diese verichtet bisher klaglos ihren Dienst. Dennoch will ich das Gerät gerne gegen was Moderneres ablösen. Wärmepumpe ist bei uns wegen recht rauhen Klima und ungedämmten Haus nicht die erste Wahl.
Es sollte eine außentemperaturgeführte Brennwerttherme mit Selbstkalibrierung sein. Da wir sehr weiches Wasser haben, gerne auch mit einem Schichtenladespeicher.
In der engeren Wahl ist die Vitodens 333-F. Was uns interessieren würde.
1.Wer hat Erfahrungen mit dem Gerät und wie zuverlässig arbeitet die Therme?
2. Gibt es bekannte Schwachstellen, die man vor der Entscheidung wissen sollte?
3. Gibt es für unseren Anwendungsfall bessere Alternativen?
Besten Dank.
@Fiedel , ja so etwas in der Art sagte mir mein HB auch. Viessmann ist nicht mehr das, was es mal war.
Zu den Smartfunktionen. Ich hatte es so verstanden, dass sich die 333-F ins heimische WLAN integrieren lässt. Und man kann dann mittels App auf die Steuerung der Heizung zugreifen. Aber wenn das zusätzliche zyklische Kosten verursacht, ist das für mich eher uninteressant. Es wäre nur "nice to have".
Wahrscheinlich wäre dann die Wolf CGB oder CGS doch eine Überlegung wert. Nachteil bei Wolf. Für die 5 Jahresgarantie muss man das Wartungs-Kit von Wolf zu jeder jährlichen Wartung erwerben und vom HB dokumentieren lassen. Aber irgendwas ist ja immer. 😉
Dann muss ich mir nur noch zu dem Speicher Gedanken machen, welcher sinnvoller ist. Die Wärmeverluste bei der 333-F sind augenscheinlich etwas geringer als bei dem 120L DITECH Beistellspeicher.
Versuche mal rauszufinden, ob du sowas auch bei den anderen in Frage kommenden Herstellern oft liest.
@Fiedel , danke für den Hinweis. Das liest sich nicht wirklich gut. Und das schreckt natürlich ab.
Ich hatte zur Wolf CGB mal einiges gelesen. Da gibt es gelegentlich auch Probleme, viele sind aber recht zufrieden mit der Therme. Siehe hier:
https://www.heizungsforum.de/threads/cgb-2-14-was-bedeutet-warmwassersolltemperatur-10-grad.15528/
Zum Thema Gasart scheinen Vaillant und Viessmann als "Werbeanreiz" noch bis zu 20% H2 abzukönnen. Das ist bei Wolf nicht so, die Therme kann meines Wissens E/H, LL und Flüssiggas P. Reicht aber von der Sache auch, bis das mit Biogas oder Wasserstoff mal rennt, wird es noch ne Weile dauern.
Ich kenne die digitalen Features der anderen Anbieter nicht so genau, aber was mir definitiv an dem Viessmann System gefällt ist die digitale Umsetzung, du kannst die Heizung komplett per App auf dem Smartphone steuern. Außerdem hat Viessmann inzwischen ein ganzes Ökosystem an zusätzlichen "Smart"-Produkten geschaffen, darunter auch Heizkörperthermostate und Temperatursensoren zur Raumregelung, die natürlich auf die eigenen Heizungungsgeräte gut abgestimmt sind (gibt es auch von vielen Fremdanbietern, aber da fehlt eben immer der direkte Zugriff auf die Heizungsfunktionen). Wenn dir sowas wichtig ist und die anderen Anbieter da eher mau sind, würde das aus meiner Sicht für Viessmann sprechen. Würde aber auch Fiedel zustimmen, dass Viessmann noch vom guten Ruf vergangener Jahre zehrt und nicht mehr über aller Qualität erhaben ist. Mein Schornsteinfeger bläst da ins selbe Horn! Ich denke, Du solltest dir eine Liste machen, was besonders wichtig ist und was du unbedingt brauchst gegenüber dem, was die einzelnen Anbieter zu bieten haben. Es mag um Nuancen gehen, aber am Ende ärgert man sich, weil es ja auf Jahre angelegt ist.
Das stimmt natürlich.
Mir ist in erster Linie eine zuverlässige und störungsfrei arbeitende Therme wichtig. Zweitwichtigater Aspekt ist die Funktion der selbstregelnden Verbrennungskalibrierung . Damit bleiben nur eine handvoll Thermen übrig. Dritter Aspekt ist die Effektivität und hohe Wirtschaftlichkeit.
