Liebe Community,
wir leben schon länger in unserem Einfamilienhaus mit einem Gas-Brennwertkessel von Viessmann. Als das Haus noch den Eltern gehörte und wir zur Miete wohnten, sind bestimmte Reparaturen und Wartungen in der Regel unauffällig erledigt worden. Der Klempner gehörte wie der Telekom-Anschluss zum Inventar. Sein Rat war in Stein gemeißelt.
So kam es auch, dass unzählige Versuche über falsch angeschlossene Heizköper einfach überhört wurden. Als es mal zu einem Blitzeinschlag im Haus nebenan gekommen ist und unsere Heizung nach dem Urlaub nicht direkt lief kam natürlich der Inventar-Klempner und reinigte die Heizung. Klassiker wie Elektrode etc. Im Nachgang den Reset drücken und los geht es wieder mit Warmwasser (mehr wird im Sommer ja nicht benötigt). In der ersten Heizphase im Herbst meldete die Heizung ab und an Störung, sodass die Wohnung/Haus über Tag immer schön auskühlen. Hier und da eine Reinigung und Reset. Das Spielt habe ich mir dann eine Zeit angeschaut und mich dann selbst eingelesen. Da wir inzwischen Besitzer des Hauses waren konnte der Klempner irgendwie nicht zwingend zum Inventar gehören. Die Geschichte wurde dann zum Ende hin so lustig, dass er mir erzählte sein Vater hätte auch mal ein Montagsauto gekauft. Und ich sollte mich da mal nicht so anstellen. Okay, kann man so argumentieren... Nach etwas längerem Selbststudium und Info auf der Viessmann Homepage war klar - bei Verdacht auf Blitzeinschlag geht man anderes vor. Ich hatte ihn dann nach vier Monaten soweit den Codierstecker (ca. 10€) auszutauschen. Und siehe da, seit 2 Jahren läuft die Heizung.
Ich wollte dann eigentlich schon immer mal überprüfen - weil ich so einen Verdacht hege - ob die ganze Anlage überhaupt richtig eingestellt ist. D.h. ob die Codierungen, Heizkurve, Warmwasseraufbereitung, ggf. Absenkung über Nacht, etc. richtig eingestellt ist. Dies konnte ich aufgrund von Renovierungsarbeiten in den letzten 15 Monaten nicht machen. Kurz angerissen sei aber gesagt, dass die Neigung zuletzt noch auf 1,6 Stand. Jetzt steht diese aktuell auf 1,2 und die Raumtemperatur am Gerät auf 20 Grad. Die Neigung befindet sich auf 4 und es fühlt sich in der Übergangszeit gut an.
Warum möchte ich überhaupt die Grundeinstellung prüfen. Das ist schnell und einfach geklärt. Ein Brennwertkessel ist soweit ich richtig gelesen habe auf Effizienz gebaut. Dazu müssen aber die notwendigen Parameter wie VT und RT eine gewisse Spreizung haben, damit sich am Wärmetauscher ein gewisser Effekt ergibt.
Könnte man solch eine Prüfung der Grundeinstellung online machen bzw. die dafür notwendigen Parameter abfragen (Vielleicht auch direkt auf Werkseinstellungen und neu Codieren) oder geht das nur mit Fachleuten vor Ort - davon hatte ich schon ausreichend.
Für Hilfestellungen wäre ich mehr als dankbar.
Herzliche Grüße
Markus Nils Bach
Brennwertkessel:
Vitodens 300-W
WB3C
Hersteller-Nr. 7199539
Speicher-Wassererwärmer:
Vitocell 300-W
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo Markus,
von dem Mischer war bisher ja noch nie die Rede.
Stell bitte ein Foto ein.
Gibt es dann auch noch eine 2. Pumpe?
VG Michael
Hallo Michael,
wahrscheinlich handelt es sich dabei auch nicht um einen Mischer, sondern um die Drehzahlregelung der Pumpe. Es sorgt aber in jedem Fall für Fließgeräusche im Heizkörper.
Das ist der Schritt(stell)Motor für das 3 Wege Umschaltventil.
Damit wird das Wasser entweder in den WW Speicher oder zu den Heizkörpern geleitet
Das Teil mit dem roten Knopf scheint noch ein Überströmventil zu sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberstr%C3%B6mventil
Interessant finde ich die Tatsache, dass eine Viessmann Umwälzpumpe verbaut ist und das 3 Wege Ventil von Grundfos seien soll. In der Anlage und Codierebene 2 ist Grundfos hinterlegt. Soll ich das nochmal überprüfen?
Hallo Michael,
hatte mich die letzten Tage nicht mehr zum Thema melden können, da ich noch andere Aufgaben zu erledigen hatte.
Hatte mir dann aber nochmal die Zeit genommen das bisher geschrieben durchzulesen und mein Grundverständnis zu erweitern.
