abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Anzeigen  nur  | Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Vitodens 300W taktet oft

Hallo Zusammen,

ich habe seit einem Monat den Vitodens 300 W (B3HG) und habe seit 12 Tagen den Heizbetrieb angeschmissen.
Wohnen tue ich in einer DHH mit 3 Etagen, 135m2, ausschließlich Fußbodenheizung und mit einem 160 Liter Warmwasserspeicher. Verbrauch letztes Jahr um die 14.000 kwh. Heizlast bei 7kw.
Leider taktet die Anlage im Heizbetrieb oft und ich habe dazu einige Fragen.


Erstmal die Fakten zu der Anlage:

Solltemperatur: 22 Grad
Heizkurve: 0,4
Niveau: 3
Heizzeiten: 08-22Uhr
Absenktemp: 17 Grad
Ab Überschreitung von 16 Grad wird nicht geheizt, erst wenn 14 Grad unterschritten wird
Warmwassertemp: 53 Grad (macht in der praxis auf 56 hoch) + Legionellenschaltung 1x Woche
WW- Zeit: Nur morgens
Zirkulation: 2 mal am Tag je 10 Min (morgens und abends)

 

Beobachtung:
-Gestern waren es 10-15 Grad. Heizung hat 10 mal insgesamt getaktet. Davon 2 mal für Warmwasser.
- von 8 bis 16 uhr 9 mal getaktet (war etwas windig> 25km/h). Ab 16 uhr bis 22 lief es durchgehend bei 12% Modulation
- Volumenstrom morgens 380l/h , Abends 420 l/h
- Verbrauch Gas: 3,5 m2
- Verbrauch Warmwasser: 0,8 m2
- Gesamtverbrauch 4,3 m2

 

-Heute wieder Wind über 25 km/h, wieder 10-15 Grad und bisher hat die Anlage 17 (!) getaktet.
- Die Anlage ist erst bei 12% Modulation kurz. Geht dann auf 17%, bleibt dann erstmal und dann beim nächsten Windstoss geht sie auf 22% und bleibt dann für paar min. Vorlauftemperatur dadurch viel zu hoch und nach paar min geht die Flamme aus.
- Unter 22% erreiche ich gar nicht mehr. Höchstens für paar Sekunden.

 

1) Frage: Wie kommt das zur Stande? Sturmschaltung? Kann doch nicht sein, dass bei bisschen Wind die Anlage rumtaktet bei 22% also ca 4,2 kw. Wozu habe ich eine Anlage geholt, die bis 1,9 runter kann??
Falls Sturmschaltung, was kann man dagegen tun?

 

2) Ich nehme den heutigen Tag nicht als Referenz sondern den gestrigen, weil die Tage davor hatte ich auch ein Takten von 10-15 mal am Tag. Ein hydraulicher Abgleich wurde nicht durchgeführt. Aktuell habe ich alle Raumthermostate Maximal auf und lasse die auch so. Jeder Raum soll auf 22-23 Grad beheizt werden.
Ich würde gerne den Volumenstrom auf 500 erhöhen. Wie schaffe ich das?
Sollprimärkreispumpe (Parameter 1100.2) ist auf 65%. . Minimal 45, Maximal 75%.
Wenn ich aber den Sollwert der Primärkreispumpe ablese ist da immer etwas zwischen 49-51%.
Das verstehe ich nicht.

 

3) Ab welcher Temperatur müsste rein rechnerisch eigentlich die Anlage mit meinen Einstellungen takten bzw. ab wann sollte sie nicht mehr takten. Kann man das ausrechnen?

 

4) Ist ein Verbrauch von 4.3m2 (3,5m2 fürs heizen, 0,8 für WW) pro Tag in der Übergangszeit in Ordnung?

 

5) kann man irgendwie die Soll-Temp, Modulationswerte, Ist-Vorlauftemp und sonstige Parameter monitoren per Graph? Gibt es da irgendeine Lösung für einen Laien?


Danke euch!

6 ANTWORTEN 6

AT von 10-15 Grad sind noch recht hoch, da takten viele Brenner auch wenn sie weit runter modulieren können. Dann noch Wind dazu (da liegst Du richtig!) und die Modulation wird hochgesetzt, um die Verbrennung stabil zu halten. Da kannst Du nichts dran ändern.

Ein "workaround" kann ein Heizbetrieb über Zeitintervalle sein, z.B. 1 Std. Heizen, 2 Std. Heizpause. Dann wird der Brenner mehr Wärme los und läuft nicht mit der niedrigsten Modulation und ist weniger windempfindlich.

 

3,5 m3 Gas sind rund 35 kWh Wärmeenergie, was eine Heizlast von knapp 1,5 kW entspricht. Das ist für die aktuellen Außentemp recht viel, wenn Du 7 kW bei NAT hast. Könnte vielleicht am Takten liegen.

Zum Vergleich: Ich heize aktuell mein vergleichbares Reihenhaus (130 m2, 6-7 kW Heizlast, 14.000 kWh Gasverbrauch) nur mit einer LLWP (Split Klima) und verbrauche ca. 2-3 kWh Strom am Tag, was ca. 10--15 kWh Wärmeenergie entspricht.

Der Verbrauch stört mich aktuell am meisten, Bringt es was die Heizkurve/Niveau runter zu setzen? Dann müsste ich doch weniger verbrauchen. Aber wenn der schon bei der aktuellen Heizkurve taktet, müsste der dann noch mehr takten oder nicht wenn ich die Heizkurve runter setze.

