Hallo,
ich habe eine Vitodens 333 F Anlage (Einbau 2016). Da ich auf der Suche nach Einsparpotenzialen beim Gasverbrauch bin, habe ich den Energiebedarf für Warmwasser genauer untersucht.
In einer normalen Woche (4 Personen Haushalt, kleines EFH, eigentlich sparsam im Duschen etc.) ist der in Energiecockpit ablesbare Energiebedarf für Warmwasser 76 kWh. In einer Woche völlig ohne Warmwasserentnahme aber eingeschaltetem Warmwasser (Urlaub...) wird aber trotzdem 51 kWh verbraucht.
Fazit: die "Bereitstellung" von Warmwasser verbraucht fast das doppelte im Vergleich zum Energiebedarf des eigentlich verbrauchten Warmwassers (76kWh - 51kWh = 25 kWh vs. 51 kWh). Umrechnet auf momentane Leistung sind das 51 kWh / 7 Tage / 24h = 300 W. Das kommt mir sehr, sehr viel vor (das sind ja reine Bereitstellungsverluste).
Ich habe testweise die Zirkulation über das Panel vollständig abgeschaltet (wir haben eh vergleichsweise wenig/kurze Leitungen). Auch das hat nur einen geringen Effekt.
Was kann ich tun, um das zu reduzieren?
Beste Grüße und vielen Dank für Antworten!
Hallo,
das ist gar nicht so viel, wie es auf dem ersten Blick erscheint.
Zum Vergleich bei mir:
Überwiegend 2 Personen, täglich duschen, manchmal sogar morgens und abends. Keine Zirkulation. Warmwasser auf 45 Grad eingestellt, aufheizen jeden zweiten Tag. 300 Liter Warmwasserkessel. Im September bis heute (ca. 30 Tage) meldet ViCare App 30 kWh Stromverbrauch. Es ist eine Wärmepumpe Vitocal 250A und die erzeugt daraus ca. 160 kWh thermische Leistung. Pro Woche sind das also ca. 40 kWh thermische Leistung. Bei Gas und Öl muss ja auch immer erst mal der Kessel aufgeheizt werden, bevor es in das warme Wasser geht. Da wird viel Energie verpulvert. Da sind deine 76 kWh gar nicht so viel.
Dein Verbrauch scheint mit erst mal im normalen Rahmen zu liegen. Ok, bei den aktuellen Gaspreisen ist es schon eine Hausnummer. Meine Stromkosten für Warmwasser betragen bei 24 Cent keine 10 Euro im Monat.
Wenn das Gas noch teurer wird und der Strompreis stabil bleibt kommt evtl. ein elektrischer Durchlauferhitzer in Frage. Pro nicht so langem Duschvorgang kann man mit ca. 1 kWh rechnen. Bei 4 Personen kommt man gut und gerne auf 100 kWh Strom pro Monat., also etwa 25 kWh pro Woche. Möglicherweise ist das zumindest im Sommer eine Alternative.
Da Strom und Gas pro kWh inzwischen auf ähnlichem Niveau liegen können, wären die 25kWh Strom deutlich preiswerter als deine 75 kWh Gas in der Woche. Zumindest rein rechnerisch.
LG Peter
Hi, ich habe eben genau zu dem gleichen Thema ein weiteren Beitrag aufgemacht. Sorry schon mal dafür...
In der Regel sagt man, dass man ca. 600-800 kWh ww pro Person rechnet. Sprich ca. 3200 kWh bei 4 Personen... Ich habe ca. 7000 kWh im letzten Jahr gehabt.
Auch bei mie ist gefühlt der Standby sehr hoch.
Ich bin mal gespannt ob wir hier Lösungen bekommen, oder auch nur Bestätigungen...
Bei dir sind es aber ja in Summe nur ca. 3900kwh - oder?
Eine Idee für mich habe ich noch... wirklich mal den Wasserverbrauch pro Minute zu prüfen und zu klären ob sich solche wasserspardinger lohnen... kann ich aber auch erst nach dem Urlaub machen...
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Rückmeldungen. Mit den 25 kWh / Woche für Warmwasser-Verbrauch bin ich auch ganz zufrieden. Das ist nicht wirklich viel für 4 Personen und ist ja auch durch unvermeidliche physikalische Randbedingungen gegeben (Wasser muss halt warm werden ...).
Ich habe am Wochenende noch ein paar Messungen gemacht und die Temperatur des Warmwasserspeichers direkt mit einem Sensor überwacht. Tatsächlich kann ich die Verluste um ca. 30% reduzieren, wenn ich die Warmwasserleitungen zu den Verbrauchsstellen schließe. Heißt für mich, dass 1/3 der Verluste durch die schwerkraftbedingte-Zirkulation zustande kommen (also auch ohne zusätzlich forcierte Zirkulation). Oder anders herum: 2/3 Verluste entstehen im Gerät selbst, das heißt Warmwasserspeicher und restliches Material drum herum. Das wird ja auch aufgeheizt und kühlt wieder ab und zieht den Rest mit runter. An die verbauten Leitungen komme ich größtenteils nicht mehr ran. Soweit ich die einsehen kann, wurden sie aber ordentlich isoliert und sind ja auch nicht im Einflussbereich der eigentlichen Anlage.