Am Freitag habe ich mich nochmals der Grundausstattung der Systemkomponenten gewidmet. Festgestellt habe ich dabei, dass an dem Heizkörper mit den Strömungsgeräuschen (dieser HK sitzt auch unmittelbar an der Therme) das einstellbare Heizkörperventil auf 1 Stand. D.h. dieser HK war komplett gedrosselt (Hitzestau/Kurzschluss). Das Ventil habe ich dann voll geöffnet und nebenbei alle anderem im Haus überprüft. An einem HK fehlt noch ein einstellbares Ventil.
Ich würde jetzt im nächsten Schritt an jedem Heizkörper dafür Sorge tragen, dass die gleiche Ventiltechnik verbaut ist. Ich schwanke zwischen Dannfos Dynamic oder Heimeier Eclipse - über Tipps bin ich dankbar.
Eine aktuelle Auswertung zeigt, dass diese ersten Schritte für Verbesserung gesorgt haben.
17.10.2021 / 09:06 Uhr
Brenner/h: 010421
Brennerstarts: 042023
16.10.2021 / 19:10 Uhr
Brenner/h: 010414
Brennerstarts: 042008
15 Starts in 7 Brenner/h = 2,14 Starts je Brennerstunde
Dies geht sicherlich noch besser. Am Montag bestelle ich die HK für das OG und dann geht es an die Einstellung für WW und ZK. Hier dürfte noch ordentlich Potenzial liegen oder?
Gerade die Absenktemperatur des WW-Speichers könnte mehr als 2,5K vertragen. Ideen?
Hallo Markus,
wenn du jetzt auf 2,14 Starts je Brennerstunde kommt ist es für die recht große Therme sehr gut.
>>Das Ventil habe ich dann voll geöffnet und nebenbei alle anderem im Haus überprüft.
Wenn das jetzt ganz offen ist und ganz in der Nähe des Vitodens kann das jetzt einen "thermischen Kurschluss" verursachen, wenn jetzt an dem Heizkörper keine Spreizung mehr gibt. Das solltest du per IR Thermometer prüfen.
Bzw die korrekte Einstellung mit dem Easyplan ausrechnen.
Die Ventile mit eingebauter Differenzdruckregelung neigen eher zum Rauschen, sind teurer und verbrauchen mehr Pumpenstrom.
Die verwendet ein Heizungsbauer der nicht in der Lage ist den Abgleich zu rechnen und sich nicht die Zeit nehmen will. Den Strom zahlt ja der Kunde und er hat mehr Umsatz gemacht.
Wenn du die Berechnung mit Easyplan gemacht hast, reichen die günstigeren Heimeier exakt 2.
Wo diese Ventile nicht passen sollten gibt dir Easyplan einen Hinweis.
>>Gerade die Absenktemperatur des WW-Speichers könnte mehr als 2,5K vertragen.
was meinst du damit?? die Hysterese ?
VG Michael
Hallo Michael,
gestern habe ich im OG die neuen Heizkörper montiert. Es handelt sich um 2 x Kermi XLINE V-Plus mit BH600 x BL1400 und 1x Kermi XLINE V-Plus mit BH600 x BL1000.
Zusätzlich hatte ich mir für das UG für Zeit Räume neue Thermostatunterteile ( 1 x Durchgang und 1 x Eck) besorgt. Ich hatte je berichtet, dass ich zunächst alles auf einen Heimeier Standard bringend möchte. Beim Ausbau der beiden Unterteile hat sich gezeigt das es sich dabei um die Versionen mit dem angegossenen Nocken (ab1994 bis Ende 2011). Alle anderen Heizkörper waren bereits mit den Ventilunterteilen II-Kenzeichnung (seit Ende 2011) ausgestattet.
23.10.2021 / 14:30 Uhr
Brenner/h: 010475
Brennerstarts: 042176
23.10.2021 / 17:18 Uhr
Brenner/h: 010477
Brennerstarts: 042178
2 Starts in 2 Brenner/h = 1 Starts je Brennerstunde
Die Exakt 2 Ventile habe ich zunächst auf die Diagramme analog Heimeier eingestellt. Hier kann man später nochmal für den exakten hydraulischen Abgleich ansetzen.
Ich denke wir sind hier ein großes Stück nach Vorne gegangen und die Heizung kann jetzt vernünftig Ihre Arbeit verrichten.
Dann habe ich festgestellt, dass an dem Heizkörper mit den Fließgeräuschen ein falsches Thermostatventil eingebaut war. Bei Überprüfung im ausgebauten Zustand hat sich gezeigt das ein verdrehen des Ventils keine Veränderung an der Durchgangsöffnung verursacht.
