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Vitodens 222-W taktet bei Warmwasserbereitung

Hallo,

bei unserer etwa 2,5 jährigen Vitodens 222-W ist auffällig, dass nach etwa 1 Liter Heißwasser Entnahme wieder nachgeheizt wird und dabei geht die Therme bis zu 6 mal an- und wieder aus.

Die Kesseltemperatur steigt schnell auf 80°C - Therme schaltet ab und bei 65°C dann wieder ein, bis der Sollwert Warmwasser von 56°C erreicht ist.

Begleitet werden die Beobachtung von "jaulenden" Geräuschen aus der Therme.

Wie ist das zu erklären, besonders das Nachheizen des 46Liter großen Speichers nach nur knapp 1 Liter Heißwasserentnahme? Bei aktuell knapp 15°C Kaltwasserzulauf kann doch der Speicher nicht nach einem Liter Zulauf bereits auf 44°C abkühlen (Hysterese beobachtet 12°K)

 

Gruß.

13 ANTWORTEN 13

Die Temperatur zum Nachheizen wird unten im Speicher gemessen, der Speicher wird also bei Kaltwasserzufluss schon bald nachgeheizt; im oberen Speicherbereich ist dabei noch heisses Wasser vorhanden, sodass an den Zapfstellen weiterhin ausreichend heisses Wasser gezapft werden kann.

Nicht normal ist jedoch, dass der Brenner bei der Speicheraufheizung immer wieder aus und an geht. Lasse deinen HB kommen, vermutlich ist der Plattenwärmetauscher oder Leitungen verkalkt, sodass das Gerät die Kesselwärme nicht rasch genug los wird. Wie hart in Grad dH ist das Leitungswasser?

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Der Härtegrad liegt bei genau 14°dH.

Hallo boerneson,

ich kann der Aussage von @Achat nur zu stimmen.

Wir geben in unserer Serviceanleitung vor, dass unsere Heizungsanlagen nach bestimmten Kriterien gefüllt werden müssen. Im Anhang findest du ein Bild unserer Vorgaben für den Vitodens 222-W B2LA. Generell sollten Heizungsanlagen nach der VDI 2035 gefüllt werden.

Ich empfehle dir, dass du dein Wärmeerzeuger von deinem Heizungsfachbetrieb überprüfen lässt. Er soll den Plattenwärmetauscher prüfen und den Auslauftemperatursensor auf die richtigen Widerstandswerte durchmessen.

Beste Grüße °ja

Zulässige Gesamthärte.png

Das ist für ein Gerät mit Plattenwärmetauscher grenzwertig hoch, und zusammen mit der ebenfalls hohen Soll-WW-Temperatur ist ein Verkalkungsproblem wahrscheinlich. Je höher die Soll-WW-Temperatur, desto mehr Kalk fällt aus und desto rascher ist Entkalkung nötig. Je nachdem, wie häufig das nötig ist, wäre ein zweiter Plattenwärmetauscher sinnvoll - dann ist der Austausch rasch erledigt und der ausgebaute PWT kann in Ruhe entkalkt werden.

Ich denke nicht, dass die Befüllung der Anlage (Heizungswasser) für die beobachteten Probleme verantwortlich ist (diese muss sowieso gemäss Herstellervorgabe und VDI 2035 erfolgen), sondern es geht um die Trinkwasserqualität bei WW-Bereitung mit einem Plattenwärmetauscher; Abhilfe könnte höchstens eine Enthärtungsanlage bringen, auch nicht unproblematisch.


Vielen Dank für die Infos.
Ich habe schonmal den WW-Soll auf 53Grad gesenkt.
Im Protokoll der FBH-Heizkreise zähle ich ca. 760m 16x2 Pex Rohr. Das sollten inkl. Kessel dann auf jeden Fall unter 100Liter für die 13KW Therme sein, also scheinbar ok?
Macht ein Heizwasserfilter evtl. noch Sinn?
Bis wieviel Grad lässt sich der WW-Soll reduzieren, ohne Gefahr von Legionellenbildung?

Legionellen im Speicher sollten bei einem Inhalt von nur 46 Litern kein Problem sein, der gesamte Speicherinhalt wird wohl täglich mindestens einmal erneuert, je nach WW-Verbrauch. Gefährlich werden können lange Stillstandzeiten bei legionellenfreundlichen Temperaturen, diesbezüglich auch mal die WW-Leitungen hinterfragen (gibt es wenig genutzte Leitungen resp. Zapfstellen?). Ist eine Zirkulationsleitung vorhanden?

