Hallo Zusammen,
Ich kann immer wieder feststellen, dass die VL-Temperatur vom Heizkreis deutlich (+15°C) höher ist als die im Parameter "C6" eingestellte Maximaltemperatur.
Die VL-Temp soll maximal 45°C erreichen und nicht überschreiten bzw. nur kurz überschreiten bis der Kessel sich einreguliert hat.
Welche Parameter müssen evtl. noch eingestellt werden, wenn "C6" nicht ausreicht...?
Parameter "FA" steht auch schon auf 1%
Heizkrennlinie:
Neigung 1,2
Niveau 2
Wer kann änliches Verhalten beobachten und hat eine Lösung für "das Problem"?
Gruß
Matthias
Die angestrebten 45°C Vorlauf deuten auf eine Fussbodenheizung hin ? Und hier sollte die Kennlinie nach unten angepasst werden.
Ich habe ein ähnliches Setup (300-W, große Heizkörper + Fussbodenheizung über RTL-Ventil) und fahre derzeit mit 0,3 sowie + 6. Die Vorlauftemperaturen liegen bei den derzeitigen Temperaturen (0 - 10 Grad) im Bereich von ca. 31 +/-3 Grad.
Vorlauftemperaturen über denen der Kennlinie treten hier nur beim Einschalten nach Umschaltung WW -> Heizung (geringe Erhöhung) und beim Umschalten reduzierter auf normaler Betrieb auf. Erstere lassen sich AFAIK nicht ändern, Letztere über die bereits angesprochenen Parameter C6 und FA.
https://picload.org/view/dciawoaw/heizung.jpg.html
C6 gibt die maximale Soll-VL vor. Wenn kein Mischer vorhanden ist, bekommt der Heizkreis aber nicht die berechnete Soll-VL, sondern die vorhandene Ist-Kesseltemperatur. Die Ist-Kesseltemperatur darf sich innerhalb der Brennerhysterese über oder unter der Soll-Kesseltemperatur bewegen. Im Kesselkreis (ohne Mischer) kann es also vorkommen, dass die berechnete Soll-VL (in diesem Fall: berechnete Soll-Kesseltemperatur) um mehrere Grad über- oder unterschritten wird; das ist normal und an sich kein Problem.
Aber: Normalerweise sollte das Gerät dank Brennermodulation die Leistung dem Bedarf anpassen können, sodass die berechnete Soll-Kesseltemperatur ziemlich genau geliefert werden kann (in der Diagnose: Ist-Kesseltemperatur = Soll-Kesseltemperatur). Wenn das Gerät immer wieder und länger mit einer höheren als der berechneten Soll-Kesseltemperatur läuft oder zu takten beginnt, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass entweder die eingestellte Heizkennlinie zu hoch ist für den Bedarf oder zu viele Thermostatventile zugedreht sind (zu geringer Volumenstrom) oder beides. Bitte also zunächst die Heizkennlinie besser einstellen und die Stellung der Thermostatventile überprüfen; siehe dazu
https://heizung.de/heizung/wissen/heizkennlinie-definition-und-einflussfaktoren/
oder
Bei richtig eingestellter Heizkennlinie und ausreichend Volumenstrom sollte das Gerät während des grössten Teils der Heizzeit die berechnete Soll-Kesseltemperatur genau liefern können und das Takten innerhalb der Brennerhysterese nur noch bei sehr geringem Wärmebedarf vorkommen, also vor allem in der Übergangszeit.
Der Kessel beachtet sowohl C6 als auch die Brennerhysterese, bitte lies nochmals meinen ersten Beitrag hier.
Bitte kläre ab, wo dein RTL-Ventil genau eingebaut ist. Normal wäre, dass die FBH am Rücklauf (!) der Heizkörper angeschlossen ist. Wenn die FBH direkt den gleichen Vorlauf bekommt wie die Heizkörper, dann dringendst mit deinem HB sprechen - die FBH muss vor zu hoher VL geschützt sein.
Die Tipps oben zum Einstellen der Heizkennlinie sowie der Thermostatventile würden dazu dienen, dass die Anlage weniger takten und somit die Brennerhysterese weniger ausnutzen muss und stattdessen während eines grossen Teils der Heizzeit die berechnete Soll-VL genau liefern kann, und zudem insgesamt energiesparender und effizienter laufen könnte. Die Optimierungsmöglichkeit ist im Zusammenhang mit dem beschriebenen Betriebsverhalten aufgefallen, Durchführung nach deinem Belieben und soweit bezüglich Benutzergewohnheiten möglich.
Wenn es dich stört, dass die Ist-VL im Heizkreis aufgrund der Brennerhysterese schwanken kann, dann musst du einen Mischer einbauen lassen, der die VL genau liefert. Aber kläre erst mal ab, welche Temperatur deine FBH wirklich bekommt; vielleicht hat sich dein VL-Problem damit bereits erledigt.