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Vitodens 200-W B2KB 4,5-26 kW falsch eingestellt?

Hallo,

meine Anlage scheint falsch eingestellt zu sein? Der Monteur von der Firma, welche die Anlage montiert haben, sage es sei alles korrekt, und folgende Kritikpunkte seien normal.

Punkt 1: Es dauert zwischen 40-60 Sekunden, bis warmes/heißes Wasser aus den Hähnen kommt. Ab ca. 40 Sekunden wird das Wasser warm (zum angenehnen Händrwaschen, abspülen etc.), nsch etwa 60 Sekunden ist es dann auch warm genug zum Duschen. Dir Leitung zur Dusche ist etwa 7-9m lang, die zum letzten Wasserhahn um die 12-13m.

Punkt 2: Verbaut ist eine Fußbodenheizung, Neigung 0,4 und Niveau auf 0. Alle Thermostate sind offen, Vorlauf ist aktuell auf 32° in der Codierebene 2 der Anlage begrenzt. Nun ist es so, dass die Anlage nicht moduliert, z.B. paar Stunden auf 5% läuft, sondern Taktet. Dabri steigr dir Kesseltemperatur immer auf über 55°, um dann wieder auf 21° zu fallen (Minimale Vorlauftemperatur liegt bei 20°). Ist dieses Verhalten normal?

Punkt 3: Sobald ich die Betriebsart von "Nur Warmwasser" auf "Heizung&Warmwasser aktiv" umstelle, steigt in der ViCare App der Gasverbrauch für "Warmwasser" rasant an. Verbrauch Betriebsart nur WW: ca. 4-5kWh/Tag

Verbrauch Betriebsart WW+Heizung ca. 20 kWh/Tag

Wie kann das sein? Die Warmwasserentnahme ist nicht höher, nur der Betriebsmodus ändert sich. Den Verbrauch fürs Heizen kann ich nachvollziehen; sieht man, je niedrieger die Außentemp, desto höher der Balken.

 

Ich hoffe auf Hilfe der netten Community 

 

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße!

 

8 ANTWORTEN 8

Ich nehme mal an, das Warmwasser wird im Durchlaufprinzip hergestellt ? Dann ist Punkt 1 leider korrekt. Bei so langen Anschlussleitungen wäre ein Speicher mit Zirkulationsleitung besser. Oder aber, was ich auch schon gesehen habe, eine Begleitheizung für die WW-Leitung, welche die Temperatur in der Leitung auf einem bestimmten Niveau hält.

 

Punkt 2: Fussbodenheizung verbaut ? Wieviel Kreise ? Bzw. wie gross ist die Fläche ? Und ich vermute, keine hydraulische Weiche und kein Mischerkreis mit separater Pumpe ? Dass faktisch die interne Pumpe das allein stemmen soll ? Kann sie nicht. In einer Fussbodenheizung ist der Fliesswiderstand sehr hoch. Die interne Pumpe ist dafür nicht ausgelegt. Und so kommt es, dass der Kesselinhalt sehr schnell erhitzt wird, die Pumpe die Wärme aber nicht schnell genug wegbekommt. Brenner geht aus, weil Betriebstemperatur zum Modulieren noch nicht erreicht werden konnte. Die Pumpe schafft die Wärme langsam weg, Brenner an.

Es geschieht hier sozusagen portionsweise.

Punkt 3: Kann ich momentan nix dazu schreiben. Ich könnte mir höchstens einen Anzeigefehler in der App vorstellen. Die App steckt ja faktisch noch in den Kinderschuhen.

Vielen Dank für die Antwort.

Punkt 1: Da es sich um eine Neubau Mietwohnung handelt, habe ich leider keinen Einfluss auf die Umsetzung der Heizung. Ich denke es sollte einfach günstig sein. Jede Wohnung hat diese Anlage und daher kann ich sie frei einstellen, nach meinen Bedürfnissen. Laut Aussage meines Vermieters, ist dies in Summe im Jahr günstiger, als eine zentrale Heizung; kann ich nicht mitreden.

Punkt 2: Ja FBH. Ich weiß nicht ob eine externe Pumpe verbaut wurde, laut App läuft aber dauerhaft die Heizkreispumpe, wenn der Brenner läuft, dann die Speicherladepumpe. Ich habe einen Heizkreisverteiler mit 5 Heizkreisen, pro Zimmer einen. Wohnfläche ist ca. 100qm, wobei der Flur kein igenständiger Heizkreis ist.
Wo würde eine externe Pumpe verbaut?
Interne Pumpe wurde in der Codierebene 2 auf maximal 75° begrenzt. Eine Anhebung auf 100° würde anstatt eines höheren Stromverbrauch dann wohl auch nichts ändern, oder?

Sprich, Punkt 1 und 2 sind "baulich" bedingt und ich kann sie nicht ändern? Evtl. meinen Vermieter darauf lenken, eine externe Pumpe für die Heizkreise zu verbauen (sofern wirklich nicht vorhanden).