Smart Features sind schön zu haben, kommen für mich aber ganzzum Schluss.
Frohe Weihnachten. 🌲😉
@log11 schrieb:
Temperaturschichtung gibt es in jedem Speicher, stimmt. Aber der Unterschied ist, wo das kalte Wasser nach strömt. Und das ist m.W. Beim normalen Speicher irgendwo oben und rim Schichtenspeicher ganz weit unten um eine Vermischung zu verhindern.
Das trifft so nicht zu. Auch bei einem herkömmlichen Speicher strömt das Wasser unten nach. Die Frage ist immer, wie der Kaltwassereinlauf gestaltet ist. Und hier hat man häufig Prallbleche, welche das einströmende Kaltwasser eher flächig verteilen, sich das Kaltwasser sozusagen unter das WW schiebt. Dieses Prinzip wird auch bei einer Kaffeezubereitung (Latte Macchiato) genutzt. (Der Kaffee wird hier über einen Löffel in die halbwegs warme Milch gegeben. Und kann so aufschwimmen. Man hat dann also im Glas eine klare Trennung. Ist hier natürlich nur ein optisches Gimmick)
Und sollte der Kaltwasseranschluss an einem Speicher mal oben liegen(wie z.B. bei Unterstellspeichern), kannst sicher sein, dass sich im Inneren noch eine Leitung befindet, welche das Wasser nach unten lenkt. Häufig ist die aus Kunststoff. Und als Prallblech fungiert hier dann der Speicherboden.
Mal eine Frage an euch. Ist es richtig, dass beim Heizungsumbau von Heizwert auf Brennwert der Versorgungsnetzbetreiber für die Gasversorgung mit hinzu gezogen/ informiert werden muss? Bisher war ich der Meinung, dass nach fachgerechten Umbau nur der Bezirks-Schornsteinfeger die Anlage abnehmen muss.
Danke
Zumindest bei mir hat sich nur der Schorni dafür interessiert. Anlage wurde eingebaut, danach der Schorni informiert der alles abgenommen hat und das wars.
Ich denke auch das war eine Fehlinfo vom HB um die Kosten künstlich in die Höhe zu treiben. Er sprach von Koordinierung VNB Gas bezüglich Druck, Strömungswächter etc. Das höre ich in Verbindung mit Anlagenertüchtigung zum ersten Mal.
Hierzulande ist es durchaus so üblich, dass auch der Energieversorger mindestens informiert wird. Das hat nichts damit zu tun, dass man hier die Kosten in die Höhe treiben wöllte.
@Franky , interessant. Danke für die Info. Also kann der HB den Energieversorger informieren. Gut zu wissen.
Ich stehe nun unmittelbar vor der Entscheidung.
Entweder Wolf CGB 2-14 mit nebenstehenden 120L Speicher oder Viessmann Vitodens 333-F.
2 Fragen noch zur Zukunftsfähigkeit.
1. Besteht bei der 333-F die Möglichkeit, den 100L Schichtenspeicher perspektivisch mit einer elektrischen Heizpatrone auszustatten?
2. Wie realistisch / wichtig ist die Fähigkeit einer modernen Gas Brennwerttherme, zu einem gewissen Prozentsatz H2 verbrennen zu können? Damit wirbt ja Viessmann, die Wolf kann das meines Wissens nicht.
Besten Dank.
Zu Punkt 1: Nein, eine Nachrüstung eines Heizstabes ist bei der 333F nicht möglich.
Zu Punkt 2 kann ich nichts beitragen.
@Franky , danke.
Bei Nachrüstung Brennwertgerät wird der Schornstein ja mit einem Kunststoffrohr versehen.
Luft wird zwischen Kamin und Kunstoffrohr von der Therme zur Verbrennung angesaugt und durch das Rohr gehen die Abgase nach draußen. (LAS)
Nun hatte ich gelesen, dass bei Sturm die meisten Brennwerttherme ihre Leistung hochfahren wegen der Gefahr, dass die Flamme ausgepustet wird.
Frage: Gibt es für den Schornsteinabschluss irgendwelche Konstruktionen, die das Einblasen des Windes in den Schornstein verhindern oder verringern?
Danke.
log11 Profi
Ich habe mich für eine Heizung entschieden die H2 kann.
Was in ein paar Jahren geschieht, wer weiß……es kann schnell gehen, und H2 ist der Messias….vielleicht auch nicht….
Nach 10 - 15 Jahren, wird man keine Ersatzteile mehr bekommen für die Heizung und die Heizung ist schnell weg …der Boiler kann durchaus länger halten.