Hast du den HB für die Überprüfung resp. Entkalkung schon aufgeboten? Nicht zu lange zuwarten - bis zu 6 Brennerstarts pro Speicheraufheizung deuten auf eine starke Verkalkung oder einen defekten Sensor; von selbst geht das Problem nicht weg, und in diesem Zustand ist die Speicheraufheizung sehr ineffizient und energieaufwändig.

Ich werde diese Woche mit unserem HB/Bauträger das Problem besprechen.
Ist es denn wirklich so, dass das Trinkwasser direkt durch den PWT fließt oder eher ein Heizkreis darstellt, welcher dann das TW im Speicher erhitzt?
Es ist nämlich auch so, dass nach ca. 90Liter Warmwasser (40Grad) nur noch lauhwarmes/kaltes Wasser kommt. Wir haben eine 180Liter Wanne welche man gerade halb voll mit angenehmem Badewasser bekommt, selbst bei 10Liter/min. Durchfluss.
Gibt es auch Zusätze gegen Ablagerungen im HW ähnlich wie beim KFZ-Kühlmittel?

Wenn der PWT verkalkt ist, kann er nicht mehr die volle Leistung übertragen, und dann ist auch die WW-Leistung gegenüber den laut Datenblatt eigentlich möglichen Werten reduziert. Abhilfe: Entkalkung des PWT (aber auch Leitungen, Anschlüsse, Sensoren usw. auf Ablagerungen und richtige Funktion überprüfen lassen).

Wenn die WW-Leistung danach immer noch ungenügend ist, müsste die Planung hinterfragt werden, also ob die WW-Leistung des Geräts für den vorgesehenen WW-Bedarf genügt. Das hätte aber von Anfang an (beim neuen, nicht verkalkten Gerät) auffallen müssen; bei einem im Laufe der Zeit zunehmend verkalkten PWT dagegen nimmt die WW-Leistung immer mehr ab, das Gerät taktet bei WW-Bereitung immer stärker, und die Speicheraufheizung dauert immer länger.

Aufheizung: Im Ladespeicher befindet sich Trinkwasser; beim WW-Zapfen fliesst kaltes Trinkwasser nach. Aufgeheizt wird der Speicherinhalt durch den Kreislauf Kessel-PWT-Kessel, in dem heisses Heizungswasser zirkuliert. Kalk (im Trinkwasser) wird v.a. an den heissen Oberflächen des PWT abgeschieden, sodass der PWT bei hartem Trinkwasser zunehmend verkalkt und dann auch die Wärme schlechter abgeben kann.

Danke für die ausführliche Beschreibung!
Komisch finde ich es dann nur, dass wenn die Badewanne halb voll ist und nur noch lauhwarmes/kaltes Wasser kommt, dauert es ca. 10min. bis wieder Warmes Wasser kommt.
Diese Beobachtung haben wir aber schon länger gemacht, besonders im Winter.

...ist vielleicht auch das 3-Wege Umschaltventil verkalkt/verschmutzt?
Wenn dies nicht richtig öffnet/schließt, ist doch der Durchsatz bestimmt auch kleiner als üblich.?

Wenn das Umschaltventil nicht "ganz" umschaltet, geht während der Speicheraufheizung ein Teil des heissen Kesselwassers in die Heizverteilung, das kannst du überprüfen.

Gleich, was alles verkalkt ist oder nicht mehr richtig funktioniert: Das Gerät muss von einer Fachperson vor Ort überprüft werden, aus der Ferne kann man nur über die wahrscheinlichsten oder auch weitere möglichen Ursachen spekulieren.

Der Plattenwärmetauscher war kesselwasserseitig zugesetzt mit hellen Kalkschuppen. Das Kesselwasser war rostbraun gefärbt mit feinen schwarzen Partikeln. Nun wird WW wieder mit 60Grad anstatt über 80Grad und natürlich ohne takten.
Trinkwasserseitig war der Tauscher sehr sauber.
Woher kommen denn die Kalkschuppen? Es sieht so aus als kämen sie von einem Rohr und nicht aus dem Tauscher selbst, da ründliche Form der Schuppen.
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