Die Brennerstarts haben sich bereits gestern gravierend geändert und mit Änderung der Ventilgehäuse nebst Ventilen (Exakt II).
Hallo Markus,
dann bist du ja einen große Schritt weiter.
Bei der großen Therme ist ein Start pro Stunde doch sehr gut.
Die Ventile mit der Nocke hättest du gar nicht ganz erneuern brauchen.
Da hätte es auch ein neuer Einsatz getan.
Der Tausch dauert damit keine Minute.
z.b.
Mit einer Ventilschleuse geht das sogar bei einer gefüllten Anlage.
Was ist mit diesem rauschenden Ventil?
VG
Hallo Michael,
am Ende des Tages ist man immer schlauer. Ich habe jetzt meinen Seelenfrieden und überall auch die gleichen Thermostatventilunterteile DN II und somit auch überall die gleichen Thermostatventil Exakt II. Ob Sinn oder Unsinn ist an der Stelle egal. Jetzt konnte ich sicher sein, dass die Komponenten alle gleich sind und nichts falsch gemischt ist.
Das rauschende Ventil ist ja jetzt ausgebaut. In dem alten Unterteil steckte ein falsches Ventil. Genauso wenig funktioniert es, wenn man die Exakt II versucht in ein Unterteil mit Nocken zu bauen, dann wird der HK nicht warm, weil kein Durchfluss.
In den Raum mit dem besagten Rauschen (ist der HK am Strang der Heizung und hat die kürzeste Entfernung) hört man bei voll geöffneten Ventil noch ein leichtes, minimales Grundrauschen. Vielleicht könnte man jetzt an der Pumpendrehzahl arbeiten? Könnte man versuchen von 100% auf X% zu reduzieren?
Ich bin derzeit auch wirklich begeistert was die Anzahl der Starts betrifft. Beobachte das jetzt mal über einen längeren Zeitraum. Im Moment arbeitet die Therme aber vorzüglich für Ihre Größe.
Hast Du eine Idee/Rat für die Pumpendrehzahl?
LG
Hallo Markus,
ja bekommst du einen ganz guten Ansatzpunkt aus dem Diagramm auf Seite 24 in der Planungsanleitung.
Das Easyplan hat dir eine Förderhöhe und Volumenstrom ausgerechnet.
z.B. 250 mbar und 600 l/h dann gäbe das laut Diagramm die Kennlinie E mit 70%
Wie ist denn die Voreinstellung jetzt ausgefallen?
Das Tool erzeugt doch ein PDF mit den Ventileinstellung, Spreizungen und Förderhöhe. Stell das bitte mal hier ein.
VG
Hallo Michael,
vielen Dank für Deine Antworten und Geduld - manchmal springe ich ein wenig von A zu B. Ich denke der nächste Schritt ist dann tatsächlich zunächst Easyplan auf die Agenda zu rufen und die Software mit Daten zu füttern. Kannst Du mir ggf. dabei behilflich sein, wenn ich Probleme dabei bekomme?
Noch eine allgemeine Frage zu der Heizkennlinie aus Steigung und Niveau. Wie weit darf man mit dem Niveau überhaupt spielen. Ab wann kommt der Punkt wo man eigentlich die Steigung erhöhen sollte. Aktuell haben wir ja noch immer keine Bedingungen mit konstanten 5 Grad oder kleiner.
Unsere Anlage steht aktuell auf 1.0 Steigung und hat ein Niveau von 4. Heute nochmals versucht das Niveau auf 3 zu Stelen, ist aber gefühlt zu kühl. Habe es jetzt wieder auf 4 gestellt.
Bedeutet die Einstellung des Niveau 4 eigentlich in der Parallelverschiebung eine Erhöhung der normalen RT von 20 Grad auf 24 Grad?
LG
Hallo Markus,
ja kein Problem. Das hatte ich dir ja schon mal geschrieben.
Du kannst das Rohrnetz und welche Heizkörper wo daran hängen auch kurz skizieren, dann lege ich es für dich an.
Wegen der Kurve, schau dir das Video an:
https://www.youtube.com/watch?v=iu1HtxqaLz0
VG Michael
Hallo Michael,
vielen lieben Dank für den Link. Dieses und viele andere Videos zum Thema Heizkurve habe ich mir bereits ausreichend angeschaut. Soweit auch verstanden und nachvollziehbar. Technisch gibt es doch bestimmt einen Punkt ab dem man eben nicht mehr am Niveau verstellt. Ziel sollte ja eine möglich flache Kurve sein. Bedeutet Niveau 4 mach jetzt noch Sinn und man könnte noch höher gehen oder erst mal wirklich tiefere Temperaturen abwarten?
LG
Hallo Markus,
ändere erst mal das Niveau und schau dann weiter wie es an trüben Tagen um den Gefrierpunkt ist und wie bei sehr kalten Tagen.
VG