Mein alter Warmwasser-Boiler (Edelstahl ) war 34 Jahre und noch in Ordnung.
Er hatte schon eine Elektropatrone (34 Jahre).
Mein neuer Warmwasser-Boiler (Edelstahl ) hat ebenfalls eine Elektropatrone(Edelstahl ), und wird über PV betrieben. Der Boiler wurde zusätzlich isoliert, die Elektropatrone sitzt in der Mitte. Damit verhält er sich wie ein Schichtspeicher.
Da die Elektropatrone mit 300 W betrieben wird, braucht man keine große PV.Es soll bald 800W Balkonanlagen geben.
Geräte mit eingebauten Speichern sind für HB praktisch, spätestens alle 10- 15 Jahre ….alles muss neu. Aber die Komplett-Geräte lassen sich fast nie umbauen, da sehr wenig Platz ist.
Man kann nicht alles haben. Aber die Energie wird nicht mehr so billig werden, wie sie mal war. Deshalb sollte man sich alles gut überlegen.
Ich setze jetzt doch auf die Lösung separate Therme und 120L Speicher.
Danke für den Tipp mit dem Schornsteinaufsatz.
Wenn ich es richtig verstehe, dreht es sich immer in den Wind?
Da wir unter dem Dach schlafen könnte ich mir vorstellen, dass die Mechanik nach einigen Regenschauern anfängt mit quietschen. Da hätte ich dann den Hauptgewinn. 🙂
Gibt es noch andere Lösungen?
Hallo log11,
wenn es günstig sein soll, lass dir doch den Vitodens 200 oder 300 anbieten. Wenn du willst, kannst du statt einem Vitocell da auch den Ditech-Beistellspeicher nehmen. Ich persönlich würde zwar lieber den Vitocell 300 aus Edelstahl nehmen, aber der ist natürlich auch teurer.
Gruß
Heizing
Noch einer - sowas gibt es nicht für Brennwertanlagen. Das ist für Kaminschornsteine.
Das ist dann Bastelei und Experimentieren. Ich hab sowas schon mal gegen die Sturmschaltung
empfohlen, aber noch nicht gelesen ob es was bringt. Im Idealfall moduliert die Therme nur bei
Böen kurz hoch, aber viele schreiben auch es tritt nahezu dauerhaft auf.
Da Viessmann hier nicht über Firmwareanpassungen mit sich reden lässt, würde ich ggf. den
Eingang des Differenzdrucksensors mit einer Zusatzschaltung sinnvoll bedämpfen sodass der
Brennerstart unbedämpft durchgeht und dann nur noch starke Böen durchkommen.
Sicher ist es ja trotzdem, da wenn Flamme aus -> Ioni. weg -> Gas zu -> nach Zeit Neustart
mit vorherigem Luft- Spülen.
Bei irgendwelchen Aufsätzen für den Schornstein hat auch der Schornsteinfeger ein Wörtchen mitzureden.
Insbesondere bei der Befestigung. Die muss so gestaltet sein, dass er sie im Inspektionsfall Werkzeuglos demontieren kann. Nur draufstecken birgt die Gefahr, dass sie sich auch mal lösen könnte.
"2. Wie realistisch / wichtig ist die Fähigkeit einer modernen Gas Brennwerttherme, zu einem gewissen Prozentsatz H2 verbrennen zu können? Damit wirbt ja Viessmann, die Wolf kann das meines Wissens nicht."
Die 333-F ist wie Du schreibst bereits "H2-ready" und verträgt lt. Datenblatt 20% H2. Die aktuellen Beimengungen im Biogas haben manchmal auch einen kleinen Anteil H2 dabei, 1% habe ich z.B. gesehen. Inwieweit die Produktion überhaupt jetzt schon skalierbar wäre und wann es dann soweit ist, weiß keiner so genau. Außerdem vermute ich, dass erst einmal die Großabnehmer aus Schwerindustrie, in der Produktion und ggf. der Schwerlastverkehr an erster Stelle stehen, weil man die vollständige Dekarbonisierung hier gar nicht anders hinbekommt. Der einzelne kleine Endverbraucher hat da sicher nicht erste Priorität. Bis H2 in solchen rauen Mengen zur Verfügung steht, dass es ins Netz für private Endkunden eingespeist wird, wird es nach vorsichtiger Schätzung eher Jahrzehnte als Jahre dauern. Und zuvor müsste man erst das bestehende Gasnetz ertüchtigen, damit das überhaupt funktioniert. Also viele Baustellen und Fragezeichen.