Mir bleiben also noch ca. 200W Verluste, die ich versuchen muss zu verringern.
@Dolphin ja, die 3900 kWh sind aber 40% des Jahresverbrauchs (also inkl. Heizung, insgesamt habe ich knapp unter 10.000 kWh). Sämtliche Zahlen zusammen geworfen heißt das, dass ~1/4 meines Jahresverbrauchs nur "Warmwasserbereitstellungsverluste" sind. Da muss noch was gehen 🙂
@rollerfan Ist 45° die Speichertemperatur ? Die kann ich natürlich theoretisch auch runter stellen, aber ich dachte da laufe ich in das Legionellen Thema rein. Rechnerisch würde das vielleicht auch in der Größenordnung 100W Reduktion bringen können.
Viele Grüße,
Marko
Moin ihr!
ich hatte 2020 schon mal den Thread "Erschreckend schlechter Wirkungsgrad bei Warmwasserbereitung" gestartet. Schaut da vielleicht mal rein, wohlmöglich bringt es euch auf die eine oder andere Idee. Jedenfalls ist es mir gelungen, den Verbrauch von 12..15kWh Gas am Tag (2 Personen) bei Werkseinstellungen auf mittlerweile nur noch 2..4kWh (aktuell, kann im Winter vlt etwas mehr werden) zu senken. Natürlich etwas 'Komforteinbusse' und auch bewussterer Umgang mit WW inklusive.
Kleine Info, weil ich die Angabe im Datenblatt der 333-F (100 Liter Speicher) nicht gefunden habe: Mein 160 Liter Speicher VC 100-V-CVA (das ist die schlechter isolierte 'Billigausgabe') hat angegebene Norm*-Bereitschaftsverluste von 1,35kWh/24h = 56,25 Watt (* Differenz Wasser zu Umgebung 45K). Bei einem kleineren Speicher sollte das weniger sein. Bei deutlich weniger als 45K Differenz habe ich real trotzdem noch etwa 2kWh/24h Gasverbrauch, um die Bereitschaftsverluste auszugleichen (der Rest 'verschwindet' in der ganzen Kette und ist z.T. auch bedingt durch die nicht-Labor-Verhältnisse).
Ich habe keinerlei Zirkulation (abgesehen von der 'Mikrozirkulation' in der Leitung - das taucht im Thread glaubich auch auf), und so eine Zirku kann schon ordentlich Energie 'fressen'. Trotzdem habe ich einen Gesamtwirkungsgrad (genutzte Wasser(er)wärme(ung) zu Gas) von deutlich weniger als 50%. Deswegen komme ich auch immer mehr zu dem Schluss, dass kleine, lokale Elektro-Durchlauferhitzer schon Sinn machen können... Ok, wenn man eine Wärmepumpe hat, die auf WW Temperaturniveau immernoch einen (jahresdurchschnittlichen) Wirkungsgrad von 160kWh/30kWh = 530% hat (was ich kaum glauben kann), sieht die Sache anders aus.
beste Grüsse!
Phil
Die Legionellen entstehen ja nicht im Kessel sondern in den Leitungen und Armaturen. Wenn man täglich genug Durchfluss hat passiert da nichts. Wenn es dir mehr Sicherheit gibt kannst du ja ein mal pro Woche oder Monat das Wasser auf 60 Grad bringen. Ich fahre schon seit 30 Jahren mit etwa 45 Grad. Ist nie was passiert.
Die Werte 160kWh/30kWh = 530% beziehen sich ja nur auf den September. Bei den hohen Außentemperaturen liegt der Wirkungsgrad wirklich auf dem Niveau. Für Warmwasser lag der Stromverbrauch in den vergangenen Wochen bei ca. 1kWh pro Tag. Im Winter mit Heizung sieht es aber völlig anders aus.
Moin Peter!
Danke für die Klarstellung. 1kWh/Tag für WW ist natürlich traumhaft, auch wenn es nur im Sommer ist. Zumindest hat dein Beitrag mich dazu gebracht, mich etwas mehr mit Wärmepumpen zu beschäftigen und mal drüber nachzudenken. Zumindest die Datenblattangaben sehen ja wirklich gut aus.
Mit 'Kessel' meinst du bestimmt den Speicher. Meines Wissens vermehren sich Legionellen in ruhendem Wasser, also ggf. auch im Speicher. Besonders wenn der verschlammt ist, ist dort das Nahrungsangebot recht gut. Aber im EFH hat man halt ziemlich selten ruhendes Wasser (ausser z.B. bei einer nur sporadisch benutzen Kellerdusche oder bei längerer Abwesenheit - Urlaub oder so, danach könnte man schon mal ordentlich hochheizen und Leitungen spülen). Danke auch für deine Bestätigung, dass auch bei dir trotz 45°C (das ist mittlerweile auch meine 'Aufheiztemperatur') bisher keine Legionellenprobleme aufgetreten sind.
beste Grüsse!