 

Und in einen anderen Thread habe ich gesehen, dass du diese ATEC Abstromdüse gekauft hast um gegen Wind entgegen zu wirken. Hat das was gebracht? Hoffe verwechsele dich nicht.

 

Eine andere Frage. Ich habe noch das 3 zoll Display vom Vitodens 200 obwohl ich einen Vitodens 300 habe. Das 7 Zoll Display kommt erst nächsten Monat. Sind das 2 verschiedene Regelungen? Hätte der Austausch des Displays einen Einfluss auf die Sturmschaltung?

 

Danke! 

 

 

Heizkurve runter bringt nichts, wie du richtig erkannt hast.

 

Nein, ich habe kine spezielle Abstromdüse gekauft. Bei mir ist verbaut, was zum Abzugsystem gehört.

 

Zu den Displays weiß ich nichts. Ich habe 7 Zoll und meine 300-W ist auch recht windempfindlich bei niedriger Modulation. Das Problem hat sich jetzt aber durch die Split Klima erledigt. Bei Heizlasten < 2,5 kW bleibt die Gasbüchse aus, damit auch kein Windproblem mehr.

Wenn ein Heizgerät zum Takten neigt, ist grundsätzlich die Wärmeabfuhr nicht gegeben. In deinem Fall ist das durch die (vermutlich direkt angeschlossene) FBH bedingt. Bei einer FBH ist der Fliesswiderstand sehr hoch, was natürlich einem ausreichenden Volumenstrom in der Therme genau entgegensteht. Ich bin auch kein Freund davon, eine FBH direkt anzuschliessen. Besser wäre hier eine gut bemessene hydraulische Weiche oder ein Pufferspeicher. Es gäbe so eine Trennung beider Kreise, welche sich eben nicht gegenseitig beeinflussen.

 

Allerdings haben gerade in der Übergangszeit viele Thermen Probleme mit dem Takten. Die Therme hat nunmal beim Start eine erhöhte Leistung und kann erst nach wenigen Minuten runtermodulieren. Bei einem geringen Volumenstrom ist natürlich sehr schnell die Soll-Temperatur erreicht, Brenner geht aus. Die Pumpe schafft die Wärme aus dem Wärmetauscher nur langsam weg, Brenner an. usw.

Was du dir vermutlich sparen kannst, ist die Legionellenfunktion. Im Speicher fliesst ja immer wieder Frischwasser nach. Legionellen mögen aber stehendes Wasser. Und auch hier eine Temperatur zwischen 25 und 40°C. In einem Speicher dieser Grösse bilden sich so gut wie nie Legionellenkulturen. Eher schon in nicht durchflossenen Rohrabschnitten, Perlatoren, Brauseköpfen und -schläuchen.  Diese werden aber beim Speicheraufheizen gar nicht erreicht.

Verstehe. Dann müsste die Erhöhung des Volumenstromes ja meine Situation verbessern. Die Frage ist, wie erhöhe ich den Volumenstrom?

 

Und Verständnisfragen zum Verbrauch:
1)
Wenn meine Heizung jetzt bei einem Takt 24 Std durchläuft auf der niedrigsten Modulation, also den 1,9 kW, sollte ich ja einen Gasverbrauch von 24*1,9kw= 45,6 kWh = 4,5m3
Sagen wir hier ist eine Heizkurve von 0,2 im Spiel und die Soll-Vorlauftemperatur liegt bei 29 Grad.

Wenn ich jetzt die Heizkurve erhöhe auf 0,3 und die Soll-Temperatur 31 Grad beträgt, jedoch die Heizung weiterhin 24 Std bei der niedrigsten Modulation läuft, habe ich doch wieder 45,6 kWh Gasverbrauch.

Macht es dann nicht mehr Sinn die Heizkurve dann so hoch zu stellen wie möglich, wo die Anlage noch niedrig moduliert? Vielleicht ist es dann im Haus 1 Grad wärmer, aber für diese Wärme würde ich nicht zusätzlich Geld bezahlen. Oder habe ich hier einen Denkfehler?

2)
Zum Geld-Einsparpotential
Läge das Einsparpotential sogar nicht darin, dass man die Heizkurve runtersetzt und sie oft pro Betriebsbrennerstunde taktet? Also zB 10 Min bei 1,9kw an und danach 60 min Pause und immer so weiter. Natürlich mit der Prämisse dass so die Raumsolltemperatur erreicht wird.

3)
Wenn Leute hier im Forum fröhlich davon erzählen, dass ihre Anlage mit 2 oder 3 mal Takten in der Übergangszeit durchlaufen bei 22-23 Brennerbetriebsstunden, haben Sie im Endeffekt fast einen Tagesverbrauch von 4m3. Ist das nicht ziemlich hoch für die Übergangszeit? Wäre doch besser die Anlage springt kurz an, sättigt den Bedarf und ist dann für einige Stunden aus.

Alle Deine Fragen laufen aufs Gleiche hinaus:

Wenn die aktuelle Heizlast kleiner ist als die niedrigste Modulation, dann wird der Brenner takten. Da ändern Volumenstrom, Heizkurven usw. nichts daran.

Du kannst die Hütte wärmer machen, also Heizlast erhöhen, z.B. Heizkurve hoch, Volumenstrom hoch, dann verringerst Du das Takten, aber brauchst mehr Energie.

Ob eine Heizung durchläuft oder nicht, hängt nur von der Heizlast des Hauses ab. Wer einen Palast heizen muss, kann auch in der Übergangszeit mit einer Leistung von 2-2,5 kW durchheizen ohne Takte, wer ein gut gedämmtes Häuschen hat, wird das nicht können, da reicht es, ein paar Glühbirnen und die Glotze anzuschalten.