"Evtl. meinen Vermieter darauf lenken, eine externe Pumpe für die Heizkreise zu verbauen (sofern wirklich nicht vorhanden)."

Langsam. Es kann durchaus sein, dass bereits eine verbaut ist (z.B. im Heizkreisverteiler). Es kann aber auch sein, dass die interne Umwälzpumpe das schafft. Die Pumpe ist aber nicht das wirkliche Problem; sie bzw. ihre Einstellung kann nur helfen die Auswirkungen abzumildern. Wirkliches Problem:

Deine Therme hat für das Haus eine viel zu hohe Mindestleistung von 4,5kW. Der Wärmebedarf des Hauses dürfte 90+% des Jahres deutlich darunter liegen.
Mindestleistung > aktueller Wärmebedarf => Takten. Unvermeidbar...

Die interne Pumpe schafft das einfach nicht. Ein sehr hoher Fliesswiderstand in der FBH verhindert hier einen vernünftigen Volumenstrom, welchen die Therme aber unbedingt benötigt, wenn sie in den Bereich der Modulation kommen will.
Hier wurde vom Bauträger einfach zu kurz gedacht. Klar ist der Bau so kostengünstiger. Bringt aber die ganze Anlage an ihre Grenzen. Noch schlimmer: Kein Mischer. Die Therme darf im Heizbetrieb gar nicht erst auf Maximaltemperatur kommen, sondern wird bei 50°C faktisch abgewürgt. Die 50°C sind aber in dieser Leistungsklasse zu schnell erreicht.
Mit keiner Einstellung wirst dem Takten beikommen, denk ich. Hier müsste vor allem ein ausreichender Volumenstrom her. Sprich, den Wasserdurchlauf beim Heizbetrieb erhöhen. Wie gross sind die Anschlussleitungen zur Therme ? Ich meine damit Vor- und Rücklauf.

Das Takten ist bestimmt auch nicht gut für die Anlage oder? Es sind jetzt mittlerweile seit unserem Einzug im August über 12.000 Brennerstarts.
Vor- und Rücklauf sind ca. fingerdick. Würde eine externe Pumpe das Problem dann eventuell doch lösen können? Ziel ist ja eine durchgehende niedrige Modulation, sodass im Vorlauf ständig z.B. 28° warmes Wasser fließt, und nicht so wie jetzt alle 15min über 50° warmes Wasser stoßweise.

"Das Takten ist bestimmt auch nicht gut für die Anlage oder? Es sind jetzt mittlerweile seit unserem Einzug im August über 12.000 Brennerstarts."

Korrekt, das Takten ist in vielerlei Hinsicht nicht gut; sagt selbst Viessmann. Und die Anzahl der Brennerstarts in der kurzen Zeit ist eher grottenschlecht - trotz Warmwasserbereitstellung im Durchlauferhitzerbetrieb.


"Würde eine externe Pumpe das Problem dann eventuell doch lösen können?"

Nein, unmöglich. Wenn die Mindestleistung über dem Wärmebedarf liegt, muss die Therme takten. Man kann allerdings durch Optimierung der Einstellungen (inkl. Pumpe) sicherlich die Anzahl der Starts reduzieren.

Wie hoch ist denn die berechnete Heizlast des Hauses?
Welcher Durchfluss/Volumenstrom und welche Pumpeneinstellung wurden denn überhaupt errechnet und eingestellt? Hydraulischer Abgleich?!?

Zu der berechneten Heizlast etc. liegen mir keine Unterlagen vor; es handelt sich um eine Mietwohnung. Den hydraulischen Abgleich hatte ich mal erfragt, der wurde durchgeführt.
Es wurde deshalb eine so "große" Anlage verbaut, da wir keinen Pufferspeicher haben und somit auch große Mengen fürs Duschen schnell erwärmt werden müssen; wie mein Vermieter erklärte. Da es eine Mietwohnung ist, ist mir das takten im Prinzip auch egal. Es stört halt ab und zu, und die Regeleung der Temperaturen ist schwieriger in den Zimmern. Zudem ist die FBH dadurch noch träger.

Hier wäre nur was zu retten, indem man beispielsweise eine hydraulische Weiche verbaut. Die zieht aber automatisch eine externe Pumpe mit Mischer nach sich. Das Ganze wird aber schon erschwert, weil es eben keinen Speicher gibt, die Leistung der Therme dementsprechend hoch ist.
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In einer hydraulischen Weiche ist der Fliesswiderstand sehr gering, die interne Pumpe hat hier also einen kontinuierlichen Förderstrom. Und je nachdem, wie gross die Weiche ausgelegt ist, würde auch das Takten minimiert. Der Mischer würde gleichzeitig eine gleichbleibende Temperatur sicherstellen.
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