Phil
ps.
> ob sich solche wasserspardinger lohnen...
das tun sie eigentlich definitiv (tolle Wortkombination...), z.B. die Hansgrohe Crometta 85 Mono Green EcoSmart ist eine top Brause! Begrenzt auf 6 Liter pro Minute, macht aber schon bei deutlich weniger Durchfluss ein gutes Duschgefühl. Die erzeugt sogar ein Rauschen, dass man meint, es würde richtig Wasser fliessen 🙂 Auch meine lang- und wuschelhaarige Frau ist voll zufrieden. Ist mit ca. 20€ auch durchaus bezahlbar und ein schickes (deutsches?) Markenprodukt. (nein, ich habe nix von dem Verkauf, aber die Brause seit Jahren selbst im Benutzung, bei stark kalkigem Wasser)
Hallo zusammen, mir erscheint der Energieverbrauch für die Warmwasserbereitung auch deutlich zu hoch. Hier meine Daten: ich betreibe eine Vitodens 333-F mit 100 Liter Warmwasserspeicher. Die Raumheizung ist derzeit ausgeschaltet, die Warmwassererwärmung auf die Zeit von 6:30 - 9:00 Uhr eingestellt, ohne Zirkulation. Der Warmwasserverbrauch ist gering, geschätzt maximal 20 Liter pro Tag (kurzes Duschen!). Dennoch verbrauche ich für die Wassererwärmung pro Tag ca. 0,5 m^3 Gas, entsprechend ca. 5 kWh. Das vergleiche ich mit folgender Überschlagsrechnung:
Das Leitungswasser hat bei mir derzeit eine Temperatur von ca. 20 °C und wird auf 55° C erhitzt. Die erforderliche Wärmemenge, um 100 Liter Wasser einmalig von 20 auf 55 °C zu erwärmen, beträgt ca.4 kWh, mit Berücksichtigung der Erwärmung der Wand des Warmwasserspeichers usw. vielleicht geschätzt 5 kWh. Das entspricht demnach ungefähr dem gemessenen täglichen Energieverbrauch, obgleich der tägliche Warmwasserverbrauch ja deutlich unter 100 Liter liegt. Bei dem hohen Wirkungsgrad der Heizung laut
Datenblatt und einer guten Isolierung des Warmwasserspeichers sollte der tägliche Energieverbrauch unter den oben genannten Bedingungen deutlich unter 5 kWh liegen. Ich suche weiter nach Ursachen...
Hat jemand einen Tipp? Viele Grüße!
Moin Heinz!
Traurig aber wahr - 50% Wirkungsgrad sind bei einer Speicher-Bevorratungslösung für Warmwasser schon ein richtig guter Wert. Bei deinem Nutzungsverhalten definitiv nicht zu realisieren. Wenn ich das richtig verstanden hab, nutzt du das System für nicht mal ne halbe Stunde und 23.5 Stunden hast du nur Verluste...
Mein Tip ist runter mit der Speichertemperatur. 45°C reichen zum Duschen denk ich, dafür das Soll auf 42°C stellen. Dann mischst du beim Duschen kaum noch kaltes Wasser dazu und verbesserst so die Spülung des Speichers. Das wird deinen Gasverbrauch runter bringen. Zwar auch nicht auf 50% Wirkungsgrad, aber viel mehr kannst du glaubich kaum machen. Du kannst ja noch mal checken, ob es eine Schwerkraftzirkulation der Speicherwärme durch den Kessel gibt, aber ich glaube, bei den integrierten Geräten sollte das schon unterbunden sein.
Nur 1x morgens heizen ist schon eine sehr gute Strategie.
Bei ausgeprägter Legionellenfubie kannst du ja einen Morgen die Woche auf 60°C heizen, ist aber meiner Meinung nach überflüssig.
beste Grüsse!
Phil
Hallo Heinz,
das ist immerhin schon mal etwas besser als bei mir (ich heize noch mal abends auf). Um dem genauer auf den Grund zu gehen, könntest Du das Gerät von den Leitungen abhängen (Ventil schließen), damit gar nichts mehr (auch von selbst) zirkulieren kann. Bzw. Du vergleichst den Bedarf mit und ohne offenen Leitungen. Dann weißt Du zumindest, welcher Anteil im Gerät selbst verloren geht und welcher in den Leitungen. Bei mir scheint das ca. 1/3 Verlust durch die Leitungen zu sein. Um das aber wirklich auswerten zu können, darfst Du natürlich zwischendurch kein Wasser entnehmen oder brauchst einen Sensor direkt am Tank und wertest die Zeitreihe aus.
Wenn man die untere Abdeckung abnimmt, sieht man eine Menge Leitungen, die nicht isoliert sind und sehr warm. Die tragen sicherlich auch zu den Verlusten bei. Die, an die ich leicht dran komme, (das sind nicht viele), habe ich noch mit Isolierstücken eingepackt. So groß ist der Effekt allerdings bisher nicht. Vermutlich müsste man den ganzen Hohlraum mit Bauschaum ... 🙂
Viele Grüße